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Veröffentlicht am 12.06.2023

ENDLICH! Alle Rätsel gelöst - und die Leser sind glücklich

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt
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Was soll ich zu diesem Buch noch sagen? Viele haben es schon vor mir verschlungen, alle fiebern seit Jahren auf die Auflösung der Sieben-Schwestern-Reihe hin - und wie schon die meisten vor mir bin auch ...

Was soll ich zu diesem Buch noch sagen? Viele haben es schon vor mir verschlungen, alle fiebern seit Jahren auf die Auflösung der Sieben-Schwestern-Reihe hin - und wie schon die meisten vor mir bin auch ich absolut begeistert von diesem Reihenabschluss, der unter so schwierigen Bedingungen entstand.

Im Nachwort erzählt Harry Whittakter noch ein wenig von der Entstehungsgeschichte des Buches, ohne jedoch dabei zu viel preiszugeben. Und so werden wir Leser nie erfahren, welche Teile des Buches Lucinda noch zu Lebzeiten verfasst hat und welche Harry nach ihrem Tod hinzugefügt hat. Aber seien wir ehrlich - die Tatsache, dass so viele wisssen wollen, wer welche Stellen geschrieben hat, zeugt davon, dass sie kaum zu unterscheiden sind. Und könnte man Harry ein größeres Kompliment machen als dass er absolut im Sinne von Lucinda geschrieben hat?

Dazu kommt natürlich, dass den Lesern hier auf 800 Seiten bzw. in mehr als 23 Hörstunden ein Feuerwerk an Handlung geboten wird, das sämtliche losen Fäden aus den bisherigen Büchern aufgreift und zu einem logischen Ende bringt. Zusätzlich erfahren die Leser die wechselhafte und tragische Geschichte von Atlas, den wir aus den Vorgängerbüchern nur als „Pa Salt“ kannten. Wie es zu dem Namen kam, warum der Sternenhaufen der Plejaden diese tragende Rolle im Leben von Vater und Töchtern einnahm und welche Geschichte die anderen Bewohner von Atlantis haben - alles klärt sich auf.

Dabei verstehen es die Autoren, alle Bücher noch einmal Revue passieren zu lassen und es gibt ein Wiedersehen mit ganz vielen Figuren aus den Bänden 1 - 7. Der Aufbau der Geschichte, nicht nur dieser von Atlas, sondern der gesamten Reihe, muss mit soviel Akribie aufgezeichnet gewesen sein - anders wäre ein solch fulminantes und stimmiges Ende nicht möglich gewesen. Ich verneige mich als Leser vor dieser Leistung!

Betrachtet man nun, nach dem Lesen des letzten Bandes, die Reihe im Gesamten, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Lucinda Riley mit dieser Reihe ein Meisterwerk der Unterhaltungsliteratur geschaffen hat, das seinesgleichen sucht. Sie hat sich damit ein Denkmal gesetzt, das von ihrem Sohn zu einem harmonischen Ende gebracht wurde. Lucinda wäre sicher unheimlich stolz auf ihren Sohn - so schade, dass sie den Erfolg dieses Abschlussbandes nicht mehr miterleben kann! Und ich hoffe sehr, dass Harry Whittaker Gefallen am Schreiben gefunden hat - denn ich würde unheimlich gern noch einmal ein Buch aus seiner Feder lesen!

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Ein Vergleich drängt sich auf - und tut dem Roman nicht gut

Tochter des Marschlands
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Eine Frau, die aus den Marschlanden der südlichen USA stammt. Die eine schwierige Kindheit hatte und schon früh ihren Vater verlor. Deren großes Talent es ist, Vögel so real zu zeichnen, dass man glaubt, ...

Eine Frau, die aus den Marschlanden der südlichen USA stammt. Die eine schwierige Kindheit hatte und schon früh ihren Vater verlor. Deren großes Talent es ist, Vögel so real zu zeichnen, dass man glaubt, sie würden sich gleich vom Papier erheben... das kommt euch bekannt vor? Mir auch! Denn die Parallelen zu „Der Gesang der Flusskrebse“ sind einfach nicht zu übersehen. Doch ich fürchte, die Autorin hat sich damit keinen Gefallen getan...

Das Schwierige dabei ist ja, dass Leser dann mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Buch herangehen - die „Flusskrebse“ haben so viele Menschen auf der ganzen Welt begeistert, der Film hat Millionen ins Kino gelockt - ist es da clever, eine Geschichte zu präsentieren, die fast auf jeder Seite zum direkten Vergleich animiert? Ich denke nicht, und meiner Meinung nach kann man da auch nur verlieren - zumal gegen einen solch bekannten Weltbestseller.

