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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2017

Mein Leseeindruck

Canterbury Requiem
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Der Wind schlug Ella den kalten Regen ins Gesicht. (1. Satz - Seite 7)

Ella zieht für ein halbes Jahr nach Canterbury, um einen Liebesroman zu schreiben. Während sie sich langsam mit den Bewohnern, den ...

Der Wind schlug Ella den kalten Regen ins Gesicht. (1. Satz - Seite 7)

Ella zieht für ein halbes Jahr nach Canterbury, um einen Liebesroman zu schreiben. Während sie sich langsam mit den Bewohnern, den Örtlichkeiten und den Besonderheiten bekanntmacht, stirbt eine Bekannte. Aileen wurde überfahren. Aber irgendwas kommt Ella dabei seltsam vor. Sie beginnt zu ermitteln.

Wer England liebt, wird an dieser Reihe wohl kaum vorbei kommend. Ein landschaftlich hervorragend ausgearbeiteter Krimi gepaart mit einer sympathischen Protagonistin.... was will man mehr, Nun ja, vielleicht etwas mehr Spannung?

Wer hier Action, Blut, Mord und Totschlag erwartet, wird leider enttäuscht werden, da die Autorin sich lieber den leisen, sanften Tönen widmet. Teilweise habe ich mich gefühlt, als würde ich einen alten Schwarzweiß Krimi sehen, dann aber wiederum erschien er mir sehr modern.

Mich hat der erste Band jedenfalls total davon überzeugt, dass ich diese Reihe wohl weiter verfolgen werde.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Mein Leseeindruck

Das Wunder von Coldwater
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Als der erste Anruf vom Himmel die Welt erreichte, packte Tests Rafferty gerade eine Packung Teebeutel aus. (1. Satz - Seite 7)

Mit den Worten "Die wichtigsten Nachrichten des Lebens werden durchs Telefon ...

Als der erste Anruf vom Himmel die Welt erreichte, packte Tests Rafferty gerade eine Packung Teebeutel aus. (1. Satz - Seite 7)

Mit den Worten "Die wichtigsten Nachrichten des Lebens werden durchs Telefon verbreitet. Die Geburt eines Kindes, die Verlobung eines Paares, ein tragischer Unfall auf nächtlicher Straße [...] kündigen sich durch das Läuten eines Telefons an" beschreibt der Autor eine fast unglaubliche Geschichte. Warum ich "fast" schreiben? Nun, die Gedanken sind frei. Jeder kann glauben was er will. Aber viel Wahrheit steckt auf jeden Fall in diesem Satz.

Mit durchaus gemischten Gefühlen habe ich dieses Buch zur Hand genommen. Das Cover versprach etwas fröhliches, gute Unterhaltung eben. Aber schon nach den ersten Sätzen bemerkte ich, wie sehr mich diese Geschichte ergreifen würde. Ein Anruf vom Himmel. Wie sehr konnte ich mich in diesen Gedanken reinversetzen? Bis ich auf einmal merkte, dass ich Tränen in den Augen hatte. tränen, weil ich auch einen geliebten Menschen verloren hatte und mit dem Verlust immer wieder kämpfe. Was würde sein, wenn ich eines Tages solch einen Anruf erhalten würde? Ich glaube, dass mein neu aufgebautes Leben kräftig ins Wanken geraten würde.

In dieser Geschichte geht es um Glauben an das Leben danach und leider auch die gnadenlose weltliche Sichtweise, wie man Gefühle vermarkten kann. Ich fand den Medienrummel, der durch diese Anrufer in Coldwater, entstand, sehr bedrückend. Klar, es ist die Sensationslust die die Menschen trägt, Aber was ist mir den Menschen selbst? Mit der Botschaft des Anrufs?

Obwohl mir der Gedanke der Geschichte sehr gut gefallen hat, blieb jedoch Sully für mich eher fremd. Ich konnte mich mit seinem Charakter einfach nicht so gut anfreunden, deshalb legte ich auch den Fokus mehr auf das Thema.

