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Veröffentlicht am 20.10.2022

Das Spiel eines Psychopathen in London

Spiel des Lebens
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Emily fängt gerade ihr Studium in London an, als eine mysteriöse Person anfängt, Rätsel zu stellen. Löst sie diese nicht in der angegebenen Zeit, stirbt ein Mensch. Damit jagt er sie durch ganz London ...

Emily fängt gerade ihr Studium in London an, als eine mysteriöse Person anfängt, Rätsel zu stellen. Löst sie diese nicht in der angegebenen Zeit, stirbt ein Mensch. Damit jagt er sie durch ganz London und treibt sie an den Rand des Wahnsinns. Warum hat dieser Psychopath genau sie für seine Spielchen ausgewählt?

Die Idee hinter dem Jugendthriller von Veit Etzold finde ich spannend und klingt nach einem spannenden und actionreichen Buch. Doch leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen. Aber erstmal ein paar gute Sachen.
Veit Etzold Schreibstil ist wirklich gut. Er ist angenehm, sodass ich das Buch flüssig lesen konnte. Zu jedem Zeitpunkt der Handlung könnte ich nachvollziehen, was passiert und mir war nichts unklar.
Die Aufmachung vom Buch ist auch wirklich schön: Mit gefällt der Farbschnitt mit der Skyline von London sehr.
Leider gefallen mir viele andere Dinge nicht. Mir war von Anfang an klar, wer der Psychopath ist. Aber ich muss betonen, dass es trotzdem spannend war, das Buch zu lesen, da die Spannung durch Emilys Rätsel aufrecht erhalten wird. Außerdem verstehe ich die Hintergründe des Psychopathen nicht. Es ist einfach unlogisch, warum er das ganze tut.
Das ist aber auch nicht das einzige Unlogische an diesem Buch. Es gibt viele Logikfehler, die für mich sehr schlimm zu ertragen waren. Zum Beispiel werden physikalische Formeln vertauscht und in einem falschen Sinn benutzt, eine SIM Karte wird einfach aus einem Handy in ein anderes gesteckt, ohne dass man eine PIN eingeben muss und es wird behauptet, das Burj Khalifa sei 1000m hoch (es ist nur knapp 830m hoch). Da frage ich mich, ob der Lektor/die Lektorin überhaupt das Manuskript aufmerksam gelesen hat.
Die Liebesgeschichte ist auch einfach unrealistisch. Sie haben nie Gefühle für einander geäußert, aber dann sind sie plötzlich zusammen. Für mich ist das einfach unsinnig.

Es gibt einige Dinge, die mit an Spiel des Lebens nicht gefallen. Die Handlung ist unrealistisch und vorhersehbar, es gibt viele Logikfehler und die Liebesgeschichte ist unglaubwürdig. Dafür aber ist die Handlung trotz ihrer Vorhersehbarkeit spannend und der Schreibstil von Veit Etzold gefällt mir gut.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Ein geheimnisvolles Moor...

Opfermoor
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Die Biologin Nathalie kehrt nach einigen Jahren zurück in ihr Heimatdorf, wo sie im nahegelegenen Moor Forschungen für ihre Doktorarbeit durchführen will. Dort lernt sie den Kunststudent Johannes kennen, ...

Die Biologin Nathalie kehrt nach einigen Jahren zurück in ihr Heimatdorf, wo sie im nahegelegenen Moor Forschungen für ihre Doktorarbeit durchführen will. Dort lernt sie den Kunststudent Johannes kennen, der ihr bei der Probenentnahme hilft. Doch kurz darauf wird er im Moor niedergeschlagen. Seit Jahren verschwinden Menschen aus der Umgebung im Moor. Die Polizeifotografin und Künstlerin Maya entdeckt seltsame Dinge im Moor, die mit dem Mord zusammenhängen könnten. Sie macht sich auf die Suche nach dem, was wirklich passiert ist. Steckt ein Mensch hinter dem Ganzen oder waren übermenschliche Kräfte am Werk?

