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Chianti

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Veröffentlicht am 22.03.2019

Nimmt einen emotional mit!

Du wolltest es doch
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Emma ist schön, beliebt und steht gerne im Mittelpunkt. Das ändert sich, als sie nach einer wilden Partynacht mit zerrissenem Kleid in ihrem Vorgarten aufwacht.
Emma hat keinerlei Erinnerungen an diese ...

Emma ist schön, beliebt und steht gerne im Mittelpunkt. Das ändert sich, als sie nach einer wilden Partynacht mit zerrissenem Kleid in ihrem Vorgarten aufwacht.
Emma hat keinerlei Erinnerungen an diese Nacht, die ihr Leben für immer verändert hat, aber dafür sprechen die Fotos auf Facebook eine eindeutige Sprache, sodass Emmas gesamtes Umfeld schon bald von dieser Nacht weiß und sein Urteil fällt.

"Du wolltest es doch" ist ein Einzelband von Louise O'Neill, der aus der Ich-Perspektive der achtzehn Jahre alten Emma O'Donovan erzählt wird.

Besonders am Anfang fand ich, dass Emma es einem schwer gemacht hat, sie zu mögen. Sie ist sehr hübsch und das weiß sie auch. Sie genießt die Aufmerksamkeit und ist nach außen immer nett und freundlich. Ihren Freundinnen gönnt sie jedoch nichts und hält sich für etwas Besseres, ist hochmütig und egoistisch, was dafür gesorgt hat, dass ich nicht wirklich mit ihr warm geworden bin.
Doch nach der Party bei Sean ändert sich Emmas Leben mit einem Schlag und auch Emma ist nicht mehr dieselbe.

Emma hatte ein aufreizendes Kleid an, war betrunken und hatte Drogen intus. Sie hat keinerlei Erinnerungen an die schlimmste Nacht ihres Lebens, doch die Bilder auf Facebook zeigen die schreckliche Wahrheit. Immer wieder steht die Frage im Raum, ob Emma selbst schuld war, ob sie es sogar provoziert hat. Doch Emma wurde vergewaltigt, wie kann die daran selbst Schuld sein?

Ich war sehr gespannt auf "Du wolltest es doch", weil es ein sehr ernstes und wichtiges Thema aufgreift. Ich hatte aber auch ein wenig Angst. Angst davor, dass es mich nicht packen könnte, aber auch vor dem Thema Vergewaltigung an sich.
Ich habe die Gewohnheit bei einem Buch als Erstes die Danksagung zu lesen, oder eben das Nachwort, weil oft etwas erklärt wird, was dafür sorgt, dass man die Geschichte ein wenig anders wahrnimmt. Das Nachwort von Louise O'Neill hat in diesem Fall ein wenig vorweggenommen, aber hat auch dafür gesorgt, dass ich Emmas Entwicklung ein Stück weit besser verstehen konnte.

Emma lebt in Ballinatoom, einer irischen Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und so machen die Bilder auf Facebook schnell die Runde. Emma schlägt eine Woge von Hass entgegen, leider nur sehr wenig Mitgefühl und Emmas Familie weiß überhaupt nicht mehr, wie sie mit Emma umgehen soll. Dazu kommt, dass Emma sich nicht erinnern kann, eine verdammt schwierige Situation.
Ich fand Emmas Entwicklung sehr glaubhaft, aber ich hatte mir ehrlich gesagt etwas anderes erhofft, sodass mich das Ende auch nicht komplett zufrieden zurückgelassen hat, obwohl es rund ist und zur Geschichte passt! Die Stimmung des Buches ist eher deprimierend und viele Reaktionen haben mich echt wütend, aber auch traurig gemacht. Auf emotionaler Ebene konnte mich Emmas Geschichte echt mitreißen und ich fand, dass Louise O'Neill das schwere Thema Vergewaltigung gut in die Geschichte einbindet. Sie beschönigt nichts und das öffnet Augen und regt definitiv zum Nachdenken an!

