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Veröffentlicht am 24.08.2020

Mir kennet älles, au luschtig

Ein Häusle in Stuttgart
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Ach herrlich! Ich liebe es, wenn mich ein Buch gleich zu Beginn zum Lachen bringt. Und wie schreibt die Autorin doch so nett: "Alles hat einen Anfang". Ja, und nach diesem herzlich frischen Prolog und ...

Ach herrlich! Ich liebe es, wenn mich ein Buch gleich zu Beginn zum Lachen bringt. Und wie schreibt die Autorin doch so nett: "Alles hat einen Anfang". Ja, und nach diesem herzlich frischen Prolog und dem leichten dialektischen Hauch war mir klar, dass ich dieses Buch wohl nicht so schnell wieder aus der Hand legen würde. Also Türen zu, Klingel abgestellt, kühle Getränke geholt und los geht's... die Geschichte zum "Häusle in Stuttgart" kann beginnen.
Herrlich erfrischend berichtet die Autorin von ihrem Umzug aus den USA mit Mann und Kind, dem darauffolgenden Treffen mit den Schwiegereltern und der vermeintlich neuen Wohnung. Sehr bildhaft wird der Wohnstil der Schwiegereltern dargestellt, so dass sich wohl bei jedem Leser die Nackenhaare aufstellen würden.
"Gut gemeint muss net gut sein" Getreu diesen Worten hängt man nun selbst zwischen zwei Stühlen. Man kann die angespannte Situation zwischen Schwiegereltern und Schwiegertochter sehr gut nachvollziehen und spürt förmlich das Ungleichgewicht und den Generationskonflikt. Sehr amüsant!
Allerdings wurde die Geschichte mit Beginn der Mütter-Krabbel-Kaffee-Runde etwas flacher. Die Spitzen, die mir die Seiten zuvor ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert hatte, blieben leider aus. Es war dann vielmehr ein "Aha, aber leider interessiert mich das nicht wirklich". Die ausführliche Wohnungsbeschreibung war zwar sehr bildhaft, aber irgendwie auch sehr ausufernd. Klar, wie der Titel des Buches schon besagt, steht das Haus bzw. dessen Suche hier im Vordergrund, dennoch haben mich die familiären Probleme deutlich mehr angesprochen und interessiert, da dort auch die schwäbischen Tugenden besser zum Vorschein kamen.
Insgesamt gesehen, hat mich der Roman sehr gut unterhalten. Ich könnte mir sogar eine Verfilmung für den regionalen Fernsehsender vorstellen. Einer Fortsetzung wäre ich auch nicht abgeneigt.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Muffins, Mord und Margeriten

Je höher die Flut
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Es war der Titel, der mich bei diesem Krimi angesprochen hatte. War ein Mensch ertrunken? Oder wurde ein Schatz gefunden? Der Titel liefert jede Menge Spielraum für die eigenen Gedanken, klar, dass man ...

Es war der Titel, der mich bei diesem Krimi angesprochen hatte. War ein Mensch ertrunken? Oder wurde ein Schatz gefunden? Der Titel liefert jede Menge Spielraum für die eigenen Gedanken, klar, dass man hier den Klappentext lesen möchte.
Danach wird dann auch klar, um was es sich wirklich handelte. Obwohl der Klappentext schon recht viel preisgibt, bleibt man doch gespannt, wie die Handlung verlaufen wird.

Ich muss vorab noch erwähnen, dass es sich bei dem vorliegenden Krimi um den fünften Band der Reihe um die liebenswerte Ermittlerin aus Südengland handelt. Die Autorin verschafft durch ihre Worte eine sehr bildhafte Umgebung und lässt durch den Schreibstil die Protagonisten lebendig werden. Gerade die quirlige Mags. die eigentlich Margaret heißt, überzeugt durch ihre Handlungen und ihre Vorgehensweise.

Allerdings erlebt der Leser auch sehr viele Rückblenden, die zwar manche Fragen klären, aber dennoch auch stören können, gerade da es eben sehr viele Rückblenden gibt. Vielleicht hätte man einfach im Vorfeld schon erklären müssen, dass man gewisse Vorkenntnisse für diesen fünften Band benötigt.

In den insgesamt 43 Kapiteln kann man einen leichten bis mittleren Spannungsbogen feststellen. Er ist zwar nicht durchgängig gegeben, aber dennoch durchaus spürbar.

Was mich jedoch etwas irritiert hat, waren die Zwischenkapitel mit dem Rotkehlchen. Für mich waren diese Zwischenkapitel unnötig, und ehrlich gesagt, habe ich sie und den Zusammenhang zur Story auf nicht wirklich verstanden.

