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Carolinchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2023

Schmuckausgabe: Was für's Auge!

Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
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Dorian Gray sollte jedem ein Begriff sein, ob man nun den Film gesehen, das Buch gelesen, oder sogar nichts davon gemacht hat. Den Film fand ich damals grandios und als nun diese tolle Schmuckausgabe auf ...

Dorian Gray sollte jedem ein Begriff sein, ob man nun den Film gesehen, das Buch gelesen, oder sogar nichts davon gemacht hat. Den Film fand ich damals grandios und als nun diese tolle Schmuckausgabe auf dem Markt erschienen ist, konnte ich nicht die Finger davon lassen.

Kommen wir erstmal zur Geschichte selber. Sie ist seeeehr langatmig. Das liegt an den vielen inneren Monologen und philosophischen Ausschweifungen. Teilweise gehen sie über mehrere Seiten, ohne dass wirklich was bei rum kommt. Von diesen Stellen einmal abgesehen, ist es jedoch eine grandiose Geschichte.
Nicht annähernd so gruselig, wie der Film, aber auch hier gibt es doch ein paar Gänsehautmomente. Besonders gegen Ende spitzt sich die Lage sehr zu.

Obwohl ich den Film kannte war ich froh, noch das Buch dazu gelesen zu haben. Würde es aber generell in umgekehrter Reihenfolge empfehlen.

Die Schmuckausgabe hat mir unglaublich gut gefallen. Die Illustrationen sind sehr düster und versetzen einen sofort in die richtige Stimmung. Haptisch macht es besonders viel her. Der Einband fühlt sich ein wenig wie Stoff an, das Format ist groß und das Buch schwer.
Einziger Kritikpunkt: Die kleinen Illustrationen zwischen den Zeilen haben sich nach einiger Zeit wiederholt.

Ein Lesegenuss der besonderen Art! Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Bücher der Reihe.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Eine Frage der Moral

VITA
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Inhalt
Justine hat einst die Todesstrafe revolutioniert und dafür gesorgt, dass sie kaum noch verhängt wird. Denn wenn ein Staatsanwalt dieses Urteil spricht, haftet er mit seinem eigenen Leben, sollte ...

Inhalt
Justine hat einst die Todesstrafe revolutioniert und dafür gesorgt, dass sie kaum noch verhängt wird. Denn wenn ein Staatsanwalt dieses Urteil spricht, haftet er mit seinem eigenen Leben, sollte es sich als irrtümlich erweisen.
Einmal hat Justine doch die Todesstrafe verlangt und als neue Beweise in diesem Fall auftauchen, macht sie sich auf die Suche nach einer Lösung, bei der sie und ihre Familie heil davon kommen.

Eigene Meinung
Schon Christina Dalchers ersten Roman "VOX" habe ich verschlungen und musste "Vita" natürlich sofort lesen. Der Schreibstil ist wieder total fesselnd und lässt einen das Buch kaum noch aus der Hand legen.

In der Geschichte erzählt Justine zum einen, wie es in der Vergangenheit zur Revolution der Todesstrafe gekommen ist und zum anderen begleiten wir sie natürlich in der Gegenwart. Außerdem gibt es einzelne Kapitel von einem Insassen im Todestrakt. Diese Kapitel fand ich am härtesten. Erst fragt man sich noch, wo das hinführen mag und plötzlich wird es einfach nur noch schrecklich. Ich habe sogar ein paar Tränen verdrückt.

Die Figuren waren wirklich gut ausgearbeitet und vor allem in Justine konnte man sich gut hineinversetzen. Aber auch die Randfiguren bleiben nicht blass.

Viele schwierige Fragen werden hier behandelt. Wie soll man mit den schlimmsten Straftätern verfahren und wann hört Auge um Auge auf?
Christina Dalcher zeigt eindrucksvoll, dass die Antwort auf diese Fragen leider nicht nur schwarz und weiß sind.

Fazit
Wieder ein toller Roman mit hartem Thema. Regt zum Nachdenken an, ist unglaublich spannend und geht unter die Haut.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Schöne Liebesgeschichte

Das Beste, was uns nie passiert ist
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Inhalt
Win ist eine erfolgreiche Schauspielerin und Leo ein reicher Sohn, auf der Suche nach Spaß. Beide führen schon seit Jahren eine für die Medien gefakte On-Off-Beziehung. Immer wenn Win positive Schlagzeilen ...

Inhalt
Win ist eine erfolgreiche Schauspielerin und Leo ein reicher Sohn, auf der Suche nach Spaß. Beide führen schon seit Jahren eine für die Medien gefakte On-Off-Beziehung. Immer wenn Win positive Schlagzeilen braucht, ist Leo zur Stelle. Bis beide merken, dass doch mehr Gefühle im Spiel sind. Das allerdings, könnte alles kaputt machen.

Eigene Meinung
Die Beschreibung von Leo bzw. sein Charakter an sich hat mir von Anfang an mega gut gefallen. Ich hatte sofort Herzchen in den Augen! Win war da schon eher schwieriger. Sie ist sehr karrieregeil, wirkt auch sehr kalt und so konnte ich ihre Entscheidungen oftmals nicht so ganz nachvollziehen.

Mir hat es ehrlich gesagt unheimlichen Spaß gemacht, diese On-Off-Beziehung mit Win und Leo zu führen. Vor allem die vielen kleinen Dinge die zeigen, dass da schon länger viel mehr Gefühle im Spiel sind und die beiden es nur noch selbst erkennen müssen.

Das Ende ist nochmal so richtig schön. Das ganze Buch umhüllt einen wie eine Decke und das Ende lässt einen noch Mal verträumt aufseufzen. Den Epilog hingegen hätte ich nicht gebraucht. Irgendwie hat er allem wieder einen kleinen Dämpfer verpasst. Einfach weil ich mir für Win etwas anderes erhofft hatte und auch nicht verstanden habe, was dieser spekulierende Epilog der Geschichte bringen soll.

