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Veröffentlicht am 11.05.2020

Flori findet ihre Bestimmung

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
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Die beeindruckend spannende Trilogie "Die Schwestern vom Ku'damm" von Brigitte Riebe wird mit dem Roman "Tage der Hoffnung" abgeschlossen.
Dieser befasst sich überwiegend mit dem turbulenten Leben von ...

Die beeindruckend spannende Trilogie "Die Schwestern vom Ku'damm" von Brigitte Riebe wird mit dem Roman "Tage der Hoffnung" abgeschlossen.
Dieser befasst sich überwiegend mit dem turbulenten Leben von Florentine, genannt Flori; der jüngsten der Thalheim Töchter.

Die Geschichte setzt in Berlin um das Jahr 1958 ein. Die rebellische Flori ordnet sich nicht gerne unter, liebt die Malerei und kann sich eine Zukunft im väterlichen Kaufhaus am Ku’damm überhaupt nicht vorstellen. Sechzehn Monate nach ihrer Flucht nach Frankreich kehrt Flori wieder in ihre Heimat Berlin zurück und beginnt ihr Studium der Malerei an der Kunstakademie. Malen und zeichnen ist ihr Leben. 

Wenn sie tief versunken Farben und Formen auf die Leinwand bringt, empfindet sie die Farben als Töne der Musik und auf magische Weise hört sie während ihres Schaffens das entstehende Bild wie eine magische Melodie. Sie verliert sich euphorisch in dem aufsteigenden Glücksempfinden und ihr Leben erfüllt sich in diesen Phasen des künstlerischen Auslebens mit purem, ekstatischem Enzücken.

Rufus Lindberg, einer ihrer Professoren, macht ihr das Leben an der Kunstakademie nicht leicht. Seine Anforderungen für Kunst und Ausdruck sind hoch, gleichzeitig ist er menschlich unzugänglich und findet in Allem und Jedem nur den Makel und das Unvollkommene. Flori findet schließlich in der für sie alles andere als inspirierenden Auseinandersetzung mit diesem Lehrer keinen anderen Ausweg für sich als ihr Studium zu beenden und die Kunstakademie zu verlassen.
Bernhard Schwarz, der Benka genannt wird, bietet ihr einen Ausweg. Auch Benka studierte an der gleichen Kunstakademie, wurde jedoch von den dort lehrenden Professoren als zu wenig talentiert der Akademie verwiesen. Benka entschloss sich, seine beeindruckenden Fähigkeiten in der Fotografie als Beruf zu nutzen. Flori, die ebenfalls große Talente in der Fotografie vorweisen kann, besitzt die Gabe das Wesentliche im flüchtigen Augenblick zu erfassen und im perfekten Moment als Fotografie festzuhalten. Benka und Flori werden zu einem unschlagbaren Team. So wundert es nicht, dass ihnen die Aufträge nur so entgegen fliegen.

Der Autorin gelang es, wie in allen ihren Romanen, die perfekt gestalteten Charaktere für die jeweiligen Rollen auszuarbeiten, um die
Story realistisch zu präsentieren und die Botschaft der Geschichte optimal herauszuarbeiten. Geschickt setzt sie Makel und Schwächen ihrer Romanfiguren ein, um authentisch agierende und sich lebensecht entwickelnde Protagonisten auszuformen.
Benka, ein guter Freund von Flori, ist von einem verletzten Gesicht gezeichnet, das oft Widerwillen in Menschen provoziert. Wer ihn jedoch kennt, sieht den Makel nicht, sondern seine Güte und innere Stärke.
In Flori, die eine mutige aber auch verletzliche Seele ist, entfaltet sich eine enorme künstlerische Begabung. In einer skeptischen Umgebung kämpft sie mutig für die Verwirklichung ihrer Träume, die für sie das eigentliche Leben bedeuten. Schließlich wird sie auch von ihren Schwestern Rike, Silvie und Miri endlich mit anderen Augen gesehen und als gleichwertiges Mitglied der Thalheim Familie behandelt.

