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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2024

Informativ und wichtig

Sorry not sorry
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Das Hörbuch hatte mich ab der ersten Minute schon auf seiner Seite. Ich entschuldige mich auch immer viel zu häufig und das "störe ich gerade?" am Telefon ist ein ständiger, unterbewusster Einschub. Ich ...

Das Hörbuch hatte mich ab der ersten Minute schon auf seiner Seite. Ich entschuldige mich auch immer viel zu häufig und das "störe ich gerade?" am Telefon ist ein ständiger, unterbewusster Einschub. Ich habe mich also in vielem widergespiegelt gefunden, habe einige interessante Denkanstöße mitbekommen und auch den ein oder anderen neuen Fakt noch gelernt.
Generell ist es ein Buch, was ich allen Leser:innen oder Hörer:innen uneingeschränkt empfehlen würde. Ich muss aber auch zugeben, dass für mich nicht viele neue Dinge dabei waren. Einige der angesprochenen Themen des Buches sind nichts neues für mich gewesen, da ich schon andere Bücher über diese Themen, wie zum Beispiel "invisibile women" von Caroline Criado-Perez, bereits gelesen habe.
Dennoch habe auch ich noch Passagen mir rausziehen können, über die ich länger nachgedacht und auch mit meinem Partner diskutiert hatte. So zum Beispiel die Farbe Pink, die bei Mädchen als süß, niedlich und "mädchenhaft" ausgelegt wird, sobald eben jenes Mädchen in die Pubertät kommt plötzlich ganz anders gelesen wird und teils assoziiert wird mit zickig oder arrogant.

Das einzige, was ich wirklich als schade empfinde, ist das Fehlen jeglicher Quellenangaben. Ja, Buchtitel werden referenziert, aber es wurden viele Studien am Rande erwähnt, die ich mir im Nachhinein gerne einmal näher angesehen hätte. Eine Quelle habe ich mehr oder weniger erfolglos dann recherchiert und fand es schade, dass ich die Originalquelle nicht finden konnte und sich somit viel auf online Quellen gestützt wurde. Kann man machen, geht aber auch wirklich besser.

Das Hörbuch, das von der Autorin selber eingesprochen wurde, ist wirklich gut vertont. Ich finde es immer toll, wenn Werke von den Autor:innen selber präsentiert werden, da auf Grund der Nähe zum eigenen Werk manchmal Nuancen hintergründig nochmals anders präsentiert werden. Und in diesem Fall bot sich ja auch durch die Erfahrung als Sprecherin durch die Podcasts von Anika Landsteiner wirklich gut an.

Veröffentlicht am 12.07.2024

Für Fans von Rick Riordan

Das Geheimnis des Schlangenkönigs (Kiranmalas Abenteuer 1)
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Ich finde es so schön zu sehen, wie viel diverser der Buchmarkt in Deutschland langsam wird. Und auch wenn ich für immer ein absoluter Fan von Geschichten rund um die griechische Mythologie bleiben werde, ...

Ich finde es so schön zu sehen, wie viel diverser der Buchmarkt in Deutschland langsam wird. Und auch wenn ich für immer ein absoluter Fan von Geschichten rund um die griechische Mythologie bleiben werde, so ist es doch einfach erfrischend, endlich mal andere Mythologien in den Fokus zu rücken.

Ich finde die Einordnung des Buches etwas schwierig. Kiranmala ist zwar 12 Jahre alt und viele Elemente und auch der sprachliche Stil passen häufig in das Genre des Kinderbuchs, in dem das Buch einsortiert wird. Aber Kiranmalas Verhalten hat doch sehr häufig eher etwas von einer pubertierenden 15- oder 16-Jähirgen und auch die Schwärmereien empfand ich nicht immer als altersgerecht. Vielleicht irre ich mich was das betrifft auch gewaltig, ich habe selber keine Kinder und greife deswegen eher auf meine eigenen Erfahrungen und die mit Kindern aus meinem Umfeld zurück.
Leider gefiel mir Kiranmala generell nicht so unglaublich gut als Protagonistin, ich bin irgendwie nicht richtig mit ihr warm geworden.
Außerdem wurden viele ihre Talente und Hobbies, zum Beispiel das Lösen von Rätseln, gefühlt nur immer wieder erwähnt, weil eben diese Fähigkeiten Kiranmala und die Prinzen aus vielen Situationen retten. So wirkte es häufig einfach nur so, dass ihr versucht wurde, eine Persönlichkeit zu geben, damit die Geschichte schlüssig wirkt. Ich meine, natürlich bekommen alle Charaktere immer irgendwelche Fähigkeiten angedichtet, damit diese mehr Dimensionen bekommen. Aber Kiranmala "durfte" nie einfach irgendetwas toll finden, um ihren Charakter greifbarer zu machen, es waren immer Dinge, die sich später als nützlich herausstellten. Als hätte die Autorin eine Szenen geschrieben, wusste nicht, wie sich diese wieder auflösen ließe, um dann Kiranmala Fähigkeiten dazuzuschreiben. Und dann rief sie den vorhergegangenen Text auf und fügte immer wieder in random Passagen Erwähnungen von Kiranmalas Hobbies ein.

