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Veröffentlicht am 31.10.2016

Ein wenig vorhersehbar, aber dennoch interessant

Godspeed - Die Reise beginnt
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Inhalt:
Eigentlich hätte Amy erst nach 300 Jahren, wenn die Godspeed den neuen Planeten erreicht hat, zusammen mit ihren Eltern aufgetaut werden. Doch dann wird sie 50 Jahre zu früh ruckartig aus ihrem ...

Inhalt:
Eigentlich hätte Amy erst nach 300 Jahren, wenn die Godspeed den neuen Planeten erreicht hat, zusammen mit ihren Eltern aufgetaut werden. Doch dann wird sie 50 Jahre zu früh ruckartig aus ihrem Kryo-Schlaf erweckt und findet sich in einer diktatorischen Gesellschaft an Bord des Raumschiffs wieder. Während der Älteste sie am liebsten sofort wieder los werden würde, nimmt sich Junior, der zukünftige Anführer, ihrer an und hilft ihr bei der Suche nach Öffner ihrer Kühlkastens.

Meine Meinung:
"Die Reise beginnt" ist der erste Teil von Beth Revis' Godspeed-Trilogie und passt mit seinem Titel sehr gut zur Geschichte. Denn in dieser begeben wir uns zusammen mit der Protagonistin Amy auf die Reise zu einem neuen Planeten, die nicht so schnell vorbei geht, wie Amy vielleicht dachte. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden Hauptpersonen Amy und Junior, wobei jedes Kapitel noch mal gekennzeichnet ist, so dass auch keine Verwirrung aufkommt.

Amy ist ein siebzehnjähriges Mädchen, was sich in dem Wissen, dass sie nach 300 Jahren Fahrt durchs All auf dem neuen Planeten wieder getaut wird, zusammen mit ihren Eltern einfrieren lässt. Hiermit gehts auch im Prolog schon los, was ich sehr interessant fand. Mich hats dabei zwar ziemlich geschüttelt, da der Einfrier-Vorgang nicht so angenehm geschildert wird, wie es in manchen Film ausschaut, doch gerade dies hat mir gefallen, da es sehr realistisch gewirkt hat.

Ca. 250 Jahre später ist Junior mit seinen sechzehn Jahren der Jüngste an Bord der Godspeed. Er wohnt beim derzeitigen Anführer, dem ältesten, und soll von diesem zu seinem Nachfolger ausgebildet werden. Mit dessen Methoden ist Junior zwar nicht immer einverstanden, doch im Großen und Ganzen stellt er das System der Godspeed nicht in Frage, bis Amy auftaucht.

Sehr sympathisch fand ich auch Harley, Juniors bester Freund, der auf der Krankenstation lebt und Psycho-Pillen bekommt.. Er war, genau wie Junior, von Anfang an freundlich zu Amy und hat ihr bei ihrer Suche nach demjenigen, der die Kisten geöffnet hat, geholfen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn ich einige Ereignisse doch ziemlich vorhersehbar fand. Trotzdem war es spannend, Amys und Juniors Suche nach dem Öffner der Kühlboxen zu verfolgen und die Godspeed, und vor allem auch das Leben auf ihr, näher zu erkunden. Anfangs fand ich das System nur ein wenig ungewohnt, doch noch nicht sonderlich schlimm, wie es in manch anderen dystopischen Büchern der Fall ist. Doch nach und nach habe ich zusammen mit Amy und Junior immer mehr Dinge entdeckt, die seltsam waren und mir nicht unbedingt richtig erschienen, welche ich hier aber nicht aufzählen werde, um die Spannung nicht zu vermiesen.

Fazit:
Beth Revis bietet mit ihrem ersten Godspeed-Band "Die Reise beginnt" einen guten und spannenden Einstieg in die Trilogie, der allerdings manchmal ein wenig vorhersehbar ist. Mich konnte die Geschichte trotzdem in den Bann ziehen, so dass ich 4 von 5 Muscheln vergebe. Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil, auch wenn es zum Glück keinen fiesen Cliffhanger gab, sondern die Geschichte recht gut abgeschlossen, wenn auch noch nicht fertig, war.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Das böse Buch...

Dancing Jax – Auftakt
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Inhalt:
Eigentlich führt der Lehrer Martin Baxter ein schönes Leben in der Kleinstadt Felixstowe. Er hat eine wunderbare Lebensgefährtin und versteht sich sehr gut mit ihren Sohn Paul. Bis plötzlich auf ...