Historische Highlights runden den hevorragenden Gesamteindruck des Romans ab. Da ist zum Beispiel der Besuch Marlene Dietrichs, der das Volk regelrecht zu Füssen lag oder der legendäre Auftrit des U.S. amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy, der vom Volk frenetisch empfangen wurde.
In diese historisch sehr spannende Epoche fällt auch der Bau der Mauer, der schließlich zum eisernen Vorhang heranwuchs und den Osten vom Westen durch die gemeinsame Stadt hindurch trennte. Wie Menschen darunter leiden und Familien brutal auseinander gerissen wurden, erfährt der Leser in diesem Roman hautnah mit.
Der für Brigitte Riebe typische Schreibstil ist flüssig, sehr verständlich und entwickelt eine angenehme Dynamik, die in den vielen spannenden Momenten den Herzschlag beschleunigt. Die ausgezeichnete Sprache und die Eleganz ihrer Geschichten rund um die Familie Thalheim machten die drei Romane zu etwas ganz Besonderem. So bin ich nun etwas traurig, dass diese schöne Trilogie tatsächlich schon zu Ende ging. Die ausgezeichnete Schreibkunst der Autorin ließ eine lebendige Welt entstehen, in der ich schließlich jede der drei Schwestern liebte.

Ganz nebenbei lernt der Leser sehr viel über historische Zusammenhänge während der Zeit des zweiten Weltkriegs und dessen Auswirkungen ab 1945.
Die Mühen und Schwierigkeiten des Wiederaufbaus, die vielen tapferen Menschen, die trotz gewaltiger Entbehrungen nie den Mut verloren zeichnen eine faszinierende und emotional miterlebbare Welt. Es ist eine Geschichte mit vielen historischen Fakten und ich danke Brigitte Riebe für ihre mühevolle, sehr präzise Recherche. Diese Autorin verdient sehr viel Anerkennung für solch einen großartigen Roman.
Einen herzlichen Dank an den Wunderlich Verlag für das großartige mehr als lesenswerte Werk.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Der Glaube war stärker

Stärke des Herzens
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Im vierten Teil "Stärke des Herzens" von Gilbert Morris wird der schwere Lebensweg von Amos Wakefield beschrieben. Auch John Bunyan, ein Kriegskamerad Gavins, muss wegen seines Glaubens fast schon Unmenschliches ...

Im vierten Teil "Stärke des Herzens" von Gilbert Morris wird der schwere Lebensweg von Amos Wakefield beschrieben. Auch John Bunyan, ein Kriegskamerad Gavins, muss wegen seines Glaubens fast schon Unmenschliches ertragen.
Der Roman spielt in der Zeit zwischen 1645 - 1672. Die dramatischen Ereignisse, die auch die späteren historischen Epochen beeinflussen, werden in spannender und zu tiefst berührender Weise geschildert. Der unerschütterliche, kraftspendende Glaube hielt Menschen in schier unerträglichen Phasen ihres Lebens aufrecht. Die erstklassige Erzählung mit den bewegenden Einblicken in ihre Leben hat mich zu tiefst berührt.
Seit John Gavin im Krieg das Leben gerettet hat, verbindet beide eine tiefe Freundschaft.
Als Bunyan auch noch Leah eine mutige junge Frau vor türmenden Soldaten schützt, ahnt er noch nicht, dass sie eines Tages seine Ehefrau werden wird. Mit ihr erfährt er eine enorme Vertiefung seines Glaubens und wird schließlich zu einem Wanderprediger, der Gott über Alles liebt, das Evangelium predigt und gegen alle Anfechtungen verteidigt. Er verbreitet die frohe Botschaft unter der einfachen Bevölkerung. Seine einfachen, verständlichen Worte führen diesen Menschen die Heilsbotschaft in anschaulichen Bildern mit seiner warmen und ausdrucksstarken Stimme vor Augen. Das Volk liebt ihn und er ist stets ein gerne gesehener Gast.

