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Ceciliasophie

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Veröffentlicht am 31.03.2017

Star Wars, 42 und alles, was das (Geek) Herz begehrt

Armada
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Inhalt:
Zack Lightman ist ein Träumer und Geek. Seine Freizeit verbringt er am liebsten vor dem Computer, und richtig gut ist er nur in ›Armada‹, einem Virtual-Reality-Shooter, in dem eine außerirdische ...

Inhalt:
Zack Lightman ist ein Träumer und Geek. Seine Freizeit verbringt er am liebsten vor dem Computer, und richtig gut ist er nur in ›Armada‹, einem Virtual-Reality-Shooter, in dem eine außerirdische Spezies versucht, die Erde zu erobern. Damit ähnelt sein Leben zahlreicher anderer Gamer. Bis eines Tages ein echtes Alien-Raumschiff über seiner Heimatstadt auftaucht – und aus dem Computerspiel bitterer Ernst wird. Denn als sich die ersten Wellen außerirdischer Raumschiffe ankündigen, sind es allein die Gamer, die ihnen im Drohnenkampf gewachsen sind. Die besten unter ihnen werden von der Earth Defense Alliance angeworben und ausgebildet. Von einer geheimen Operationsbasis auf dem Mond aus führen Zack und seine Freunde einen Krieg, in dem es um das Schicksal der Erde geht.

Verlag: Fischer TOR
Medium: Paperback
Seitenzahl: 416
Preis: 14,99 €

Meinung:
Ungefähr zwei Jahre fieberte ich nun der Übersetzung dieses Buches entgegen. Nach einem fulminanten Leseerlebnis des Debütromans "Ready Player One" des Autors erwartete ich ein ebenbürtiges Erlebnis auch hier. Doch wie das so ist mit den lieben Erwartungen, können manche einfach nicht erfüllt werden.
Armada ist ein tolles Buch, das auch als Film tadellos funktionieren dürfte. Da Ready Player One nächstes Jahr in den Kinos anlaufen wird, ist dies noch nicht mal eine abwegige Einschätzung.
Das Buch steckt voller Anspielungen, Zitate und Vergleiche aus Filmen, Serien, Musik und Geschehnissen der 80er-Jahre. Zugegeben, dafür bin ich etwas zu jung, aber vieles kennt man aus Erzählungen der Eltern und bestimmte Dinge leben einfach weiter. Ich hatte meine wahre Freude, bin ich doch ein großer Star Wars Fan. Doch um alle Witze oder Dialoge verstehen zu können, muss man einfach ein echtes Ass der Zeit sein. So ging viel an Witz an mir verloren. Dies kann dem Autor jedoch auf keine Fall zur Last gelegt werden. Denn zumindest nach Ready Player One sollte jedem Leser klar sein, dass Ernest Cline und die 80er nahtlos miteinander verknüpft sind. Hier kann dementsprechend nur mein eigenes Unwissen angeprangert werden.
Das Buch lässt sich wirklich in einem zackigen Tempo lesen. Dem Leser ist überhaupt nicht bewusst, wie schnell die Seiten unter seinen Fingern nur so dahinziehen und schon sieht man sich im letzten Akt wieder.
Dies liegt zum einen an dem grandiosen Schreibstil von Ernest Cline, der unfassbar viel Spaß macht und aus eher kurzen, nicht verschachtelten Sätzen besteht. Aber auch an der gesamten Handlung, denn es gibt fast keine Atempause. Ein Ereignis jagt da nächste und so wird der Leser absolut in den Bann des Buches gezogen.
Leider bleibt das Buch aus genau diesem Buch relativ flach. Zu den Charakteren kann keine richtige Verbindung aufgebaut werden, da viel zu viel auf einmal passiert. Durch die flachen Charaktere ist das Buch zwar immer noch spannend, aber eine Identifizierung ist dem Leser leider nicht möglich. Das schmälert das Leseerlebnis natürlich ungemein.
Zack als Protagonist finde ich sehr gut. Er ist sympathisch, anders - aber kein typischer Außenseiter und umgeben von wirklich tollen Leuten. Und gerade weil die Charaktere an sich so toll sind, ist es umso tragischer, dass sie auf Grund der Handlung vollkommen in den Hintergrund rücken.
Es gab jedoch immer wieder Stellen, die mich zum Schmunzeln brachten. Jegliche Star Wars Anspielungen fand ich absolut klasse. Und die immerwährende Betonung der 42 Jahre war klasse.
Das Ende konnte mich jedoch wieder vollkommen versöhnen und begeistern. Ein Ausgang, mit dem ich wahrhaftig nicht gerechnet habe und der mich überraschte. Das sind doch die besten Enden!