Zwar ist die Geschichte hier etwas anders gestrickt. Sie spielt in der Gegenwart und die Protagonistin Loni ist aus den Marschlanden nach Washington DC gegangen, um ihre Vergangenheit abzustreifen. Aufgrund eines familiären Notfalls kehrt sie jedoch zurück in den Ort in ihrer Kindheit, der geprägt war vom frühen Tod ihres Vaters - und obwohl jeder sagt, dass es ein Unfall war, als er mit dem Boot hinausfuhr und dann ertrank, kann Loni das auch im Erwachsenenalter noch nicht wirklich glauben. Deshalb geht sie erneut auf Spurensuche.

Obwohl also die Story durchaus Unterschiede zum „Vergleichsbuch“ aufweist, gibt es genau so viele Parallelen - Boote und Kanus spielen eine sehr große Rolle. Das Misstrauen unter den Menschen ist sehr deutlich spürbar. Die Schönheit, aber auch Tücken der Marschlande werden in den Fokus genommen. Naturbeschreibungen tragen entscheidend zum Leseerlebnis bei. Und so kann man gar nicht anders als zu vergleichen - doch leider erreicht die Tochter der Marschlande bei weitem nicht so viel Tiefe und Mystik wie „Der Gesang der Flusskrebse“.

Das Buch liest sich sehr flüssig, man ist auch hier mit Bildern vor dem geistigen Auge schnell mitten im Geschehen und daher denke ich, dass auch dieser Roman mit Sicherheit viele Freunde finden kann. Insbesondere wer die Stimmung und das Setting der „Flusskrebse“ geliebt hat, kann hier weiter in dieser besonderen Atmosphäre schwelgen.

Mein persönlicher Eindruck konnte sich jedoch leider nicht von den „Flusskrebsen“ als Vergleichsmaterial lösen, so dass mir die Tochter des Marschlandes an vielen Stellen zu bekannt vorkam und von mir kaum als eigenständige Geschichte wahrgenommen werden konnte. Zu dominant war für mich der Vergleich, den ich einfach beim Lesen nicht aus dem Kopf bekam.

Daher kann ich das Buch nur eingeschränkt empfehlen - denn diejenigen, die Delia Owens gelesen haben, könnten es als „Abklatsch“ empfinden. Für diejenigen unter euch, die stimmungsvolle Romane in landschaftlich herausragenden Settings lieben, könnte es aber definitiv etwas sein. Falls es irgendjemanden gibt, der den „Gesang der Flusskrebse“ noch nicht kennt... dann macht man mit diesem Buch ebenfalls keinen Fehler - denn ich könnte mir vorstellen, eine völlig unvoreingenommene Perspektive lässt einen den Roman definitiv mehr genießen.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Die Semperoper in einem Roman verewigt!

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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Anne Stern ist bekannt dafür, dass ihre Bücher den Zeitgeist der Epoche, in der sie spielen, wunderbar einfangen. Und auch diesmal ist das auffallend. In „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ verewigt ...

Anne Stern ist bekannt dafür, dass ihre Bücher den Zeitgeist der Epoche, in der sie spielen, wunderbar einfangen. Und auch diesmal ist das auffallend. In „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ verewigt sie die Dresdner Semperoper und die Zeit um 1840, als die neu gebaute königliche Spielstätte ihren Glanz erhielt.

Anhand ihrer Figuren wirft Anne Stern sowohl einen Blick auf das gutbetuchte Bürgertum (in Form ihrer Protagonistin Elise Spielmann und deren wohlsituierter Familie) als auch auf die armen Seelen (in Form des Malergehilfen Christian oder seiner Schwester, die zum Teil in einem Waisenhaus aufwuchsen). Darüber hinaus lernt man das auch damals schon bunte Treiben auf und hinter der Semperopernbühne kennen – von der Schneiderin über die Solisten bis zum Orchester.
Auch ihre Nebenfiguren entwickelt Anne Stern immer mit viel Liebe zum Detail. Auch an ihnen schildert sie typische Lebensläufe von Personen der damaligen Zeit – seien sie nun Emporkömmlinge oder „gefallene Mädchen“. Die Liste der Fallstricke für junge Frauen dieser Zeit ist lang – und eine unbedachte Äußerung oder ein kleiner Fehler können Existenzen vernichten. Auch dies schildert die Autorin plastisch und – wo nötig – auch deutlich.

Mit ihrem Schreibstil lässt die Autorin das alte Dresden lebendig werden und ihre Szenen bieten immer wieder neue Facetten der Stadt und ihrer Bewohner. Dies mag dem einen oder anderen vielleicht zu ausführlich erscheinen, aber es führt dazu, dass man sich in ihren Romanen immer fühlt, als sei man „mittendrin“. Allerdings – und dies fällt mir ebenfalls immer wieder auf – enthält der Roman dadurch auch keine so große Handlungsdichte wie vergleichbare Bücher. Ihre Romane leben einfach von der Stimmung, den Situationen und dem Zeitgeist.