Als Karl II aus dem Exil nach London zurückkehrt, setzt er sich seit seiner Thronbesteigung unermüdlich für das Ende unabhängiger Prediger in England ein. John Bunyan gehört zu genau diesen Predigern. So muß John seine Familie verlassen und wird schließlich inhaftiert. Er überlebt den Kerker nur, weil ihn sein glühender Glaube an Gott aufrecht hält. Er
dient den Menschen auch im Kerker und bringt den Gefangenen Hoffnung in
ihre Zellen. Schließlich schreibt er ein Buch mit dem Titel "Überfließende Gnade für die schlimmsten aller Sünden".
Hope ist Christophers und Angharads Tochter aus zweiter Ehe. Sie ist sehr willensstark, hat blaue Augen und verfügt über ein großes Maß an Witz und Charm. Sie kann ihren älteren Vater, der sie bedingungslos liebt, regelrecht um den Finger wickeln. Später spielt Darcy Wingate in ihrem Leben eine große Rolle.
Angharad, eine sehr gläubige Frau mit braunen Augen und schwarzen Haaren bietet ihrem Neffen Evan Morgan Hilfe an, als dieser in Wales abermals in Schwierigkeiten gerät. Auf dem Weg nach Wakefield begegnet er der dreizehnjährigen jungen Jenny Clairmont, die ihn bittet sie mitzunehmen.
In Wakefield werden beide mit viel Liebe aufgenommen und mit der Zeit merkt man die Veränderung an Jenny, die zu einer liebevollen jungen Frau heranwächst.
Evan, ein gut aussehener junger Mann mit wildem, dicht gewachsenem schwarzen Haar und dunkelblauen Augen kann sich einfach nicht eingestehen, dass er Jenny wahrhaftig liebt. Eines Tages lernt Jenny das Theater kennen und beschließt, den Beruf der Schauspielerin zu erlernen. Erst da merkt Evan wie sehr er sie vermisst.
Sie wird später zu einer beliebten und wunderschönen Darstellerin mit rotblonden Haaren, herrlichen grünen Augen. Ihre Schwäche für Evan, ihrem Retter, wird sie stets heimlich im Herzen tragen. Als Evan an der Pest erkrankt, versorgt und pflegt sie ihn aufopferungsvoll.

Ein Feuer bricht in London aus , das viele Häuser und Kirchen vernichtet, so dass Christopher Wren, ein großartiger Architekt, mehr
als hundert neue Kirchen entwerfen muß. Zu dieser Zeit weilt Jenny in dieser Stadt, hilft ihren Freunden zu fliehen.
Karl II, war ein unmoralischer König, der sich viele Mätressen hielt und ein ausschweifiges Leben am Hof führte. Jenny vermochte er jedoch nicht zu verführen. 
John Bunyan, war ein einfacher Kesselflicker gewesen. Als seine Ehefrau Leah starb, heiratete er Elizabeth, die sich schon vor Leahs Tod rührend um seine Kinder kümmerte und ihm fortan stets treu zur Seite stand. John schwor seinem Glauben nicht einmal dann ab, als ihm der Tod durch Erhängen drohte. Mit seiner Hilfe kamen neben Evan auch viele Gefängnisinsassen zum
Glauben.
Auch Darcy Wingate, ein Neffe eines Anwalts der John ins Gefängnis brachte, lernte von Bunyan sehr viel mehr über die Tiefe und den
Reichtum des Evangeliums als von den Gelehrten der Kirche.
Im sehr bemerkenswerten Roman "Stärke des Herzens" von Gilbert Morris erfährt der Leser viele hochinteressante Aspekte der englischen Geschichte. In diesem Band steht die Regentschaft Karls des Zweiten, dessen fragwürdige Rolle als Glaubensoberhaupt und seine kriegerischen Auseinandersetzungen im Fokus. Auch die schrecklich wütende Pest und der große Brand in London wird dem Leser auf eindrucksvolle Weise vor Augen geführt. Die hervorragend ausgearbeiteten Charaktere sind scharf skizziert und agieren sehr authentisch in ihrer historisch perfekt dargestellten Umgebung.
Ein sehr berührender Moment war das Ableben des Vaters Chistopher im Kreise seiner Angehörigen. Die weisen und herzlichen Worte an die Anwesenden Familienmitglieder haben mich zu Tränen gerührt. Die Stärke der gläubigen Ehefrau Angharad zeigen auf eindrucksvolle Weise, was ein Mensch mit tiefem unerschütterlichen Glaube zu leisten vermag.