Inhalt:
Eigentlich führt der Lehrer Martin Baxter ein schönes Leben in der Kleinstadt Felixstowe. Er hat eine wunderbare Lebensgefährtin und versteht sich sehr gut mit ihren Sohn Paul. Bis plötzlich auf einem Flohmarkt das Kinderbuch Dancing Jacks auftaucht. Erst sind die Veränderungen noch nicht so offensichtlich, denn die Bewohner von Felixstowe sind sowieso noch ganz geschockt von einem großen Unglück vor kurzem. Doch als seine Schüler sich plötzlich merkwürdig benehmen, alle nur vom Leben in Mooncaster reden und sogar die Lehrer angreifen, ahnt Martin, dass Dancing Jacks vielleicht nicht ganz so harmlos ist, wie er angenommen hatte.

Meine Meinung:
Vom Klappentext her hätte mich "Dancing Jax - Auftakt" von Robin Jarvis eigentlich nicht unbedingt interessiert, da er meiner Meinung nach doch ziemlich nichts sagen war und ich nicht wirklich wusste, was mich für eine Geschichte erwarten würde. Es sollte um ein Buch gehen, ein böses Buch, welches die Menschen in seinen Bann zieht, doch das war auch schon alles. Dass ich es gelesen habe, lag eigentlich nur an den Schwärmereien einer gewissen Bloggerin, die einen wirklich zu überzeugen weiß ;)

Also nahm ich diesen Trilogie-Auftakt nun endlich vor und fand mich erstmal in einer ganz normalen Kleinstadt wieder, in der der Lehrer Martin Baxter versucht, seinen nichtsnutzigen Schülern die Mathematik näher zu bringen, während eine kleine Gruppe Erwachsener in ein mysteriöses Haus einsteigt und dort einige Kisten voll mit alten Ausgaben von dem Kinderbuch Dancing Jacks findet. Dass ihr Anführer darauf besteht, dass diese wertvoll sind und sie mitnehmen möchte, finden sie selber abgedreht, doch sie gehen ihm bereitwillig zur Hand und bringen die Bücher unter die Leute.

Anfangs fiel es mir ein wenig schwer, mich in die Geschichte rein zu finden, was aber auch größtenteils daran lag, dass ich mit solchen "allwissenden" Erzählern, wie es ihn in diesem Buch gibt, nicht so gut klar komme. Ich mag es halt lieber, wenn man pro Abschnitt nur bei einem Charakter im Kopf ist und nicht immer hin und her springt, aber dies ist halt einfach eine Geschmackssache. Mit der Zeit hatte ich mich dann auch daran gewöhnt, so dass ich dem Buch besser folgen konnte.

Auch die vielen Charaktere, die anfangs auf einen einprasseln, lernt man mit der Zeit kennen, zum Mindest soweit, dass man sie mit Namen einordnen kann und weiß, welche Rolle sie in der Geschichte spielen. Die wichtigen Personen, wie den Mathematiklehrer Martin Baxter oder seinen Stiefsohn Paul darf man auch länger begleiten bei ihrem Kampf gegen den Sog von Dancing Jacks.

Anfangs fand ich das Buch zwar nicht schlecht, aber insgesamt auch nur okay. Doch nach und nach wurde es immer spannender, da ich einfach wissen wollte, wie es denn Dancing Jacks schafft, die Leute in seinen Bann zu ziehen. Und auch, wieso es überhaupt böse sein sollte. Die Lage für diejenigen, die gegen den Sog des Buches ankämpfen, wird mit der Zeit immer aussichtsloser, so dass ich mir einfach nicht vorstellen konnte, wie sie denn noch länger standhalten sollten.

Gut gefallen hat mir auch die Aufmachung des Buches. Am Anfang jedes Kapitels ist entweder ein Textausschnitt oder ein Bild aus dem Buch Dancing Jacks. Genau wie durch die Passagen, die immer mal wieder in die Kapitel eingebaut sind, wenn zum Beispiel eine Person in dem Buch liest, konnte man sich hierdurch gut vorstellen, wie das Leben in Mooncaster, dem Schauplatz von Dancing Jacks, ist.

Fazit:
Nach einigen Startschwierigkeiten hat mich der Auftakt zur "Dancing Jax"-Trilogie von Robin Jarvis dann doch in seinen Bann gezogen und mir eine spannende Geschichte erzählt, bei der ich mir nicht vorstellen kann, wie die Protagonisten dort heil heraus finden. Wer Geschichten in Geschichten mag, wird mit diesem Buch bestimmt viel Freude haben. Von mir bekommt es 4 von 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Diese Liebesgeschichte macht süchtig

Leaving Paradise
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Inhalt:
Als Caleb ein Jahr nach dem verhängnisvollen Unfall aus dem Jugendgefängnis entlassen wird, möchte er eigentlich nichts lieber, als die Zeit zu vergessen und in sein normales Leben zurückzukehren. ...