Trotz aller Kritik an dem Charakteraufbau fand ich etliche Elemente wirklich gut und die Verflechtung von bengalischer Mythologie. Für Fans von Rick Riordan ein tolles Buch für die Post-Percy-Jackson-Zeit.

Veröffentlicht am 12.07.2024

Entschuldige, störe ich gerade?

Sorry, aber ...
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Ich mag Taras Content auf Instagram sehr gerne und finde es immer wieder erfrischend, wenn mir ihre Inhalte ausgespielt werden. Ihren Humor finde ich teils sehr witzig und die Art, ernsthafte Thematiken ...

Ich mag Taras Content auf Instagram sehr gerne und finde es immer wieder erfrischend, wenn mir ihre Inhalte ausgespielt werden. Ihren Humor finde ich teils sehr witzig und die Art, ernsthafte Thematiken mit der genaue richtig dosierten Spitze an Ironie und Sarkasmus zu vermitteln, einfach hervorragend.
Nur ein geschriebenes Werk habe ich von Tara bisher nicht gelesen, deswegen war ich doch schon sehr gespannt auf "Sorry, aber". Auch, weil ich selber mich viel zu häufig für viel zu viele Dinge entschuldige.
Das Buch hat mich an etlichen Stellen zum Nachdenken angeregt und ich habe mich in vielen Dingen gespiegelt gefühlt. Vor allem das obligatorische "Störe ich gerade?" beim Anrufen ist für mich eine solche Verständlichkeit gewesen, die ich vorher nie hinterfragt habe.

Und auch wenn ich Taras Art wirklich gerne mag, war mir in diesem Werk der Stil etwas zu autobiographisch. Ich fand viele der Anekdoten aus Taras Leben wirklich interessant und gut als Aufhänger für Themen, die sie danach abhandelte. Aber ich hatte einfach nicht mit einem so persönlichen Stil gerechnet, was ich dem Klappentext zuschreibe. Meine Erwartungshaltung war einfach eine andere und ich finde es zwar auf der einen Seite toll, dass ich so mit vielen Berichten eine (vielleicht) bessere Verbindung zu den Themen herstellen konnte, aber auf der anderen Seite verschob sich dann doch manchmal der Fokus ein bisschen zu sehr auf dem persönlich Erlebten.

Ich habe sowohl das Buch als eBook gelesen, als auch unterwegs das von Tara selber eingesprochene Hörbuch über Spotify gehört. Und gerade das Hörbuch kann ich doch noch ein wenig mehr empfehlen. Ich mag Taras Stimme gerne, aber eigentlich ist es vor allem durch die kleinen Lacher zwischendurch oder gekonnt gesetzten Pausen, bei denen man die erhobenen Augenbrauen quasi vor dem inneren Auge sehen konnte, einfach ein tolles Hörerlebnis und gibt dem gesamten Werk nochmals eine andere Nuance.

Alles in allem ein wirklich gutes Buch, das kurzweilig ist und trotz ernsterer Thematik auch unterhaltsam.

Veröffentlicht am 08.07.2024

Zu oberflächlich

Als Rangerin im Politik-Dschungel
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Auch wenn ich von Afrika bisher nur Teile gesehen habe, so habe ich mich in diese ausgewählten Länder doch Hals über Kopf verliebt. Und mit Namibia habe ich einen absoluten Sehnsuchtsort gefunden, mit ...

Auch wenn ich von Afrika bisher nur Teile gesehen habe, so habe ich mich in diese ausgewählten Länder doch Hals über Kopf verliebt. Und mit Namibia habe ich einen absoluten Sehnsuchtsort gefunden, mit einem fast unstillbaren Fernweh. Um dieses Fernweh abzumildern, lese ich alles, was mir über dieses wunderbare Land und diesen spannenden Kontinent unter die Finger kommt. Gesa Neitzels „Frühstück mit Elefanten“ (und auch ihre weiteren Bücher) vermochte es wie kein anderes Buch, diese Sehnsucht in mir etwas zu stillen. Seitdem bin ich wie eine Verdurstende in der Wüste verzweifelt auf der Suche nach noch mehr Geschichten wie der von Gesa.
Und da kam das Buch von Maria Henk gerade richtig. Ich hätte es auch gelesen, wenn es ein reiner Reisebericht über ihre kurze Zeit in der Rangerausbildung gewesen wäre. Aber die Verknüpfung mit der politischen Landschaft in Deutschland machte mich sehr neugierig und ich war gespannt auf die Umsetzung.