Fazit:
"Du wolltest es doch" von Louise O'Neill ist ein unglaublich wichtiges Buch, das mich emotional berühren konnte. Das Thema Vergewaltigung ist kein leichtes und so ist Emmas Geschichte keine einfache Kost. Mit Emma bin ich anfangs nicht warm geworden und auch mit dem Ausgang der Geschichte bin ich nicht komplett glücklich. Ich hatte mir einfach etwas anderes erhofft, obwohl ich auch zugeben muss, dass das Ende glaubwürdig und realistisch ist.
Ich vergebe sehr gute vier Kleeblätter.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Absolut mitreißend!

Niemalswelt
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Seit ihre erste große Liebe Jim vor einem Jahr unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen ist, hat Bee nicht mehr mit ihren vier besten Freunden gesprochen.
Als Whitley Bee zu ihrem Geburtstag einlädt, ...

Seit ihre erste große Liebe Jim vor einem Jahr unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen ist, hat Bee nicht mehr mit ihren vier besten Freunden gesprochen.
Als Whitley Bee zu ihrem Geburtstag einlädt, macht Bee sich kurz entschlossen auf den Weg nach Wincroft, denn sie vermutet, dass ihre Freunde mehr über Jims Tod wissen, als sie Bee gesagt haben.

"Niemalswelt" ist ein Einzelband von Marisha Pessl, der aus der Ich-Perspektive von Beatrice - Bee - Hartley erzählt wird.

Bee sieht ihre vier Freunde zum ersten Mal seit über einem Jahr wieder, denn sie will endlich die Wahrheit über den Tod ihres Freundes Jim erfahren, doch der Abend verläuft nicht wie geplant.
Auf dem Rückweg von einem Konzert entgehen sie nur knapp einen Autounfall, doch dann taucht ein mysteriöser Mann auf, der Wächter, der ihnen erklärt, dass der Unfall wirklich passiert ist und sie beinahe tot sind.
Sie sind in der Niemalswelt gelandet, einem Raum zwischen Leben und Tod, und in einer Zeitschleife von elf Komma zwei Stunden gefangen, die immer wieder aufs Neue beginnt. Am Ende jeder dieser sogenannten Wachen sollen die fünf Freunde abstimmen, wer die Niemalswelt lebend verlassen und ins normale Leben zurückkehren darf, denn nur einer kann überleben.

Mir haben besonders die vielfältigen Charaktere richtig gut gefallen!
Beatrice ist eine zurückhaltende Protagonistin, über die niemand etwas Schlechtes sagen kann. Sie ist gut und freundlich, hat aber auch so ihre Geheimnisse, die ich sehr spannend fand! Mit Bee bin ich schnell warm geworden und konnte mit ihr mitfiebern!
Whitley Lansing ist schön und klug, aber auch sehr jähzornig. Sie war Bees beste Freundin, doch auch zu ihr hatte Bee nach Jims Tod keinen Kontakt mehr. Wit ist genauso leidenschaftlich und manipulativ wie ihr Ex-Freund Cannon Beecham, einem genialen Hacker, der aber auch eine sehr freundliche Seite hat.
Kipling St. John ist ein richtiger Kumpeltyp mit seiner witzigen Art, doch er schleppt eine sehr schwere Kindheit mit sich herum, die ihn immer noch belastet.
Dann gibt es noch Martha Ziegler, die äußerst intelligent ist, aber auch sehr ruhig. Sie ist mit ihrer beobachtenden Art eher die Außenseiterin der Clique, doch trotzdem ein wichtiger Bestandteil.

Die Charaktere sind alle ziemlich eigen und besonders! Sie sind nicht durchgehend gut oder böse, haben alle ihre Geheimnisse und genau das hat sie so spannend gemacht! Sie sind eine bunte, aber auch sehr lebendige Truppe, die sich auf der Darrow-Harker School kennengelernt haben und durch Jim Livingston Mason zusammengekommen sind.
Jim war ein Songwriter mit einer enormen Anziehungskraft, der vor einem Jahr ums Leben gekommen ist. Die Umstände seines Todes sind immer noch ungeklärt und in der Niemalswelt stellt sich schnell heraus, dass die fünf Freunde erst das Rätsel um Jims Tod lösen müssen, bevor sie überhaupt an eine Abstimmung denken können.

