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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

Blutige Stille
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Da mir bereits der erste Band mit Kate Burkholder (Zahlen des Todes) sehr gut gefallen hat, wollte ich nun auch unbedingt mehr wissen. Mein Interesse galt hierbei besonders den Amischen, deren Leben ...






Da mir bereits der erste Band mit Kate Burkholder (Zahlen des Todes) sehr gut gefallen hat, wollte ich nun auch unbedingt mehr wissen. Mein Interesse galt hierbei besonders den Amischen, deren Leben mich irgendwie fasziniert. Sie leben zurückgezogen in ihrer Gemeinschaft, ohne Strom oder sonstigem modernen Schnickschnack.


In diesem zweiten Band bleiben wir in Painters Mill, einer Kleinstadt im ländlichen Ohio. Hier gehören etwa ein Drittel der Einwohner der Amisch-Gemeinde an. Wie wir aus dem Vorgängerband wissen, gehörte auch Kate dieser Glaubensgemeinschaft an.

[Achtung Spoiler]


Während seiner Nachtschicht stürzt sich ein Mann vor Skids Polizeiwagen. Es ist Ruben Zimmerman, der ist Melken bei der Amischen Familie Plank. Zimmerman berichtet, dass auf dem Hof Tote gibt. Offensichtlich wurden der Familienvater und dessen Kinder erschossen. Das seltsame jedoch ist, dass die Kinder gefesselt waren, nur der Vater nicht. Hatte er seine Söhne umgebracht und dann sich? Kate entdeckt im Hof und in der Scheune noch weitere tote Familienmitglieder. Die Mutter samt Baby.... erschossen. Und zwei Töchter, nackt, mit gefesselten Handgelenken an einem Balken hängend und mit Foltermerkmalen. Da nur der Vater nicht gefesselt war, gelangt man zu der Erkenntnis, dass es sich wohl um einen Mord-Selbstmord handeln würde. Kate ist jedoch nicht gänzlich von der Theorie überzeugt und entdeckt, dass die Handfessel des Jungen ein Lautsprecherkabel ist. Aber so etwas bei den Amisch? Unvorstellbar! Bei ihrer weiteren Suche findet sie heraus, dass der Vater ebenfalls gefesselt war und man die Fesseln wohl wieder entfernt hat um ihm die Schuld zu geben. Wer war für diese schrecklichen Morde verantwortlich?



Wie man es vom Vorgängerband schon kennt, zögert die Autorin, Linda Castillo, nicht lange, sondern schickt den Leser direkt auf eine Reise. Eine Reise in das Land der Amisch, in der noch "Ordnung" herrscht. Schnörkellose werden durch die geschriebenen Worten Bilder projeziert, die einem Glauben machen, direkt neben dem Geschehen zu stehen und alles ganz genau verfolgen zu können. Der Leser wird sozusagen selbst zum Ermittler.


Sehr gekonnt werden die Kapitel zu Cliffhanger gestaltet, so dass man unbedingt weiter lesen muss. Schließlich möchte man selbst, dass der Täter seine gerechte Strafen erhält.



Geschickt wird auch Kates Privatleben in die Geschichte eingeflochten. Ihre Fragen ob sie damals richtig gehandelt hat bezieht sich nicht nur auf den Ausstiegs bei den Amischen sondern auch auf die Abtreibung. Starke Unterstützung erhält sie jedoch von John Tomasetti. Auch in dieser Beziehung ist Kates zurückhaltende Art sehr gut dargestellt.



Interessant fand ich die Bemerkung, dass es wohl unter den Amischen sehr häufig zu einer Sprachbehinderung kommt. Ein rollendes R und kein D aussprechen zu können, deutet auf eine mentale Retardierung hin. Die Ursache liegt wohl im beschränkten Genpool. Amisch heiratet Amisch.



Schon öfter habe ich davon gelesen, dass die Sprache der Amisch - Pennsylvaniadeutsch - noch sehr deutsch bzw. niederländisch ist. Einige Dialekte finden sich in der Sprache wieder. So z.B. "alleweil". das gerne im schwäbisch-badischen Raum benutzt wird. Oder auch "rumspringa", ebenfalls im schwäbisch-badischen Raum zu finden und bedeutet dort hüpfen, hin und her hüpfen oder laufen.



Mit einem Zitat von Benjamin Franklin möchte ich meine Rezension schließen:

"Drei können ein Geheimnis bewahren, wenn zwei von ihnen tot sind."


Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

Freedom's Child
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Schon der Titel hatte mich neugierig gemacht. Weshalb dieser wohl nicht übersetzt wurde? Beim ersten Blick auf das Buch dachte ich nämlich, dass es auf englisch geschrieben wäre. (Ist es im Original auch) ...

Schon der Titel hatte mich neugierig gemacht. Weshalb dieser wohl nicht übersetzt wurde? Beim ersten Blick auf das Buch dachte ich nämlich, dass es auf englisch geschrieben wäre. (Ist es im Original auch) Aber warum hatte man den Titel nicht mit übersetzt? Genau durch diese Frage habe ich mir das Buch etwas näher angesehen und bin dann tatsächlich am Klappentext hängen geblieben.

Da war von Erschießen, Zeugenschutzprogramm, Facebook die Rede.

Nun war ich wirklich gespannt, was mich hier erwarten würde.



Ganz langsam, aber in einer sehr direkten Sprache wird die ganze Geschichte erzählt. Da wäre z.B. Nessa Delaney, die aufgrund eines Zeugenschutzprogrammes nun Freedom Oliver heißt. Sie lebt in Kentucky und arbeitet in einer Bar. Na ja, es ist wohl eher so eine Spelunke.

Sie erhält eines Tages die Nachricht, dass ihr Sohn Matthew nach achtzehn Jahren Gefängnis wieder frei ist. Diese Freiheit bedeutet für sie jedoch wieder Angst. Auch ihre beiden Kinder hatte man damals ins Zeugenschutzprogramm genommen, wo sie beide ebenfalls neue Namen erhielten.

Lange wird in der Geschichte um den Mord drumrum geredet, so dass ich mir immer wieder die Frage stellte, was denn eigentlich geschehen war. Nur ganz langsam, öffnet die Autorin das Geheimnis. Diese Spannung hält sich die gesamte Story über.



Auch die Protagonisten werden immer nur bruchstückhaft beschrieben, was den Spannungsbogen ebenfalls aufrecht hält. Ich hatte nur einen Gedanken - weiter lesen. Ich wollte unbedingt wissen wie und wer und was.

Da die Autorin unter einem Pseudonym schreibt, wird sie selbst wissen, wie es ist und was es bedeutet, unter einem anderen Namen zu leben bzw. mit dem neuen Namen angesprochen zu werden.



Die ganze Story war für mich glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt.





Ich kann mich den Worten Karin Slaughters nur anschließen: "Ein Wahnsinnsbuch - von einer neuen starken Autorin".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

Steinroller
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Selten habe ich bei einem Krimi so gelacht. Stellen wir uns vor, wir reisen zurück. Nein nicht 10 Jahre oder 100 Jahre. Nein, wir reisen in die Steinzeit. Dort treffen wir auf den Höhlenmaler Kamu, auch ...

Selten habe ich bei einem Krimi so gelacht. Stellen wir uns vor, wir reisen zurück. Nein nicht 10 Jahre oder 100 Jahre. Nein, wir reisen in die Steinzeit. Dort treffen wir auf den Höhlenmaler Kamu, auch Steinroller genannt. Steinroller lebt inmitten seines Gemeinschaft, halt sich aber etwas traurig darüber, dass seiner Kunst niemand wirklich Beachtung schenkt. Da kommt es gerade recht, dass er eines Tages einen Toten findet. Schnell wird klar, dass hier ein Mord geschehen war. Die Leiche war zudem noch sein älterer Vetter, Taamu, der beste Höhlenbärjäger der Sippe.

Steinroller bittet seinen Vater, den Tod aufklären zu dürfen. Sein Vater erklärt ihn somit zum Besserwisser, vor dem alle anderen der Sippe großen Respekt haben sollte. Eine Frau soll ihn noch unterstützen. Auch hier ist schnell die geeignete Partnerin gefunden: die schöne Weichhaar. Schon lange findet Steinroller die Frau attraktiv und ist sehr glücklich, nicht nur eine schöne, sondern auch überaus schlaue Partnerin an seiner Seite zu haben. Eine Partnerin, nicht nur bei den Ermittlungen, sondern auch sonst im Leben. (Hier ist dann von Wolfssprung die Rede, den ich jedoch nicht näher ausführen möchte ?)

Als zweiter Mann soll ihn Otterfang unterstützen, der ein gutes Herz und die besten Augen hatte.

Somit nehmen die Ermittlungen ihren Lauf.



Ich kann mit absoluter Gewissheit sagen, dass ich bislang noch keinen Krimi gelesen habe, der in der Steinzeit spielt.

