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Veröffentlicht am 31.10.2016

Eine tolle Fortsetzung

Göttlich
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Inhalt:
Seit Helen erfahren hat, dass sie zu den Halbgöttern, auch Scions genannt, gehört, hat sie kein ruhiges Leben mehr. Die Furien fordern Blutrache von den vier Häusern der Scions, so dass sich diese ...

Inhalt:
Seit Helen erfahren hat, dass sie zu den Halbgöttern, auch Scions genannt, gehört, hat sie kein ruhiges Leben mehr. Die Furien fordern Blutrache von den vier Häusern der Scions, so dass sich diese untereinander bekämpfen müssen, sobald sie sich begegnen. Da Helen als Deszenderin als einzige Halbgöttin die Fähigkeit hat, lebend in die Unterwelt zu reisen, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Furien zu finden und von diesem Fluch zu erlösen. Dies ist aber nicht einfach, da sie in der Unterwelt ihrer Scion-Fähigkeiten beraubt ist und jeden Tag schwächer wird. Doch da erhält sie unerwartet Hilfe von Orion, der ebenfalls ein Halbgott zweier verschiedener Häuser ist. Zusammen entwickeln sie einen Plan die Furien zu finden.

Meine Meinung:
Da es bei mir schon etwas her ist, dass ich den ersten Teil "Göttlich verdammt" von Josephine Angelinis Starcrossed-Trilogie gelesen hatte, habe ich etwas gebraucht um in den zweiten Teil "Göttlich verloren" wieder reingekommen bin. Schließlich ist im ersten Teil so einiges passiert und es gab so viele Namen und Begriffe, die erstmal wieder in den Kopf kommen mussten. Die Namensübersicht am Ende des Buches hat einen da gut unterstützt, doch hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn da außerdem solche Begriffe wie Parzen, Deszender oder Schattenmeister erklärt wären.

Wenn man sich wieder in die Geschichte eingefunden hat, wird man auch gleich gepackt von der Geschichte. Josephine Angelinis Schreibstil ist wie auch im ersten Teil flüssig und gut zu lesen. Erzählt wird in der Er-/Sie-Perspektive, wobei die Sichtweisen wechseln. Den Hauptteil übernimmt zwar Helen, doch auch ihre Mutter, Lucas oder Automedon bekommen eigene Abschnitte.

Es kommen verschiedene neue Charaktere hinzu, was die ganze Geschichte noch viel interessanter macht. Helen begegnet in der Unterwelt Orion, der genau wie sie ein Rogue-Scion ist, ein Halbgott aus zwei verschiedenen Häusern. Da sie zusammen die Strapazen der Unterwelt erleiden müssen, kommen sie sich näher. Außerdem stößt sie auf den leicht verrückten Gott Ares, den verführerischen Morpheus und die verständnisvolle Persephone, die von Hades in der Unterwelt gefangen gehalten wird. Außerdem hat sie einen neuen Feind, den Myrmidonen Automedon.

Die alten Charaktere aus dem ersten Teil kommen in diesem Buch auch nicht zu kurz. Cassandra wird als Orakel immer mehr zum Werkzeug der Parzen. Lucas ist bemüht sich von Helen fernzuhalten, da sie als seine Cousine sowieso keine Beziehung zu ihm haben dürfte. Ihre Highschool-Freunde Matt und Claire sind bemüht Helen bei ihrer Aufgabe zu helfen, während sich beide immer mehr den Scion-Zwillingen Ariadne und Jason annähern.

Als ich den ersten Teil "Göttlich verdammt" gelesen hatte, waren in meinem Kopf immer wieder vergleiche zu den Twilight-Romanen. Dies ist zum Glück beim zweiten Teil ausgeblieben. Hier wird der Aspekt der griechischen Mythologie immer größer, so dass es wirklich eine komplett andere Geschichte ist. In der Mitte des Buches gab es für mich ein paar kleine Längen beim lesen, was aber vielleicht auch an der Wärme zur Zeit liegen kann.