Mir hat die Idee des Buches richtig gut gefallen! Besonders am Anfang war mir die Handlung zwar ein wenig zu sprunghaft, aber sie hatte von Beginn an ein hohes Tempo, was mir sehr gut gefallen hat!
Je mehr ich gelesen habe, desto besser kam ich in die Geschichte hinein und das Buch entwickelte sich wirklich zu einem richtigen Pageturner!
Ich fand die Niemalswelt sehr skurril, aber auch interessant und es war spannend die Wege der Charaktere zu verfolgen! Ich war gespannt, wer die Niemalswelt am Ende wohl verlassen würde und das Rätsel um Jims Tod wollte natürlich auch gelöst werden! Hier wurde ich von einer Wendung richtig überrascht! Marisha Pessl hat mich ziemlich an der Nase herumgeführt und das Ende hat mich fassungslos, aber auch zufrieden zurückgelassen!

Fazit:
"Niemalswelt" ist ein spannender Einzelband von Marisha Pessl!
Am Anfang war mir die Geschichte noch ein wenig zu sprunghaft, aber das hohe Tempo sorgte dafür, dass ich das Buch schon bald nicht mehr aus der Hand legen konnte! Die bunten Charaktere haben mir richtig gut gefallen und die Geschichte konnte mich von der ersten Seite an fesseln.
Ich vergebe fünf Kleeblätter!

Veröffentlicht am 13.03.2019

Habe mir deutlich mehr erhofft!

Nebenan funkeln die Sterne
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Seit über einem Jahr verlässt Emma Martins ihre Wohnung nur, wenn es unbedingt nötig ist.
Doch auf ihrem erfolgreichen Instagram-Account merkt man davon nichts, denn die Bilder zeigen ein fröhliches und ...

Seit über einem Jahr verlässt Emma Martins ihre Wohnung nur, wenn es unbedingt nötig ist.
Doch auf ihrem erfolgreichen Instagram-Account merkt man davon nichts, denn die Bilder zeigen ein fröhliches und aufregendes Leben.
Als der attraktive Nathan in das Appartment nebenan einzieht, bringt das Emmas abgeschottetes Leben ordentlich durcheinander!

"Nebenan funkeln die Sterne" ist ein Einzelband von Lilly Adams, der aus der personalen Erzählperspektive von Emma Martins erzählt wird.

Mit Emma bin ich leider überhaupt nicht warm geworden, auch weil ich Schwierigkeiten hatte, mich richtig in sie hineinzuversetzen!
Seit sie von Regensburg nach London gezogen ist, schottet sie sich in ihrer Wohnung mit wunderschöner Dachterrasse richtig ab und verlässt selten das Haus, bekommt sogar Panikattacken, wenn sie vor die Tür muss. In ihrer Vergangenheit gibt es einen Vorfall, der sie immer noch belastet und mit dem sie nicht richtig abschließen konnte, doch ich konnte ihre Ängste nie wirklich nachvollziehen und fand leider auch, dass sie ihre Ängste dann zu reibungslos überwunden hat!

Auf Instagram gaukelt sie ihren Followern ein perfektes und fröhliches Leben vor und zieht positive Energie aus den Reaktionen. Doch das Leben, das sie zeigt, ist eine dicke Lüge. Es hat mir nicht so gut gefallen, dass Emma sich immer weiter in ihren Lügen verstrickt. Natürlich will sie nicht, dass jemand merkt, wie einsam ihr tatsächliches Leben wirklich ist, aber die Wahrheit hätte an manchen Stellen wirklich gut getan!

