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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2017

Mein Leseeindruck

Die Tuchvilla
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Das Cover ist sehr winterlich, kann aber natürlich auch im Sommer gelesen werden.

Ob mich dieses Buch in der Buchhandlung angesprochen, kann ich nicht eindeutig beantworten. Da ich ein absoluter Serienjunkie ...

Das Cover ist sehr winterlich, kann aber natürlich auch im Sommer gelesen werden.

Ob mich dieses Buch in der Buchhandlung angesprochen, kann ich nicht eindeutig beantworten. Da ich ein absoluter Serienjunkie bin, wollte ich es jedoch lesen.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Nachdem sie das Jakobertor hinter sich gelassen hatte, waren ihre Schritte immer langsamer geworden.

Kommen wir zum Inhalt: Die Geschichte beginnt 1913 in Augsburg. Marie tritt ihre neue Stelle als Küchenhilfe in der Villa der Familie Melzer an. Alles scheint sehr streng geregelt. Um Verwechslungen zu vermeiden, verlangt man von ihr, einen anderen Namen anzunehmen: Rosa. Aber sie setzt sich durch und darf ihren Namen behalten, was die anderen Bediensteten nicht gerade friedlicher und freundlicher stimmt. "Herrin der Ascheeimer, Königin der Nachttöpfe" um nur einige der Titulierungen zu nennen.

Aber auch bei den beiden Töchtern der Familie Melzer ist nicht alles Gold was glänzt. Eifersüchteleien zwischen den beiden sind an der Tagesordnung. Und als sich dann auch noch ein Mann für das "falsche" Mädchen interessiert, scheint die Katastrophe perfekt.

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Die Autorin beweist durch ihren sehr sanften Schreibstil viel Gefühl. Gefühl, das manchmal auch ein paar Längen aufweist. Nichts ist wirklich spektakulär, sondern die Geschichte plätschert einfach angenehm vor sich hin.

Interessant wird die Tuchgewinnung und - vermarktung beschrieben, auch die kleinen Machtspielchen kommen nicht zu kurz.

Der Leser sollte jedoch nicht allzu viel historisches Beiwerk erwarten. Die geschichtlichen Daten sind nahezu belanglos, geben der Geschichte einfach nur einen zeitlichen Rahmen.

Die Intrigen der Bediensteten haben mich sehr gut unterhalten, so dass ich den Lesefluss durchgehend genießen konnte.

Fazit:

Ein Roman für die ruhigen Winterabende vor dem Kamin. Keine großen Aufreger, einfach ein netter Roman.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Mein Leseeindruck

Schierlingstod
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Das Cover fand ich anfangs etwas blaß und hatte mich nur wenig angesprochen. Es war vielmehr der Titel, der meine Neugier geweckt hat.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen ...

Das Cover fand ich anfangs etwas blaß und hatte mich nur wenig angesprochen. Es war vielmehr der Titel, der meine Neugier geweckt hat.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Der Morgen war noch sehr jung, als Fidelitas ins Freie trat und die Tür leise zuzog.

Kommen wir zum Inhalt: Fidelitas lebt als Nonne in einem Kloster in Frauenalb, als sie die Nachricht erhält, mit der Gräfin Johanna von Eberstein nach Cannstatt reisen zu dürfen. Sie soll sich um das Wohl der Gräfin kümmern, die stets Schmerzen in ihren Gelenken hat.

Der Sohn der Gräfin findet sich ebenfalls in Cannstatt ein und stirbt. Fidelitas vermutet, dass ihm jemand Schierling in das Essen getan hatte. Aber wer? Und warum?

Valentin Schmieder, ein Theologe aus Tübingen wird mit den Ermittlungen beauftragt.

Anfangs war ich mit den vielen Protagonisten, deren elterlichen Verhältnisse und Begebenheiten doch etwas überfordert. Jeder Abschnitt - ein neuer Name und eine Zusammenfassung über dessen bisheriges Leben. Uff....das waren ganz schön viele Informationen, denen ich auch irgendwann nicht mehr folgen konnte. Ich habe dann einfach nur noch gelesen, ohne mir die Namen zu merken.

Nach dieser ersten Hürde konnte ich mich dann voll und ganz in die Geschichte fallen lassen. Und schon bald stellte ich fest, dass ich mir ebenfalls Gedanken machte, wer Bruno wohl vergiftet haben könnte.

Sehr schön fand ich, als Ortskundige, die Erwähnung und Beschreibung einzelner Orte und Begebenheiten, die mir sehr vertraut waren. Dennoch habe ich auch interessante Details erfahren, die mir teilweise wirklich erstaunt haben und mit denen ich mich auch noch intensiver beschäftigen möchte.

Obwohl es sich bei den Protagonisten um teils fiktive, teils reale Personen handelt, ist mir dieses beim Lesen nicht wirklich bewusst geworden. Alle Charakteren harmonieren perfekt zu- und miteinander, so dass ich keine fiktive Handlung erkennen konnte. Und ob Johanna von Eberstein wirklich so eine Zicke war.... wer weiß das schon. Geschrieben steht viel. Jedenfalls wurde diese Charaktereigenschaft hervorragend in die Geschichte eingefügt.