Der Thriller schafft es wirklich sehr gut, in Worten auszudrücken, was gerade passiert. Das schafft auch eine etwas gruselige Atmosphäre, was auch an dem thematisierten Moor liegt. Mir hat diese Atmosphäre sehr gut gefallen, sie gibt dem Thriller das gewisse Etwas, um ihn von anderen Thrillern dieser Art abzuheben.
Während ich am Anfang noch überzeugt war, dass der Täter ein Mensch ist, war ich mir im Laufe der Handlung nicht mehr so sicher. Ist es ein Mensch gewesen oder sind die übermenschlichen Kräfte des Moores am Werk? Bis zum Ende bleibt es spannend, wer jetzt Johannes schwer verletzt hat, aber die Auflösung habe ich nicht erwartet. Außerdem weiß man nicht, weshalb Nathalie nicht an ihre Vergangenheit denken will, und das wird erst nach und nach offengelegt.
Nathalie und Maya sind beide sympatisch und handeln für mich nachvollziehbar. Das Einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, ist, dass Mayas Arbeit bei der Polizei relativ unrealistisch ist. Warum darf eine einfache Polizeifotografin im Auftrag des leitenden Kommissars alleine ermitteln? Aber vielleicht ist das in Schweden auf dem Land so üblich.

Opfermoor von Susanne Jansson hat mich vor allem wegen der düsteren und geheimnisvollen Atmosphäre überzeugt. Die Handlung ist sehr spannend und die Auflösung unerwartet. Ein wirklich guter Thriller!

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Die Probleme eines Jugendlichen aus einer zerstörten Familie

No Exit
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Der Vater von dem fünfzehn Jahre alten Jim ist Alkoholiker und schlägt seine Kinder regelmäßig. Seine einzigen Vertrauten sind seine Schwester Mandy, seine Freunde Jeremy und Philly und seine Freundin ...

Der Vater von dem fünfzehn Jahre alten Jim ist Alkoholiker und schlägt seine Kinder regelmäßig. Seine einzigen Vertrauten sind seine Schwester Mandy, seine Freunde Jeremy und Philly und seine Freundin Leslie. Doch eines Tages passiert etwas Schreckliches. Aufgrund dessen flieht Jim in die Welt des Alkohols und Drogen. Aber als er bemerkt, was gerade mit ihm und seinen Freunden passiert, ist es fast schon zu spät.

Der Schreibstil des Autors ist wirklich sehr, sehr gut. Jims Gefühle werden richtig gut geschildert, was für die Story wirklich wichtig ist. Der Autor berichtet schonungslos und detailliert darüber, was passiert, dazu gehören Schilderungen eines brutalen Todes, Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie von sexuellen Inhalten. Ich habe bisher kaum ein vergleichbares Buch gelesen, das so schonungslos erzählt wurde. Mich hat das ganze manchmal echt abgeschreckt und angeekelt, aber das Buch erzählt einfach von dem Leben eines Teenagers, der auf die schiefe Bahn geraten ist, und da ist halt nicht alles schön und friedlich.
Im Inhalt finden sich viele Wiederholungen, vor allem Stellen, an denen sich Jim und seine Freunde betrinken, und das hat mich teilweise gelangweilt. Ich weiß nicht, wie was und wie viel von diesem Buch autobiographisch ist und was fiktiv, aber die Geschichte wirkt sehr realistisch auf mich und zeigt den Leser*innen, wie es ist, wenn es einfach nicht mehr gut im Leben eines Teenagers läuft.
Jim ist für mich nicht immer sympatisch. Seine Alkoholprobleme und später die Probleme mit Gewalt sind für mich aus der Außensicht und realistischer Perspektive nicht wirklich nachvollziehbar. Aber das Buch erzählt so gut über Jim, seine Gefühle und seine Wünsche, dass es doch aus seiner Sicht direkt echt und nachvollziehbar wirkt und er so ein wirklich sympatischer Junge ist.

Insgesamt empfehle ich No Exit allen Jugendlichen, die mit schonungslosen Erzählungen klarkommen, obwohl das Buch auch für Erwachsene interessant sein könnte. Gleichzeitig ist der Schreibstil auch wieder etwas wirklich Gutes an diesem Buch.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Alex Riders zweiter Fall

Alex Rider, Band 2: Gemini-Project (Geheimagenten-Bestseller aus England ab 12 Jahre)
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Eigentlich will Alex nicht mehr für den MI6 arbeiten, aber nachdem er Stress mit der Polizei hat, holt der MI6 ihn dort unter der Bedingung, einen neuen Auftrag anzunehmen, dort heraus. In diesem neuen ...

