Ein kluges, philosophisches und mit großer Leichtigkeit erzähltes Buch
FrankieEigentlich mag ich keine Katzenromane, diesmal liegt der Fall aber anders. Das Buch „Frankie“ von Jochen Gutsch und Maxim Leo, im Penguin Verlag erschienen, ist ein wunderbarer Roman über eine ganz besondere ...
Eigentlich mag ich keine Katzenromane, diesmal liegt der Fall aber anders. Das Buch „Frankie“ von Jochen Gutsch und Maxim Leo, im Penguin Verlag erschienen, ist ein wunderbarer Roman über eine ganz besondere Freundschaft, nämlich zwischen einem Menschen und einem sprechenden Kater. Wobei der Kater ein ganz und gar eigenständiger Geselle ist. Und eigenwillig dazu. Frankie trifft Richard Gold zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Gold will ohne seine verstorbene Frau nicht mehr leben. In dem Moment, in dem er aus dem Leben scheiden will, betritt Frankie die Bühne. Er hält Gold von allem ab, animiert ihn wieder, am Leben teilzunehmen. Die Geschichte erinnert ein bisschen an die Känguru-Chroniken. Der Kater bringt so richtig Schwung in die Bude, würde Frankie jetzt vielleicht sagen.
Zuerst irritierte mich die Sprache, Frankie spricht zum Leser in einer Art Slang. Er ist halt ein Straßenkater. Aber dann, nach einer Weile empfand ich das als stimmig. Frankie schließt man sofort ins Herz. Ich mag das Buch sehr, die Figuren – Gold, Frankie, den Professor, den muskulösen Eichkater und auch den sentimentalen Dealer und natürlich Anna Komarowa. Solche Freunde sind in jedem Fall wünschenswert. Ich habe gelacht und hatte Tränen in den Augen, weil einige Stellen auch traurig sind. Ich habe alles mit durchlebt und teilweise auch jemandem daraus vorgelesen. Es hat mir in den vier Tagen, in denen ich das Buch gelesen habe, die Busfahrt zur Arbeit versüßt und die Abendstunden nach der Arbeit. Den beiden Autoren, die auch als Journalisten arbeiteten, ist ein kluges, philosophisches und mit großer Leichtigkeit erzähltes Buch gelungen, das ein gutes Gefühl hinterlässt, obwohl es kein Buch ist, das seicht ist oder leichte Kost verspricht.
Frankie wirbelt also das Leben von dem depressiven Gold gehörig durcheinander und das auf eine so schöne, lustige und rührende Weise, dass der Leser großen Anteil an beider Leben nimmt und etwas betrübt ist, weil die Geschichte über die Freundschaft, die Liebe und das Leben schon nach 187 Seiten endet. Allerdings ist das Ende offen gehalten. Ein ganz ungewöhnliches Buch, für das ich eindeutig die volle Punktzahl vergebe und hoffe, dass es weitere Geschichten mit Frankie geben wird. Das Buch des Jahres bis jetzt! Unbedingt lesen!