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Veröffentlicht am 22.11.2024

Pommes, Action und viel Humor

Magical Fries – Der Geschmack des Lebens
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Superkräfte und Essen? Diese verrückte Idee hatte Marie Graßhoff für ihre Food-Universe-Reihe und diese Kombi funktioniert richtig gut. „Magical Fries“ ist bereits Band 4 und dreht sich rund um ein magisches ...

Superkräfte und Essen? Diese verrückte Idee hatte Marie Graßhoff für ihre Food-Universe-Reihe und diese Kombi funktioniert richtig gut. „Magical Fries“ ist bereits Band 4 und dreht sich rund um ein magisches Pommes-Gewürz. Man folgt der Geschichte von Crew, der auf der Suche nach ebendiesem Gewürz nicht nur einmal sein Leben riskiert. Actionreich und mit viel Humor müssen sich Crew und seine Freunde nicht nur mit so manch magischer, sondern auch sehr weltlicher Problematik herumschlagen.

Doch trotz des recht verrückten Backgrounds ist „Magical Fries“ kein Buch, dass das Leben auf die leichte Schulter nimmt. Der Tod nimmt einen recht großen Raum ein und der Verlust geliebter Menschen sowie PTBS sind allgegenwärtig. Dadurch wechselt das Buch immer wieder zwischen verrückten Actionszenen und tiefgründigen Elementen, die zum Nachdenken anregen. Generell steht die moralische Frage, was man in bestimmten Situationen tun sollte und was nicht, immer wieder im Mittelpunkt. Das gibt der Geschichte einen schönen Kontrast und nimmt dem etwas duschgeknallten Thema rund um ein magisches Pommes-Gewürz die Absurdität.

Die Geschichte lässt sich leicht und angenehm lesen und macht trotz der manchmal etwas düsteren Thematik viel Spaß. Die Entwicklung von Crew und seinen Freunden, der Fokus auf Freundschaft und die „richtige Entscheidung“ hat mir sehr gut gefallen. Auch die wiederkehrenden Figuren aus den vorherigen Bänden sind ein schöner Bonus. Man muss diese zwar nicht gelesen haben, um alles zu verstehen ist es jedoch ratsam, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Magische Pommes, leckeres Essen, Action, Humor und eine verrückte Reise rund um den Globus - Ich hatte viel Spaß und hoffe, dass ich noch so einiges aus dem Food-Universe lesen darf 🍟

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Spannende Märchenadaption mit gar nicht so bösen Bösewichten

Mirror: Weiß wie Schnee
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Märchen- und Sagen-Retellings gehören zu meiner heimlichen Leidenschaft. Ich mag es, wie AutorInnen den bekannten Stoff aufgreifen und neu interpretieren. Lucia Herbst ist eine dieser Autorinnen, die ich ...

Märchen- und Sagen-Retellings gehören zu meiner heimlichen Leidenschaft. Ich mag es, wie AutorInnen den bekannten Stoff aufgreifen und neu interpretieren. Lucia Herbst ist eine dieser Autorinnen, die ich bereits durch ihre Medusa-/Persephone-/Psyche-Neuinterpretationen kennengelernt habe (absolute Leseempfehlung). In „Mirror: Weiß wie Schnee“ greift sie das Märchen rund um Schneewittchen auf und gibt diesem nicht nur eine neue Richtung, sondern geht auch kritisch mit den klassischen „Märchen-Weisheiten“ um. Ist die „böse Stiefmutter“ wirklich böse? Was ist mit dem „bösen Wolf“? Oder der Hexe im Lebkuchenhaus? Und ist der Prinz aus Schneewittchen wirklich „der Gute“ in dieser Gleichung?

Die Charakterisierung dieser Märchenfiguren gehört zu den Highlights dieses Buches. Sie werden sehr menschlich dargestellt und überraschen mit verschiedenen Wendungen, die man in den klassischen Märchen nicht findet. Und die sich sehr schön lesen lassen, gerade weil sie zwar vom Märchen inspiriert sind, aber ihren ganz eigenen Weg gehen. Dabei erfahren sie nicht nur echte Freundschaft, sondern auch eine Emanzipation aus der ihnen zugedachten Rolle. Es gibt viele witzige Dialoge, aber auch viele ernsthafte. Spannung und Unterhaltung halten sich sehr gut die Waage, so dass der Spaß nicht kurz kommt, aber auch viele dunkle Momente vorkommen. Generell weiß das Buch, dass es eine ernsthafte Geschichte erzählt und driftet nicht ins Lächerliche ab, nimmt sich aber auch nicht immer Bierernst. Eine gute Mischung, die für Spaß, aber auch einiges zum Nachdenken sorgt.