Inhalt:
Als Caleb ein Jahr nach dem verhängnisvollen Unfall aus dem Jugendgefängnis entlassen wird, möchte er eigentlich nichts lieber, als die Zeit zu vergessen und in sein normales Leben zurückzukehren. Doch immer wieder läuft er Maggie über den Weg, dem Mädchen, das er angefahren hat, was ihn ein ziemliches Gefühlschaos bringt.
Maggies Leben ist nach dem Unfall nicht mehr, wie es einmal war. Sie hat unzählige Operationen hinter sich, ständig Albträume von Caleb und dem Unfall und trotz Physiotherapie kann sie mit ihrem Bein nicht mehr richtig laufen. Als sie dann noch erfährt, dass Caleb wieder in der Stadt ist, kann sie es kaum noch erwarten, dass das Semester endlich um geht und sie nach Spanien flüchten kann. Doch alles kommt anders, als sie je erwartet hätte.

Meine Meinung:
"Leaving Paradise" war mein erstes Buch von Simone Elkeles und da ich vorher schon viel Lob auf diese Autorin gehört habe, hatte ich natürlich auch entsprechende Erwartungen. Und sie wurden nicht enttäuscht, denn "Leaving Paradise" lieferte mir eine Geschichte, die ich kaum noch aus der Hand legen konnte und so nach zwei Tagen schon durch gelesen hatte.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Caleb und Maggie, wobei an jedem Kapitel und sogar unten auf jeder Seite angegeben ist, wer gerade mit erzählen dran ist. Mir gefallen solche Perspektivenwechsel immer sehr gut, da man die Situationen auf diese Weise immer aus Sicht beider Protagonisten erleben kann und erfährt, wie beide darüber denken. Außerdem hat dies bei mir immer diesen "Nur noch ein Kapitel"-Effekt, da ich ja gerne wissen möchte, was der andere in der Zwischenzeit so getrieben habe, während ich dem ersten Charakter gefolgt bin.

Anfangs konnte ich mir kaum vorstellen, wie Maggie und Caleb sich denn ineinander verlieben können. Denn schließlich hat Maggie ihm zu verdanken, dass sie ihr Leben lang Narben tragen und hinken wird, was sie ihm verständlicherweise nicht verzeihen kann. Caleb dagegen hat, zum Mindest aus seiner Sicht, wegen Maggie ein Jahr lang im Gefängnis verbracht und nun nach seiner Rückkehr auch Probleme in der Familie. Natürlich ist er ja selber Schuld daran, schließlich ist er betrunken Auto gefahren, doch irgendwie konnte ich seine Sichtweise dennoch verstehen. Maggie hat durch den Unfall nicht nur Probleme mit ihrem Bein, sondern auch ihr soziales Leben eingebüßt, da ihre ehemals beste Freundin Calebs Zwillingsschwester ist. Tennis spielen, eines ihrer ehemaligen Lebensinhalte, kann sie nun auch nicht mehr. Alles in allem gibt es also nicht wirklich viele Gründe, warum aus den beiden etwas werden sollte. Doch die Autorin weiß es sehr wohl, wie sie auf glaubhafte Weise nach und nach Gefühle zwischen den beiden entstehen lassen kann.

Ein wichtiger Nebencharakter, der mir in diesem Buch sehr ans Herz gewachsen ist, ist die alte Dame Mrs. Reynolds, Mutter des Chefs von Maggies Mutter. Mit ihrer permanenten Ehrlichkeit, die vielleicht manchmal ein wenig hart wirkt, hat sie viel zu Maggies Entwicklung in dieser Geschichte beigetragen.

Insgesamt war die Geschichte sehr spannend und hatte auch eine überraschende Wendung. Das einzige, was ich kritisieren muss, ist der Schluss. Inhaltlich war er zwar passend zum Buch, doch er wurde so schnell abgehandelt, dass es ein wenig so gewirkt hat, als ob die Autorin einfach nur schnell fertig werden wollte. Die restliche Geschichte hat sich mit einer angenehmen Geschwindigkeit entwickelt, so dass man am Ende ruhig noch ein paar mehr Seiten hätte spendieren können. Trotzdem bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil "Back to Paradise" gewesen, den ich mir auch sogleich geschnappt habe zum Lesen.