Ich danke dem SCM VERLAG für die Veröffentlichung des bewegendes Werkes von Gilbert Morris.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Mit Rassismus leben

Wir hofften auf bessere Zeiten
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Mit dem Debüt "Wir hofften auf bessere Zeiten" von Erin Bartels breitet sich vor dem Leser eine bewegende Geschichte aus, die sich über drei Generationen hinweg in einer Zeitspanne von mehreren Jahrhunderen ...

Mit dem Debüt "Wir hofften auf bessere Zeiten" von Erin Bartels breitet sich vor dem Leser eine bewegende Geschichte aus, die sich über drei Generationen hinweg in einer Zeitspanne von mehreren Jahrhunderen entwickelt.

Die Geschichte setzt in der Gegenwart ein als Elizabeth Balsam gerade ihren Job als Journalistin verlor und sie ein älterer Herr bittet ihrer Verwandten Nora Balsam sowohl einige alte Fotos als auch einen Fotoapparat zu überreichen.
Schon nach kurzer Suche findet sie ihre Großtante Nora, von der sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas gehört hat. Sie war mit William, einem farbigen Fotografen, zu einer Zeit verheiratet, in der solche Ehen
gesellschaftlich nicht gebilligt wurden.

Elizabeth findet in dem alten Farmhaus viele rätselhafte Dinge, die ihre wissensdurstige Seele beantwortet haben möchte. Ganz besonders neugierig wird sie, als sie im Garten einen Grabstein von "Mary" findet, die ganz
offensichtlich ihre Vorahnin sein musste. Wie hängen die Geschehnisse zusammen? Mary Balsam lebte in Zeiten des Bürgerkriegs um 1860. Sie nahm damals schwarze Flüchtlinge bei sich auf, während ihr Mann an der Front kämpfte.

Über die drei Erzählstränge werden die Schicksale der verschiedenen Generationen skizziert und aus deren Leben berichtet. Am Ende dieses bemerkenswerten Romans fokussieren sich die Fakten aus den drei Lebenswegen und der Leser erkennt die Zusammenhänge als großes Bild im historischen Kontext, den die Geschichte über die Vorfahren von Elizabeth Balsam aufgespannt hat.
Die Schrecken in der Zeit des U.S. Amerikanischen Bürgerkrieges und die Zeit der Rassenunruhen 1960, als Nora noch eine junge Frau war und tapfer die Repressalien an der Seite eines schwarzen Ehemannes erdulden
musste, sind bedrückende und aufrüttelnde Episoden.

Die Lektüre des sehr interessanten Romans wird durch den sehr verständlichen Schreibstil zu einem mühelosen Lesevergnügen. Nur wäre ein Namensverzeichnis am Ende des Romans durch die vielen Namen der
beteiligten Protagonisten sehr hilfreich gewesen.
Ganz besonders schön ist aus meiner Sicht die allmähliche Verwebung der Lebensgeschchten aus drei Generationen gelungen. Über die Schicksale der Personen im jeweiligen historischen Kontext erlebt der Leser hautnah und
eindrucksvoll ein gutes Stück amerikanischer Geschichte mit.