Das Buch erzählt eine spannende Geschichte und bricht mit althergebrachten Regeln. Das macht viel Spaß und sorgt für einen neuen Blick auf bekannten Märchen-Themen. Zudem schwingt auch Kritik am Patriarchat mit, was dem Buch eine gesellschaftskritische Komponente gibt. Allerdings recht sanft, so dass es sich immer gut anfühlt. Schön ist auch, dass die Frauen der Geschichte keinen Ritter auf dem weißen Pferd benötigen, sondern sich gut selbst zu helfen wissen. Dennoch nehmen sie Hilfe an und wissen, wann es sich lohnt, allein zu kämpfen und wann Unterstützung sinnvoll ist. Dieses Gleichgewicht hat mir gut gefallen. Auch der Schreibstil und die Art, die Geschichte zu erzählen, empfand ich als sehr angenehm.

Obwohl es sich um den 1. Band einer Dilogie handelt, hat das Buch ein „richtiges Ende“ (Gefällt mir sehr). Dennoch legt es den Grundstein für Band 2. und lässt genug Fragen offen, um Lust auf den Nachfolger zu machen.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Spannende Reise mit tollem Magiesystem

Heart & Shadow
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Als großer Marie Graßhoff Fan, der die „Food Universe“-Reihe liebt, war „Heart & Shadow“ für mich ein Must-Read. Und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn die Story des Buchs etwas dichter ist als bei ...

Als großer Marie Graßhoff Fan, der die „Food Universe“-Reihe liebt, war „Heart & Shadow“ für mich ein Must-Read. Und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn die Story des Buchs etwas dichter ist als bei den Food-Universe-Büchern. Aber das funktioniert sehr gut und schaffte eine Atmosphäre, durch die man sehr schnell mitten in der Welt steckt und sich als Teil dieser sieht.

Erzählt wird über zwei verschiedene Stränge, bei denen der Lesende einmal einer Art Detektiv-Geschichte und einmal einer nervenaufreibenden Flucht folgt. Das passt anfangs nicht ganz zusammen, vereint sich nach und nach aber zu einem stimmigen Gesamtbild und erklärt die Zusammenhänge zwischen den beiden Perspektiven, aber auch den Geschehnissen in der Welt. Generell muss man dem Buch Zeit geben, denn man wird direkt in die Welt geworfen und erfährt vieles über deren Mechanik und Logik erst im Laufe der Geschichte.

Die Charaktere haben mir gut gefallen. Auch oder gerade weil sie so unterschiedlich sind, ihre ganz eigene Geschichte erleben und trotz der Widrigkeiten Freundschaft und Vertrauen hochhalten. Der wachsende Zusammenhalt zwischen Shina und Mae, aber auch das steigende Vertrauen zwischen Rah und Irin sind gut eingefangen und machen die Protagonisten schnell zu Gefährten. Ich zumindest habe mich irgendwann als Teil der jeweiligen Gruppe gesehen, der die Geschichte nicht nur liest, sondern quasi mitten dabei ist.

Gut gefallen hat mir auch, dass „Heart & Shadow“ keine ausgelutschten Pfade beschreitet, sondern mit (für mich) neuen Ideen aufwartet. Die Story ist spannend und überraschend und war für mich auch nicht so sehr vorhersehbar. Zwar konnte ich mir bei manchen Dingen denken, was passiert oder wie sie zusammenhängen, aber das war trotzdem so gut verpackt, dass es Spaß gemacht hat, bestätigt zu werden.

Ein tolles Buch im High-Fantasy-Bereich, bei dem ich etwas traurig bin, dass Teil 2 erst im Mai 2025 erscheinen wird und ich erst dann erfahre, wie es weitergeht

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Spannende Adaption des Klassikers

Fahrenheit 451
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Obwohl „Fahrenheit 451“ zu den Klassikern der Literatur gehört, habe ich das Buch bislang nicht gelesen. Die Grafik Novel aus der Feder von Victor Santos kam da also gerade recht, um dieses Versäumnis ...

Obwohl „Fahrenheit 451“ zu den Klassikern der Literatur gehört, habe ich das Buch bislang nicht gelesen. Die Grafik Novel aus der Feder von Victor Santos kam da also gerade recht, um dieses Versäumnis endlich nachzuholen. Der Lesende wird ziemlich direkt in die Handlung geworfen und ohne weitere Erklärung in das Leben von Guy Montag gezogen, der als sogenannter Feuermann gegen Bücher vorgeht. Die Zeichnungen sind dynamisch gestaltet und erzeugen direkt Spannung. Der Stil erinnert stark an eine postapokalyptische Realität mit Anleihen an ein militärisch geprägtes Regime früherer Zeit. Das ist durchaus passend, denn es wird schnell klar, wie absolut das Gesellschaftssystem ist und wie strikt sich die Protagonisten an Regeln halten müssen.
 