Ein sehr interessantes Thema war für mich jedoch die Luftarchäologie, mit dem ich mich unbedingt näher befassen möchte. Es muss sehr spannend sein, wenn sich aus der Luft plötzlich Umrisse von alten Häusern, Dörfern etc. auftun und man einen Teil der Geschichte vor Augen hat. Mich hat dieses Thema jedenfalls sehr neugierig gemacht.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Das Leben und Lieben einer Winzerfrauenfamilie

Saale Premium - Stürme über dem Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 1)
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Schon bei der Vorankündigung durch den Verlag, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Ein sehr interessantes Thema, vor historisch belegtem Hintergrund … lernen durch lesen sozusagen. ...

Schon bei der Vorankündigung durch den Verlag, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Ein sehr interessantes Thema, vor historisch belegtem Hintergrund … lernen durch lesen sozusagen. Was will man mehr?

So schön und einfallsreich das Cover ist, ebenso schön ist auch der Schreibstil der Autorin. Sehr eindrucksvoll, bildhaft und mitreißend, so dass man nahezu durch die Geschichte getragen wurde.

Kommen wir ein wenig zum Inhalt. "Eine kluge Frau schafft es immer, Ihren Mann dorthin zu kriegen, wo sie ihn hinhaben will." Dieser Satz zeigt bereits, dass es ein Kampf zwischen Mann und Frau geben wird. Egal ob bei Aenne oder ihrer Schwester Bettina, spielt dieser Satz eine große Rolle. Steckt doch soviel Kunst dahinter. Die beiden Schwestern lernen dieses Verhalten von ihrer Mutter, aber jede muss auf ihre Art und Weise erleben, dass es nicht immer einfach ist, Liebe und Besitz unter einen Hut zu bringen. Schnell mal auf den falschen Mann gesetzt und schwupps...schon hat man kein Geld mehr und das Schlößchen muss den Eigentümer wechseln.
Aber genau hier zeigt es sich, welches die starken Charakteren sind. Aenne stellt zwar ihre Liebe zu Clemens immer hinten an und entzieht sich seinen Heiratsanträgen, aber immer zum Wohle der Familie und des Besitztums. Und einfach nur des Geldes wegen heiraten? Nein, auf gar keinen Fall. Und das war auch der Unterschied zwischen den beiden Mädchen. Aber jede musste ihren Weg finden. Aenne sehr strebsam, Bettina eher abwartend und den Wohlstand genießend. Tja, und dann gerät Bettinas Leben durcheinander, jedoch hat sie eine starke Familie hinter sich. Dieses hat mich sehr beeindruckt. Jede der Damen hatte ihr eigenes Schicksal, aber alle hielten zusammen und zu retten was zu retten war. Klar, dass dieses auch gelingen würde. Jedoch waren die Umstände dorthin sehr unwegsam.
Für den Leser ist dieses Auf und Ab sehr interessant beschrieben, zudem auch noch überaus lehrreich. Man lernt fast so nebenbei einiges über den Weinanbau, die Entstehung von Sekt, und auch die Marke: "Monopole" bzw. "Rotkäppchen" finden ihren Platz im Reihenauftakt.

Der Roman ist in 4 Teile untergliedert, wobei zu jedem Anfang ein Sekt-Rezept abgedruckt ist, das zum Nachkochen anregt und Appetit macht.

Abschließend möchte ich sagen, dass mir dieser Reihenauftakt sehr gut gefallen hat. Die Sicherheit und Geborgenheit in der Familie und auch der Zusammenhalt ist wirklich hervorragend beschrieben.
Und hier noch ein Zitat zum Schluß: "Ein Leben für den Champagner. Ein Leben für den Sekt." In diesem Sinne freue ich mich schon auf die Fortsetzung und sage: Prost!

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Aufgeben tun nur die Schwachen

Pfälzer Bausünden
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Hier ist er nun! Der 19. Fall mit dem charmanten, na ja, manchmal auf etwas schwerfälligen, Pfälzer Ermittler: Kommissar Reiner Palzki.

Aber waren charmant, schwerfällig wirklich schon alle Charaktereigenschaften ...

Hier ist er nun! Der 19. Fall mit dem charmanten, na ja, manchmal auf etwas schwerfälligen, Pfälzer Ermittler: Kommissar Reiner Palzki.

Aber waren charmant, schwerfällig wirklich schon alle Charaktereigenschaften des gemütlichen Pfälzers? Nein, bei weitem nicht. Er erscheint zwar im Hinblick auf seine Kleidung etwas desinteressiert, aber dennoch ist er sich für keine Drecksarbeit zu schade. Egal ob eine Verfolgungsjagd zu Fuß, oder ob es um ein Gespräch mit seinem Chef geht, Palzki ist sich einfach treu und ein Kämpfer. Palzki ist auch der Hauptakteur dieses Krimis. Er lässt den anderen Protagonisten kaum Raum, und das, obwohl sie doch alle namentlich extra im Personenglossar genannt wurden. Er hat einfach Charisma und spielt die anderen damit an die Wand. 