Mary war eine sehr liebevolle und tapfere Frau, die ihre Farm allein mit Hilfe der von ihr aufgenommenen Flüchtlinge bewirtschaften konnte, während ihr Mann im Krieg war.
Nora, die aus einer wohlhabenden Familie stammt, verliebt sich in einen armen farbigen Mann, den sie ohne Erlaubnis ihrer Eltern heiratet. Das Paar erfährt über die damit verbundene soziale Diskriminierung viele
schwere Jahre der Entbehrung und Zurückhaltung.
Elizabeth ist eine mutige und wissensdurstige junge Frau, die durch Tante Nora Details aus ihrer Familiengeschichte erfährt.
Dem Roman hätte es sicherlich gut getan, wenn der Leser nicht mit einigen offenen Fragen zu Personen zurückgelassen worden wäre. Manche Details aus dem Leben und um die Charaktere der Protagonisten wurden im Buch leider nicht so herausgearbeitet, die der Leser gerne noch erfahren hätte.
Die Autorin hat mit ihrem Debüt "Wir hofften auf bessere Zeiten" einen sehr interessanten und über die reizvolle Verflechtung der drei Zeitachsen faszinierenden Roman geschrieben. Das Thema der Geschichte, die damit verbundenen emotionalen Momente und die tatsächlichen historischen Begebenheiten sind zu tiefst berührend.
Einen herzlichen Dank an Francke Verlag für das bewegende Werk.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Wie rettet Luise den Kontor?

Der mutige Weg
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Im fünften Teil der Hansen Saga "Der mutige Weg" von Ellin Carsta wagt Therese mit ihren Kindern den langen Weg nach Kamerun um mit Robert dort ihr gemeinsames Leben zu verbringen. Eine glückliche Zeit ...

Im fünften Teil der Hansen Saga "Der mutige Weg" von Ellin Carsta wagt Therese mit ihren Kindern den langen Weg nach Kamerun um mit Robert dort ihr gemeinsames Leben zu verbringen. Eine glückliche Zeit scheint angebrochen zu sein, denn die Freude ist sehr groß und auch ihre Hochzeitspläne nehmen Gestalt an. Doch macht ein Schädling beinahe die gesamte Ernte zunichte. Die Hoffnung wäre gestorben, gäbe es nicht Hamza, der mit seinem klugen Rat das Schlimmste abwendet.

In Wien führt in der Zwischenzeit Georg das Geschäft im Kontor weiter. Allerdings kommt es zwischen ihm und seiner Frau Vera zu einer schlimmen Krise, die er fast nicht bewältigen kann. Auch Franziska steht eigentlich kurz vor der Vermählung mit Anton, als sie merkt wie stark sich ihr Verlobter mittlerweile verändert hat. In Hamburg gerät Martha in eine immer stärkere Abhängigkeit zu den von ihr eingenommenen starken Opiaten. Sie weiß nicht wie sie das Geld für die Beschaffung des Rauschgifts besorgen soll zumal ihr Mann nichts von ihrer Sucht ahnt.
Luise findet heraus, dass die Firma Verluste macht. Sie kommt Richard auf dessen Schliche, indem sie ihn beobachten lässt und zieht daraus Konsequenzen. Kurze Zeit später springen viele Kunden ab, wodurch die Firma derart in Bedrängnis kommt, dass eine Insolvenz droht, wenn keine Lösung gefunden wird.
Auch mit diesem Roman hat Ellin Carsta einen wunderschönen, unterhaltsamen und über ihren leicht verständlichen Schreibstil sehr angenehm zu lesenden Roman geschaffen, der seine Leser in eine faszinierende Geschichte entführt. Die Autorin entfaltet mit Ihrer Schreibkunst im Leser ein wahres Feuerwerk an Emotionen, die sie geschickt, beispielsweise vor einer malerischen Landschaftskulisse Kameruns inszeniert und transportiert diese über hervorragend agierende und überzeugend menschliche Protagonisten direkt in's Herz. Die liebgewordenen Romanfiguren durch ihre Lebenssgeschichte zu begleiten berührt zu tiefst. So ist die Lektüre auch dieses Buches wie ein lang ersehntes Wiedersehen von Freunden, deren Schicksal zu Herzen geht.
Ich freue ich mich auch schon auf den kommenden Teil, der schon bald erscheinen wird.

