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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2018

Romantische Weihnachtsstimmung in der Valerie Lane

Das wunderbare Wollparadies
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Wie schon bei den vorigen Büchern der Serie war ich auch diesmal wieder positiv überrascht. Manuela Inusa hat einen stimmungsvollen, romantischen Roman geschrieben, der mit den anderen Büchern wie aus ...

Wie schon bei den vorigen Büchern der Serie war ich auch diesmal wieder positiv überrascht. Manuela Inusa hat einen stimmungsvollen, romantischen Roman geschrieben, der mit den anderen Büchern wie aus einem Guss wirkt. Die Begebenheiten der vorigen Bücher werden in kurzen Erläuterungen an passender Stelle noch einmal erwähnt, so dass man dieses Buch auch bequem außerhalb der normalen Buchreihe einzeln lesen kann.

Der Ton des Buches ist wie immer beschwingt und locker-leicht (auch wenn mitunter ein paar schwierige Themen angeschnitten werden), so dass man sich nach einem langen Arbeitstag gut unterhalten fühlt oder das Gefühl vom eben erlebten Weihnachtsmarktbesuch noch ein wenig länger auskosten kann. Wer es auf die Spitze treiben möchte, setzt sich mit Glühwein und Plätzchen und Kuscheldecke auf die Couch – dafür ist dieses Buch wirklich perfekt!

Und deshalb freue ich mich jetzt schon darauf, im nächsten Roman Orchid auf dem Weg ins Glück zu begleiten

Veröffentlicht am 17.12.2018

Nicht das stärkste Buch der Reihe...

Die Mondschwester
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Ich hatte mich sehr auf den neuen Band der Sieben-Schwestern-Reihe gefreut, waren die Bücher doch bisher immer Lese- bzw- Hörhighlights für mich gewesen. Diesmal war es für mich aber leider ein geteilter ...

Ich hatte mich sehr auf den neuen Band der Sieben-Schwestern-Reihe gefreut, waren die Bücher doch bisher immer Lese- bzw- Hörhighlights für mich gewesen. Diesmal war es für mich aber leider ein geteilter Genuss, denn der historische Erzählstrang um die Flamencotänzerin Lucia (Tiggys Großmutter) konnte mich leider nicht so fesseln, wie ich es mir erhofft hatte.

Wie immer erzählt Lucinda Riley anschaulich und mit Blick auf große Emotionen die Familiengeschichte einer der „Sieben Schwestern“, diesmal Tiggy. Für mich nahm aber Lucias Geschichte einen zu großen Teil des Buches ein, dafür kam die Lebensgeschichte von Tiggys leiblicher Mutter aus meiner Sicht viel zu kurz. In einem Hörbuch von über 18 Stunden nahm die Geschichte von Isadora und warum Tiggy als Adoptivkind weggegeben wurde, gerade mal 20 min ein. Dafür wurde Lucias Geschichte von der Geburt bis zu ihrem frühen Tod in epischer Breite erzählt. Und das, obwohl es tatsächlich nur Lucias Geschichte war, die noch nicht mal Einfluss auf die Umstände von Tiggys Geburt hatte. So ganz logisch war mir das deshalb nicht. Leider war mir Lucia auch recht unsympathisch, ebenso wie ihr Vater Jose.

Mit Tiggy konnte ich mich mehr identifizieren, wenn ich auch schlecht nachvollziehen konnte, weshalb sie mit einem Bombenabschluss in Zoologie in der Tasche einen Teilzeitjob in der Einsamkeit Schottlands annimmt.

Insgesamt war dieser Band für mich nicht ganz stimmig. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das nächste Buch mich wieder richtig mitreißt. Der Epilog, der schon mal einen Ausblick auf die Geschichte von Electra gibt, war zumindest vielversprechend. Und so freue ich mich trotzdem schon sehr auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 15.12.2018

Eine dramatische Dreiecksgeschichte

Piccola Sicilia
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Piccola Sicilia ist anders als andere Kriegsromane. Es erzählt den 2. Weltkrieg aus einer Perspektive, die den meisten Deutschen völlig unbekannt sein dürfte: aus der Sicht der Juden von Tunis. Es ist ...

Piccola Sicilia ist anders als andere Kriegsromane. Es erzählt den 2. Weltkrieg aus einer Perspektive, die den meisten Deutschen völlig unbekannt sein dürfte: aus der Sicht der Juden von Tunis. Es ist eine dramatische Geschichte, die zeigt, wie Menschen sich verändern mit dem, was sie erleben (müssen).

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal in der jetzigen Zeit, als die Enkelin von Moritz Reincke versucht, Informationen über ihren verschollenen Großvater zu sammeln. Der viel größere Teil ist aber Moritz‘ Geschichte – wie er als Fotograf nach Tunis kam und dort eine Familie zu seinem Schicksal wurde.