Fazit:
"Göttlich verloren" ist eine spannende Fortsetzung der Starcrossed-Trilogie von Josephine Angelini, die ich mit 4 von 5 Sternen bewerte. Wem der erste Teil "Göttlich verdammt" gefallen hat, der wird auch mit dem zweiten Teil glücklich sein.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Lustig und sehr emotional

Miss Emergency 1: Hilfe, ich bin Arzt
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Inhalt:
Lena beginnt zusammen mit ihren beiden neuen WG-Mädels Isa und Jenny ihr Praxisjahr an einem Berliner Krankenhaus auf der Station für Innere Medizin. Doch sie merkt schnell, dass der Klinikalltag ...

Inhalt:
Lena beginnt zusammen mit ihren beiden neuen WG-Mädels Isa und Jenny ihr Praxisjahr an einem Berliner Krankenhaus auf der Station für Innere Medizin. Doch sie merkt schnell, dass der Klinikalltag viel von ihr fordert und man auch nicht immer nette, dankbare Patienten bekommt, die einen als Arzt respektieren. Für das Privatleben bleibt da nicht mehr unbedingt viel Zeit. Doch laut ihrer Freundinnen bekommt Lena in der Klinik besondere Aufmerksamkeit vom attraktiven Oberarzt Dr. Thalheim.

Meine Meinung:
"Miss Emergency - Hilfe, ich bin Arzt" ist der erste Band einer mehrteiligen Reihe von Antonia Rothe-Liermann. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive von Lena, wobei immer viele Gedanken in ihrem Kopf rumschwirren. Schade fand ich dabei, dass manchmal nicht so ganz klar war, welche Gedanken sie jetzt wirklich ausgesprochen hatte, so dass ich ab und zu verwirrt war, wenn im nächsten Absatz jemand auf ihre Gedankengänge geantwortet hatte. Doch ansonsten hat sich das Buch sehr leicht lesen lassen und die Seiten haben sich bei mir quasi von selbst umgeblättert.

Die Geschichte hat mich immer wieder an "Scrubs", einer meiner Lieblingsfernsehserien, erinnert, auch wenn die Charaktere hier nicht ganz so abgehoben sind, wie in der Serie. Doch solche Sachen wie die Visite mit dem Chefarzt, der die ganze Zeit Fragen stellt und sich dabei seine "schwachen" Schüler aussucht, könnte man durchaus vergleichen. Natürlich ist das für mich kein negativer Vergleich, da ich mir das Buch ja gerade aus dem Grund gekauft habe, etwas entsprechendes in Papierform zu bekommen. Und ich wurde dabei wirklich nicht enttäuscht, denn das Buch hat sowohl ziemlich lustige Stellen als auch traurige Abschnitte, bei denen ich immer mal wieder feuchte Augen bekommen habe. Ins gesamt also ein sehr guter Mix.

Die einzelnen Charaktere im Buch sind alle recht unterschiedlich. Die Protagonistin Lena war mir auf Anhieb sympathisch. Ihr ist das Praxisjahr ziemlich wichtig, da sie nur hierdurch ihren Traumberuf, Ärztin zu werden, erreichen kann. Doch sie nimmt trotzdem nicht alles hin, sondern sagt auch mal ihre Meinung und versucht auch nebenbei ein bisschen Spaß zu haben. Ihre Mitbewohnerin Jenny dagegen nimmt das ganz sehr gelassen und gibt sich auch nicht allzu viel Mühe. Sie ist ein richtiger Partytyp und flirtet auch ziemlich gerne. Doch ich denke ins Geheim ist auch ihr dieses Praxisjahr wichtig, sie will es nur nicht so genau zeigen. Ihre dritte Mitbewohnerin Isa ist das komplette Gegenteil von Jenny. Sie ist sehr ruhig und schüchtern, was sich sehr negativ in den Chefarztvisiten auswirkt. Sie nimmt dieses Praxisjahr sehr ernst und hängt sich richtig ins Lernen rein. Lenas erstem Patienten Manuel war ich von Anfang an skeptisch gegenüber, doch ich verstehe auch irgendwie, warum Lena sich von ihm angezogen gefühlt hat. Er ist halt doch eine Herausforderung. Richtig sympathisch war mir Ruben aus der Cafeteria, da er die drei Mädels, besonders Lena, immer unterstützt hat, aber trotzdem nicht so ganz durchschaubar war. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Teilen noch mehr über ihn erfahren werden.