Einen herzlichen Dank an Tinte & Feder und an NetGalley für die Bereitstellung des Leseexemplars.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Guardian Ministries, ein Segen der unschuldig Verurteilten

Die Wächter
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"Die Wächter" von John Grisham ist ein außergewöhnlich brisanter Justizthriller der Spitzenklasse.

In Seabrook, Florida, wird der angesehene und vielversprechende Anwalt Keith Russo scheinbar grundlos ...

"Die Wächter" von John Grisham ist ein außergewöhnlich brisanter Justizthriller der Spitzenklasse.

In Seabrook, Florida, wird der angesehene und vielversprechende Anwalt Keith Russo scheinbar grundlos erschossen. Schon bald ist der Mörder gefasst und das, obwohl es keine Zeugen oder Verdächtige und erst recht kein Motiv gibt. Der junge Afroamerikaner Quincy Miller wird kurzerhand schuldig gesprochen und wartet seither seit zweiundzwanzig Jahre auf die
Vollstreckung seines Todesurteils. Seine letzte Hoffnung sind die "Guardian Ministries", eine Verbindung enthusiastischer Anwälte, die sich als vierköpfige Gruppe für den Kampf für unschuldig Verurteilte einsetzt. Sie arbeiten für einen Bruchteil eines normalen Gehalts um der guten Sache willen. Cullen Post, einer der Anwälte von "Guardian Ministries" übernimmt den Fall Miller. Er ahnt nicht im Geringsten, in welches Wespennest er mit der Aufnahme des Falles sticht und welche persönlichen Gefahren dabei auf ihn lauern. Parallel dazu versucht Post den jungen Mann Duke Russell zu rehabilitieren, der wegen mutmaßlicher Vergewaltigung und Mord inhaftiert ist.

John Grisham ist als außergewönlich guter Schriftsteller bekannt, der sich nicht nur im vorliegenden Roman davor scheut Missstände in Amerika offenkundig zu machen. In seinen Romanen zeigt er eindringlich welche Ausmaße die vielen Fehlurteile der U.S. amerikanischen Justiz annehmen und wie schwer es für die unschuldig Verurteilten ist, sich wieder zu rehabilitieren. Die Arbeit der "Guardian Ministries" ist in diesem Zusammenhang der reinste Segen. Es ist schier unglaublich, wie die afroamerikanischen Bürger über den menschlich mehr als rückständigen Rassismus einer angeblich so modernen U.S. Gesellschaft in ihren Rechten beschnitten wird. Diese Ungerechtigkeit ist in einer modernen Gesellschaft des 21. Jahrhundert kaum mehr zu verstehen und schreit zum Himmel.

Der Roman "Die Wächter" ist ein fesselndes Werk, das die aktuellen und wahren Zustände der U.S. amerikanischen Gesellschaft wiederspiegelt und über seine sensationell aufgebaute, höchst spannende Geschichte beeindruckt. Das überraschende Ende lässt einen zu tiefst erstaunten Leser zurück, der die Genugtuung im vorliegenden Fall erleichtert
erfahren darf.

John Grisham hat erneut einen Spitzenroman der Extraklasse geschrieben, der in seiner Leserschaft ganz sicher seine volle Anerkennung finden wird.
Einen herzlichen Dank an den Heyne-Verlag für diesen wegweisenden Justizthriller. Ich freue mich schon auf die kommenden Bücher aus der Feder diese sowohl genialen als auch engagierten Autors.

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