Hauptpersonen sind neben Moritz auch Victor, ein junger Pianist, und dessen Adoptiv-Schwester Yasmina. Während ich die Taten und Ansichten von Moritz gut nachvollziehen konnte, blieb mir Yasmina in ihrer leidenschaflichen Zuneigung zu ihrem Bruder (die an Fanatismus grenzte) ein wenig fremd. Es mag ihr südliches Temperament sein, das ich als spröde Nordeuropäerin nicht immer ganz nachvollziehen konnte.

Dennoch – das Buch erzählt eine dramatische und tragische Geschichte, wie sie nur ein Krieg schreiben kann. Und sie ist gerade deshalb besonders lesenswert.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Geschichte aus der Wendezeit

Das Gutshaus - Glanzvolle Zeiten
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Ich muss zugeben, ich hab mich bei diesem Buch auf eine etwas falsche Fährte locken lassen… Als Fan der „Tuchvilla“-Trilogie wanderte natürlich auch der Auftakt zur Gutshof-Saga auf meine Wunschliste und ...

Ich muss zugeben, ich hab mich bei diesem Buch auf eine etwas falsche Fährte locken lassen… Als Fan der „Tuchvilla“-Trilogie wanderte natürlich auch der Auftakt zur Gutshof-Saga auf meine Wunschliste und ich erwartete eine Geschichte in eben dieser Tradition. Habe mir sowas vorgestellt wie die Ostpreußen-Trilogie von Ulrike Renk (also einen historischen Roman aus der Zeit der Weltkriege, in dessen Mittelpunkt eine Gutsherrenfamilie steht).

Und nun war ich ganz schön überrascht, als sich der historische Weltkriegs-Roman als zeitgeschichtlicher Wende-Roman entpuppte! Denn der Hauptteil des Buches spielt in den Jahren 1990/91, während der historische Erzählstrang aus der Zeit von 1939 bis 1946 nur einen verhältnismäßig kleinen Teil einnimmt. Aus meiner Sicht geht das aus dem Klappentext nicht wirklich hervor – oder ich habe ihn zu „voreingenommen“ gelesen. Auch das Cover deutet für mich eher auf einen historischen Roman hin. Hier könnte man als Buchkäufer jedenfalls in eine kleine Falle tappen und dann etwas enttäuscht sein.

Ich fand die Geschichte trotzdem interessant, wenn auch teilweise recht hart den Ostdeutschen gegenüber. So einige Aussagen über die „Ossis“ empfand ich, die noch ihre Kindheit in der DDR verbracht hat, schon als unangenehm und negativ wertend. Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Auch die Thematik der Enteignungen und Rückabwicklungen nach der Wende verdient es aus meiner Sicht, sich mit ihr differenzierter auseinanderzusetzen als das in diesem Roman getan wurde.

Auch wenn mich das Buch recht gut unterhalten hat – diesmal kann ich leider keine fünf Sterne auspacken… für mich waren’s nur drei.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Noch besser als Teil 1!

Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis (Die Löwenhof-Saga 2)
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In Teil 2 der Löwenhof-Saga begleiten wir Matilda auf ihrem Lebensweg. Die Hauptfigur aus Teil 1, Gräfin Agneta Lejongard, taucht hier als gestandene Frau und Gutsherrin wieder auf und spielt auch noch ...

In Teil 2 der Löwenhof-Saga begleiten wir Matilda auf ihrem Lebensweg. Die Hauptfigur aus Teil 1, Gräfin Agneta Lejongard, taucht hier als gestandene Frau und Gutsherrin wieder auf und spielt auch noch eine wichtige Rolle in diesem Buch. Die Verknüpfung der beiden Teile ist also wunderbar gelungen.

Mir hat die Geschichte von Matilda noch besser gefallen als die von Agneta. Vielleicht hat es auch daran gelegen, dass ich diesen zweiten Band als Hörbuch genossen haben, während ich bei Band 1 ein Tablet mit einem 700 Seiten langen ebook in der Hand hatte. Für mich ist nun ganz klar: diese Saga hört sich für mich besser als dass sie sich liest  Deshalb werde ich wohl auch beim Abschlussband wieder zum Hörbuch greifen.

Matildas Geschichte beginnt damit, dass ihre Mutter verstirbt und Agneta als Vormund auf den Plan tritt, bis Matilda volljährig ist. Matilda ist sehr verwundert, dass eine Gräfin zu ihrem Vormund bestimmt wird und findet die Zusammenhänge erst recht spät heraus. Sie muss während des zweiten Weltkriegs eine schwierige Zeit durchmachen, verliert liebe Menschen und kämpft gleichzeitig darum, als Frau im Arbeitsleben anerkannt zu werden. Ihr Lebensweg ist sicher exemplarisch für viele junge Menschen aus dieser Zeit. Umso spannender war es, diesem Lebensweg zu folgen und der – aus meiner Sicht wirklich guten – Sprecherin zu lauschen.

Ganz am Ende macht der Leser die Bekanntschaft von Solveig – der künftigen Romanheldin in Teil 3. Ich freue mich jetzt schon auf ihre Geschichte.