Gerade im Hinblick auf den guten Dienststellenleiter der Kriminalinspektion Schifferstadt (soviel Zeit muss sein) Klaus P. Diefenbach, kurz KPD, zeigt sich bei Palzki eine gewisse Menschlichkeit. Diefenbach ist ein Ekel in Persona, den niemand als Vorgesetzten haben möchte. Palzki ist hier schon etwas angestumpft und als Ausgleich für die starke Charaktere hervorragend in Szene gesetzt.

Der fleißige Palzki Leser wird übrigens beim Personenglossar feststellen, dass in diesem Band sehr viele bekannte Akteure ihren Auftritt haben. Mal mehr und mal weniger, denn Palzki führt ganz klar das Regiment. 

Sollte jemand die Vorgängerbände noch nicht kennen, wird er sich schnell mit Land und Leuten vertraut machen. Kenntnisse über die vorangehenden Fälle sind also nicht notwendig, helfen aber bei der kleinen Schwächen hinweg.

Durch den lockerleichten und flüssigen Schreibstil macht es der Autor dem Leser einfach, dem sogenannten roten Faden zu folgen. Und, was noch hinzukommt, der Dialekt schafft eine gewisse Nähe zu den Pfälzern, was sich durch den Humor noch bekräftigen lässt. Hier sei nur mal ein Beispiel zitiert: "Wissen Sie eigentlich, weshalb Pfälzer nie Durst haben? Weil ein Pfälzer vorher trinkt." Na, verstanden? grins *zwinker" 

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch das Nachwort. Hierin plaudert der Autor nämlich so ein bisschen aus dem Nähkästchen. Wie die Idee für diesen Krimi zustande kam und seit wann die Gedanken dazu bereits in der Schublade reifen. 

Als Bonus erwarten den Leser dann noch Ratekrimis, die der Autor so ganz nebenbei für Zeitungen etc. schreibt und die es inzwischen gebündelt ebenfalls zu kaufen gibt. 


Zum Schluß möchte ich nochmal einen Satz zitieren: "Aufgeben tun nur die Schwachen". In diesem Sinne … bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Palzki ermittelt.


(Die Zitate wurden kursiv kenntlich gemacht und alle dem vorliegenden Buch entnommen)

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Grias di God

Weißbier-Requiem
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"Der Mensch ist eine Sau," mit diesem Satz beginnt der fünfte Band der heiteren Bier-Krimi Reihe aus dem Land der deutschen Bierkunst.
Der 1975 in München geborene Autor, Andreas Schröfl, hat mit seiner ...

"Der Mensch ist eine Sau," mit diesem Satz beginnt der fünfte Band der heiteren Bier-Krimi Reihe aus dem Land der deutschen Bierkunst.
Der 1975 in München geborene Autor, Andreas Schröfl, hat mit seiner Figur des Alfred Sanktjohanser, genannt Sanktus, einen Charakter entwickelt, wie er bayerischer nicht sein könnte. Das Klischee des Biertrinkers und der bayrischen Geselligkeit, gepaart mir Neugier, ergibt einen Protagonisten, der dem Leser ein ständiges Grinsen ins Gesicht zaubert. Aber nicht nur durch die Entwicklung des Protagonisten und dessen Fetisch (mehr sei hierzu nicht verraten), sondern auch durch den Schreibstil, lässt der Autor die Geschichten um den "Urbayer" lebendig werden.
Auffällig ist, dass der Autori die Figur des Sanktus auch eine stete Weiterentwicklung zubilligt. War er im ersten Band noch freiheitsliebend und eher unorganisiert, so zeigt er sich nun als fürsorglicher Familienvater, dem seine Rolle als Bräu und Hausmann zusagt. Er hat sozusagen nun seinen Platz gefunden und die Suche nach Neuem und Veränderungen aufgegeben. Er ist also ein stückweit erwachsener geworden.
Der vorliegenden Krimihandlung wurde ein Personenverzeichnis vorangestellt. Wie man auch feststellen wird, ist dieses auch wirklich ratsam. Viele Protagonisten mit unterschiedlich wichtigem Auftreten, machen den Krimi lebhaft. Aber wo viele Protagonisten mitwirken, wird in der Regel auch viel gesprochen. Dazu gibt es im Anhang ein bayerisch-hochdeutsches Wörterbuch, in dem alle relevanten Begriffe erläutert werden.
Abschließen möchte ich mit einem Zitat: WER IM GLASHAUS SITZT, DER MUSS IM KELLER SCHEISSEN. In diesem Sinne …. auf ein hoffentlich baldiges Wieder"lesen".

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