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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2024

Düster und packend

Der Vertraute
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In ‚Der Vertraute’ wird eine Welt aufgebaut, die sich zwischen historischen Begebenheiten und fantastischen Elementen befindet. Unsere Protagonistin Luzia arbeitet als Hausmädchen in Spanien ...

In ‚Der Vertraute’ wird eine Welt aufgebaut, die sich zwischen historischen Begebenheiten und fantastischen Elementen befindet. Unsere Protagonistin Luzia arbeitet als Hausmädchen in Spanien zu Zeiten der Inquisition, wobei sie nicht nur in ärmlichen Verhältnissen lebt, zu ihrem Schutz muss sie ihre jüdischen Wurzeln, sowie ihre magischen Fähigkeiten verstecken. Doch als ihre Fähigkeiten ans Licht kommen, sieht Luzia eine Chance, ihr bisher recht trübes Leben umzuwandeln.

Hierbei handelt es sich um die Geschichte einer jungen Frau, die aus den Fesseln ihres Lebens herauskommen will und endlich für sich selbst frei leben möchte. Es wird doch schnell deutlich, dass sie nur die Schachfigur ist für die Ziele verschiedener Personen. Zwar besitzt Luzia sehr starke Mächte, die eigentlich Macht hat sie jedoch nie.

Anfangs schreitet die Handlung etwas langsam voran, wodurch es mir schwer fiel, in die Geschichte einzutauchen. Ab etwa der hälfte werden die Geschehnisse zunehmend spannender, und gegen Ende hin nimmt das Tempo deutlich zu, sodass man kaum aufhören kann, zu lesen.

Leigh Bardugo schafft es mit dem Buch, eine unglaubliche, düstere Atmosphäre aufzubauen und ermöglicht ihren Leser in diese Welt einzutauchen. Ich hätte jedoch gerne etwas mehr über die Magie gelernt, und auch gerne mehr davon mitgekriegt, wie Luzia trainiert hat. Diese Aspekte werden etwas vernachlässigt, sodass die Fantasieelemente leider unerklärt bleiben. Auch die Liebesgeschichte entwickelt sich anfangs eher nebenbei, und nimmt im Laufe der Geschichte eine größere Rolle ein, bleibt jedoch immer zweitrangig. Erst hatte ich Probleme damit, mir diese Beziehung vorzustellen, zum Schluss hatte sie dennoch einige sehr schöne und emotionale Momente.

Insgesamt hat mir das Buch dennoch gut gefallen. Gerade für jemanden, der gerne historische Romane, sowie Fantasy liest, ist ‚Der Vertraute’ eine gute Mischung.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Sehr aktuelle Themen

The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding
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The April Story erzählt eine sehr interessante und hochaktuelle Geschichte. April- unseres Protagonistin- entdeckt mitten in der Nacht eine Skulptur, über die sie zusammen mit ihrem guten Freund ...

The April Story erzählt eine sehr interessante und hochaktuelle Geschichte. April- unseres Protagonistin- entdeckt mitten in der Nacht eine Skulptur, über die sie zusammen mit ihrem guten Freund ein Video dreht und hochlädt. Schnell stellt sich heraus dass dieses von ihr Carl getaufte Kunstwerk nur eines von vielen weltweit ist, die auf unerklärliche Weise auftauchten, und so geht das Video schnell viral. Doch mitten in der medialen Aufmerksamkeit die dieses Mysterium hervorbringt, steht April.

Hank Green, der selber viel Erfahrung mit Online-Plattformen und den Umgang mit Sozialen Netzwerken hat, ist natürlich der geeignete Autor für diese Geschichte, und diese Erfahrung lässt sich auch spüren. Die öffentliche Diskussion sowie die abrupte Bekanntheit die man online erreichen kann werden spannend dargestellt. Er betrachtet wie gesellschaftlich mit solchen Geschehnissen umgegangen werden würden, aus der Perspektive einer Person, die vorne dran ist. Zudem stellt es spannende Beobachtungen an, wenn es um den Umgang und mit Personen der Öffentlichkeit geht.

Die Geschichte ist recht humorvoll gestaltet, trifft jedoch nicht immer meinen Humor. Dennoch bleibt es stets spannend, gerade durch die Ich-Perspektive. Zusammen mit April will man immer mehr über das Geschehen herausfinden, ganz so als würde man in ein ‚rabbit hole‘ fallen.

Was mich im Laufe der Geschichte jedoch zunehmend stört ist April selbst. Anfangs wirkt sie wie jemand, die wenig Erfahrung mit öffentlicher Präsenz hat, und Twitter lädt sie sich erstmal gegen ihren Willen runter. Doch schnell steigt ihr alles zu Kopf und für mich war sie zeitweise unausstehlich. Klar ist dies bewusst eingebaut, ich finde diesen Umschwung jedoch etwas zu rapide, und konnte mich mit ihr leider nicht anfreunden.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Etwas enttäuschend

Happy Hour
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Happy Hour verfolgt Isa und ihre Freundin Gala, zwei Anfang 20-jährige, die mit wenig Mitteln einen Sommer in New Yorker verbringen. Nachts sind sie Teil des schnelllebigen Partylebens, während ...