Fazit
Ein toller Roman für die kalte Jahreszeit. Er lässt einen abtauchen in ein wunderbar mollig warmes Liebes-Hin-und-her, viel Spannung darf man aber nicht erwarten.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Umwelt kindgerecht verpackt

Opa Bär und Kleiner Bär suchen die Wildnis
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Der kleine Bär findet eine Postkarte mit der wunderschönen Wildnis drauf und bittet seinen Opa, sie mit ihm zu suchen. Opa Bär willigt ein und so machen sie sich optimistisch auf die Reise. Doch das Unterfangen ...

Der kleine Bär findet eine Postkarte mit der wunderschönen Wildnis drauf und bittet seinen Opa, sie mit ihm zu suchen. Opa Bär willigt ein und so machen sie sich optimistisch auf die Reise. Doch das Unterfangen gestaltet sich als schwieriger, als anfangs gedacht. Denn die Wildnis ist verschwunden.

Die Illustrationen sind ebenso wie das Cover wunderschön und sehr liebevoll. Sie versetzen einen sofort in eine herbstliche Stimmung. Und auch Opa und kleiner Bär haben ein tolles Verhältnis miteinander.

Die Geschichte ist erst total schön und verspricht ein Abenteuer. Später wird es tatsächlich sehr traurig und für ein Kinderbuch ungewöhnlich ernst. Denn sie erreichen einen Bereich, der abgeholzt wurde und der Umweltverschmutzung zum Opfer gefallen ist. Sehr kindergerecht und spielerisch erklärt Opa Bär daraufhin seinem Enkel, was hier geschehen ist.
Am Ende überwiegt jedoch Freude, da sie die Wildnis natürlich finden. Lässt einen aber etwas melancholisch zurück.

Ein schönes kleines Abenteuer, mit harter Wahrheit, hübsch verpackt.
Ein sehr süßes Kinderbuch zum Vorlesen, erklären, miteinander erörtern und auch freuen.
Schön, um den Kindern schon von klein auf ein Bewusstsein für die Umwelt mitzugeben.

Veröffentlicht am 27.11.2023

Appetitanregende Fotos, tolle Rezepte!

Pierogi
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"Pierogi" beginnt mit einer kurzen Einleitung über das Buch, die Geschichte der Teigtaschen und zur Küchenpraxis. Anschließend werden ausführlich mit anschaulichen Fotos die verschiedenen Pierogiformen ...

"Pierogi" beginnt mit einer kurzen Einleitung über das Buch, die Geschichte der Teigtaschen und zur Küchenpraxis. Anschließend werden ausführlich mit anschaulichen Fotos die verschiedenen Pierogiformen und Verziermöglichkeiten erklärt.

Anschließend folgen zwei große Kapitel "Traditionell" und "Modern", die jeweils noch in die Region, verschiedene Variationen, kreativ, vegan und glutenfrei unterteilt sind. Wobei das Kapitel "Traditionell" deutlich größer ist, als "Modern".
Ebenso gibt es zu jedem Kapitel eine kurze Anmerkung von der Autorin, wofür diese Region bekannt ist und welche Pierogi dort zu finden sind.

Die Struktur der Rezepte gefällt mir nicht ganz so gut. Das Rezept ist meist auf einer Doppelseite, wobei der Text auf zwei Spalten pro Seite aufgeteilt ist. Der Text besteht aus einer Einleitung, den Zutaten und der Durchführung. Die drei schließen aber nahtlos aneinander an. Egal wie lang welcher Text ist, es wird kein Absatz gelassen und die drei Texte stehen pro Rezept also immer woanders, was das ganze etwas unübersichtlich macht. Dazu kommt, dass die Fotos mal großflächig auf einer Seite sind, dann wieder klein neben dem Text. Ich mag es lieber einheitlich.
Der Text der Zubereitung ist aber in kleine übersichtliche Abschnitte unterteilt, was auch gut ist, da er oft sehr lang ist. Die Zutaten sind ebenfalls nach Teig, Füllung, Brühe, Garnitur, oder ähnliches unterteilt.

Die Rezepte sind unglaublich abwechslungsreich. Nicht nur die Füllungen (süß, herzhaft, mit Fleisch, Fisch, Gemüse...) unterscheiden sich von Seite zu Seite, auch der Teig ist immer wieder anders. Mal nur mit Mehl und Wasser, dann mit Buttermilch, Roggen, Hefe, oder auch viel mit Kartoffeln. Gebraten, gekocht, gedämpft, oder gebacken.
Auch für Beilagen, wie zum Beispiel Lauchsalat, ist gesorgt.

Vegetariern würde ich ehrlich gesagt von dem Buch abraten, außer man hat Lust, jedes Mal eine Alternative zu Fleisch oder Fisch zu suchen. Außerdem fehlt mir hier eine übersichtliche Kennzeichnung, ob das Gericht vegetarisch ist.

Man sollte sich im Klaren sein, dass Pierogi nicht mal eben schnell nach Feierabend gemacht sind. Man muss den Teig herstellen, die Füllung, beides zusammenbringen, am besten noch eine Beilage zubereiten und die Pierogi natürlich garen. Am besten nimmt man sich Zeit und bereitet etwas mehr zu, um ein paar Teigtaschen einzufrieren. Auch braucht es etwas Übung, die Taschen zu füllen, so dass sie im Wasser nicht aufgehen.

Eine sehr tolle Ergänzung im Kochbuchregal. So ein Pierogi-Kochbuch hat bei uns noch gefehlt.