Mit dem Einzug ihres neuen Nachbarn Nathan Burberry, wird ihr Leben kräftig durcheinandergewirbelt, denn die beiden teilen sich ausgerechnet die Dachterrasse, in die Emma so viel Arbeit gesteckt hat und die für sie zu einem Rückzugsort geworden ist. Er ist ein sehr höflicher Engländer, der Emma endlich aus ihrem Schneckenhaus gelockt hat.
Auch wenn Emma keine Beziehung will, kann sie nichts dagegen tun, dass er ihr immer mehr ans Herz gewachsen ist. Nathan hat mir eigentlich ganz gut gefallen, aber er ist mir irgendwie zu blass geblieben und ich konnte auch zu ihm keine richtige Bindung aufbauen. So konnte mich die Liebesgeschichte leider nicht mitreißen.

Ich habe mir insgesamt deutlich mehr von der Geschichte erhofft, vielleicht zu viel!
Besonders den Anfang fand ich fast schon zäh zu lesen, weil einfach zu wenig passiert ist. Irgendwann wurde es ein wenig spannender, die Geschichte ließ sich auch besser lesen, aber mich haben so viele Dinge gestört, dass ich das Buch leider nicht genießen konnte!

Fazit:
"Nebenan funkeln die Sterne" von Lilly Adams ist ein Buch, das mich leider überhaupt nicht fesseln konnte!
Ich hatte große Schwierigkeiten mit Emma als Protagonistin, wurde nicht warm mit ihr und konnte mich überhaupt nicht in sie hineinversetzten. Auch Nathan blieb mir zu blass und so konnte mich die Liebesgeschichte nicht berühren. Leider konnte mich dann auch die Geschichte an sich nicht mitreißen.
Ich habe von dem Buch deutlich mehr erwartet und vergebe zwei Kleeblätter!

Veröffentlicht am 11.03.2019

Spannende Geschichte!

Rayne - Die Macht der Schatten
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Als ihre Mutter nach einem mysteriösen Angriff in einen tiefen Schlaf fällt, zögert Rayne nicht und macht sich auf die Suche nach einem Heilmittel, denn auch mit ihrer eigenen Magie kann sie ihrer Mutter ...

Als ihre Mutter nach einem mysteriösen Angriff in einen tiefen Schlaf fällt, zögert Rayne nicht und macht sich auf die Suche nach einem Heilmittel, denn auch mit ihrer eigenen Magie kann sie ihrer Mutter nicht helfen.
Doch kaum hat Rayne die sichere Festung von Naranor verlassen, muss sie feststellen, dass die Angreifer der Königin nun hinter ihr her sind.

"Rayne - Die Macht der Schatten" ist ein Einzelband von Rachel Crane, der vorwiegend aus den personalen Erzählperspektiven der siebzehn Jahre alten Prinzessin Rayne Fjal'Har und dem zwei Jahre älteren Skandar Khardal erzählt wird.
Hin und wieder durften wir aber auch in die Sichten ihrer Brüder eintauchen und so auch den Kronprinzen Darragh Fjal'Har und Eyron Khardal, den Fürsten von Maél besser kennenlernen.

Am Anfang des Buches war ich ein wenig irritiert, ob das Buch wirklich ein Einzelband ist, denn Rayne ist die Tochter von Rissa und Elathar, den Protagonisten aus "Elathar - Das Herz der Magie", das ich noch nicht kenne. Aber schnell wurde klar, dass man dieses Buch nicht kennen muss, um Raynes Geschichte verfolgen zu können. Zumindest hatte ich überhaupt keine Probleme!

Rayne ist die jüngste Tochter des Königs von Tharennia und hat die magische Gabe ihrer Mutter geerbt, die sie an der Akademie des Bronn trainiert. Doch als ihre Mutter angegriffen wird und in einen tiefen Schlaf fällt, muss Rayne feststellen, dass ihr Wissen nicht ausreicht, um ihrer Mutter zu helfen und so macht sie sich auf, um ein Heilmittel zu finden.
Schnell wird klar, dass die Angreifer ihrer Mutter es nun auf Rayne abgesehen haben und es beginnt eine spannende Flucht, die Rayne und Skandar, dem Bruder ihres Verlobten, durch das ganze Land führt.

