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Veröffentlicht am 07.05.2018

Nett für zwischendurch, konnte mich jedoch nicht berühren

Nichts ist gut. Ohne dich.
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Nach dem furchtbaren Unfalltod ihres Bruders Tim ist die Welt für Jana nie wieder dieselbe geworden. Vor sechs Jahren verursachte Leander, der beste Freund ihres Bruders, einen Autounfall, der für Tim ...

Nach dem furchtbaren Unfalltod ihres Bruders Tim ist die Welt für Jana nie wieder dieselbe geworden. Vor sechs Jahren verursachte Leander, der beste Freund ihres Bruders, einen Autounfall, der für Tim tödlich endete und ihre Familie in die Dunkelheit stürzte.
Und eines Tages steht vor Jana der Mensch, den sie seit sechs Jahren erfolgreich aus ihrem Leben verbannt hat. Leander. Und diese Begegnung ändert alles.

Ich habe noch vor einigen Jahren viel und gerne im YA/NA-Bereich gelesen. Doch irgendwann hatte ich die Nase voll von den tätowierten Bad Boys und Liebesdreiecken und nahm Abstand. Dann jedoch geisterte „Nichts ist gut. Ohne dich.“ durch jegliche von mir genutzten Portale und Foren. Meine Neugierde auf das Genre war endlich wieder geweckt und ich wusste, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Denn auch der Klappentext sagte mir zu, obwohl er nicht zu viel preisgibt. Und doch alles relevante beschreibt.
Aber nach ein paar Kapitel kam die Ernüchterung, da ich mit Jana einfach nicht warm wurde. Dies hielt sich leider auch über den Rest der Geschichte so. Jana war mir einfach unsympathisch. Sie verhielt sich zu oft sehr selbstsüchtig, egoistisch und kindlich. Außerdem bog sie sich ihre Wertevorstellungen sehr zurecht, wie zum Beispiel, dass es für sie in Ordnung war, eine Affäre mit einem vergebenen Mann zu haben, doch eine andere Frau, die ihren Freund betrog, absolut verteufelt wurde. Hinzukommt, dass ich viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen kann, da sie nur unzureichend erklärt wurden.
Wäre es nur bei Jana geblieben, hätte ich das Buch eventuell nicht weitergelesen. Doch zum Glück gab es da noch Leander, der mir wirklich gut gefiel. Während Leander in meinen Augen durchaus eine Charakterentwicklung durchlebte, trat Jana auf der Stelle. Außerdem war der Charakter an sich sehr interessant, denn wie geht man damit um, am Tode seines besten Freundes mit Schuld zu sein?
Doch auch wenn mir Leander besser gefiel als Jana, so fehlte es beiden einfach an Tiefe. Ich konnte mich in keinen von ihnen komplett hineinversetzen, mitfiebern oder –leiden. Phasenweise fand ich die Geschichte um Janas Schwester Marie sogar interessanter als die von Jana und Leander. Das lag für mich einfach daran, dass das Potential für interessante Dialoge zwar da war, jedoch nicht genutzt wurde. Zum Beispiel der Konflikt von Jana und ihren Eltern, Leander und das schwierige Verhältnis zu seinem Vater, Leander und Janas Familie und auch einfach Jana und Leander selber. Mir hat einfach zu vieles am Ende gefehlt, zu viel war ungeklärt, zu viel stand im Raum. Es ist für mich kein offenes Ende, das in einem zweiten Band weitergeführt wird. An sich ist die Geschichte für mich beendet. Doch es hängen zu viele lose Handlungsstränge noch in der Luft, als dass ich nun nach Beendigung des Buches zufrieden wäre. Ich hätte mir so viel mehr Auseinandersetzung mit dem Thema Tod eines Familienmitglieds, Schuld, Selbstzweifel und Stärke gewünscht.
Jegliche Nebencharaktere waren blass, farblos und irgendwie austauschbar, auf viele hätte man getrost verzichten können.
Emotional ließ mich die Geschichte zwischen den beiden vollkommen kalt. Und gerade die Emotionen sind für mich das wichtigste im YA/NA-Bereich. Es gab Bücher dieses Genres, die mich schon die ein oder andere Träne vergießen ließen, hier jedoch fieberte ich noch nicht einmal mit. Es war mir irgendwie klar wie es enden wird, überrascht wurde ich nicht wirklich.
Der Schreibstil gefiel mir an diesem Buch am besten. Er ist locker und leicht, passt also sehr gut in das Genre. Auch gelang es der Autorin, obwohl mir die Charaktere nicht zusagten, dass ich dennoch weiterlesen wollte. Hier muss also ein großes Lob ausgesprochen werden.
Die Aufteilung der Kapitel ist gut, der Perspektivwechsel von Jana und Leander gefiel mir sehr gut. So hat man als Leser die Möglichkeit, sich auf noch eine ganz andere Art und Weise in die Charaktere hineinzuversetzen.
Das Cover finde ich in Ordnung, es sticht auf jeden Fall durch die Farbgebung hervor, trifft nur einfach nicht vollkommen meinen Geschmack. Doch ist der an dieser Stelle ja nur eine Nebensächlichkeit.
Ich habe von der Geschichte mehr erwartet. Leider stellt mich das Ende auch einfach nicht zufrieden. Zu viele Konflikte sind mir offen geblieben oder nur mäßig gelöst worden.

Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Gelungener Einstieg in die Welt von Maradaine

Die Chroniken von Maradaine - Der Zirkel der blauen Hand
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Veranix, Magiestudent der Universität Maradaine führt des nachts ein geheimes Leben. Während seine Kommilitonen friedlich in ihren Betten schlafen, macht er sich auf den Weg, um Maradaine von Effite zu ...

Veranix, Magiestudent der Universität Maradaine führt des nachts ein geheimes Leben. Während seine Kommilitonen friedlich in ihren Betten schlafen, macht er sich auf den Weg, um Maradaine von Effite zu befreien. Die gefährlichste Droge, der schon zu viele willenlos zum Opfer fielen. Doch hat er es auf einen bestimmten Mann abgesehen: Fenmere, der mit seiner Bande den Großteil der Stadt beherrscht. Doch einer dieser nächtlichen Ausflüge nimmt eine überraschende Wendung, als Veranix zwei wertvolle Dinge in die Hand fallen. Und schon hat er nicht mehr nur die Banden am Hals, die ihn als gesichtslosen Räuber von ihnen „der Dorn“ genannt jagen, sondern auch einen der mächtigsten Magier Zirkel von Maradaine: Den Zirkel der blauen Hand.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Mit rasantem Tempo und spannender Handlung setzt die Geschichte sofort ein und als Leser wird man sofort in den Bann gezogen.
Dies liegt an den wirklich tollen Charakteren, einem sehr durchdachten Plot und einem dazu passenden Schreibstil.
Veranix gefiel mir richtig gut als Protagonist. Er verfolgte ein nobles Ziel, war dennoch nicht überheblich, hatte seine Ecken und Kanten und machte Fehler. Kurzum, er wurde sehr menschlich und nicht heldenhaft und makellos dargestellt.
Manches Mal liefen brenzlige Situationen vielleicht etwas zu gut für ihn, doch löste der Autor Konfliktsitautionen immer gekonnt, sodass es nie unglaubwürdig wurde.
Neben Veranix gefielen mir die Nebencharaktere sehr gut. Seine Freunde Delmin und Kaiana hatten Tiefe und waren neben Veranix keine blassen Schatten. Viel zu oft gehen Nebencharaktere einfach unter, dies war in diesem Buch definitv nicht der Fall.
Auch das Setting gefiel mir sehr gut, ich mochte die Unterrichtsstunden an der Universität vor allem sehr gerne und hätte mir hier noch ein paar mehr Schilderungen gewünscht. Vielleicht wird in einem Folgeband ja noch näher auf die Universität eingegangen.
Sehr interessant fand ich das Konzept der Magie in Form von Numina, das verständlich erklärt wurde und sehr viel Potential bietet, in den Folgebänden noch weiter ausgebaut zu werden. Nicht jeder ist dazu fähig, Numina zu benutzen. Des Weiteren kann der Gebrauch von Numina durch Metalle beeinflusst werden. Ich bin nun sehr gespannt, was der Autor in den Folgebänden noch an Einfallsreichtum bereithält.
Der zweite Band, der Ende Juli 2018 erscheinen soll, wird im selben Universum spielen, jedoch nicht die Geschichte um Veranix und seine Freunde weitererzählen.
Das Cover finde ich nicht so gut gelungen, doch es ist immer noch um Längen besser als das Originalcover. Also bitte nicht vom Cover abschrecken lassen!
Ich ging mit Neugier jedoch ohne Erwartungen an dieses Buch heran und wurde schon nach wenigen Kapitel absolut positiv überrascht. Dass mir dieses Buch so gut gefallen würde, hätte ich anfangs wirklich nicht erwartet.