Fazit:
"Hilfe ich bin Arzt" ist ein toller Auftakt zu Antonia Rothe-Liermanns neuer Krankenhausserie "Miss Emergency", die einen sowohl zum lachen bringen als auch einen Kloß in den Hals zaubern kann. Ich freue mich schon im nächsten Teil mehr von Lena und ihren Mädels zu lesen. Von mir gibt es für den ersten Teil 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Eine super Fortsetzung, die Lust auf noch mehr macht

Miss Emergency 2: Diagnose Herzklopfen
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Inhalt:
Seit sie und der Oberarzt Tobias Thalheim sich an ihrem letzten Tag auf der Inneren geküsst haben, ist Lena in einem Gefühlschaos. Sie fühlt sich definitiv zu ihm hingezogen und vermisst ihn schon ...

Inhalt:
Seit sie und der Oberarzt Tobias Thalheim sich an ihrem letzten Tag auf der Inneren geküsst haben, ist Lena in einem Gefühlschaos. Sie fühlt sich definitiv zu ihm hingezogen und vermisst ihn schon nach kurzer Zeit, doch als angehende Ärztin kann sie doch keine Beziehung zu ihrem Chef haben. Ihre Freundinnen Jenny und Isa fühlen mit ihr, besonders da sie auch Stress in ihren Beziehungen haben. Isas Freund Tom hat vor ein Job-Angebot in München anzunehmen, was unweigerlich zu einer Fernbeziehung führen würde, und Jenny kann sich nicht zwischen zwei Verehrern entscheiden. Als wäre das noch nicht genug, ist die Oberärztin auf ihrer neuen Station, der Chirurgie, sehr streng mit weiblichen Mitarbeiterinnen, so dass sich die drei mächtig ins Zeug legen müssen, um Erfahrungen im OP sammeln zu dürfen.

Meine Meinung:
Wie auch der erste "Miss Emergency"-Teil "Hilfe, ich bin Arzt" wird "Diagnose Herzklopfen" von Antonia Rothe-Liermann in der Ich-Perspektive von Lena erzählt. Dadurch ist man als Leser natürlich die ganze Zeit in Lenas Kopf drin und bekommt viel von ihren Gedanken mit. Besonders lustig ist dies, wenn Lena mal wieder Selbstgespräche in ihrem Kopf führt und dadurch von ihrer Umgebung abschweift. Gestört hat mich daran nur, dass mir, genau wie im ersten Teil, manchmal nicht so ganz klar war, ob Lena jetzt etwas laut ausgesprochen oder nur in ihren Gedanken ausgesprochen hat.

Da Lena, Isa und Jenny im zweiten Tertial ihres Praxisjahres von der Inneren auf die Chirurgie-Stationg gewechselt haben, gibt es natürlich einige neue Charaktere. Die Oberärztin Dr. Thiersch ist sehr streng und lässt nicht viel durchgehen, besonders nicht bei ihren weiblichen Mitarbeiterinnen. Ganz im Gegensatz zu ihrem Stationsarzt Dr. Gode bemüht sie sich auch nicht, ihren PJlern die Angst vor ihrer neuen Aufgabe zu nehmen. Dieser hingegen gibt sich sehr freundlich und ist ein typischer Sunnyboy, der sich auch nicht zu schade dafür ist mit seinen Mitarbeiterinnen zu flirten.

Doch es treten auch wieder bekannte Personen aus dem ersten Teil auf. Ruben aus der Cafeteria ist mir hier noch mehr ans Herz gewachsen, da er immer ein offenes Ohr für Lena hat und sie aufmuntert, wenn es ihr schlecht geht. Schön fand ich auch, dass die Patientin Paula Schwab, für die Jenny im ersten Teil die Verantwortung hatte, wieder mit dabei ist. Sie liegt nun, zur Vorbereitung auf ihre OP, auf der Chirurgie-Station und zeigt wieder deutlich, dass sie nur Jenny ihr Vertrauen schenkt und nicht auf Freundlichkeiten anspringt.