Alles in allem vergebe ich 3.5 Sterne für ein wirklich tolles Buch voller Anspielungen an eine Zeit, in der es mich noch nicht mal gab, die jedoch von meinen Eltern an mich weitergeben wurde. Für alle Kids der 80er dürfte dieses Buch ein wahrer Hochgenuss sein. Und ebenso für all die Geeks und Nerds da draußen. Ihr werdet es lieben!

Veröffentlicht am 29.03.2017

Konnte mich definitv überraschen!

Dark Horses
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Inhalt:
Merritt steckt in einer tiefen Krise und landet im Erziehungsheim »Good Fences«, einem Heim für »schwierige« Mädchen und »schwierige« Pferde. Dort trifft das verschlossene Mädchen auf den unberechenbaren ...

Inhalt:
Merritt steckt in einer tiefen Krise und landet im Erziehungsheim »Good Fences«, einem Heim für »schwierige« Mädchen und »schwierige« Pferde. Dort trifft das verschlossene Mädchen auf den unberechenbaren Hengst »Red«. Dieser wehrt jeden Menschen ab, außer Merritt. Aus den beiden Außenseitern wird auf Turnieren ein unschlagbares Team. Bis sich Merritt in den hübschen Jockey Carvin verliebt und Reds finsterer Instinkt durchbricht. Niemand ahnt, wozu das Pferd fähig ist.

