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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2024

Ewige Wiederkunft

Death. Life. Repeat.
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'Death. Life. Repeat. - Die ewigen Leben der Clara Hart' von Autorin Louise Finch wirbt schon in der Buchbeschreibung mit Themen wie toxischer Männlichkeit, geschlechtsspezifischer Gewalt und kollektivem ...

'Death. Life. Repeat. - Die ewigen Leben der Clara Hart' von Autorin Louise Finch wirbt schon in der Buchbeschreibung mit Themen wie toxischer Männlichkeit, geschlechtsspezifischer Gewalt und kollektivem Schweigen. Große, schwere Themen für ein Jugendbuch, daher war ich sehr auf die Umsetzung und Tiefe der Themen gespannt.
Die Auseinandersetzung mit den Themen hat mir grundlegend gut gefallen, die Perspektive von Spence ist dafür vortrefflich gewählt. Spence ist ein interessanter Charakter, der sich in diesem Buch, dessen Thematik an Nietzsches ewiger Wiederkunft orientiert und diese selbst im Rahmen der aktuellen Schullektüre immer wieder aufgreift, stetig weiter entwickelt und sich gegen Unrecht auflehnt. Die Selbstreflektion von Spence geschieht, für einen Teenager nachvollziehbarerweise, zunächst gänzlich aufgrund egoistischer Motive. Die Auseinandersetzung mit den Taten in die seine Freunde und er selbst verstrickt sind, ist dann jedoch ausreichend tiefgründig, um für ein Jugendbuch nciht überladen zu sein.
Ich habe die immer wiederkehrenden Tage gern verfolgt, mir war dann jedoch relativ schnell klar, welche Taten bzw. Ereignisse geändert werden müssen - dann war für mich ein wenig die Spannung raus, dennoch habe ich Spence gern weiter begleitet. Alles in allem war ein angenehmer Protagonist. Clara habe ich auch sofort in mein Herz geschlossen, auch wenn sie teils etwas altklug wirkt - was jedoch vollkommen zur Charakterzeichnung past.
Der Schreibstil las sich für mich okay, er war teils knapp, passte für mich aber gut zum Setting des Buches. Leider haben sich im ebook einige Rechtschreibfehler versteckt.
'Death. Life. Repeat.' ist für mich ein gutes Jugendbuch, das mit schweren Themen aufwartet. Die Umsetzung fand ich mit kleineren Abzügen insgesamt gelungen und empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Jella

Die schönste Version
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Die schönste Version von Ruth-Maria Thomas hat mich definitiv in seiner Heftigkeit überrascht und gehört damit zu meinen Highlights dieses Jahres! Schon das Cover hat mich fasziniert, die Gestaltung wirkt ...