Fazit:

Dieses Buch beschäftigt sich zwar mit dem Thema Glauben, ist jedoch nicht als religiöse Literatur einzustufen. Es ist ein Roman, der tiefe Emotionen anspricht. Und ob man die Dinge nun glaubt oder nicht beschreibt schon das Lied: Die Gedanken sind frei.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Mein Leseeindruck

Gentlemen of New York - Verführerisch wie Gold
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"Für all die mutigen Frauen, die den Lauf der Geschichte verändert haben, jedoch nie in einem Geschichtsbuch erwähnt wurden." (Zitat)

Ted Harper hatte es nicht kommen sehen. (1. Satz)

Alles beginnt ...

"Für all die mutigen Frauen, die den Lauf der Geschichte verändert haben, jedoch nie in einem Geschichtsbuch erwähnt wurden." (Zitat)

Ted Harper hatte es nicht kommen sehen. (1. Satz)

Alles beginnt in New York City, im November 1887, als Ted plötzlich und völlig unerwartet am Bahnhof von einer fremden Frau umarmt und geküsst wurde. Nicht dass es es ihm gänzlich unangenehm ist, aber wer war die Frau? Und weshalb drängte sie sich ihm so auf. Er spürt, dass er der Frau helfen muss und nimmt sie mir in sein Abteil. Clara, die nach außen hin ziemlich selbstbewusst wirkt, trägt jedoch ein Geheimnis mit sich herum. Und diesem Geheimnis möchte Ted auf die Schliche kommen.

Was sich irgendwie wie eine Liebesgeschichte liest, hat jedoch viel mehr zu bieten. Frauenrechtler, Machtspielchen, Verfolgungsjagd, ein bisschen Pretty Woman, Intrigen, Betrug, all dieses vereint sich in einer bezaubernden Geschichte, die zwar manchmal etwas überspitzt wirkt, aber sehr angenehme Lesestunden beschert.

Die Autor versteht es Dramatik und Emotionen an der richtigen Stelle und der exakten Dosierung anzuwenden, so dass das Lesen wirklich zum Vergnügen wird.

Das Umfeld ist so detailliert dargestellt, dass man das Gefühl hat, Augenzeuge zu sein. Auch die Protagonisten wurden detailliert charakterisiert und fügten sich perfekt in die Geschichte.

Mir hat diese Vorgeschichte sehr gut gefallen und bin nun auf den tatsächlichen Beginn der Serie gespannt.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Mein Leseeindruck

Die Hebamme und das Rätsel von York
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"In der Nacht, in der ich Mercy Harrys von einem unehelichen Kind entband, steckten die Soldaten des Königs die Vororte der Stadt in Brand und zogen sich dann hinter die Stadtmauern zurück, um dort den ...

"In der Nacht, in der ich Mercy Harrys von einem unehelichen Kind entband, steckten die Soldaten des Königs die Vororte der Stadt in Brand und zogen sich dann hinter die Stadtmauern zurück, um dort den Angriff der Rebellen zu erwarten." (1. Satz - Seite 13)



Die Hebamme Bridget Hodgson ist durch ihr Fachwissen in York sehr bekannt und auch beliebt. Eines Tages klingelt eine junge Dame an ihrer Türe, die im Haushalt helfen möchte. Als die Hebamme zu einem Notfall gerufen wird, darf die nun neue Haushälterin Martha sie begleiten. Schnell bemerkt Bridget, dass in Martha viel mehr steckt. Sie macht sie zu ihrer Gehilfen und schon bald stecken beide in Ermittlungen zu einem brisanten Mordfall.

Ich muss gestehen, dass ich anfangs etwas skeptisch war. Ein Mann schreibt aus Sicht einer Hebamme. Hm... dann muss er wohl ziemlich gut recherchiert haben, dachte ich und war gespannt, was sich hinter dieser Geschichte verbergen würde. Und siehe da.... er hat gut recherchiert, sehr gut, um genau zu sein.

Schon die Charakterisierung der Protagonisten hat mir gut gefallen. Beide Damen scheinen sehr gut aufeinander abgestimmt. Während ich anfangs noch dachte, dass Martha wohl etwas langsamer wäre, hatte sie mich schon nach sehr kurzer Zeit vom Gegenteil überzeugt. Langsam? Oh nein, ganz im Gegenteil. Gerade die Szene im der Seitengasse mit dem Toten, war alles andere als eine langsame Person. Von hier an war klar, dass es spannend werden würde.