Die drei Protagonistinnen entwickeln sich im Laufe der Geschichte immer weiter und zeigen dem Leser neue Seiten an sich. So gibt es beispielsweise einen Blick hinter Jennys coole Fassade auf ihre Gefühle. Isa hat immer noch Probleme mit ihrer Angst, kriegt diese aber schon deutlich besser als im ersten Teil in den Griff. Genau wie Lena steckt auch sie hier ein bisschen in einer Beziehungskrise. Lena muss sich nach dem Kuss mit ihrem ehemaligen Oberarzt Dr. Thalheim erst einmal Klarheit verschaffen über ihre Gefühle und das, was sie wirklich will. Durch diese ganzen Verwicklungen ist die Geschichte ein Auf und Ab der Emotionen, welches nie langweilig wird.

Fazit:
"Miss Emergency - Diagnose Herzklopfen" von Antonia Rothe-Liermann ist eine tolle Fortsetzung, die nahtlos an den ersten Teil der Reihe anschließt und mir sowohl Lacher als auch feuchte Augen beschert hat. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und damit eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Regt zum Nachdenken an

Schatten des Dschungels
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Inhalt:
Die 16jährige Cat arbeitet in ihrer Freizeit für die Umweltschutzorganisation Living Earth und ist glücklich damit Flugblätter auf Demos zu verteilen oder die Stände zu betreuen. Doch als sie Falk ...

Inhalt:
Die 16jährige Cat arbeitet in ihrer Freizeit für die Umweltschutzorganisation Living Earth und ist glücklich damit Flugblätter auf Demos zu verteilen oder die Stände zu betreuen. Doch als sie Falk kennen lernt, ist sich Cat nicht mehr sicher, ob sie sich damit genug für den Schutz der Erde einsetzt. Daher ist sie überglücklich, als sie die Chance bekommt, mit ihm zusammen an einem Artenschutzprogramm im Regenwald von Guayana teilnehmen zu dürfen. Im Regenwald angekommen ist sich Cat jedoch nicht mehr sicher, ob dies der einzige Grund ist, dass ihre Gruppe hierher gekommen ist. Als Falk sie in ihre eigentlichen Pläne einweiht, muss Cat sich entscheiden, wie weiht sie gehen möchte, um den Regenwald zu schützen.

Meine Meinung:
"Schatten des Dschungels" ist ein Buch, bei dem ich lange überlegt habe, in welches Genre ich es einordnen soll. Die Geschichte spielt in naher Zukunft, im Jahr 2025, in der sich die Menschen technisch noch weiterentwickelt haben, was in einem realistischen Rahmen bleibt. Solche Dinge wie Jacken, die aus der Körperwärme Energie gewinnen, zu entwickeln, erscheint mir durchaus möglich in den nächsten 13 Jahren. Dadurch, dass die Menschen die Natur weiter zerstört haben und es nur noch wenige Wälder in Deutschland gibt, nimmt das Buch dystopische Züge an. Doch ich würde es nicht vollständig als Dystopie bezeichnen, da wir doch jetzt schon, leider, auf dem besten Weg in so eine Zukunft sind. Ungefähr ab der Mitte des Buches fand ich das Buch auch etwas unheimlich und spannend wie in einem Thriller.

Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive der Protagonistin Cat. Dadurch bekommt man als Leser sehr viel von ihren Gedanken und damit auch von ihren späteren Zweifeln mit. So konnte ich, als Cat auf Falk traf, von Anfang an ihre Faszination zu ihm spüren und ihre Gefühle nachvollziehen. Die Liebesgeschichte der beiden steht nicht im Vordergrund der Geschichte, ist aber trotzdem wichtig und erscheint mir sehr realistisch. Da Falk immer ein bisschen geheimnisvoll erscheint, schwankt Cat zwischendurch immer mal wieder, ob sie ihm den nun vertrauen kann. Manchmal fand ich das ein bisschen nervig, aber wahrscheinlich wäre es mir in ihrer Situation genauso ergangen.

Die Landschaft, besonders der Dschungel, wird von Cat sehr schön beschrieben und man merkt richtig, wie sehr sie die Natur liebt. Dadurch konnte ich beim Lesen richtig in die Welt versinken. Das Cover mit den riesigen Bäumen, durch das nur gerade so ein bisschen Sonnenlicht fällt, und die Person mit der Liane fangen die Stimmung im Buch gut ein. Die Geschichte ist insgesamt sehr spannend zu lesen und hatte jedes Mal, wenn ich annahm, die Situation durchschaut zu haben, neue Überraschungen parat, so dass es nie langweilig wurde.