Fazit:
"Leaving Paradise" von Simone Elkeles liefert eine spannende Liebesgeschichte für Jugendliche, bei der man sich zwar anfangs fragt, wie sie zu Stande kommen kann, diese am Ende aber durch und durch nachvollziehen kann. Für den gehetzten Schluss muss ich leider einen halben Punkt abziehen, so dass es von mir insgesamt 4,5 von 5 Muscheln gibt.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Leider nicht so gut wie Teil 1

Back to Paradise
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Inhalt:
Seit Caleb vor einigen Monaten Paradise wieder verlassen hat, haben er und Maggie eigentlich nur eins versucht: Einander zu vergessen und am besten nie wiedersehen. Doch dann begegnen sie einander ...

Inhalt:
Seit Caleb vor einigen Monaten Paradise wieder verlassen hat, haben er und Maggie eigentlich nur eins versucht: Einander zu vergessen und am besten nie wiedersehen. Doch dann begegnen sie einander im Sommer wieder, bei einem Projekt über die Auswirkungen von falschem Verhalten am Steuer. Die Gruppe ist zu klein, um einander richtig aus dem Weg zu gehen, und die Gefühle kommen wieder hoch.

Meine Meinung:
"Back to Paradise" ist der zweite und letzte Teil um die komplizierte Liebesgeschichte von Caleb und Maggie. Ich habe sie direkt nach dem ersten Teil gelesen, was vielleicht ein Fehler war, doch nach dem Ende, wollte ich natürlich gerne wissen, wie es weiter ging.

Positiv fand ich in diesem Buch wieder die Erzählweise, denn Kapitelweise wechselte die Sicht in die Ich-Perspektive von Caleb und Maggie. Genau wie bei ersten Teil, hatte dies auf mich wieder wie ein Suchtfaktor gewirkt, denn am Ende des Kapitels wollte ich ja gerne wissen, wie der andere die zuvor erzählten Sachen erlebt hat.

Die Geschichte an sich ist gut und spannend und es fühlte sich irgendwie auch nach "mehr" Geschichte als im ersten Teil an, falls ihr versteht wie ich das meine. Außerdem sind interessante neue Charaktere dazu gekommen, von denen ich teilweise echt nicht gedacht hätte, dass sie mir ans Herz wachsen würden. Doch leider gab es auch einige Sachen, die mich an diesem Teil genervt haben, weswegen er mir nicht so gut gefallen hat, wie der erste.

Maggie war mir in diesem Teil wieder ziemlich sympathisch, was ich von Caleb, zum Mindest am Anfang, leider nicht behaupten kann. Im ersten Band mochte ich ihn ja auch gerne, doch hier war er am Anfang ziemlich widerlich, vor allem Maggie gegenüber, und hat sich einfach nicht helfen lassen. Manchmal hätte ich die beiden echt gerne geschüttelt und angebrüllt, dass sie endlich mal offen miteinander reden sollten. Denn auch wenn Maggie mochte, hat es mich genervt, dass sie Caleb einfach nicht gesagt hat, dass sie die Wahrheit über den Unfall heraus gefunden hatte. So wäre doch alles viel einfacher geworden.

Was mich aber manchmal echt genervt hat, waren die ständigen Wiederholungen zu den Geschehnissen aus Band 1. Natürlich sind Rückblenden immer hilfreich, vor allem wenn man der Vorgänger schon länger zurück liegt, aber hier wurden so oft einfach auch die gleichen Sachen wiederholt, als ob die Autorin auch dem dümmsten Leser zwanghaft deutlich machen wollte, was denn im ersten Teil passiert ist. Da ich die beiden Bücher direkt hintereinander gelesen habe, ist mir das natürlich extrem aufgefallen. Vielleicht wäre eine größere Pause dazwischen besser gewesen, aber ich glaub selbst dann hätte es mich irgendwann genervt.

Fazit:
Simone Elkeles "Back to Paradise" konnte mich leider nicht ganz so doll überzeugen wie der erste Teil. Zwar war die Geschichte spannend und genauso schnell durchgelesen, doch leider war ich auch ziemlich genervt von den ganzen vielen Wiederholungen. Ich würde empfehlen, eine größere Pause zwischen den Büchern zu lassen, und gebe dem Buch nur 3,5 von 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Ein wenig zu geheimnisvoll, aber mit toller Liebesgeschichte

The Darkest London - Kuss des Feuers
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Inhalt:
Seit Archer Miranda vor einigen Jahren einmal aus einer heiklen Lage gerettet hat, ist er hin und weg von ihr und fest entschlossen, sie eines Tages zu heiraten. Miranda, die nur gezwungener Maßen ...