Eigentlich will Alex nicht mehr für den MI6 arbeiten, aber nachdem er Stress mit der Polizei hat, holt der MI6 ihn dort unter der Bedingung, einen neuen Auftrag anzunehmen, dort heraus. In diesem neuen Auftrag muss Alex in einem Elite-Internat für missratenen Söhne reicher Eltern spionieren. Doch als er dort ankommt, ist das ganze Gebäude gesichert wie ein Hochsicherheitsgefängnis. Und die Schüler sind gar nicht so rebellisch, sondern sehr brav. Was genau steckt hinter diesem Internat?

Eigentlich kann ich nicht so viel zu diesem Buch sagen, außer, dass es mir wirklich gefallen hat.
Anthony Horowitz' Schreibstil ist super, ich konnte alles verstehen und nachvollziehen.
Auch der Plot ist einfach gut: Es gibt kaum eine ruhige Stelle, es ist immer spannend. Mir haben vor allem die Action-Szenen gefallen, weil ich es einfach faszinierend finde, wie Alex es schafft, aus jeder Situation zu entfliehen. Das Geheimnis hinter Point Blanc ist zwar etwas übertrieben und unrealistisch, aber es passt genau zu der Reihe. Auch das spannende und offene Ende gefällt mir - obwohl man, wenn man beachtet, dass die Reihe weitergeht, sich schon denken kann, was jetzt genau passiert ist.
In diesem zweiten Teil hat Alex definitiv noch ein paar mehr Sympathiepunkte von mir bekommen. Er ist einfach sehr sympathisch. Alex ist nicht der typische Superheld, er wird von dem MI6 eigentlich dazu gezwungen, für sie zu arbeiten, obwohl er viel lieber ein normaler Teenager wäre.

Insgesamt hat mir der zweite Teil der Alex-Rider-Reihe sehr gefallen. Für mich ist er sogar besser als der erste Teil!

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Eine Fremde im eigenen Dorf

Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne
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Corey, die vor ein paar Monaten aus ihrem Heimatdorf Lost Creek weggezogen ist, erhält die Nachricht, dass ihre beste Freundin Kyra gestorben ist. Sie wurde tot unter der Eisfläche eines Sees gefunden. ...

Corey, die vor ein paar Monaten aus ihrem Heimatdorf Lost Creek weggezogen ist, erhält die Nachricht, dass ihre beste Freundin Kyra gestorben ist. Sie wurde tot unter der Eisfläche eines Sees gefunden. Corey reist sofort zurück nach Lost Creek, um bei Kyras Beerdigung dabei zu sein. Doch in dem Dorf ist alles anders, als vor ein paar Monaten. Alle Bewohner behaupten, sie hätten mit Kyra ein wichtiges Mitglied ihrer Gemeinschaft verloren, obwohl diese sie immer ausgeschlossen haben, weil Kyra eine bipolare Störung hatte. Und Corey glaubt auch nicht mehr so wirklich daran, dass Kyras Tod ein Unfall war.

Ich hatte selber eigentlich schon nicht so große Erwartungen an das Buch, brauchte aber ein eher ruhigeres Buch zu diesem Zeitpunkt. Leider war es mir etwas zu ruhig. Die Handlung plätschert nur vor sich hin, Coreys Alltag in Lost Creek verändert sich von Tag zu Tag überhaupt nicht. Immer nur das Selbe und furchtbar langweilig. Nur einmal ganz am Ende wird es mal spannend. Ich dachte auch daran, dass Corey schon zu Kyras Tod im Dorf ermitteln wird, aber so war es überhaupt nicht. Sie ist einfach nur dort und ihr Alltag und die entfremdeten Bewohner werden dargestellt. So war die Geschichte sehr langweilig und ich musste mich wirklich durchquälen.
Die Geschichte wird aus Coreys Sicht aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Kapitel sind im Präsens geschrieben, es gibt oft Rückblenden im Präteritum. Ich habe bei vielen dieser Rückblenden nicht verstanden, warum es sie überhaupt gibt. Dahinter sehe ich keinen Sinn.
Das Einzige, was mir gefallen hat, ist die Sprache. Sie ist wirklich schön und vermittelt immer gut die aktuelle Atmosphäre. Außerdem hat der Schreibstil mir immer Bilder im Kopf erzeugt. Das ist aber auch wirklich das Einzige, was gut an dem Buch ist.

Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne von Marieke Nijkamp hat mich ehrlich gesagt enttäuscht, obwohl ich auch nicht so hohe Erwartungen an das Buch hatte. Die Story ist einfach nur langweilig und plätschert dahin.

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