Meinung:
Cecily von Ziegesar begleitete mich durch die gesamte Pubertät. Erst mit Gossip Girl, später mit It Girl, der ersten Reihe, die ich auf Englisch las. Dementsprechend war ich natürlich etwas aufgeregt , als ich erfuhr, ein neues Buch von ihr würde übersetzt werden. Und dann auch noch eines mit Pferden!
Keine aktive Reiterin mehr, haben Pferde dennoch einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen und es ist schön, immer mal wieder Pferdegeschichten zu lesen. Und zu den Tagen als Reiterin wenigstens gedanklich zurückzukehren.
Dass es sich hierbei um keine "normale" Pferdegeschichte handeln würde, dürfte bereits beim lesen des Klappentextes klar geworden sein. Denn sowohl Merritt als auch Red haben Probleme und Geister, mit denen sie kämpfen müssen. Doch nach dem Schema "kaputtes Mädchen trifft kaputtes Pferd" finden sich die beiden natürlich und man kann ihr Glück förmlich riechen. Wäre es bei einer solchen Geschichte geblieben, hätte ich diese Rezension augenrollend verfasst und hätte ernsthaft überlegt, einen Rant zu schreiben. Doch das Buch konnte mich wirklich überraschen und begeistern. Es ist eben nicht das typische, Mädchen-Pferd-Heim-Buch, das ich erwartet hatte.
Doch das Buch ist definitiv kein "Friede, Freude, Eierkuchen"-Pferdebuch. Es passieren sehr viel tragische Dinge, in Merritts Umfeld läuft wirklich nicht alles rund und Merritt selber ist nicht das kleine, perfekte Reitermädchen.
Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Sie waren toll beschrieben, man konnte sich in sie hineinversetzen und jeder war auf seine Weise interessant. Nach Gossip Girl hätte ich jedoch von der Autorin auch nichts anderes erwartet.
Geschrieben ist das Buch sowohl aus Merritts, als auch aus Reds Sicht. Ich war anfangs sehr skeptisch, da ich bei den meisten Büchern, die aus der Sicht eines Tieres geschrieben sind, das Gefühl habe, dass diese Sicht sehr romantisiert wurde. Zu hundert Prozent authentisch ist natürlich auch Reds Sich nicht, denn wir werden wohl nie beziehungsweise nicht in der nahen Zukunft wissen, was in einem Tier vor sich geht. Doch alles in allem fand ich die Darstellung von Red sehr gelungen!
Gespickt sind seine Monologe immer wieder mit Zitaten aus Liedern, die er aus dem Radio in seinem Stall aufschnappt. Mir hat das unheimlich gut gefallen, da mir selber viele der Lieder bekannt waren und die Zitate gut in den Kontext passten.
Der Schreibstil an sich hat mir sehr gut gefallen. Sehr locker und flüssig lässt sich dieses Buch schnell durchlesen. Die Kapitel haben eine sehr gute Lände, so dass nie Langeweile aufkommt.
Ganz toll finde ich auch das Wortspiel des Titels. Es geht hier um ein Pferd mit einer dunklen Vergangenheit, einem komplexen Wesen und um ein wenig Bösartigkeit. Doch es geht eben auch um Merritt. Eine Person, bei der man als Aussenstehender sagen kann "she's such a dark horse!". Also, sie sei eben ein Mensch, der seine Geheimnisse und Gedanken nicht gerne teilt und einen wahrhaft überraschen kann mit dem, was er kann. Klasse!
Und dann auch noch in Verbindung zum Coverbild wirklich toll gemacht. Ich bin ansonsten niemand, der über Cover schwärmt und ein Buch nach diesem bewertet, aber hier muss das einfach mal gesagt werden!

Alles in allem bekommt das Buch von mir 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für all diejenigen da draußen, die Pferde in ihren Herzen tragen. Durch die Thematik und angesprochenen Probleme jedoch nicht für die Jüngeren!

Veröffentlicht am 27.03.2017

Tolle Unterhaltung mit einer Omma zum verlieben!

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
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Inhalt:
Die Omma ist eine Ruhrpottikone. Sie war mal Wirtschafterin im Puff, bis sie den brutalen Zuhälter nicht mehr ertragen und ihn kurzerhand mit einer Flasche Korn erschlagen hat. Als die Mitzi, ehemalige ...

Inhalt:
Die Omma ist eine Ruhrpottikone. Sie war mal Wirtschafterin im Puff, bis sie den brutalen Zuhälter nicht mehr ertragen und ihn kurzerhand mit einer Flasche Korn erschlagen hat. Als die Mitzi, ehemalige Prostituierte und enge Vertraute der Omma, plötzlich stirbt, bricht die Omma alle Zelte in Essen ab und zieht zu ihrer Enkelin Bianca. Nach Berlin-Kreuzberg. Bianca wundert sich sehr, dass die vitale Mitzi plötzlich tot sein soll und die Omma ihr geliebtes Essen verlässt. Bianca stellt immer mehr Fragen - bis sie eine Antwort erhält, die sie nicht hören wollte ...

Meinung:
Ich habe mich schon so ein bisschen in die Omma und das Buch verliebt. Denn begrüßt wird der Leser mit einem Zitat aus dem Song "The Fear" von Lily Allen. Ein perfekter Einstieg in ein unfassbares Leseabenteuer.
Bianca, geflohen aus dem Pott in die Hauptstadt um zu strahlen und zu glänzen, kommt irgendwie nicht so ganz voran im Leben. Doch das ist nicht weiter wild, denn es gibt Baklava und sie beglückt die Welt mit schönen Schlüppis - zumindest in ihren Augen. Doch dann stirbt die Mitzi, beste Freundin ihrer Omma und eigene enge Vertraute. Und ab dem Punkt fängt das Schlimmste erst an. Denn kurzerhand zieht die Omma nach Berlin zu ihrer Enkelin. Doch Bianca kann das mit Mitzi immer noch nicht so ganz glauben und spürt, dass da etwas faul ist. Doch wie faul, dass hätten weder Bianca noch ich jemals erraten können.

"Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte" kann so einiges. Es ist witzig, humorvoll, tragisch, unglaublich und immer wieder brüllend komisch. Denn dass das Leben kein Ponyhof ist, das merkt man hier. Und doch muss man nicht immer alles so ernst nehmen, denn mit ein bisschen Samtkragen intus, läuft die ganze Sache auch runder.
Wie der Titel deutlich zeigt und die Inhaltsangabe beschreibt, so geht es auch viel um Prostitution. Doch nicht im fingerzeigenden Stil, sondern auf eine ganz eigene Art einfühlsam. Es ist schockierende, machte mich stellenweise neugierig und irgendwo verständlicher. Doch es geht auch um die Familie, die eigene Identität und dass nicht immer alles im Leben so ist wie es scheint. Dass Menschen ihre Fehler haben und man sie so akzeptieren muss, wie sie sind. Und vor allem, dass jeder einen freien Willen hat, den er ausleben darf.
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Im abgewandelten Stil der Zigarettenmarke Eve schmückt es eine Blumenranke und die Idee mit dem Titel in dem Kästchen für die "Rauchen kann tödlich sein"-Botschaften ist sehr originell. Denn die Omma raucht nur Eve.
Der Schreibstil ist wirklich ganz wunderbar und vereinnahmte mich ab der ersten Seite. Anfangs störte ich mich beim Lesen an dem ausgeschrieben Dialekt, da dieser mir vollkommen unbekannt war, doch gewöhnte ich mich schnell daran und er gehört einfach in dieses Buch.
In einem rasanten Tempo fliegt man als Leser nur so durch die Geschichte und fiebert mit den Charakteren mit.
Anna Basener hat es geschafft, dass ich mich als Leser nicht mit den Charakteren identifizieren konnte, aber das sollte ich auch gar nicht! Ich habe das Gefühl, dass wirklich alle Charaktere seit Urzeiten im Hintergrund gewartet haben, um in diesem Buch mitspielen zu können. Es passt alles wie die Faust aufs Auge, hier hat der Deckel seinen Topf gefunden. Und ich liebe es!
An manchen Stellen war es mir persönlich ein wenig zu derb. Doch das ist mein ganz persönlicher Geschmack und ich möchte nicht, dass daran etwas geändert wird! Denn so funktionier dieses Buch einfach am besten.

Von daher bekommt dieses Buch verdient 4.5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung für jeden da draußen. Denn nullachtfünfzehn kann doch wirklich jeder.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Recherche
Veröffentlicht am 14.03.2017

Über die (urkomischen) griechischen Götter und die Ninja-Queen

Die Chaos-Götter 1: Die Götter sind los
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Inhalt:
Krawumms! Bruchlandung im Kuhstall – so hatte Virgo sich ihre Mission auf der Erde nicht vorgestellt. Auch bei Elliot läuft es nicht gerade optimal: Seine Mum ist krank, das Geld ist knapp und ...

Inhalt:
Krawumms! Bruchlandung im Kuhstall – so hatte Virgo sich ihre Mission auf der Erde nicht vorgestellt. Auch bei Elliot läuft es nicht gerade optimal: Seine Mum ist krank, das Geld ist knapp und sein Lehrer hat es auf ihn abgesehen. Da hat er besseres zu tun, als sich um ein durchgeknalltes Sternbild-Mädchen zu kümmern. Doch dann befreien Elliot und Virgo aus Versehen den Todesdämon Thanatos. Jetzt müssen sie bei der Weltrettung gemeinsame Sache machen. Zum Glück bekommen sie göttliche Unterstützung. Nur sind Zeus, Hermes, Aphrodite und Athene zwar unsterblich, aber nicht immer sooooooooooo hilfreich.