Die Autorin verfügt über sehr viel Feingefühl was Sprache, Charakteren, Spannung und Unterhaltung angeht. Ich wurde praktisch von der ersten Seite an, tief in das Geschehen eingesogen.

Fazit:

Es handelt sich zwar um einen Reformationskrimi, der jedoch nicht vordergründig mit der Bibel zu tun hat. Der Bezug zur Kirche, Martin Luther, Reformation etc. dient lediglich dazu, den Leser in die richtige Stimmung zu versetzen.

Man sollte dieses Buch still und mit Bedacht lesen, da man sonst Gefahr läuft, wertvolle Details zu übersehen. Und jedes noch so kleine Detail ist wichtig und spielt unter Umständen eine große Rolle.

Abschließend kann ich sagen, dass ich das Lesen dieses Buches sehr genossen habe. Historisch wertvoll, gute Recherche, sehr gute Unterhaltung, all dieses zeichnet das vorliegende Buch aus. Ich würde mir eine Fortsetzung mit Fidelitas wünschen, da sie mir sehr ans Herz gewachsen ist.

Ach ja, am Ende des Buches habe ich dann das Personenverzeichnis gefunden.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Mein Leseeindruck

Der Sturm der Normannen
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Auch bei diesem Buch verfolgt mein Leseeindruck wieder von außen nach innen.

Ein hübsches farbenprächtiges Cover hatte sich der Verlag für diesen vierten Band der Normannen-Saga einfallen lassen. Der ...

Auch bei diesem Buch verfolgt mein Leseeindruck wieder von außen nach innen.

Ein hübsches farbenprächtiges Cover hatte sich der Verlag für diesen vierten Band der Normannen-Saga einfallen lassen. Der Reiter entgeht nur knapp den Pfeilen, die ihm mit hoher Geschwindigkeit um die Ohren sausen. Wer war dieser Reiter? Ob ich wohl diesen Band ohne Kenntnisse der Vorgeschichte lesen bzw. verstehen würde? Ich war nun sehr gespannt, was mich erwarten würde.

Auffällig ist schon mal, dass es ein Inhaltsverzeichnis gibt. Dieses habe ich bislang bei historischen Romanen nur sehr selten gesehen. Aber Moment, auf dem Cover steht nur Roman, nicht historischer Roman. Was das wohl zu bedeuten hat?

Nun aber zur Geschichte. Der Leser startet in Kalabrien, Ende Mai des Jahres 1057 und trifft bereits auf den ersten Seiten auf jede Menge Protagonisten, die zudem auch noch ähnliche Namen haben. Auffällig waren hier die vielen Namen mit G, die mich zugegeben, anfangs doch einige Male verwirrt haben.

Jedoch konnte ich dem Plot sofort folgen, obwohl doch einige Szenen aus den Vorgängerbänden angesprochen werden. z.B. die Entführung Gerlaines scheint sehr einschneidend gewesen zu sein, da diese sehr oft erwähnt wird. Auch die Konstellation der Protagonisten, also wer mit wem und warum, warf anfangs zahlreiche Fragen auf.

Etwas irritiert war ich allerdings, als beschrieben wurde, wie sehr die Kloake gestunken hatte durch die die Gruppe gewatet ist. Auch wurde ausführlich hierzu beschrieben, wie sehr die Kleidung den Geruch angenommen hatte. Dann stand der Feind plötzlich vor ihnen da und konnte sie nicht riechen? Hm....seltsam.


"Der Kerl besteht nur aus warmen Fürzen." (Seite 127) ???


Leider muss ich auch sagen, dass es für mich sehr viel Randgeschehen gab. Sei es die unendlich vielen Namen, die mehrheitlich mit dem Buchstaben "G" anfingen oder die vielen Städte, die mich nach ihrer dritten Aufzählung dann nur noch nervten. Ja, ich habe Seiten übersprungen... einige Seiten sogar und anschließend festgestellt, dass ich nichts von der Story verpasst hatte. Seltsam, oder? ? Auch die kleinen Nebengeschichten, so nett sie oftmals auch waren, haben nicht wirklich dazu beigetragen, dass ich immerzu an diesem Buch lesen wollte. Schade!

Fazit:

Hm...offensichtlich hatte ich mir etwas anderes erhofft. Mehr Spannung, bessere Unterhaltung. Ob ich die Vorgängerbände noch lesen werde? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Mein Leseeindruck

Eine Frau für alle Fälle
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Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Immer auf den Horizont gucken, dachte Sandy.

Kommen wir zum Inhalt: Sandys Oma kommt ...

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Immer auf den Horizont gucken, dachte Sandy.

Kommen wir zum Inhalt: Sandys Oma kommt von einer Kreuzfahrt nicht nach Hause. Nur eine Postkarte besagt, dass es ihr gut ginge. Sandy, die in einer Detektei arbeitet, begibt sich auf Spurensuche in die Karibik, genauer gesagt, nach Dominica. Bis sie jedoch ihre Oma findet, warten einige Abenteuer auf sie. Drogen, Polizei und nicht zu vergessen: Sergeant James Cuffy.

