Inhalt:
Lena beginnt zusammen mit ihren beiden neuen WG-Mädels Isa und Jenny ihr Praxisjahr an einem Berliner Krankenhaus auf der Station für Innere Medizin. Doch sie merkt schnell, dass der Klinikalltag viel von ihr fordert und man auch nicht immer nette, dankbare Patienten bekommt, die einen als Arzt respektieren. Für das Privatleben bleibt da nicht mehr unbedingt viel Zeit. Doch laut ihrer Freundinnen bekommt Lena in der Klinik besondere Aufmerksamkeit vom attraktiven Oberarzt Dr. Thalheim.
Meine Meinung:
"Miss Emergency - Hilfe, ich bin Arzt" ist der erste Band einer mehrteiligen Reihe von Antonia Rothe-Liermann. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive von Lena, wobei immer viele Gedanken in ihrem Kopf rumschwirren. Schade fand ich dabei, dass manchmal nicht so ganz klar war, welche Gedanken sie jetzt wirklich ausgesprochen hatte, so dass ich ab und zu verwirrt war, wenn im nächsten Absatz jemand auf ihre Gedankengänge geantwortet hatte. Doch ansonsten hat sich das Buch sehr leicht lesen lassen und die Seiten haben sich bei mir quasi von selbst umgeblättert.
Die Geschichte hat mich immer wieder an "Scrubs", einer meiner Lieblingsfernsehserien, erinnert, auch wenn die Charaktere hier nicht ganz so abgehoben sind, wie in der Serie. Doch solche Sachen wie die Visite mit dem Chefarzt, der die ganze Zeit Fragen stellt und sich dabei seine "schwachen" Schüler aussucht, könnte man durchaus vergleichen. Natürlich ist das für mich kein negativer Vergleich, da ich mir das Buch ja gerade aus dem Grund gekauft habe, etwas entsprechendes in Papierform zu bekommen. Und ich wurde dabei wirklich nicht enttäuscht, denn das Buch hat sowohl ziemlich lustige Stellen als auch traurige Abschnitte, bei denen ich immer mal wieder feuchte Augen bekommen habe. Ins gesamt also ein sehr guter Mix.
Die einzelnen Charaktere im Buch sind alle recht unterschiedlich. Die Protagonistin Lena war mir auf Anhieb sympathisch. Ihr ist das Praxisjahr ziemlich wichtig, da sie nur hierdurch ihren Traumberuf, Ärztin zu werden, erreichen kann. Doch sie nimmt trotzdem nicht alles hin, sondern sagt auch mal ihre Meinung und versucht auch nebenbei ein bisschen Spaß zu haben. Ihre Mitbewohnerin Jenny dagegen nimmt das ganz sehr gelassen und gibt sich auch nicht allzu viel Mühe. Sie ist ein richtiger Partytyp und flirtet auch ziemlich gerne. Doch ich denke ins Geheim ist auch ihr dieses Praxisjahr wichtig, sie will es nur nicht so genau zeigen. Ihre dritte Mitbewohnerin Isa ist das komplette Gegenteil von Jenny. Sie ist sehr ruhig und schüchtern, was sich sehr negativ in den Chefarztvisiten auswirkt. Sie nimmt dieses Praxisjahr sehr ernst und hängt sich richtig ins Lernen rein. Lenas erstem Patienten Manuel war ich von Anfang an skeptisch gegenüber, doch ich verstehe auch irgendwie, warum Lena sich von ihm angezogen gefühlt hat. Er ist halt doch eine Herausforderung. Richtig sympathisch war mir Ruben aus der Cafeteria, da er die drei Mädels, besonders Lena, immer unterstützt hat, aber trotzdem nicht so ganz durchschaubar war. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Teilen noch mehr über ihn erfahren werden.
Fazit:
"Hilfe ich bin Arzt" ist ein toller Auftakt zu Antonia Rothe-Liermanns neuer Krankenhausserie "Miss Emergency", die einen sowohl zum lachen bringen als auch einen Kloß in den Hals zaubern kann. Ich freue mich schon im nächsten Teil mehr von Lena und ihren Mädels zu lesen. Von mir gibt es für den ersten Teil 5 von 5 Sternen.