Sowohl Rayne, als auch Skandar mochte ich als Protagonisten echt gerne!
Rayne ist sehr beharrlich, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat und verfolgt ihre Ziele sehr gewissenhaft. Doch sie ist auch mitfühlend und mutig, eine tolle Mischung, die mir sehr gut gefallen hat!
Skandar ist erst seit kurzer Zeit wieder in Tharennia und muss sich vielen Vorurteilen und auch Hass entgegenstellen, denn er hat das Leben seines ältesten Bruders auf dem Gewissen. Die Jahre in der Verbannung haben ihn einsam gemacht und er vertraut anderen Menschen nicht schnell. Er ist ein temperamentvoller junger Mann, dem die Menschen des Landes am Herzen liegen, und hat einen tollen Humor!
Mit der sturen Prinzessin versteht sich Skandar auf Anhieb und auf ihrer gemeinsamen Reise kommen die beiden sich schnell näher, doch sie ist seinem Bruder versprochen und deshalb für Skandar unerreichbar.
Besonders Skandars Entwicklung hat mir richtig gut gefallen und ich hatte viel Spaß mit ihm und Rayne!

Mit dem Auftauchen des Schweifsterns regen sich dunkle Mächte in Tharennia.
Die sogenannten Schatten bedrohen die Menschenleben im Land und niemand weiß, woher sie gekommen sind und welche Ziele sie verfolgen. Nach dem Angriff auf Königin Rissa sind sie hinter Rayne her, die gemeinsam mit Skandar auch nach einem Weg sucht, wie man die Schatten besiegen kann.
Mir hat der Schreibstil von Rachel Crane sehr gut gefallen, denn die Geschichte ließ sich tichtig gut lesen! Ich fand aber, dass die Handlung ein wenig gebraucht hat, um in Fahrt zu kommen, doch es wurde immer spannender und die Geschichte hat mir immer besser gefallen! Es gab viele Wendungen, wovon mir manche ein wenig zu einfach waren, aber auch viele Überraschungen!
Außerdem gab es eine tolle Karte, dank dieser man den Weg von Rayne und Skandar durch Tharennia sehr gut verfolgen konnte!

Fazit:
"Rayne - Die Macht der Schatten" von Rachel Crane hat mir insgesamt richtig gut gefallen!
Es hat zwar ein wenig gedauert, bis die Handlung mich komplett mitreißen konnte, aber das Buch ließ sich immer sehr gut lesen und ich hatte viel Spaß mit Rayne und Skandar!
Ich vergebe sehr gute vier Kleeblätter für eine spannende Geschichte!

Veröffentlicht am 09.03.2019

Gelungener Auftakt!

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Bisher konnte Ophelia einer möglichen Verlobung erfolgreich aus dem Weg gehen.
Doch eine von den Doyennen arrangierten Ehe kann Ophelia unmöglich ablehnen, ohne sich selbst und ihre Familie zu entehren.
Unwillig ...

Bisher konnte Ophelia einer möglichen Verlobung erfolgreich aus dem Weg gehen.
Doch eine von den Doyennen arrangierten Ehe kann Ophelia unmöglich ablehnen, ohne sich selbst und ihre Familie zu entehren.
Unwillig reist sie mit ihrem Verlobten Thorn zu seiner Heimatarche und findet sich in einer Welt voller Intrigen wieder. Wem kann Ophelia am Pol vertrauen?

"Die Verlobten des Winters" von Christelle Dabos ist der Auftakt der Spiegelreisenden-Saga, der aus der personalen Erzählperspektive von Ophelia erzählt wird.

Ophelia ist eine sehr tollpatschige und zurückhaltende Protagonistin, die die Fähigkeit besitzt, Gegenstände zu lesen und durch Spiegel zu reisen. Am wohlsten fühlt sie sich in ihrem Museum, wo sie als Leserin die Geschichten ihrer Ausstellungsstücke herausfindet und sich sorgsam um die Exponate kümmert.
Als sie erfährt, dass die Doyennen eine Ehe aus politischem Interesse für sie arrangiert haben und Ophelias Verlobter Thorn noch nicht einmal von der Arche Anima, sondern vom Pol stammt, ist Ophelia wenig begeistert, zumal sie ihre Heimat verlassen muss.
Doch am Pol ist nichts, wie es scheint und Ophelia muss klug vorgehen, wenn sie den gefährlichen Intrigen entkommen möchte.