Anfangs fand ich diesen Krimi noch total witzig. Eine interessante Story, mit einer interessanten Pseudo-Detektivin. Der überaus witzige Schreibstil, ich erinnere hier an das Sommerkleidchen mit dem Micky-Maus-Schlüpfer, an Sätze wie: "Sie folgte ihrem Mittagessen ins Meer" etc. sorgte für einige Lacher beim Lesen.

Dann wurde die Geschichte aber immer flacher und wirkte zeitweise auch ziemlich gezwungen. Die Ermittlungen wurden sehr unglaubwürdig und Kommissar Zufall trat sehr oft in den Vordergrund. Ich war zeitweise wirklich geneigt, einfach ein paar Seiten zu überblättern. Aber ich habe durchgehalten, und siehe da, ich hätte beim Überblättern gar nichts verpasst. Auch der Schluss war irgendwie, hm....sagen wir mal ... plump! Nichts besonderes und vorhersehbar.

Zur Protagonistin: Anfangs witzig und tölpelhaft, danach unkontrolliert und nervig. Mich konnte se jedenfalls in keinster Weise von sich und/oder ihren Fähigkeiten überzeugen.

Fazit:

Was heiter anfing, endete hier leider in Trägheit. Stellenweise hatte ich das Gefühl, als ob der Autorin die Geschichte über den Kopf gewachsen sei und nun schnell und krampfhaft nach der Fortgang der Story gesucht wurde. Die ersten Seiten fand ich überaus witzig, aber dann wurde es von Seite zu Seite schwächer, bis zum Ende dann .... gähn.

Fraglich bleibt auch die Rolle des Hundes auf dem Cover. Denn als Drogenspürhund.... na ja.

Veröffentlicht am 28.04.2017

Mein Leseeindruck

Das gefälschte Lächeln
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Das Cover hätte mich in der Buchhandlung wohl nicht angesprochen. Wohl, weil es einfach zuviele Geschichten rund um die Mona Lisa gibt. Und die drei Herren verkörpern eine Epoche, über die ich nur sehr ...

Das Cover hätte mich in der Buchhandlung wohl nicht angesprochen. Wohl, weil es einfach zuviele Geschichten rund um die Mona Lisa gibt. Und die drei Herren verkörpern eine Epoche, über die ich nur sehr selten Bücher lese. Wohl, weil es sich um eine Epoche handelt, die nicht gerade zu meinen bevorzugten gehört. Es war vielmehr der Titel, der mich angesprochen hat. Klar, dass es sich hierbei auch um das Lächeln der Mona Lisa handelt. Aber dennoch hatte der Titel auch etwas geheimnisvolles.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist unwahr.

Kommen wir zum Inhalt: Die Story gliedert sich in zwei Handlungsstränge. Zuerst lernt der Leser Peruggia kennen. Er wirkt ein bisschen schüchtern, lässt sich aber problemlos zu einem großen Coup, nämlich einem Kunstraub anheuern. Und, wie sollte es auch anders sein, tappt dabei in die Falle. Dieser Handlungsstrang spielt in Paris, 1911.

Kommen wir zum zweiten Handlungsstrang, der im heutigen Hamburg spielt. Wir treffen hier auf Kriminalhauptkommissar Matthias Unger.

Leider war mir die Story um den Kunstraub etwas zu langatmig, so dass ich ständig versucht war, die Seiten zu überblättern um im hier und heute, sprich bei den Ermittlungen von KHK Unger zu landen. Diese Ermittlungen fand ich weitaus spannender und nachvollziehbarer. Allerdings wurde meines Erachtens KHK Unger an manchen Stellen recht dümmlich dargestellt. z.B auf Seite 54 als er ein Schriftstück betrachten, das ganz offensichtlich auf niederländisch verfasst wurde, er jedoch denkt, dass es ein Legastheniker geschrieben hat. Diese Szene fand ich schon sehr dumm. In seinem Alter sollte er doch schon mal mit Holländern oder deren Sprache in Kontakt gekommen sein. Sei es im Urlaub, im Internet oder Fernsehen.

Im Großen und Ganzen hat mir Monique sowieso besser gefallen, obwohl ja Unger eigentlich der Hauptprotagonist ist. Monique scheint mir um eines klüger und gewiefter zu sein, als ihr Kollege.

Es gab aber auch sehr lehrreiche Bestandteile in dem Krimi. Zum Einen, die Geschichte rund um Mona Lisa. Wer war sie wirklich? Wen hatte Da Vinci gemalt?

Und auch die Sache mit dem Phosphor fand ich sehr interessant und gut recherchiert.

Dagegen wirkte die Geschichte mit dem Rollentausch sehr konstruiert und das Verhältnis der Geschwister zu klischeehaft.

Fazit:

Ein etwas ruhigerer Krimi mit vielen interessanten Details.