Denn von dem politischen Geschehen in Deutschland hat die Autorin definitiv eine Ahnung, schließlich arbeitete sie als Pressesprecherin für die Grünen. Und genau dieser Job ist es, der in ihr den Wunsch groß werden lässt, die eigenen Grenzen neu auszuloten, etwas neues zu wagen, einen anderen Alltag zu entwickeln. Und kurzerhand reist sie für eine vierwöchige Rangerausbildung nach Botswana.
Den sehr lockeren, teils umgangssprachlichen Schreibstil mochte ich gerne. Mit Augenzwinkern betrachtet Maria Henk ihre neue Umgebung in Botswana und vergleicht sie mit dem politischen Geschehen aus ihrer Erfahrung. Buhlt und balzt sich in einem Moment ein Webervogel fast um den Verstand, erkennt sie darin das Werben der Parteien umeinander nach einer Wahl, um Koalitionspartner zu finden. Ich fand die Parallelen ganz unterhaltsam und witzig. Außerdem ist die Autorin auch relativ selbstironisch, nimmt sich selber nicht zu ernst und auch gerne mal auf die Schippe. Alles in allem also eigentlich eine wirklich fantastische Grundlage, leider hat das Buch für mich persönlich aber einige Schwächen.

Ja, ich finde die Parallelen von der Natur zur Politik ganz unterhaltsam. Leider kann ich aber nun nach Beenden des Buches nicht sagen, dass ich viel Neues mitnehmen konnte. Die Geschichte bleibt sehr oberflächlich, hat wenig Tiefe und umschifft etliche Problematiken. Die Ausbildung als solche wirkte auf mich eher wie ein Abenteuerurlaub für vermögende Europäer, schließlich kostet sie ein paar Tausend Euro.
Ich hatte mir sehr viel mehr Eindrücke in die Ausbildung erhofft als die paar Anekdoten, die doch sehr oberflächlich bleiben. Und ich ärgerte mich doch etwas über den gewählten Titel und den Klappentext. Denn die Ausbildung wird gar nicht erst abgeschlossen (muss man ja auch nicht, aber sich dann als Rangerin betiteln finde ich sehr überzogen) und was bleibt von der gesamten Unternehmung ist ein unglaublich privilegierter Ausflug raus aus der Komfortzone. Ich hatte mir einfach noch tiefere Einblicke gewünscht als nur Szenen, die in jeder 0815-Tierdoku vorkommen.

Für mich bleibt das gesamte Buch viel zu oberflächlich, einen wirklichen Mehrwert habe ich durch Lesen des Buches nicht gehabt. Schade, die Verknüpfung von Politik und Safari klang anfangs so interessant. Ich bleibe weiterhin auf der Suche nach Büchern, die mein Fernweh etwas stillen können.

Veröffentlicht am 07.07.2024

Trotz Längen sehr schöne Märchenadaption

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
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Ich hatte mir auf Grund der Begeisterungsstürme gerade auf Goodreads ein wenig mehr von dem Buch erhofft. Die Geschichte ist toll, keine Frage, und auch den Plot fand ich relativ spannend. Aber gerade ...

Ich hatte mir auf Grund der Begeisterungsstürme gerade auf Goodreads ein wenig mehr von dem Buch erhofft. Die Geschichte ist toll, keine Frage, und auch den Plot fand ich relativ spannend. Aber gerade in der Mitte des Buches waren einfach sehr viele Längen dabei.
Vielleicht hätte ich das so nicht empfunden, wenn ich das Buch gelesen hätte. Beim Hörbuch ertappte ich mich häufiger dabei, dass ich gedanklich immer wieder abschweifte und der Geschichte nicht aufmerksam folgte. Dadurch habe ich immer wieder zurückspulen müssen und das Tempo fühlte sich dadurch noch etwas langsamer an.
Ich breche eigentlich nie Bücher ab, sollte mir das aber für mich selber eigentlich einfach mal angewöhnen, habe aber einzig aus dem Grund das Hörbuch weitergehört, weil es sich um ein Rezensionsexemplar handelt.
Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber, dass ich am Ball geblieben bin, weil das Buch so tolle Elemente hatte und bis auf das Tempo eigentlich alles vereint, was mir an einem guten Jugendbuch gefällt.
Der Einstieg war wirklich toll und fantastisch geschrieben und auch das Ende beziehungsweise das letzte Fünftel konnte viel wieder wettmachen.
Ich mochte Shioris Wandlung und Entwicklung im Buch, ich mochte ihr Verhältnis zu ihrer Familie und den Umgang mit ihren Mitmenschen.
Die Liebesbeziehung war so aufregend wie unaufregend, präsent aber nicht aufdringlich und stand niemals auf einem überhöhten Podest. Einfach schön geschrieben!
Ich schwankte sehr zwischen 3 oder 4 Sternen, aber 3 fühlen sich einfach zu falsch an für die gelungene Märchenadaption. Ich bin froh, dass ich am Ball geblieben bin und damit eine wirklich schöne Geschichte genießen konnte.