Ich vergebe 5 Sterne. Sowohl Worldbuilding als auch Plot ist dem Autor sehr gut gelungen und die Charaktere waren einfach toll. Empfehlen kann ich das Buch Liebhabern von Kvothes Universitätszeit oder auch Liebhabern vom Aufbau der Magie im Stil von Mistborn von Brandon Sanderson. Ansonsten natürlich auch jedem anderen Fantasyliebhaber!

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  • Charaktere
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Veröffentlicht am 26.04.2018

Klassiker, der jedoch inzwischen zu unspektakulär ist

Der Unsichtbare
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Obwohl ich gerne und inzwischen vermehrt im Science Fiction Genre Bücher lese, habe ich zu meiner Schande bisher noch kein Buch des großen Pioniers dieses Genres – H. G. Wells – gelesen. Doch dies hat ...

Obwohl ich gerne und inzwischen vermehrt im Science Fiction Genre Bücher lese, habe ich zu meiner Schande bisher noch kein Buch des großen Pioniers dieses Genres – H. G. Wells – gelesen. Doch dies hat sich zum Glück nun durch den Unischtbaren geändert.

Der Unsichtbare schildert die Erlebnisse von Griffin, einem Wissenschaftler, dem es gelingt, sich selber unsichtbar zu machen. Doch schnell bekommt er mit, dass das Unsichtbarsein nicht nur Vorteile, sondern ganz im Gegenteil viele Nachteile birgt.

Mit den Charakteren kam ich eher weniger gut klar. Ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen, hierfür fehlte es auch manches Mal an Zeit., doch oftmals erschienen mir die handelnden Personen als zu flach dargestellt. Außerdem fand ich die meisten schlicht und ergreifend einfach zu unsympathisch.
Den Plot an sich fand ich in Ordnung, doch wie so viele schon vor mir anmerkten, ist es in unserer Zeit einfach nichts neues mehr „nur“ unsichtbar zu sein.
Sehr toll fand ich die im Buch abgedruckten Illustrationen, die sehr passend zur Geschichte gestaltet wurden und die Geschichte deutlich auflockerten.
Als sehr störend hingegen empfand ich das Vorwort, da viele Aspekte der Geschichte aufgegriffen und diskutiert wurden. Da ich als mehr oder weniger ahnungslose Leserin in die Geschichte eintauchen wollte, wurde mir dies durch das Vorwort leider nicht mehr möglich gemacht. Als Nachwort hingegen hätte ich es gerne gelesen!
Anmerken möchte auch ich die doch sehr zahlreichen Rechtschreibfehler. Beeinflusst haben diese meine Rezension und Meinung gegenüber des Buches natürlich nicht, doch stören sie (zumindest meinen) den Lesefluss sehr.
In meinen Augen ist eine Bewertung zur heutigen Zeit nicht mehr aussagekräftig. Wir sind inzwischen durch jegliche Medien so abgeklärt, dass uns das Phänomen des Unsichtbaren nicht mehr so abholt, wie es zu Erscheinungszeiten gewesen sein muss.