Auf witzige Weise entführt der Autor seine Leser in eine längst vergessene Zeit. Der Wortwitz, die Bedeutung heutiger Begriffe zu Zeiten der Neandertaler einzuflechten, ist wirklich eine grandiose Idee. Aber wie man am Ende des Buches lesen kann, beschäftigt sich der Autor sehr mit der Steinzeit.



Gefallen haben mir die Personenbeschreibungen. Hauptsächlich Weichhaar, die doch sehr moderne Züge zeigt. Ich erinnere hier nur an den Handtaschentick. Oder auch die Pinzette aus dünnen Vogelknochen, um ihre Augenbrauen zu zupfen.? Ihre moderne Art lockert die Geschichte oftmals richtig auf.



Auch die Beschreibungen der Umgebung, der Tiere etc. haben mir sehr gut gefallen.





- Fazit -





Wer Krimis mag, die nicht 08/15 sind und gerne auch mal mit einem Lächeln liest, ist bei diesem Buch sehr gut aufgehoben. Ich hoffe sehr, dass der Autor noch genügend Material für eine Fortsetzung hat. Ich werde dieses Buch meinen Krimi-Freunden ans Herz legen.

Vielen Dank für die sehr gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

Die Töchter von Rosengarten
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Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die, wie sollte es anders sein, später ineinander übergehen. [Achtung Spoiler] Da wäre zum Einen: Johann Georg von Schwanberg. auch Janek genannt. ...

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die, wie sollte es anders sein, später ineinander übergehen. [Achtung Spoiler] Da wäre zum Einen: Johann Georg von Schwanberg. auch Janek genannt.

Er gehört zu einer Gruppe von Söldner und bildet den Oberst der Gruppe.


Als der Söldner verletzt wird, drängt der mitreisenden Mönch und Heiler Bartholomäus, im nahegelegenen Hof eine Rast zu machen. Dort trifft Janek auch auf Marie Susanne Schenk, die älteste Tochter des Hofbauer auf Gut Rosengarten. Als sich Janeks Wunde entzündet und der Wundbrand

fortschreitet, kümmert sich Marie um ihn. Klar, das nun auch etwas Gefühle wachsen. Hierzu habe ich einen wunderschönen Satz gefunden:


"Irgendwo auf dieser Reise zwischen Tod und Leben war sie der Liebe begegnet" (Seite 82)


Doch Janek und sein Gefolge muss schon bald wieder aufbrechen, da der Feind die Grenzen schon wieder durchbrochen hat. Der Abschied fällt beiden schwer.

Während die Gefolgschaft weiter in den Krieg zieht. verlassen Marie und ihre Familie Gut Rosengarten. Aber am nächsten Ort wartet bzw. wütet schon die Pest, woran auch Maries Vater, Jakob, stirbt. Marie, ihre Schwester und der Knecht Conrad ziehen wieder weiter. Dieses Mal nach Straßburg.


Ohne noch mehr von der Geschichte erzählen zu wollen, kann ich trotzdem verraten, dass es weiterhin spannend bleibt. Werden sich Janek und Marie wieder sehen? Klar, wird der eifrige Historienleser sagen. Aber wenn klar, unter welchen Umständen? Schließlich tobt im Land der Krieg.


Die Autorin versteht es, mit sehr viel Geschick, den Leser auf fast 400 Seiten in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zu versetzen. Immer wieder trifft man auf geschichtliche Details, die anfangs zwar etwas häufig vorkommen und die Spannung so ein bisschen zum Erliegen bringen, aber mit der Zeit sich sehr angenehm in die Geschichte der beiden Hauptprotagonisten einfügen. So wird schnell deutlich, von welchen Kriegswirren die Länder bestimmt werden.


Die zahlreichen - auch fiktiven - Persönlichkeiten, die im Übrigen im Personenverzeichnis im Anhang aufgelistet werden, spiegeln eine Zeit großer Unruhe wieder. Ein Herrscher, dem der Boden unter den Füßen zu heiß wird und dann lieber das Land verlässt, statt seinem Volk beizusteuern, ist auch heute leider nicht so ganz abwegig. Hier hat sich also von der Vorgehensweise der Regentschaften nicht allzu viel geändert. (Ausnahme bestimmen die Regel)


Als Ortskundige, hatte es mir natürlich doppelt so viel Freude bereit, all die kleinen, feinen Details der Örtlichkeiten zu lesen. Sollte ich doch vielleicht wirklich mal wieder das alte Schloss in Stuttgart besuchen?