Die schönste Version von Ruth-Maria Thomas hat mich definitiv in seiner Heftigkeit überrascht und gehört damit zu meinen Highlights dieses Jahres! Schon das Cover hat mich fasziniert, die Gestaltung wirkt geheimnisvoll, strahlt aber auch eine gewisse Traurigkeit aus - meiner Meinung nach sehr passend zum Buch.
Das Buch ist mit etwas mehr als 250 Seiten von überschaubarer Länge und hat einen sehr angenehmen, klaren und kompromisslosen Schreibstil. Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt, die sich in zwei Zeitebenen befinden: zum einen wird Jellas Situation nach dem gewalttätigen Übergriff durch ihren Freund Yannick geschildert (Tag 1 bis 11), zum anderen die Zeit vor der Tat: Jellas Jugend, das Kennenlernen mit Jannick und die gemeinsame Zeit, die Dynamik der Beziehung. Die zeitlichen Sprünge fand ich aus Erzählperspektive sehr gelungen, so wurden einerseits immer deutlicher, wie die Beziehung von Jella und Yannick aufgebaut war aber auch wie Jellas Umgang mit dem Erleben und beginnenden Verarbeiten der Tat ist. Dieser Aufbau hat mir sehr gut gefallen und hat zu einem sehr flüssigen Leseerlebnis beigetragen. Dabei haben alle Schilderungen eines gemeinsam: Sie sind schonungslos ehrlich, beinahe schon zu ehrlich und explizit.
Die Sprache ist dabei klar, schonungslos und mitunter derb. Jella ist keine Protagonistin, die um die Sympathien der Leser:innen buhlt - das braucht sie auch gar nicht. Sie ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, die Charakterisierung wirkt dabei jedoch auf voller Linie authentisch, nichts wirkt zu gewollt oder inszeniert. Auch alle weiteren Charaktere sind sehr realitätsnah und facettenreich dargestellt.
Generell wirkte die gesamte Story (leider!) extrem authentisch und realitätsnah - das ist bedrückend. Ruth-Maria Thomas schafft es eine ganz eigene Stimmung, gezeichnet von Gewalt gegen Frauen, erlebter Unterdrückung und Abwertung aber auch freundschaftlicher Solidarität (Linh!) zu zeichnen, die mich ab der ersten Seite gefangen genommen hat. Ich hätte das buch gern in einem rutsch durchgelesen, wenn ich nicht immer wieder kleine Pausen benötigt hätte um die Schilderungen zu verarbeiten. Ein schonungsloser Roman, der wichtige Themen anspricht, ohne dabei anmzuprangern und mich dabei auf ganzer Linie mitnehmen konnte.
Definitiv eines meiner Jahres-Highlights!

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Veröffentlicht am 06.07.2024

VIEWS

VIEWS
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"VIEWS" von Marc-Uwe Kling ist in der Hörbuchfassung vom Autor selbst gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir ...

"VIEWS" von Marc-Uwe Kling ist in der Hörbuchfassung vom Autor selbst gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme von Marc-Uwe Kling kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Grundsätzlich finde ich es immer gut, wenn Autor*innen ihre Bücher selbst vertonen, so wirkt es auf mich meist am authentischsten.
Dieses Buch ist tatsächlich das erste, das ich vonm Autor Marc-Uwe Kling gelesen habe. Es wird definitiv nicht mein letztes sein. Mit knapp über 250 Seiten ist dies ein Buch von überschaubarer Länge, wirkt aber an keiner Stelle zu kurz oder knapp- Ganz im Gegenteil ist das Tempo sehr passig, angenehm zu Lesen und es sind an keiner Stelle öde Längen entstanden. Der Plot dieses Buches ist brandaktuell, hier werden Themen aufgegriffen, die aktueller nicht sein könnten. Dabei schafft es der Autor einen sehr angenehmen Schreibstil mit klarer, pointierter Sprache zu präsentieren, der sich hervorragend lesen lässt.
Die Handlung als solche hat mir sehr gut gefallen, sie hatte eine gewisse Schnelle, es wurde an keiner Stelle langweilig. Das Ende hat mich vollkommen überrascht - es passt hervorragend zum Buch und hat mich dennoch ein wenig unzufrieden zurück gelassen. Insgesamt hat mich dieses Buch jedoch auf voller Länge überzeugen und mich für den Autot begeistern können.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Charmant

Wolke Sieben ganz nah
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"Wolke Sieben ganz nah" von Kirsty Greenwood ist in der Hörbuchfassung von ohanna Zehendner gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter ...