Als Protagonistin mochte ich Ophelia echt gerne, auch weil mir ihre Entwicklung richtig gut gefallen hat! Sie ist sehr still und hält sich eher im Hintergrund, wo sie lieber beobachtet und abwartet, aber im Verlauf der Handlung wird sie aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und muss sich am kalten Pol in einer Gesellschaft zurechtfinden, wo sie nicht weiß, wem sie vertrauen kann. Ich finde, dass sie im Laufe der Geschichte über sich hinausgewachsen ist und gelernt hat, für sich einzustehen, was mir richtig gut gefallen hat!
Sie trägt immer einen lebendigen Schal und eine Brille, die die Farbe wechselt, je nach Stimmung ihrer Trägerin, zwei sehr schöne Details, die ich ebenfalls sehr mochte! Ich fand sowieso, dass es viele liebevolle Kleinigkeiten zu entdecken gab, durch die die Geschichte und die Charaktere wunderbar abgerundet worden!

Thorn ist ein nicht besonders gesprächiger Mann, der selten ohne seine Taschenuhr in der Hand zu sehen ist. Er ist fast schon ungehobelt und begegnet seiner Verlobten nicht gerade mit Freundlichkeit. Und doch ist er mir irgendwo ans Herz gewachsen, ebenso wie seine Tante Berenilde.
Die Bewohner des Pols sind in viele Intrigen verstrickt, man weiß wirklich nicht, wem man vertrauen kann und welche Ziele die vielfältigen und interessanten Charaktere verfolgen, aber das hat es besonders spannend gemacht!
Am Anfang konnte mich die Geschichte noch nicht komplett fesseln und ich fand, dass da auch noch nicht viel Spannendes passiert ist, aber die Handlung hat immer mehr an Fahrt aufgenommen, ließ sich stets richtig gut lesen und irgendwann konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen!

Die Verlobung mit Thorn, einem Mann, den sie nicht kennt, führt Ophelia an den düsteren Pol, wo es selbst im Frühling nicht wärmer als minus fünfzehn Grad wird und der sich auch sonst stark von Ophelias Heimatarche Anima unterscheidet. Der Riss hat dafür gesorgt, dass die alte Welt zerbrach und aus ihren Stücken gingen einundzwanzig große Archen hervor.
Ophelia ist eine äußerst begabte Animistin, denn sie kann die Geschichte von Gegenständen bis zu deren Entstehung lesen. Am Pol begegnet sie vielen verschiedenen Klans, die ihre ganz eigenen Fähigkeiten haben. Die Drachen beispielsweise können mit ihren Klauen Personen über eine kleine Entfernung verletzten, während sich die Miragen geschickt auf das Illusionsweben verstehen. Dann gibt es noch das Gespinst, deren Mitglieder so miteinander verbunden sind, dass wenn einer etwas sieht, es alle sehen.
Die Welt, in die Christelle Dabos den Leser entführt, fand ich ebenfalls echt spannend!
Die verschiedenen Archen, die vielen Fähigkeiten ihrer Bewohner, aber auch den Riss an sich, der zu dieser neuen Welt geführt hat, haben mir sehr gut gefallen und ich freue mich schon darauf, noch mehr über die Welt zu erfahren!

Fazit:
"Die Verlobten des Winters" von Christelle Dabos ist ein gelungener Auftakt ihrer Spiegelreisenden-Saga!
Die Geschichte hat ein wenig gebraucht, um mich komplett fesseln zu können, aber mir haben sowohl die spannende Welt als auch die vielseitigen Charaktere total gut gefallen und mit der Zeit konnte mich auch die Handlung so stark packen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte!
Ich vergebe sehr gute vier Kleeblätter und freue mich schon sehr auf den zweiten Band!