Als mein Lieblingsprotagonist hat sich Bartholomäus gezeigt. Seine humorvolle und kluge Art, hat mich sofort fasziniert. Er zählt nun nicht als Hauptprotagonist, trotzdem ist mein Augenmerk auf ihn gefallen. Durch die Beschreibung seines Handels, konnte ich mir im Kopf ein Bild zaubern, das mich so ein bisschen an Bruder Tuck von Robin Hood erinnerte.?


- Fazit -


Abschließend kann ich sagen, dass ich das Lesen dieses Buches sehr genossen habe. All die kleinen, feinen Details die in die Geschichte geschickt verwoben wurden, lassen so manch fiktive Charaktere sehr lebendig wirken. In jeder Zeile ist zu erkennen, wie gut die Autorin recherchiert hat und mit wieviel Freude und Engagement die Gedanken umgesetzt wurden.


Ich kann dieses Buch allen Lesern großartiger Historienromane nur empfehlen. Ob Ortskundige oder nicht, lehrreich ist dieses Buch auf jeden Fall.


Nun heißt es gespannt warten, bis die Autorin ihren neuen Roman veröffentlicht hat.



Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

Die Nightingale-Schwestern
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Schon lange fasziniert mich die Person Florence Nightingale. Welch großartige Leistung sie erbracht hat, erleben wir heute beinahe täglich. Der Gedanke daran, Menschen zu helfen, ihnen beizustehen sollte ...

Schon lange fasziniert mich die Person Florence Nightingale. Welch großartige Leistung sie erbracht hat, erleben wir heute beinahe täglich. Der Gedanke daran, Menschen zu helfen, ihnen beizustehen sollte heutzutage wieder mehr in den Vordergrund treten.


Als ich dann in der Vorankündigung des Verlages das vorliegende Buch sah, wusste ich sofort, dass ich es unbedingt haben wollte.


Doch kommen wir mal zur Geschichte.

Das Nightingale Hospital ist ein Lehrkrankenhaus und auf der Suche nach neuem Pflegepersonal. Drei Kandidatinnen stehen in der engere Auswahl. Da wäre zum Einen: Dora. Sie stammt aus einer ärmlichen Familie. Ihre Familie sieht ihre Ausbildung mit gemischten Gefühlen. Die Mutter freut sich, dass es ihre Tochter geschafft hat und aus dem Mief entkommen kann. Ihre Großmutter sieht alles nur schwarz. Und ihr Stiefvater, nun ja, er hat ganz eigene Interesse daran, dass Dora bleibt.

Im Nightingale angekommen trifft sie direkt auf Schwester Sutton, die ziemlich angsteinwirkend scheint. Ihre scheinbar immer schlechte Laune lässt einfach jeden zusammenzucken, wenn sie den Raum betritt. Dora muss sich das Zimmer mit zwei weiteren Mädchen teilen. Millie, eigentlich heißt sie ja Lady Amelia Charlotte Benedict, ist bereits das zweite Jahr im Nightingale. Sie muss das erste Praktikum wiederholen und zeigt sich eher an anderen Dingen interessiert, als am Krankenhausgeschehen. Da wäre dann auch noch Helen Tremayne, deren Mutter Mitglied des Kuratoriums ist, und durch Helen stets sehr gut über alle Ereignisse informiert wird.


So, mehr möchte ich eigentlich gar nicht über die Geschichte erzählen, da sich am besten jeder selbst ein Bild von diesem typisch britisch anmutenden alten Charme des Krankenhauses anstecken lassen sollte. Wer diese alten Filme noch kennt, in denen "ja, meine Lordschaft" und die stets tief geneigten Butler zu hören bzw. zu sehen sind, wird diese Reihe lieben.

Die Autorin hatte es auf jeden Fall geschafft, mich bereits nach den ersten Sätzen gefangen zu nehmen. Gefangen durch eine gedanklich ganz hesondere Reise. Mit jedem Satz erlebt man den Alltag der Mädchen hautnah mit, so zumindest kam es mir die ganze Zeit vor. Als wäre ich nicht Leser, sondern mitten in der Mädchenschaar.


Die Szenen sind so lebhaft dargestellt, dass man selbst das Atmen hören kann. Selbst die Protagonisten wirken echt.

- Fazit -


Es ist für mich absolut klar, dass ich den zweiten Band ebenfalls lesen möchte, da ich wirklich neugierig bin, wie die Charakteren der Mädchen weiter entwickeln.