"Wolke Sieben ganz nah" von Kirsty Greenwood ist in der Hörbuchfassung von ohanna Zehendner gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
Nachdem mich bei diesem Buch der Klappentext über alle Maßen hinaus interessiert und neugierig gemacht hat, war ich sehr gespannt auf die Lektüre dieses Buches, Autorin Kirsty Greenwood schafft es in Übersetzung durch Maike Hallmann mich ab der ersten Seite an durch eine angenehme Sprache und einen sehr flüssigen Schreibstil bei der Stange zu halten. Ich wollte das Buch kaum aus den Händen legen und musste wissen, wie es weiter geht. Delphi Bookham ist meines Erachtens nach eine überaus sympathische Protagonistin, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Sie ist ausreichend facettenreich gezeichnet, und ihre Charakterentwicklung im Laufe des Buches gefällt mir sehr! Auch alle weiteren Charaktere waren präzise und ausreichend tief beschrieben - allem voran Cooper. Das Setting des Buches ist mal etwas neues und gefällt mir gut, es bringt eine ganz gewisse Spannung in die Handlung hinein.
Auch wenn mir viele Wendungen schon vorab klar waren und ich nur an einigen wenigen Stellen wirklich überrascht wurde, hat sich dieses Buch einen festen Platz in meinem Herzen gesichert. Dieses Buch gleicht einer emotionalen Achterbahn, konnte mich mitreißen und hat mir einige schöne Lesestunden beschert.
Insgesamt bin ich vollkommen zufrieden mit diesem Bch, habe mehr bekommen als ich erwartet habe - bei "Wolke Sieben ganz nah" handelt es sich nicht um die nächste 0815 RomCom, sondern um eine RomCom mit kleinem Twist, supertollen Charakteren und einer mitreißenden Story. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Dornröschen

Anna O.
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"Anna O." von Matthew Blake wird als "Pageturner, der alle um den Schlaf bringt" und als Thriller des Jahres beworben. Dies schürt natürlich eine hohe Erwartungshaltung an das Buch. Der Klappentext liest ...

"Anna O." von Matthew Blake wird als "Pageturner, der alle um den Schlaf bringt" und als Thriller des Jahres beworben. Dies schürt natürlich eine hohe Erwartungshaltung an das Buch. Der Klappentext liest sich sehr spannend, teasert einen interessanten Fall und ein packendes Setting. Das Cover ist minimalistisch gehalten, passt jedoch hervorragend zum Inhalt des Buches. Der erste Eindruck ist somit sehr harmonisch.
Der Einstieg in das Buch ist mir gut gelungen, der Schrebistil ist leicht und flüssig zu lesen, die Sprache gut versändlich und alltagsnah. Die Kapitel sind sehr kurz, was den Lesefluss prinzipiell steigert. Die Erzählperspektive liegr vornehmlich bei Protagonist Ben, wechselt sich jedoch auch mit Notizen aus Annas Tagebuch und einigen weiteren Charakteren des Buches ab. Weiterhin werden ab und an Gerichtsakten, klinische Gutachten und Verlaufsdokumentationen oder wissenschaftliche Artikel eingeschoben. An diesem Punkt fand ich den Schreibstil sehr unpassend - denn auch in den klinisch-wissenschaftlichen Textstücken verwendet Autor Matthew Blake seinen lockeren und leichten, beinahe blumigen Schreibstil. Das ist absolut unauthentisch und hat mir an dieser Stelle tatsächlich auch etwas die Freude am Lesen genommen. Ein kleine Varianz im Stil hätte auch der besseren Unterscheidung der verschiedenen Charakter-Perspektiven gut getan...
Die Handlung als solche hat mir grundlegend gut gefallen. Vor allem zu Beginn des Buches wird Spannung produziert, die der Vorankündigung des Pageturners gerecht wird. Im Verlauf der Handlung schafft es der Autor leider nicht die Spannung weiterhin zu halten und einige inhaltliche Längen und Verwirrungen schleichen sich ein. Einige Stellen waren mir zu oberflächlich abgehandelt, andere fühlten sich gekünstelt in die Länge gezogen an. Das Ende und die Auflösung des Falles waren zwar eine nette Wendung aber insgesamt unbefriedigend, auch durch die Kürze, in welcher dies dann abgehandelt wurde. Hier hätte das Buch auf jeden Fall noch viel mehr Potenzial gehabt, welches leider nicht ausgeschöpft wurde.
Insgesamt habe ich "Anna O." gern gelesen, ichhabe die Handlung mit unterschiedlich stark ausgeprägtem Interesse verfolgt, finde im Enmdeffekt, dass das Buch seinem Hype nicht ganz gerecht werden kann. Mir war einiges zu inkonsistent, unrealistisch und langatmig.

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