Meinung:
Elliott Cooper ist ein Junge, den man einfach mögen muss. Er schleppt sich jeden Tag brav in die Schule (manches Mal jedoch nicht all zu brav) und kümmert sich ansonsten um seine Mutter. Denn Elliotts Mutter geht es leider nicht so gut. Angefangen hat es mit Ausflügen ins Dorf, an die sie sich nicht mehr erinnern konnte, Dingen, die sie verlegt und Gesprächen, die sie vergessen hatte. Und nun braucht Elliott leider auch noch 20.000 Pfund, denn sonst wird ihnen ihr geliebter Hof weggenommen. Als wäre das nicht schon genug für einen Jungen seines Alters, plumpsen plötzlich auch noch Sterne in Form eines Mädchens in seinen Kuhstall.
Virgo, Sternbild, Mitglied des Zodiak-Rates und eine Unsterbliche, hat sich auf eigene Faust auf die Erde begeben, um einem dort gefangen gehaltenen Unsterblichen seinen Ambrosia Anteil zu liefern.
Doch eins führt zum anderem und Elliott und Virgo stecken mitten drin in einem gemeinsamen Abenteuer, bei dem nicht nur Elliotts Hof, sondern gleich die ganze Welt gerettet werden muss.

Die Charaktere sind unfassbar schön gestalten. Elliott schloss ich gleich zu Beginn in mein Herz und auch Virgo, die mit großen Augen die Welt der Sterblichen inspiziert und dies zu unfassbar komischen Situationen führt, habe ich lieb gewonnen. Eine wahrhaft schöne Freundschaft!
Die Götter, die zur Hilfe gerufen werden, sind zum brüllen komisch. Zeus in Bermudahemd und immer in Heiratslaune. Hermes, der Fashiongott, der leider immer und überall seinen iGod vergisst und daher nicht erreichbar ist. Und Athene und Aphrodite, die sich in den Haaren liegen, jedoch wenn es ernst wird, an einem Strang ziehen.
Das Buch ist generell in einem so witzigen Ton gehalten, dass so manches Mal der Ernst der Lage vergessen wird, man jedoch genau dann vom Autor wieder daran erinnert wird. Eine schmale Gratwanderung, die ich für sehr gelungen halte.
Manche Szenen waren so überspitzt, dass ich in der Bahn laut auflachen musste. Ich meine, die Queen, die sich als super Ninja entpuppt und dem Bösen ordentlich den Hinter versohlt?! Oder Eine Hochzeit von Zeus miterleben zu dürfen?!
Generell hatte Man Evans so tolle Einfälle und Ideen in der Gestaltung seiner Welt und den Dialogen, dass ich nur sagen kann: Ich bin nun ein begeisterter Fan!
Die Kapitel sind sehr angenehm eingeteilt, wobei es durchaus wechselnde Perspektiven gibt. So lernen wir als Leser auch Virgos Welt kennen oder auch die Pläne des Bösen.
Gemein ist das Ende, denn ich kann es nun überhaupt nicht mehr erwarten, bis der nächste Band erscheinen wird!

Ich wünschte, es hätte dieses Buch in meiner Schulzeit gegeben! Mit Latein und Altgriechisch "geplagt" vergaß ich leider so manches Mal, wie toll die Götterwelt der Griechen sein kann.
Von daher gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für all die kleinen Lateiner und Altgriechen da draußen. Oder generell für alle, die gerne noch mehr über die griechischen Götter lesen wollen!

