Spannung pur
Legend - Schwelender SturmInhalt:
Nach Days Befreiung aus dem Gefängnis, haben sich June und er nun auf der Flucht aus Los Angeles in einem Zug nach Las Vegas versteckt, in der Hoffnung dort Hilfe bei den Patrioten zu finden. Doch ...
Inhalt:
Nach Days Befreiung aus dem Gefängnis, haben sich June und er nun auf der Flucht aus Los Angeles in einem Zug nach Las Vegas versteckt, in der Hoffnung dort Hilfe bei den Patrioten zu finden. Doch diese gibt es nicht ohne Gegenleistung und so unterbreiten sie den beiden ein Angebot: lassen sich Day und June darauf ein, bei der Ermordung des neuen Elektors zu helfen, heilen sie im Gegenzug Days verletztes Bein und machen sich auf die Suche nach seinem kleinen Bruder. Doch June beginnt bald zu zweifeln, ob ihre Entscheidung die richtige war. Denn was ist, wenn der neue Elektor die Republik zum besseren verändern will? Sollte man ihm nicht eine Chance geben, bevor man ihn kaltblütig ermordet?
Meine Meinung:
Auch wenn ich Band 1 vor ungefähr einem Jahr gelesen habe und daher nicht mehr allzu viel in meinem Kopf hängen blieb, kam ich in den zweiten Teil "Legend - Schwelender Sturm" von Marie Lu recht gut rein. Nachdem ich noch ein wenig in der Leserunde zu Teil 1 gestöbert hatte, war vieles wieder präsent, so dass ich mich nun auf die neue Geschichte konzentrieren konnte. Außerdem hat die Autorin die Hinweise auf wichtige Ereignisse des ersten Teiles gut in die Geschichte eingebaut, so dass auch beim Lesen dann vieles wieder zurück ins Gedächtnis kam.
Erzählt wird der zweite Band, genau wie der erste auch, abwechselnd aus den Ich-Perspektiven von Day und June, was am Anfang des Kapitels immer gekennzeichnet war. Zuerst kam ich manchmal noch ein wenig durcheinander, wer denn nun gerade dran ist mit erzählen, doch das hat sich recht schnell wieder gelegt, denn beide haben dabei ihre Eigenheiten. Days Erzählungen sind meistens emotionaler als die von June, bei der man die militärische Ausbildung in der Vergangenheit bemerkt. Sie schildert auch viel mehr Details aus ihrer Umgebung, die Day wahrscheinlich gar nicht so wahr genommen hätte, und durchdenkt die Sachen mehr.
In "Schwelender Sturm" liegt das Hauptaugenmerk auf dem Vertrauen zwischen den Charakteren. Kann Day June wirklich vertrauen, obwohl sie doch vor nicht allzu langer Zeit noch eine überzeugte Republik-Soldatin war? Können die beiden den Patrioten vertrauen, dass sie wirklich nur das beste für die Bewohner der Republik wollen? Oder sollte man doch lieber dem neuen Elektor Glauben schenken, dass er wirklich etwas verändern möchte? Die Überlegungen und Zweifel der beiden Protagonisten fand ich hier sehr nachvollziehbar dargestellt. Vor allem, dass June nicht von heute auf morgen eine 180-Grad-Wendung hingelegt hat und eine überzeugte Rebellin geworden ist, sondern immer noch auf gewisse Art an der Republik hängt, hat das ganze für mich realistisch gemacht. Genauso wie Days Zweifel an June, für die er zwar starke Gefühle hat, doch sich nicht so ganz sicher ist, dass er wirklich der Richtige für sie ist. Dazu kommt, dass Tess, mit der er lange Zeit zusammen auf der Straße gelebt hat, ihm ihre Gefühle offenbart und auch ein bisschen für die Zweifel von ihm verantwortlich ist. Das alles hat das Buch unglaublich spannend für mich gemacht und für immer wieder überraschende Wendungen gesorgt, da ich mir auch nie so ganz sicher war, wem ich denn nun mein Vertrauen schenken solle, und ob die beiden Protagonisten denn nun das richtige Tun. Dass sich hierbei zwischen Tess, Day, June und Anden eine Art Mehrecks-Beziehung, wie sie in Jugendbüchern ja gerade sehr beliebt sind, ergeben hat, hat mich nicht wirklich gestört, da ich sie ziemlich nachvollziehbar fand und sie nicht wie einfach nur dahin geklatscht gewirkt hat.
Fazit:
Der zweite Band "Schwelender Sturm" von Marie Lus Legend-Trilogie ist ein überaus spannendes Buch, dass mir sogar noch besser gefallen hat, als der erste Teil. Es fehlt selbst bei wenig actionreichen Szenen nie an Spannung und überrascht mit unvorhersehbaren Wendungen. Dieses Buch hat seine 5 Muscheln voll und ganz verdient.