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Charlotte

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2017

Romantisch

Der letzte erste Blick
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Emery könnte glücklich sein. Endlich ist sie dem Horror und Stress ihrer Highschooljahre entflohen und möchte auf dem College ganz neu anfangen. Doch dann das: es gab eine Verwechslung und der Mitbewohner ...

Emery könnte glücklich sein. Endlich ist sie dem Horror und Stress ihrer Highschooljahre entflohen und möchte auf dem College ganz neu anfangen. Doch dann das: es gab eine Verwechslung und der Mitbewohner in ihrem Zimmer ist ein Mann. Und der grapscht ihr am allerersten Tag auch noch an den Hintern. Zum Glück weiß Emery sich zu wehren.
Zu ihrem Unglück muss sie trotzdem weiterhin mit diesem Kerl auf einem Zimmer wohnen. Und dann taucht auch noch sein Freund Dylan auf. Der kann zwar zum Glück seine Hände bei sich behalten, doch bringt er Emerys Gefühlswelt ordentlich durcheinander...

"Der letzte erste Blick" ist ein gefühlvoller, romantischer New Adult-Roman, der mit einem schönen Schreibstil und einer tollen Geschichte daherkommt.
Die beiden Hauptfiguren haben keinen konfliktfreien Hintergrund, was die Geschichte enorm bereichtert. Denn einfach vor sich hin plätschernde Love-Storys gibt es meiner Meinung schon mehr als genug.
Doch Emerys Vergangenheit mit dem ernsten Thema Cypermobbing und Dylans schwierige Kindheit regen zum Nachdenken an und machen aus diesem Roman etwas mehr als die 08/15-Geschichte, die ich anhand des Covers und des Titels anfangs erwartet hatte. Eine erfreuliche Überraschung.

Daher freue ich mich, dass es eine weitere Geschichte geben wird, die im Freundeskreis von Emery und Dylan spielt und die bereits am Ende des Buches angekündigt wird.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Ganz nett mit einigen Schwächen

For 100 Days - Täuschung
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For 100 days- Täuschung" ist das erste Buch einer Trilogie von der bekannten Autorin Lara Adrian, Die Autorin, die bekannt ist für ihre Vampirromane, hat sich hier an Reality versucht und ich finde, das ...

For 100 days- Täuschung" ist das erste Buch einer Trilogie von der bekannten Autorin Lara Adrian, Die Autorin, die bekannt ist für ihre Vampirromane, hat sich hier an Reality versucht und ich finde, das ist ihr ganz gut gelungen.
Auch wenn die Geschichte von Avery und Nick ein bisschen an Christian Grey und Ana Steele erinnert, habe ich das Buch in einem Rutsch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.
Die beiden Hauptfiguren haben eine schwierige Vergangenheit und tun sich etwas schwer miteinander. Doch das Knistern zwischen ihnen konnte man selbst als Leser direkt spüren. Dementsprechend sind die erotischen Szenen ausgesprochen intensiv und sexy.
Aber auch die Geschichte der beiden Hauptfiguren sowie der Nebenfiguren ist nicht nur Beiwerk, sondern hat ebenfalls Unterhaltungswert.
Wer Liebesromane mit einem großen Schuß Erotik mag, der kommt hier auf alle Fälle auf seine Kosten.

Veröffentlicht am 10.05.2017

Faszination Appalachian Trail

The Distance from me to you
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Kendras großer Traum ist es, nach dem Schulabschluss zusammen mit ihrer Freunden den Appalaichian Trail von Norden nach Süden durch 14 amerikanische Bundesstaaten hindurch zu wandern. Doch kurz bevor es ...

Kendras großer Traum ist es, nach dem Schulabschluss zusammen mit ihrer Freunden den Appalaichian Trail von Norden nach Süden durch 14 amerikanische Bundesstaaten hindurch zu wandern. Doch kurz bevor es losgeht, sagt ihre Freundin ab und Kendra macht sich - ohne dass ihre eltern von dieser Tatsache wissen - alleine auf den Weg. Es ist ein großes Abenteuer und nicht ganz ungefährlich, doch Kendra hat keine Angst. Und dann trifft sie auch noch Sam, der den Trail ebenfalls alleine wandert.