Die Geschichte ist spannend erzählt und mit starken Bildern illustriert. Einige Szenen haben mich jedoch auch verwirrt, da die GN keine weiteren Erklärungen liefert. Wer das Buch nicht so genau kennt, stolpert hier wohl wie ich über den einen oder anderen Aspekt, der Fragen aufwirft. Ich habe mich nach dem Lesen genauer mit der Handlung des Buches beschäftigt, um diese Lücken zu schließen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Grafik Novel wohl sehr nah am Buch ist und auch dieses an diesen Stellen nicht zwingend genauere Erklärungen liefert. Einerseits finde ich diese Detailtreue zum Buch gut, andererseits hätte ich mir manchmal eine Info mehr gewünscht. Zum Beispiel die, dass das Buch aus dem Jahr 1963 als Warnung gegen den steigenden TV-Konsum gedacht war, der Menschen die Lust am Lesen verleitet. Mit diesem Hintergrund sind viele Passagen verständlicher, auch wenn man einiges einfach als gegeben hinnehmen muss.
 
Eine kleine weitere Kritik habe ich an der Entwicklung von Guy Montag. Dessen Wandel vom Mitläufer zum Rebellen ging mir etwas zu plötzlich und war für mich nicht so gut nachvollziehbar. Zwar wurde erklärt, welche Ereignisse schließlich dazu führten, zu hundert Prozent glaubwürdig empfand ich das allerdings nicht.
 
Gefallen hat mir die GN dennoch gut. Auch, weil sie einen einfachen Einstieg in das Buch liefert, eindringliche Zeichnungen bietet und die Geschichte des Buches (offenbar) nah am Original erzählt. Ohne Kenntnis des Buches hat die Story jedoch ein paar Fragen aufgeworfen, sodass ich mir hier und da ein paar Infos mehr gewünscht habe.

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Veröffentlicht am 16.10.2024

Cozy Wohlfühlbuch mit viel Zimt

Spellshop
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„Ich möchte ein Buch schreiben, das sich liest, als würde man heiße Schokolade trinken“, schreibt Sarah Beth Durst in der Danksagung über die Intention hinter ihrem Buch „Spellshop“. Und dieser Wunsch ...

„Ich möchte ein Buch schreiben, das sich liest, als würde man heiße Schokolade trinken“, schreibt Sarah Beth Durst in der Danksagung über die Intention hinter ihrem Buch „Spellshop“. Und dieser Wunsch ist ihr definitiv gelungen. „Spellshop“ liest sich wie eine warme Umarmung mit dem Duft nach Zimt und Himbeermarmelade und ist das perfekte cozy Wohlfühlbuch für den Herbst.

Die Geschichte rund um Kiela und ihren Pflanzen-Freund Caz beginnt zwar mit der Eroberung der Hauptstadt, wechselt aber schnell in die heimelige Ruhe der abgelegenen Insel Caltrey. Die schrulligen und liebenswürdigen Einwohner und ihre Vielzahl an Eigenheiten sorgen dafür, dass man sich auch als Lesender schnell auf Caltrey heimisch fühlt. Als Kiela versucht, heimlich die Probleme der Insel zu lösen, passieren nicht nur viele magische, sondern auch sehr viele lustige Dinge (Stichwort „Miep“). Das liest sich unheimlich schön und erzeugt eine gemütliche Atmosphäre.

Das gute Worldbuilding lässt die Insel und ihre Magie lebendig werden. Ich wollte sehr schnell auch dort leben und ein Teil Caltreys sein. Kielas Entwicklung vom eigenbrötlerischen Bücher-Nerd ohne soziale Kompetenz zur liebenswerten Inselbewohnerin, die sich für die Insel und ihre Freunde einsetzt und alles für deren Wohl tut, hat mir sehr gut gefallen. Die Gemeinschaft der Insel ist sehr herzlich und nimmt nicht nur sie und Caz, sondern auch andere „gestrandete Gestalten“ in ihre Mitte auf. Der Zusammenhalt der Insel ist deutlich spürbar und macht einen Teil des Zaubers aus.

Das Buch liest sich tatsächlich wie ein Becher heiße Schokolade an einem stürmischen Herbstnachmittag, den man eingekuschelt in eine Decke Zuhause verbringt. Es passiert viel - auch nicht nur positives - aber es liest sich immer wie der warme Becher in der Hand. Die Welt ist voll von Wesen, Magie und skurrilen Gestalten - ohne je lächerlich oder zu überladen zu wirken. Gerade die Masse an Absurdität macht das Buch so liebenswert. Das alles funktioniert sehr gut und macht „Spellshop“ zu einem meiner Highlight-Bücher des Jahres. Ich liebe es und wünschte, ich könnte weiter in der Welt von Caltrey verweilen und im Hafen eine Zimtschnecke mit Marmelade essen.

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