Während nun Elise darauf wartet, ihre Pflichtheirat mit dem viel älteren und ebenfalls wohlhabenden Bürger der Stadt einzugehen, lernt sie während einer Vorstellung an der Semperoper Christian kennen. Obwohl beide wissen, dass es für sie aufgrund ihrer Standesunterschiede kaum eine Möglichkeit geben würde, ein gemeinsames Leben zu beginnen, finden sie immer wieder Möglichkeiten, sich zu sehen und näher kennenzulernen. Doch wohin kann eine solche Liebe, der viele Widerstände entgegenstehen, führen?

Nun, ohne zu viel verraten zu wollen – Anne Stern hat nicht nur die Lebensumstände der Figuren plastisch und realitätsnah geschildert, auch das Ende der Geschichte ist keineswegs verklärt und durch die rosarote Brille betrachtet. Mir hat das sehr gut gefallen, weil die Story dadurch einfach Charakter bekommt. Und schließlich müssen wir auch in Zukunft nicht auf die lieb gewonnenen neuen Figuren verzichten – denn es deutet sich an, dass es (mindestens) eine Fortsetzung geben wird!

Wer schon immer Näheres über eine bisher wenig beleuchtete Zeitspanne der deutschen Geschichte erfahren wollte, wer mittendrin statt nur dabei sein möchte und nicht zuletzt wer Dresden in all seiner historischen Schönheit erleben will, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Aber Achtung – das nächste lange Wochenende ist dann garantiert für einen Ausflug nach „Elbflorenz“ reserviert 😉

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Sehen und gesehen werden auf der Party der Jahres

Malibu Rising
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An alle Fans von Evelyn Hugo und Carrie Soto: habt ihr Lust, auf eine spektakuläre Pary zu gehen? Wo sich die Hollywood-stars die Klinke in die Hand geben? Wo das Wort „Party“ völlig untertrieben ist für ...

An alle Fans von Evelyn Hugo und Carrie Soto: habt ihr Lust, auf eine spektakuläre Pary zu gehen? Wo sich die Hollywood-stars die Klinke in die Hand geben? Wo das Wort „Party“ völlig untertrieben ist für das Ausmaß an Chaos, das sie verursacht? Wo Carrie Soto höchstselbst eine Szene hinlegt, die filmreif ist? Dann kommt nach Malibu, zur jährlichen Sommerparty der Riva-Geschwister!

Aber Moment - wer sind überhaupt die Riva-Geschwister? Müsste man die kennen? Nun, wir lernen sie kennen in diesem Roman, der neben der Party selbst auch die Familiengeschichte der Rivas beleuchtet. Von den 1950er Jahren bis ins Jahr 1983 spannt sich der Bogen und zeigt, dass man in Malibu auch aus einfachsten Verhältnissen zum Star werden kann. Doch zu welchem Preis?

1983 ist Nina Riva ein bekanntes Bikini-Model. Ihr Bruder Jay ist mittlerweile Weltmeister im Surfen, der andere Bruder Hud begleitet ihn mit seiner Kamera und macht die besten Wassersport-Fotos der Welt. Nur Nesthäkchen Kit hat ihre Bestimmung noch nicht gefunden - dabei ist sie auf dem Brett genau so gut wie Jay! Gibt es auch für sie eine Chance, als Surferin erfolgreich zu sein?

Die schwierige Kindheit der Geschwister ist überschattet von Verlusten. Der Vater, ein gefeierter Star, verschwindet mehrfach von heute auf morgen aus der Familie - und die Kinder können sich nicht sicher sein, ob er je zu ihnen zurückkommen wird. Mutter June versucht alles, um allein vier Kinder großzuziehen. Doch ohne die Alimente ihres Ex-Mannes ist das kaum zu stemmen. Während June an den Umständen zunehmend verzweifelt und sich dem Alkohol zuwendet, wächst Nina im Teenageralter zur Ersatzmutter heran. Sie ist es, die ihre Geschwister unterstützt, als ihre Mutter es nicht mehr kann, und sie bis ins Erwachsenenalter begleitet. Als ein Fotograf sie surfen sieht und als Bademoden-Model entdeckt, träumt sie nicht von der großen Karriere, sondern nur davon, dass mit der Gage endlich das Geld reicht, um ihren Geschwistern einige kleine Träume erfüllen zu können.

Jahre später sind die Geschwister ihre Geldsorgen los. Nina ist inzwischen mit dem Tennis-Star Brandon Randall verheiratet. Jedes Jahr im Sommer geben NIna und ihre Geschwister in Ninas Haus eine Party - doch als diesmal plötzlich ihr Vater Mick vor der Tür steht führt eins zum anderen - und am Schluss in eine große Katastrophe.

