Eine Familiengeschichte, die die Überlebenden auch siebzig Jahre später noch beschäftigt.
Das Seehaus Inhalt:
Alice ist ein Mädchen auf der Schwelle zur Frau. 1933 feiert sie in Cornwall mit ihrer Familie das Mittsommernachtsfest auf dem prächtigen Landsitz.
In dieser Nacht verschwindet ihr kleiner ...
Inhalt:
Alice ist ein Mädchen auf der Schwelle zur Frau. 1933 feiert sie in Cornwall mit ihrer Familie das Mittsommernachtsfest auf dem prächtigen Landsitz.
In dieser Nacht verschwindet ihr kleiner Bruder Theo und die Edevanes scheinen daran zu zerbrechen. Sie verlassen ihre Heimat um woanders neu anzufangen.
Sadie arbeitet bei der Polizei, muss sich nach einem Fehltritt im Jahre 2003 aber einen längeren Urlaub nehmen. Diese Zeit verbringt sie bei ihrem Großvater Bertie, der seit einem Jahr in Cornwall lebt.
Beim Joggen findet sie ein verlassenes Anwesen, dass sie magisch anzieht.
Sie will wissen was mit den Leuten passiert ist, die anscheinend vor langer Zeit überstürzt dort abgehauen sind.
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mir Angst gemacht, denn bei über 600 Seiten habe ich schon vorher die Befürchtung, dass ich mich langweilen werde. Viele Bücher sind dann vollgestopft mit Fakten, übertriebenen Ausschmückungen etc.
Nicht so bei Kate Mortons Seehaus.
Das Buch spielt einmal in der Zeit um das Jahr 1933 und dann siebzig Jahre später.
Mir haben beide Zeiten gefallen, denn damals ist ein kleiner Junge verschwunden. Als Leserin wusste ich nie ob er entführt, oder getötet wurde und wieso das alles.
Die Protagonisten um die Familie Edevane haben mir sehr gut gefallen, ohne mir wirklich sympathisch zu sein, denn Deborah, die älteste von drei Schwestern benahm sich meiner Meinung nach zu erwachsen. Sie wollte schon als junges Mädchen immer erwachsen sein und nach London ziehen. Clemmie war die Jüngste und sie wirkte wie ein tollpatschiger, zurückgebliebener Junge. Alice, die Mittlere, war mir zu frech und zog sich immer zurück. Obwohl mir gefallen hat, dass sie schon als junges Mädchen Schriftstellerin werden wollte und überall mit Notizbuch und Stift hinging, wirkte sie wie eine Einzelgängerin. Die Mutter der Mädchen wirkte oft kühl und unnahbar und doch habe ich in dem Buch erfahren, dass sie ganz anders war und sich nur im Laufe der Zeit verändert hat.
Am liebsten mochte ich den Freund der Familie. Mr. Llewellyn war Arzt und ist dann Kinderbuchautor geworden. Nebenbei hat er gezeichnet und sich gut mit Alice und ihrer Mutter verstanden.
Alice erlebt in "Das Seehaus" übrigens ihre erste Liebe und die Tagträume in die sie gerät wenn sie den Gärtner Benjamin sieht, machen sie zwischendurch immer weicher und liebenswerter.
In der Gegenwart (die jetzt ja auch keine mehr ist) hat mir an Sadie gut gefallen, dass sie stur war.
Keine Sturheit nur damit man recht behält, sondern eher ein Festhalten an seiner Meinung und seinen Gefühlen. Ihr Großvater Bertie hat mir in der Geschichte am allerbesten gefallen, denn Bertie hat nie aufgegeben. Er hat seine Frau verloren und fängt im hohen Alter noch einmal von vorn an. Er beginnt seine Träume zu leben und dafür habe ich ihn bewundert.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die vielen Seiten haben sich nicht gezogen, denn die Geschichte hat mich neugierig mitgerissen.
Auch wenn mir manchmal die Emotionen zu kurz kamen, habe ich mich gut unterhalten gefühlt.
Es war spannend die Protagonisten auf ihrer Suche nach Spuren zu begleiten und zu lesen wie sie nach und nach die Geheimnisse entdecken und die Rätsel lösen.
Fazit:
Eine Familiengeschichte, die die Überlebenden auch siebzig Jahre später noch beschäftigt. Eine Polizistin, die trotz ihrer Fehltritte nicht aufgibt und ihren Job liebt und Kinder die ihre Familien brauchen.