Das Thema „Jugendliche wandern auf dem Appalachian Trail“ hat mich von Anfang an gereizt. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ein deutscher Leser dieses einmal tun wird, äußerst gering ist. Dennoch finde die Idee, die dahinter steckt, nämlich nach der Schule etwas anderes zu tun, statt sofort mit seiner Ausbildung weiter zu machen, etwas ist, mit dem sich viele Schüler, besonders im G8-Zeitalter beschäftigen sollten (und es meiner Erfahrung nach auch tun). Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Thema und gibt somit Anreize, was ich sehr gelungen finde.
Weniger gelungen finde, ich dass die Geschichte oft im Geschehen springt und der Leser gar nicht alle Widrigkeiten des Trailwanderns kennenlernt. Auch die Tatsache, dass die Geschichte im Präsens verfasst ist, statt im erzählenden Präteritum, hat mich manches Mal doch sehr irritiert. Aber das wird ja immer mehr Mode und viele Jugendliche sind daran eher gewöhnt.
Dass die Probleme von Sam teilweise nur oberflächlich behandelt wurden, sehe ich als Problem an. Da hätte die Geschichte gerne mehr Tiefgang haben können. Kendra als auch Sam bleiben dem Leser irgendwie fremd. Auch der Spannungsaufbau wirkt an manchen Stellen zu oberflächlich.

Trotzdem ist dieses ein Buch zu einem Thema, dass ich für junge Menschen sehr interessant finde. Vor Allem G8-Schüler, die teilweise schon mit 17 Abitur machen, fragen sich oft, was sie nach der Schule tun sollen. Ein Jahr (oder ein paar Monate) Work und Travel oder vielleicht mal auf Wandertour gehen, wie in diesem Buch, sich die Welt ansehen, erwachsen werden (weil in der Schulzeit heute dafür keine Zeit mehr bleibt) sind da gute Alternativen zum direkten Sprung in die Ausbildung oder ins Studium. Vielleicht bietet diese Geschichte dem einen oder anderen Schüler einen Anreiz, ähnliches auszuprobieren.
Insgesamt ein tolles Thema, das nicht immer ganz so gelungen umgesetzt worden ist.

Veröffentlicht am 08.05.2017

EIn etwas anderer YA-Roman!

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden
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Flora Banks ist anders als die Mädchen in ihrem Alter. Sie ist schon siebzehn, kann sich jedoch nicht an die letzten Jahre ihres Lebens erinnern. Flora leidet unter Amnesie. Nach wenigen Stunden oder wenn ...

Flora Banks ist anders als die Mädchen in ihrem Alter. Sie ist schon siebzehn, kann sich jedoch nicht an die letzten Jahre ihres Lebens erinnern. Flora leidet unter Amnesie. Nach wenigen Stunden oder wenn sie geschlafen hat, kann sie sich nur noch an das erinnern, was ihr bis zu ihrem 10. Lebensjahr passiert ist.

Bis sie am Strand diesen einen Jungen küsst und es am nächsten Tag noch weiß. Sie weiß plötzlich, dass sie 17 ist und dass dieser Junge die Stadt, in der sie schon ewig lebt und die sie kennt, verlassen hat.
Das ist die erste neue Erinnerung, die Flora hat. Doch wird sie bestehen bleiben? Und wird Flora den Jungen wiedersehen?

„The One Memory of Flora Banks“ ist so völlig anders, als ich es erwartet hatte. Geschrieben aus der Sicht von Flora selbst, erlebt der Leser das Vergessen und das mühsame sich wieder Erarbeiten, was passiert ist. Und da Flora eben alles vergisst, was sie erlebt, muss auch der Leser immer wieder mit Flora zusammen nachverfolgen, was er nicht vergessen hat. Einerseits ein schlauer Schlachtzug der Autorin, die auf diese Weise verständlich machen kann, wie Amnesie sich anfühlt, andererseits macht es das Lesen dieser Geschichte unheimlich anstrengend und zermürbend.