Inhalt:
Seit Archer Miranda vor einigen Jahren einmal aus einer heiklen Lage gerettet hat, ist er hin und weg von ihr und fest entschlossen, sie eines Tages zu heiraten. Miranda, die nur gezwungener Maßen in diese Ehe einwilligt, ahnt nichts davon, dass Archer ihr geheimnisvoller Retter von damals ist. Durch seine Maske, die er täglich trägt, ist Mirandas neuer Ehemann in der Londoner Gesellschaft nicht sonderlich angesehen, doch ihr macht er keine Angst und es beginnen sich langsam Gefühle zu entwickeln. Bis die ersten Morde in Archers altem Bekanntenkreis passieren und er in Verdacht gerät.

Meine Meinung:
Kristen Callihans "Kuss des Feuers", der erste Teil ihrer "The Darkest London"-Reihe, war nicht unbedingt das, was ich mir bei dem Klappentext vorgestellt habe. Erwartet habe ich einen Fantasy-Roman mit einem historischen Setting und einer entsprechenden Liebesgeschichte. Bekommen habe ich eher einen historischen Liebesroman mit wenigen Fantasy-Elementen, die zum Ende hin allerdings mehr Beachtung fanden. Da ich die Historicals, die ich bis jetzt aus dem Lyx-Verlag gelesen habe, alle gut fand, hat mich dies zum Glück nicht gestört.

Erzählt wird das Buch aus der Er-/Sie-Perspektive, meistens aus der Sichtweise von Miranda oder Archer. Hin und wieder gibt es auch mal einen kurzen Abschnitt aus der Sicht eines Nebencharakters. Die Abschnitte, die aus Mirandas Sicht geschrieben wurden, haben mir gut gefallen und sich schnell lesen lassen. Bei Archer war es schon ein wenig schwieriger mich reinzufinden, da er einfach so viele Geheimnisse hat, was bei mir teilweise zu Verständnisschwierigkeiten geführt hat.

Diese Geheimnisse sind auch ein Kritikpunkt von mir an der Geschichte. An sich ist es natürlich schön, wenn alles nicht so vorhersehbar sondern vieles noch mysteriös ist. Doch hier war das manchmal so extrem, dass ich teilweise echt frustriert war, da Archer einfach nicht mit der Sprache herausgerückt war. Mirandas Geheimnis, ihre Gabe das Feuer zu beherrschen, wird schon recht schnell in der Geschichte erwähnt, auch wenn es recht lange dauert, bis wir als Leser sie live miterleben dürfen. Doch was Archer angeht, wurden immer nur ganz wage Andeutungen gemacht und die große Enthüllung fast bis zum Ende aufgespart.

Sehr positiv an dem Buch fand ich die Liebesgeschichte zwischen Archer und Miranda. Es ist, zumindest von Miranda aus, keine freiwillige Ehe, doch trotzdem gibt sie ihrem zukünftigen eine Chance und merkt bald, dass sie ihn recht nett findet. Die Entwicklung von Mirandas Gefühlen von Archer fand ich durchaus nachvollziehbar, denn es gibt nicht sofort Liebesschwüre bis in den Tod, sondern einfach eine gegenseitige Anziehung, die sich irgendwann zu mehr entwickelt. Außerdem sind die beiden einfach total niedlich zusammen. Archer, der nach außen immer den geheimnisvollen und unerschütterlichen Mann zeigt, ist in Mirandas Gegenwart teilweise ein wenig machomäßig, teilweise aber auch etwas unsicher, was ihn echt süß gemacht hat. Miranda, eine starke und sympathische junge Frau, weiß durch aus, wie sie ihm Paroli bieten kann, so dass mir die Gespräche der beiden öfters ein Lachen entlockt haben.

Fazit:
"Kuss des Feuers" von Kristen Callihan erzählt eine schöne Liebesgeschichte im London des 19. Jahrhunderts mit einigen Fantasyaspekten, die sich allerdings erst im Laufe des Buches entwickeln. Wer auf sehr, sehr geheimnisvolle Männer steht, sollte sich dieses Buch unbedingt schnappen. Von mir gibt es 4 von 5 Muscheln für diesen ersten Teil der "The Darkest London"-Reihe.