Doch da eine Bewertung benötigt wird, vergebe ich meine ganz persönlichen 3.5 Sterne.
Dies wird definitiv nicht mein letztes Buch von H. G. Wells bleiben, doch der Unsichtbare konnte mich leider nicht vollkommen von sich überzeugen.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Zu wenig Namibia

Namibia
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„Namibia Über das weite Land“ passte so gut zu meinen Plänen, dass ich das Buch einfach lesen musste. Schließlich habe ich mir einen meiner Lebensträume erfüllt und fliege im September dieses Jahres nach ...

„Namibia Über das weite Land“ passte so gut zu meinen Plänen, dass ich das Buch einfach lesen musste. Schließlich habe ich mir einen meiner Lebensträume erfüllt und fliege im September dieses Jahres nach Namibia!
Ich hatte also sehr hohe Erwartungen an das Buch, das versprach so viel mehr zu sein als nur ein gewöhnlicher Reisebericht.
Und so viel sei vorweggenommen, anders ist das Buch auf jeden Fall. Meine Erwartungen hingegen wurden leider überhaupt nicht erfüllt.
Die Autorin selber schildert dem Leser ihre eigenen Eindrücke und Empfindungen aus Namibia, wo sie mit ihrem Mann für etliche Jahre lebt. Sie verknüpft Informationen über Namibia mit Kapitel über das Distanzreiten, dem Sport, den sie selber in Namibia tatkräftig ausgeführt hat.
Mir war zwar bewusst, dass das Distanzreiten seinen Platz in diesem Buch finden wird, kündigt doch der Klappentext eben dies an. Als ehemalige Reiterin und absolutes Pferdemädchen in jüngeren Jahren war ich doch auch schon sehr gespannt auf die Berichte der Distanzritte, da ich noch nie Berichte in der Art gelesen habe beziehungsweise viel über diesen Sport vorher wusste.
Leider muss sich jedoch sagen, dass genau diese Kapitel mir irgendwann nicht mehr gefielen. Statt eines Berichtes über Namibia mit gelegentlichen Einschüben über Distanzritte – also eben so, wie Klappentext, Cover und Titel es mir versprachen – verhielt es sich genau andersherum. Lange Kapitel über Distanzritte wurden von wirklich kleinen Einschüben des täglichen Lebens in Namibia unterbrochen.
So wurden meine Erwartungen an das Buch leider sehr enttäuscht, versprach ich mir doch einfach mehr Schilderungen über Namibia. Schade.
Die Distanzritte sind ohne Frage auch spannend und interessant, doch wollte ich kein Buch über das Distanzreiten lesen, sondern eben eines über Namibia.
Leider kamen zu meinen unerfüllten Erwartungen noch mehr Punkte hinzu, die mir nicht gefielen.
Das Buch ist in abgewandelter Form von Tagebucheinträgen verfasst. Vielleicht sollte so das Bild geschaffen werden, dass es sich um ganz persönliche Eindrücke handelt. Den Gedanken finde ich tatsächlich gut, nur leider haperte es an der Umsetzung.
Die einzelnen „Einträge“ enden oftmals vollkommen abrupt, schon geht es danach mit dem nächsten Thema weiter. Es war mir nicht möglich, das Buch in einem angenehmen Lesefluss zu lesen, sondern musste wirklich aufpassen, dass ich am Ball bleibe.
Außerdem gab es viel zu viele Gedankensprünge innerhalb der Kapitel, dass es für mich als Leser, also als vollkommen Außenstehender, oft schwer war, dem Geschriebenen vernünftig zu folgen.
Was mir jedoch sehr gut gefiel, war der Glossar am Ende, zu dem ich immer wieder gerne blätterte.
Ich denke jedoch, dass ich ein Buch der Autorin einzig über das Reiten gerne lesen würde. Denn ich meinen Augen (auch wenn ich natürlich ein absoluter Laie was Pferde angeht bin), so liegt hier ihre wahre Stärke und da sie schon so viel in der Welt herumgekommen ist, wäre ein Vergleich der unterschiedlichen Länder und Kulturen hinsichtlich Reitarten und dem Umgang mit Pferden, den unterschiedlichen Rasseportraits und einzigartigen Pferden wirklich interessant.