Sehr gut hat mir auch der Schreibstil gefallen. Eine einfache Wortwahl, die mich nur so durch die Seiten fliegen ließ, brachte die Spannung immer wieder zum Höhepunkt. Ja, ich wollte unbedingt mehr wissen und immer weiter lesen.

Dadurch, dass der Autor auch die Ich-Perspektive verwendet hat, konnte ich mich schnell mit Bridget

"anfreunden" und die Handlungen erschienen mir glaubhaft und nachvollziehbar.

Auch die Beschreibung der Örtlichkeiten zur Zeit des englischen Bürgerkrieges, erschienen für mich nachvollziehbar und passend.

Das Thema Sodomie wird die Menschheit wohl bis zum Ende begleichen. Jedes Mal unfassbar, und jedes Mal geht es ja nur Macht. In diesem Buch wird dieses Thema sehr gut beleuchtet und ich habe mich dabei ertappt, wie ich einen gewissen Ekel gegen einen bestimmten Personenkreis entwickelt habe. Ich möchte mich hierzu nicht näher äußern, da es sonst einen weiteren Einblick in die Geschichte geben würde.


Fazit:

Nachdem ich anfangs doch etwas skeptisch war, kann ich nun ruhigen Gewissens sagen, dass ich mir auf jeden Fall den Nachfolgeband besorgen werde. Ich möchte unbedingt wissen, wie es mit dem Hebammen-Duo weiter geht.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Mein Leseeindruck

Das Mädchen im schwarzen Nebel
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Lorenz hätte nicht sagen können, was mehr schmerzt: sein Brummschädel oder sein Knie, das er sich gestoßen hatte, als er aus der Köte gestolpert war. (1. Satz - Seite 7)

Bereits zu Beginn gliedert sich ...

Lorenz hätte nicht sagen können, was mehr schmerzt: sein Brummschädel oder sein Knie, das er sich gestoßen hatte, als er aus der Köte gestolpert war. (1. Satz - Seite 7)

Bereits zu Beginn gliedert sich der Roman in zwei Handlungsstränge, die bereits nach kurzer Zeit perfekt zusammen geführt werden. Da ist zum einen von der Zunft der Köhler die Rede. Schnell lernt der Leser alles historisch wissenswerte über den Meilerbau und die gesellschaftliche Stellung dieses Berufsstandes. Alleine die Beschreibung der russige Haut und Hände, lässt ein Bild vor dem geistigen Auge entstehen. Durch den schnörkellosen Schreibstil der Autorin, konnte ich mich sehr gut in das damalige Leben denken.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von einer Zigeunerfamilie. Wie auch noch heute, hatten die Clan Mitglieder grosse Probleme mit der Anerkennung in der Gesellschaft. Durch das Mädchen Rosana lässt die Autorin das Leben, Denken und Handeln des fahrenden Volkes lebendig werden.

Sehr interessant fand ich hierzu die Ausführungen über die Kunst des Händelesens. Hat sich nicht jeder schon mal seine Linien in den Handinnenflächen angesehen und mit anderen verglichen? Aber was steckt hinter diesen Linien?
Mich hatten diese Ausführungen jedenfalls sehr neugierig gemacht. Ob ich jedoch daran glauben kann? Egal, zurück zum Roman.

Wer jetzt allerdings einen einfachen historischen Roman dahinter vermutet, der liegt völlig falsch. Wie bereits im Vorgängerband (Die Lausitzer Musen) so trifft man hier auch wieder auf einen Kriminalfall. Und wer ist mit von der Partie? Richtig, Dr. Cornelius Waldeck. Wie bereits im Vorgängerband, ermittelt er in bekannt ruhiger, gewonnener Art. die an manchen Stellen recht kühl, na ja, manchmal sogar etwas emotionslos wirkt.

Recht schnell wird der Leser jedoch de Begeisterung der Autorin für die Lausitz spüren. Sehr detailliert werden Land, Leute und auch die Historie beschrieben, die mir manchmal etwas zu trocken bzw. zu geschichtlich war. Ja, ich hatte den Eindruck einer Geschichtsstunde in der Schule beizuwohnen. Hier war ich stellenweise geneigt. ein paar Seiten zu überblättern.

Im Großen und Ganzen hat mir der Roman mit Krimianteil sehr gut gefallen. Ich würde mir jedoch für einen Nachfolger noch etwas mehr Lebhaftigkeit bzw. Emotionen wünschen.