Veröffentlicht am 07.03.2017

Von giechischen Göttern und Jugenddramen

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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Inhalt:
„Sag das nie wieder, hörst du? Hast du verstanden, Jess?" Seine Stimme klang drohend und seine Augen glitzerten vor Zorn. "Liebe mich nicht." Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ...

Inhalt:
„Sag das nie wieder, hörst du? Hast du verstanden, Jess?" Seine Stimme klang drohend und seine Augen glitzerten vor Zorn. "Liebe mich nicht." Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ein paar entspannte Wochen in den Rockys. Doch dann trifft sie Cayden, den Jungen mit den smaragdgrünen Augen, und er stiehlt ihr Herz. Aber Cayden verfolgt seine eigenen Ziele. Der Göttersohn hat eine Vereinbarung mit Zeus. Nur wenn er ein Mädchen findet, das ihm widersteht, gewährt Zeus ihm seinen sehnlichsten Wunsch: endlich sterblich zu sein. Wird Cayden im Spiel der Götter auf Sieg setzen, auch wenn es Jess das Herz kostet?

Meinung:
Ich liebe die griechische Mythologie und von daher verschlinge ich mit großer Freude jegliche Bücher, die diese behandeln. Von daher freute ich mich sehr auf dieses Buch

"Götterfunke Liebe mich nicht" ist wie ich schon anfangs befürchtete nach Schema X der Jugendbücher aufgebaut. Es gibt eine Protagonistin, die eine schwere Vergangenheit hat, ansonsten aber einfach ein supertoller Mensch ist, die obligatorische beste Freundin, die entweder fast wie eine Schwester ist oder zum Biest mutiert und natürlich den absolut heißen Love Interest, der im Grunde nichts kann, außer gut auszusehen und ansonsten ein totaler Bad Boy ist. Und das ganze spielt natürlich in Amerika.
Und was soll ich sagen, ich lag so richtig mit dieser Vermutung. Und doch irgendwie auch so falsch. Denn die Punkte stimmen tatsächlich, doch wenn man sich die Mühe macht und an der Oberfläche kratzt - in diesem Falle natürlich das Buch einfach mal zur Seite legt und über das Gelesene nachdenkt - dann merkt man, dass irgendwie mehr dahintersteckt.
Fangen wir mal mit dem einfachsten Punkt an: Der Love Interest namens Cayden beziehungsweise Prometheus ist heiß und unwiderstehlich. Er gehört schließlich einem Göttergeschlecht (in diesem Falle dem der Titanen) an und jeder, der ein paar griechische Sagen kennt, weiß, wie schwer es den Menschen fällt, einem Gott oder einer Göttin zu widerstehen. An der Stelle lässt sich also leider nicht viel drehen. Für mich ist er auch nicht als klassischer Bad Boy anzusehen. Ansonsten hätte ich das Buch sofort zugeschlagen. Dass sein Verhalten nicht moralisch vertretbar ist, ist eine ganz andere Geschichte. Doch hier müsst ihr selber das Buch lesen und urteilen.
Die beste Freundin Robyn, tja, da könnte ich hier seitenlang erzählen und erklären, doch das würde Spoilern. Ich kann nur so viel sagen: Nicht immer nur lesen und meckern. Nachdenken, überlegen, Vergleiche aufstellen und Schlüsse ziehen ist hier wirklich angebracht.
Und nun zu Jess, unserer Protagonistin. Ich wurde bis zum Schluss leider nicht wirklich warm mit ihr. Ich weiß ehrlich nicht, woran das wirklich liegt. Vielleicht ist sie mir zu beeinflussbar, zu naiv, zu wankelmütig, zu wehleidig. Ich kann es nicht genau benennen. Nichtsdestotrotz habe ich gerne an ihrer Seite die Geschichte verfolgt und werde sie auch noch weiterhin begleiten.