Ich vergebe 2.5 Sterne. Weniger Distanzritte und mehr Informationen über den Alltag in Namibia hätten mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Roadtrip voller Rache und Gewalt

Die Rache der Polly McClusky
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Gegen Nate McClusky haben die Aryan Steel ein Urteil verhängt. Da er einen der ihren getötet hat, soll er, der nun endlich aus dem Gefängnis entlassen wurde, hingerichtet werden. Doch dieses Urteil erstreckt ...

Gegen Nate McClusky haben die Aryan Steel ein Urteil verhängt. Da er einen der ihren getötet hat, soll er, der nun endlich aus dem Gefängnis entlassen wurde, hingerichtet werden. Doch dieses Urteil erstreckt sich auch auf seine Exfrau Avis und seine elfjährige Tochter Polly. Für die Rettung von Avis und ihrem neuen Mann kommt Nate zu spät, doch Polly kann er noch rechtzeitig an ihrer Schule auflesen. Damit die Aryan Steel sie nicht in die Finger bekommen, nimmt er sie mit auf einen Roadtrip voller Tempo, Gewalt und Rache.

Ich erwartete auf Grund der Leseprobe und des Klappentextes ein Buch mit schnellem Tempo und interessanten Charakteren. Und was soll ich sagen, ich habe beides bekommen. Nur nicht immer so, wie ich es mir anfangs vorstellte.
Das Tempo ist wahrlich genau so gewesen, wie ich es mir gewünscht habe. Im Nu flog ich nur so durch das Geschehen, nie kam Langeweile auf, keine Passagen zogen sich zu lang. Kurzum, das Tempo passt sehr gut zu der Geschichte.
Dies führte in meinen Augen jedoch leider dazu, dass die Charakterentwicklung sehr hinterherhing. Pollys Verhalten änderte sich dermaßen schnell, dass es auf mich rückblickend einfach sehr unlogisch erscheint. Es hätte dem Buch wahrlich nicht geschadet, ein wenig Tempo rauszunehmen, um den Charakteren etwas Zeit zum Entfalten zu geben oder aber mehr Seiten für sie aufzubringen.
Denn Polly ist durchaus ein sehr interessanter Charakter. Ein kleines Mädchen, immer in Begleitung ihres Teddys wird nicht nur in gewisser Hinsicht vom eigenen Vater entführt, sondern erlebt eine Welt der Gewalt und Grausamkeit, wie es sich die meisten von uns noch nicht einmal vorstellen können. Hier hätte ich mir noch ein wenig mehr aus ihrer Sicht gewünscht. Nate ist ein Charakter, den man weder lieben noch hassen kann. Ich tolerierte ihn über das Buch hinweg und respektierte ihn am Ende.
Sehr interessant fand ich die Schilderung des Systems der Aryan Steel, die sogar aus dem Gefängnis heraus und hinein miteinander interagieren und kommunizieren. Auch die wechselnden Erzählperspektiven von nicht nur Nate und Polly sondern auch im Laufe der Geschichte auftretenden Nebencharakteren gefiel mir richtig gut. So war es mir möglich, mich in Charaktere besser einzufühlen und Geschehnisse aus einem anderen Licht zu betrachten. Der Plot war gut geschrieben, das Ende absolut passend.
Der Sprachstil passt zum Buch. Die vielen relativ kurzen Sätze unterstrichen das Erzähltempo sehr gut. Viel verschachtelte Nebensätze hätten hier wahrlich nicht dazu gepasst. Und auch wenn ich kein großer Fan eines solchen Stiles bin, so war ich hier ganz begeistert davon.
Mich konnte das Buch absolut fesseln, doch bei dem rasanten Tempo blieben mir die Charaktere eine Spur zu sehr zurück.


Von daher vergebe ich gut gemeinte 4 Sterne (mit Tendenz zu 3.5 Sternen). Den Autor werde ich nach diesem Debut jedenfalls im Auge behalten! Empfehlen kann ich das Buch Fans von Don Winslow und jedem, der ein rasches Erzähltempo und spannende Handlungen mag.