Happy Hour verfolgt Isa und ihre Freundin Gala, zwei Anfang 20-jährige, die mit wenig Mitteln einen Sommer in New Yorker verbringen. Nachts sind sie Teil des schnelllebigen Partylebens, während sie tagsüber ihr Geld verdienen müssen, um sich diesen Glamour zu leisten.

Bei Happy Hour handelt es sich um ein Buch mit wenig Handlung, gerade die Stimmung und das Gefühl von Jugend und New York soll aufgefangen werden. Während mir diese Idee gut gefällt, gerade bei der Umsetzung dessen finde ich das Buch schwach. Durch den Erzählstil werden die Kapitel wie Tagebuchkapitel aus Isas Perspektive dargestellt, was einerseits ihre Gedanken gut veranschaulicht und auch die Kapitel recht kurz hält, jedoch fehlt für mich bei der Darstellung von Begegnungen und Momenten dadurch oft die Tiefe. Die Dialoge werden nur halbherzig mitgeschrieben; wie Isa und Gala Sache machen wird nie erzählt, nur dass sie es machen. Hier fallen für mich die interessantesten Aspekte weg: Wie lernen sie diese Menschen kennen, wie kommen sie in solche Kreise? Isas Ideenreichtum und ausgefallene Art wird häufig betont, doch wie begeistert Isa denn so viele?

Ihre Freundschaft zu Gala ist für mich der Mittelpunkt dieser Geschichte. Auch hier hätte ich lieber innige Verbundenheit gespürt, als nur ihre langjährige Freundschaft zu betonen. Trotzdem sind es gerade die wenigen Momente zwischen den beiden, die mir vor allem gegen Ende gut gefielen.

Nichtsdestrotz, es ist erfrischend, wie Gala und Isa einfach auf eine gute Zeit und auf Spaß aus waren, trotz ihres Geldmangels. Gut gefiel mir zudem, wie die beiden Seiten New Yorks dargestellt werden. Alles ist mehr Schein als Sein und vieles ist belanglos: Die Nebencharaktere kommen und gehen, sodass man sie schnell wieder vergisst, alle scheinen austauschbar, es wird fast keine wirklich tiefergehende Beziehung aufgebaut.

Zwar hat das Buch seine guten Momente, ich fand es jedoch insgesamt etwas repetitiv nur langweilig.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Sehr spannend

Der Wald
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Die Geschichte spielt sich ab in Neuseeland, genauer gesagt liegt der Fokus auf einem leeren Grundstück angrenzend zu einem Naturschutzgebiet. Hier treffen Interessen aufeinander: Birnam Wood, ...

Die Geschichte spielt sich ab in Neuseeland, genauer gesagt liegt der Fokus auf einem leeren Grundstück angrenzend zu einem Naturschutzgebiet. Hier treffen Interessen aufeinander: Birnam Wood, eine Aktivistengruppe, trifft hier auf Robert Lemoine, dem gewinnorientierten Milliardären.

‚Der Wald’ ist unterteilt in drei Kapitel. Catton nimmt sich im ersten die Zeit, die Charaktere genau zu betrachten. Wir verfolgen ihre Gedankengänge, Bewegungsgründe und Lebenseinstellungen. Jedoch werden Zeitweise die Gedankenstränge so ausgiebig gestaltet, dass es sich so anfühlt, als würde die Geschichte nicht vorankommen. Doch die nächsten Abschnitten sind deutlich plot-lastiger und gerade dann ist es wichtig, die Hintergründe und die Motivation der Charaktere gut zu verstehen. Dadurch ist das Buch zwar anfangs etwas langatmig, es lohnt sich jedoch weiterzulesen.

Die Geschichte behandelt interessante Ansätze in Bezug zu Aktivismus, Umweltschutz, Wirtschaftspolitik und Kapitalismus. Diese Themen werden zudem oft in anspruchsvoll Diskussionen zwischen den Charakteren verpackt.

Das Buch hat mir ingesamt gut gefallen. Ich mag den stetigen Aufbau, sowie das brisante Ende, und wie aktuelle Fragen aufgegriffen werden.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Ein abenteuerlicher Sommer

The Fort
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In „The Fort“ geht es um die Freundesgruppe rund um C.J., Evan, Jason und Mitchell, die nach einem Hurricane ihr zerstörtes Versteck entdecken musste. Doch als Folge des Sturms lernten sie nun auch Ricky ...

In „The Fort“ geht es um die Freundesgruppe rund um C.J., Evan, Jason und Mitchell, die nach einem Hurricane ihr zerstörtes Versteck entdecken musste. Doch als Folge des Sturms lernten sie nun auch Ricky kennen, der sich der Gruppe neu anschließt, und mit dem sie ihren neuen Rückzugsort finden: Ein alter Bunker unter der Erde. In diesem können die Jungs ihre Probleme zurücklassen und ganz ohne Erwachsene sie selbst sein.

Alle fünf haben auf ihre eigene Art familiäre Probleme, die durch die jeweilige Perspektive beleuchtet wird. Es ist herzerwärmend zu sehen, wie sich die Jungen in der Gruppe gegenseitig uneingeschränkt unterstützen und akzeptieren.
Zwar werden auch einige schwierigere Themen angesprochen, aber das Buch verliert dabei nie seinen Humor und seine Leichtigkeit. Am Ende empfand ich einige Probleme als zu schnell abgehakt, was wohl der großen Anzahl der Charaktere geschuldet ist. Nichtsdestotrotz, eine großartige Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt.

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