Das Setting entspricht leider überhaupt nicht meinem Geschmack, auch wenn es wirklich toll beschrieben und ausgearbeitet war. Erst störte es mich, dass es - mal wieder wie so oft oder soll ich sagen eigentlich immer - in Amerika spielte. Wirklich, wenn noch nicht mal deutsche Autoren ihre Geschichten in Deutschland spielen lassen, wer denn dann? Ich weiß, dass ich damit vielleicht alleine dastehe und ich fände es auch komisch, wenn eine Fantasygeschichte plötzlich neben meiner Tür spielen soll, doch ich habe selber lange Zeit in den Staaten verbracht und es ist ein unfassbar komisches Gefühl, ein Buch einer deutschen Autorin in diesem Setting zu lesen. Der zweite Punkt der mich danach störte ist folgender: Teenager in Amerika zusammenlebend in einem Camp mit Kursangebot und griechischen Göttern. Na, klingelt da irgendwas? Richtig, es klingt verdammt (und nicht nur verdammt sondern haargenau) nach Percy Jackson. Ich störe mich sonst nicht daran, wenn sich viele Elemente in Jugendbüchern überschneiden, es gibt einfach zu viele Bücher in dem Genre. Doch wenn diese dann auch noch die selbe Thematik behandeln, in diesem Fall die griechische Götterwelt, ist das schon sehr auffällig. Und um das hier klarzustellen: Es ist absolut kein (!) "Abklatsch" von Percy Jackson und keine Percy Jackson Geschichte nur für Mädchen. Es ist eine eigenständige Geschichte, die nur ungeschickter Weise sich ein sehr ähnliches Setting mit derselben Thematik teilt.
Abgesehen davon sind die Bücher sehr verschieden und vor allem vollkommen anders geschrieben.

Die Darstellung der Götter hat mir überraschender Weise sehr gut gefallen. Ich selber hatte 5 Jahre Alt-Griechisch und mag von daher überhaupt keine Geschichten, in denen die Götter romantisiert dargestellt werden. Sie haben Ecken und Kanten, sind keineswegs friedlich und vor allem sind sie brutal, kriegerisch, blutrünstig und egoistisch. Dass sie in "Götterfunke" nicht all zu blutrünstig waren, ist vollkommen in Ordnung, denn ansonsten wurden sie meiner Meinung nach wirklich gut dargestellt. Vor allem egoistisch trifft auf einige sehr gut zu. Einzig Heras Darstellung mochte ich nicht. Das liegt aber einfach daran, dass ich Hera an sich nicht gut leiden kann.

Der Schreibstil ist wirklich toll. Er lässt sich sehr leicht und locker lesen und hätte ich die nötige Zeit gehabt, hätte ich das Buch wirklich in einer Sitzung lesen können.

Das Cover ist leider überhaupt nichts für mich, da ich persönlich Gesichter auf Covern inzwischen ziemlich langweilig finde. Doch die Farbgebung ist wirklich toll und der Rest bezaubernd. Am besten gefällt mir das Buch jedoch "nackig" - also ohne Schutzumschlag. Die Platzierung des Titels finde ich etwas ungeschickt, da der Name der Autorin deutlich im Hintergrund steht und viel präsenter sein müsste und außerdem auf den ersten Blick nicht deutlich zu erkennen ist, ob nun "Liebe mich nicht" oder "Götterfunke" der eigentliche Titel ist. Auch die Zweifarbigkeit ist nicht nach meinem Geschmack, da die weiße Schrift deutlich im Vordergrund steht. Das ist nur eine Nebensache, aber gestört hat sich mich je länger ich das Cover anguckte.

Alles in allem hat mir der Auftakt zur Götterfunke-Reihe ziemlich gut gefallen. Ich wurde überrascht und war überrascht, dass nicht alles immer so war, wie es zu sein schien. Vor allem im Hinblick auf die Charaktere. Ich werde die Reihe definitiv weiterverfolgen!
Das Buch bekommt von mir letztendlich irgendwas zwischen 3,5 - 4 Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die sich für die griechische Mythologie interessieren.