Eine traumhafte Lektüre, die lange nachhallen wird
Simone Elkeles ist wahrlich ein hell leuchtender Stern am Schriftsteller-Himmel. Drei Bücher habe ich nun von ihr gelesen und jedes einzelne hat mein Herz berührt und mir die Tränen in die Augen getrieben.
"Leaving ...
Simone Elkeles ist wahrlich ein hell leuchtender Stern am Schriftsteller-Himmel. Drei Bücher habe ich nun von ihr gelesen und jedes einzelne hat mein Herz berührt und mir die Tränen in die Augen getrieben.
"Leaving Paradise" ist eine traumhaft schöne Geschichte, die sich mit ernsten Thematiken befasst. Es geht um Freundschaft, Liebe, Vertrauen und Verzeihen. Geschildert wird das ganze abwechselnd aus Calebs und Maggies Sichtweise, wie man es auch aus der "Perfect Chemistry"-Reihe der Autorin kennt. So bekommt der Leser einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt beider Charaktere und es einem leicht, sich mit ihnen zu identifizieren. Zudem ist der Schreibstil wiedermal locker flockig und auf einem sehr einfachen Niveau gehalten, sodass das Buch auch auf Englisch wirklich sehr gut zu verstehen ist.
Caleb ist der typische Badboy. Er ist einer der beliebtesten Typen auf seiner Schule, alle Mädchen wollen mit ihm zusammen sein, doch er angelt sich natürlich die blonde, wunderschöne Cheerleaderin seines Wrestling-Teams. Die Schüler haben Respekt vor Caleb, da er zu den Coolen gehört, Party macht und Alkohol trinkt. Für die meisten ist er jemand, zu dem die anderen aufschauen können. Jeder möchte so sein wie er. Doch hat Caleb wirklich das perfekte Leben, wie es nach außen hin scheint? Respekt und eine schöne Freundin macht halt nicht alles aus. Maggie Armstrong hingegen ist eine athletische Tennisspielerin, die sich nichts sehnlicher wünscht, als nach Spanien zu gehen, um ein Auslandssemester an einer angesehenen Schule zu machen. Der einzige Grund, weshalb auch sie ein besseres Ansehen an ihrer Highschool hat, ist Caleb, denn Maggie war die beste Freundin seiner Zwillingsschwester und ihr Leben lang in ihn verliebt.
Der plötzliche Autounfall verändert das Leben beider Teenager von Grund auf. Caleb sitzt im Gefängnis und Maggies Zukunft als Tennisspielerin ist zerstört. Tennis war die einzige Möglichkeit für sie, dass ihr Vater stolz auf sie ist, nachdem er die Familie verlassen hat. Für Maggie scheint nun alles vorbei. Ihre beste Freundin hat sich nach dem Unfall von ihr abgewandt. Maggie hat alles verloren, einschließlich den Glauben daran, jemals wieder vernünftig gehen zu können. Sie muss zweimal wöchentlich zur Physiotherapie und doch scheint es ihr nicht besser zu gehen. Ihr gesamter Hass gilt Caleb, der ihr diese Missbildung zugefügt hat. Sie gibt ihm die Schuld an allem und lässt niemanden an sich heran. Sie hat Angst davor, was die Leute von ihr denken, von ihrem hinkenden Bein. Einerseits kann man als Leser Maggie verstehen, doch andererseits sollte sie sich glücklich schätzen, dass sie noch lebt. Ihr ist nichts weiter passiert, als dass sie beim Gehen humpelt. Das Leben geht weiter und das ist es, was Maggie lernen muss.
Als Caleb und sie sich wiedertreffen nach all der Zeit, wird man von Gefühlen förmlich überrumpelt. Die beiden versuchen einander aus dem Weg zu gehen, doch als Nachbarn, die bei derselben älteren Dame arbeiten, ist das schwierig. Caleb versucht alles, damit Maggie ihm verzeiht. Von Beginn an weiß er, dass es schwer sein wird, doch wenn er eines im Gefängnis gelernt hat, dann, dass man niemals aufgeben sollte. Er hat sich von einem Badboy zu einem verständnisvollen jungen Mann entwickelt, was mir sehr gut gefallen hat. Zwar hat er noch immer den Respekt der anderen, doch zudem ist er reif geworden und möchte, dass seine ehemals gute Freundin ihm wieder vertrauen kann. Niemals hätten die beiden daran gedacht, dass sie sich nach dem, was sie durchstehen mussten, ineinander verlieben, doch so geschieht es. Diese Zusammengehörigkeit, die die beiden spüren, ist für sie der erste Schritt zurück ins Leben. Sie schaffen es endlich Vertrauen zu fassen und Hand in Hand den ersten Schritt in die richtige Richtung zu wagen.
Diese Liebesgeschichte ist etwas ganz Besonderes, sie geht einem von der ersten bis zur letzten Seite unter die Haut. Gemeinsam mit Caleb, Maggie und der lieben Mrs. Reynolds lacht und weint man. Man spürt deren Schmerz, deren Freude, deren Leid mit jeder Faser des eigenen Herzens. Es ist wirklich sehr schwer, die Meinung zu "Leaving Paradise" in Worte zu fassen, denn man wird mit Emotionen geradezu überhäuft. Es bleibt eigentlich nur zu sagen, dass es sich um ein wundervolles Buch handelt, bei dem man das ein oder andere Mal zum Taschentuch greifen muss.
Fazit
Ein traumhaftes Buch, das den Leser auch noch lange nach der letzten Seite beschäftigt. Es gibt viele unerwartete Wendungen, sodass man von der ersten bis zur letzten Seite mitfiebert. Caleb Becker und Maggie Armstrong – ein bezauberndes Paar, das den steinigen Weg gemeinsam geht, egal wie viele Höhen und Tiefen es auch geben mag.