Taylor Jenkins Reid versteht es auch diesmal wieder, einen packenden Roman aus der Glamourwelt der Schönen und Reichen zu schreiben. Und auch diesmal wird offenbar, dass sich unter dem schönen Schein Abgründe auftun. Dennoch finde ich, dass sie mit „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ ihr Meisterstück abgeliefert hat, denn weder „Carrie Soto is back“ noch „Malibu rising“ konnten mich ähnlich fesseln wie Evelyn. Trotzdem ist es ein cleverer Schachzug, dass ihre Romane alle im gleichen Universum spielen. So hat beispielsweise Carrie einen Auftritt auf Ninas Party - und was für einen!

Ohne Frage, das Buch ist einfach gute Unterhaltungslektüre. Es zeigt auch, wie das heutzutage berühmte Malibu vom einfachen Küstenstädtchen zum begehrten Wohnort für Superreiche wurde. Wer sich mit Geschichten über Stars und Sternchen sowie deren meist nicht ganz so glamouröser Vergangenheit wohlfühlt, ist mit „Malibu Rising“ auf jeden Fall gut beraten!

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Ein Buch voller Geheimnisse!

Adas Fest
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Katrin Bursegs „Unter dem Schnee“ hatte mich so beeindruckt, dass ich unbedingt auch ihr neues Werk lesen wollte. Ob die Geschichte wieder ähnlich spannend und geheimnisvoll sein würde wie der vorherige ...

Katrin Bursegs „Unter dem Schnee“ hatte mich so beeindruckt, dass ich unbedingt auch ihr neues Werk lesen wollte. Ob die Geschichte wieder ähnlich spannend und geheimnisvoll sein würde wie der vorherige Roman? Ja, definitiv. Auch wenn das Setting sich nicht mehr voneinander unterscheiden könnte.

Denn diesmal sind wir an der Küste Frankreichs, nahe Bordeaux, in Adas Sommerhaus. Ada und ihr Mann, der bekannte Maler Leo Kwant, hatten es vor vielen Jahren erworben und aus dem verfallenen Häuschen eine beeindruckende Sommerresidenz gemacht. Die jährlichen Feste in La Vague waren legendär. Mittlerweile ist Leo verstorben. Und das Haus droht Opfer des Meeres zu werden. Schon länger weiß Ada, dass sie das Haus aufgeben muss, wenn der Küstenstreifen gerettet werden soll. Und sie macht ihren Frieden damit. Doch vorher möchte sie noch einmal ein Fest dort feiern, so wie damals. Sie lädt ihre Kinder ein, die sogar weit vor dem Termin anreisen. Doch dann brechen nach und nach alte Geheimnisse auf und rütteln an den Grundfesten der gesamten Familie.

Die Grundstimmung in diesem Buch ist einerseits leicht melancholisch, andererseits voller freudiger Erwartung. Doch das ändert sich schnell, je mehr man von der Familie Kwant erfährt und je mehr sich die Geheimnisse Bahn brechen, die Ada jahrzehntelang für sich behalten hat. Ihre drei Töchter finden mit ganz unterschiedlichen Ausgangspunkten unstimmige Details oder werden durch Einflüsse von außen dazu verleitet, in der Familiengeschichte zu graben. Während der Leser Stück für Stück einen Überblick bekommt, welche Unstimmigkeiten es in der Familiengeschichte gibt und ein Geheimnis nach dem anderen aufdeckt, bleibt den Schwestern vieles verborgen und sie sehen zunächst jeweils nur einen kleinen Teil des großen Ganzen. Doch dann merkt Ada, dass endlich ans Licht muss, was so viele Jahre verborgen war - Stück für Stück enthüllt sie das, was ihre Kinder damals nicht sahen oder nicht sehen wollten und rückt es in ein ganz neues Licht.

Als Fan von Familienromanen und Sagas habe ich Adas Töchter gern dabei begleitet, ihrer Familiengeschichte auf die Spur zu kommen. Die unterschiedlichen Blickwinkel und Lebenssituationen der Frauen haben dabei dazu geführt, dass das Buch und auch die Charaktere an Komplexität gewonnen haben. Während Stück für Stück die Fassade bröckelt, steht man als Leser fassungslos vor dem, was sich da auf einmal offenbart. Dabei spielt die Autorin auch mit moralischen Aspekten, mit der Zuweisung von Schuld, mit entschuldbaren oder auch unentschuldbaren Verhaltensweisen.

Dieses „Aufdröseln“ einer komplexen Familienstruktur war spannend, auch wenn das Buch meiner Meinung nach in der ersten Hälfte noch einige Längen aufwies. Dafür ging es dann in der zweiten Hälfte umso spannender weiter. Wer Familienromane mag und vielleicht auch ein Faible für Frankreichs Küste sowie das Thema Kunst hat, der kann mit diesem Roman nichts falsch machen.

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