Fazit:
"Schatten des Dschungels" ist eine Geschichte über Naturschutz in nicht allzu ferner Zukunft, die sehr zum Nachdenken anregt und immer wieder überraschende Wendungen bietet. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Mal wieder ein toller Kai Meyer Roman

Die Gebannte
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Meine Meinung:
"Die Gebannte" ist der dritte Teil von Kai Meyers Saga um die Alchimistin Aura Institoris, von der sich jeder Band aber auch als eigenständige Geschichte betrachten lässt. Genau wie "Die ...

Meine Meinung:
"Die Gebannte" ist der dritte Teil von Kai Meyers Saga um die Alchimistin Aura Institoris, von der sich jeder Band aber auch als eigenständige Geschichte betrachten lässt. Genau wie "Die Alchimistin" und "Die Unsterbliche" ist dieses Buch in der Er-/Sie-Perspektive mit wechselnden Sichtweisen erzählt, wobei der Hauptteil hierbei jedoch Aura übernommen wird.

Die Geschichte spielt 1924, 10 Jahre nach den Ereignissen im zweiten Band "Die Unsterbliche". Der Prolog spielt jedoch 18 Jahre vor der eigentlichen Geschichte und zeigt die Szene, in der Aura ihrem geliebten Gillian heimlich das Gilgamesch-Kraut verabreicht, um ihn unsterblich zu machen. Ich finde diesen Einstieg sehr schön gewählt, da dieser Augenblick einen wichtigen Wendepunkt in Auras Leben darstellt. Im zweiten Teil wurde dies zwar erwähnt, da sich hierdurch auch Auras Beziehung zu ihrer Familie geändert hat, man durfte die Szene aber als Leser nicht selber miterleben.

Die Geschichte an sich startet wieder im Schloss Institoris mit dem Tod von Auras und Sylvettes Mutter. Auf der kurz darauf statt findenden Beerdigung wird die kalte Stimmung innerhalb der Familie gut dargestellt. Sylvette und Aura streiten sich am Grab ihrer Mutter, Auras Sohn Gian ist gar nicht erst anwesend. Einzig Sylvettes schwangere Tochter Tess versucht zu vermitteln. Erst als Aura sich wieder auf den Weg zu ihrem Sohn macht um Gillian zu retten, taut die Stimmung ein wenig auf und ich war positiv überrascht, wie gut Aura und Gian dann doch miteinander klar kommen.

Wie man es von Kai Meyer gewohnt ist, sind die Handlungsstränge auch in diesem Buch wieder sehr verstrickt. Es gab immer wieder überraschende Wendungen, so dass wenig vorhersehbar war. Von Anfang gab es in meinem Kopf Fragen, die beantwortet werden wollten. Wer ist der Vater von Tess zukünftigem Kind? Wird er eine wichtige Rolle einnehmen? Was hat es mit dem Symbol in der Uhr auf sich und vor allem, was hatte das ganze mit Gillian zu tun? Die Fragen haben sich im Laufe der Geschichte aufgeklärt und auch wieder neue aufgeworfen, so dass ich das Buch eigentlich kaum weg legen wollte.

Es sind hier auch wieder einige neue Personen aufgetreten wie die geheimnisvolle Varieté-Tänzerin Sophia Luminique oder der Uhrmacher Severin Octavian. Doch auch einige bekannte Charaktere aus den Vorgänger-Büchern, wie die Kaskaden-Zwillinge aus dem zweiten Teil der Saga, bekommen hier einen Auftritt. Das tolle an Kai Meyers Charakteren finde ich dabei, dass sie nie vollständig gut oder böse sind, sondern von beiden Seiten etwas haben. Aura beispielsweise ist an sich ja ein guter Mensch, doch sie hat so ihre Macken und hat ziemlich egoistisch gehandelt, als sie Gillian gegen seinen Willen unsterblich gemacht hat.

Fazit:
"Die Gebannte" von Kai Meyer ist der dritte Teil der Alchimisten-Saga um Aura Institoris, dem man von der Geschichte her nicht anmerkt, dass er erst 10 Jahre nach dem zweiten Teil geschrieben wurde, da alles wunderbar zusammenpasst. Mit seiner spannenden, ineinander verstrickten Handlung hat sich dieser Teile seine 5 Sterne voll und ganz verdient.