Ich konnte mich teilweise in der Mitte des Buches kaum motivieren, weiterzulesen. Was allerdings auch daran lag, dass erst im letzten Viertel die Geschichte wieder richtig Fahrt aufnimmt und dann auch richtig gut wird. Alle Fragen, die im Laufe der Story auftauchen, werden beantwortet. Und wenn es auch nicht das Happy End gibt, das man vielleicht ursprünglich erwartet hat, was ich zunächst erwartet hatte, so hat mich das Ende doch mit dem Buch ausgesöhnt.

Gerne würde ich 3,5 Sterne geben für eine besondere Geschichte über ein besonderes Mädchen, doch die Längen, die schon kurz nach Beginn des Buches auftreten und sich über den Großteil der Geschichte hinziehen, lassen mich nicht 4 Sterne geben wollen. Daher gibt es 3!

Veröffentlicht am 28.04.2017

Tolles Buch, das hält, was es verspricht!

The Sun Is Also a Star
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Nachdem ich "Du neben mir..." gelesen hatte und total begeistert war, konnte ich das neue Buch von Nicola Yoon kaum erwarten.
Um so toller, dass ich es bei der Leserunde gewonnen habe.

Wiederum gelingt ...

Nachdem ich "Du neben mir..." gelesen hatte und total begeistert war, konnte ich das neue Buch von Nicola Yoon kaum erwarten.
Um so toller, dass ich es bei der Leserunde gewonnen habe.

Wiederum gelingt es Yoon ihre Leser mit einer jugendlichen Liebe zu fesseln, die zugleich romantisch, aber nicht allzu kitschig, humorvoll, aber nicht albern und sehr sehr unterhaltsam ist.

Zum Inhalt: Natasha und Daniel treffen sich zufällig in den Straßen von New York City. Sie verbringen fast den ganzen Tag zusammen, obwohl beide einen wichtigen Termin haben. Für Daniel geht es um seine Bewerbung in Havard, für Natasha darum, ob sie in den USA bleiben darf oder noch am selben Tag ausreisen muss.
Lebensverändernde Entscheidungen für beide. Und nebenbei lernen sich sich kennen und (damit verrate ich sicher nicht zu viel:) verlieben sich.
Doch hat ihre Romanze überhaupt eine Chance, wenn alles gegen sie spricht?

Zum Thema: Yoon baut in ihre Geschichte so viel mehr ein, als ein junge Lovestory. Da geht es um Natasha, die aus Jamaika kommt und den koreastämmigen Daniel. Obwohl sie in derselben Stadt leben, haben beide einen völlig unterschiedlcihen kulturellen HIntergrund. Abneigung und Vorurteil ihrer Familie bleiben nicht aus.
Das macht das Buch für mich zu etwas Besonderem. Ich interessiere mich sehr für das Thema Diversity und habe hier gar nicht damit gerechnet. Umso erfreuter war ich zu erfahren, dass auch Yoon sich sehr zu diesem Thema engagiert.
Mag sein, dass einiges aus dieser Geschichte autobiografisch ist, denn auch Yoon stammt aus Jamaika und ihre Nachname könnte asiatisch sein. Leider konnte ich dazu bisher nichts Genaues herausfinden.

Zum Schreibstil: Viele kurze Kapitel aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, machen das Lesen zu einem großen Vergnügen. Auch die eingebauten Nebenfiguren haben etwas interessanten zu erzählen und so baut sich die ganze Geschichte bis zum Ende dramatisch auf um dann ihren Höhepunkt zu erreichen. Grandios, wie ich finden!

Das Buch ist ein absoluter Pageturner und ich kann es nur empfehlen. Ein diverses Jugendbuch, das Leitigkeit und Romantik mit anspruchsvollen Themen verbindet. Davon brauchen wir noch viel mehr!