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Christina19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2023

Selten hat mich ein Rezeptbuch so begeistert!

Brot sucht Aufstrich
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"Brot sucht Aufstrich" lautet das neue Buch der Bloggerin Valesa Schell. Es enthält 60 Rezepte für unterschiedlichste Brotaufstriche. Hier sind sowohl herzhafte als auch süße Varianten zu finden, wobei ...

"Brot sucht Aufstrich" lautet das neue Buch der Bloggerin Valesa Schell. Es enthält 60 Rezepte für unterschiedlichste Brotaufstriche. Hier sind sowohl herzhafte als auch süße Varianten zu finden, wobei an Vegetarier und Veganer genauso wie an Pescetarier gedacht wurde. Neben klassischen Aufstrichen beinhaltet das Buch außerdem Rezepte für Butter- und Frischkäseboards sowie für Chutneys und Relishes.
Bereits das Cover liefert einen guten Eindruck zur Gestaltung, die sich im Inneren des Buches ebenso ansprechend und in der gleichen hohen Qualität fortsetzt. Alle Rezepte sind klar strukturiert und dadurch sehr übersichtlich angeordnet. Sie sind verständlich geschrieben und somit einfach zuzubereiten - zumal leicht verfügbare und nicht zu viele Zutaten benötigt werden. Toll sind die Empfehlungen für passende Brotsorten und die Ideen zur Resteverwertung, die auf vielen Seiten gegeben werden. Unbedingt erwähnenswert finde ich außerdem die Fotos, die sehr hochwertig sind und in ganzseitigem Format jedem Rezept beigefügt wurden. Entscheidend bei einem Rezeptbuch ist schlussendlich natürlich der Geschmack der Speisen. Zwar habe ich noch lange nicht alle Aufstriche probiert, doch waren die, die ich schon zubereitet habe, wirklich lecker!
Man merkt, dass in diesem Buch viel Liebe steckt, denn der Inhalt ist unglaublich gut durchdacht - echt klasse! Selten war ich so angetan von einem Rezeptbuch!

Veröffentlicht am 01.11.2023

Ein lehrreiches Buch für kleine und große Buchliebhaber

Büchermenschen
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In "Büchermenschen - Wie ein Buch entsteht" werden vornehmlich Kindern etliche Berufe vorgestellt, die an der Entstehung eines Buches von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt beteiligt sind. Neben ...

In "Büchermenschen - Wie ein Buch entsteht" werden vornehmlich Kindern etliche Berufe vorgestellt, die an der Entstehung eines Buches von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt beteiligt sind. Neben Autor, Lektorin und Illustratorin sind u. a. auch die Druckerin, die Literaturkritikerin und der Bibliothekar zu finden. Gut gefallen mir die zahlreichen Informationen, die sich nicht nur auf die Aufgaben der einzelnen Berufsgruppen beziehen, sondern auch Hintergrundwissen beispielsweise zum Satz eines Buches, den Normen beim Druck oder einfach Kuriositäten liefern. Jede Seite ist großflächig illustriert, sodass alle Informationen nachvollziehbar veranschaulicht werden. Auf den ersten Blick wirken die Bilder sehr bunt, doch sie folgen einem Farbkonzept, dass sich durch das gesamte Buch zieht. Auch wenn die Darstellungen gut zum Inhalt passen, trifft deren Stil meinen persönlichen Geschmack zugegebenermaßen nicht so recht. Hervorzuheben ist die Bindung des Buches, die ich in dieser Form noch nicht gesehen habe und daher als sehr besonders empfinde. Sie spiegelt das Thema "Wie ein Buch entsteht" gelungen wider: Der Buchblock ist dank Schweizer Bindung offen zu erkennen, sodass Leser sehen können, wie die Seiten am Rücken zusammengenäht wurden. Die Pappen, die im Einband genutzt wurden, sind zudem sichtbar verarbeitet.
Auch als Erwachsener finde ich dieses Buch sehr informativ und werde es mit Sicherheit noch öfter zur Hand nehmen!

Veröffentlicht am 26.10.2023

Humorvolle Unterhaltung für die ganze Familie

Das Klugscheißerchen
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Mit "Das Klugscheißerchen" ist Marc-Uwe Kling ein wunderbar humorvolles Kinderbuch gelungen. Er erzählt darin von Tina und Theo, die ihre Eltern gerne mit ihrem (Halb-)Wissen zu belehren versuchen. Als ...

Mit "Das Klugscheißerchen" ist Marc-Uwe Kling ein wunderbar humorvolles Kinderbuch gelungen. Er erzählt darin von Tina und Theo, die ihre Eltern gerne mit ihrem (Halb-)Wissen zu belehren versuchen. Als kleine Besserwisser machen sie eines Tages während des Spielens Bekanntschaft mit einem kleinen blauen - pardon: türkisen Männchen. Dieses entpuppt sich als echtes Klugscheißerchen. Mit ihm finden sie schon bald heraus, ob auch ihre Eltern von der Besserwisserei betroffen sind.
Die Geschichte ist mit vielen alltagsnahen Situationen gespickt, sodass sich Kinder (und Eltern) an etlichen Stellen wiedererkennen können. Der Schreibstil ist absolut altersgerecht und entsprechend für Rezipienten im Kindergarten- und Grundschulalter gut verständlich. Dank der großen Portion Humor haben Kinder mit diesem Buch viel zu lachen.
Die Illustrationen sind witzig gestaltet und unterstreichen die Geschichte treffend. An der einen oder anderen Stelle (z. B. bei den Videokassetten und der Tageszeitung) sind zudem Witze versteckt, die auch erwachsene Leser schmunzeln lassen.
Wer tolle Unterhaltung für sich und seine Kinder sucht, ist mit diesem Buch gut beraten!

Veröffentlicht am 13.10.2023

Auslöser von Krieg und Wege zum Frieden kindgerecht erklärt

Wie wir den Frieden lernten
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Im Rahmen eines Römerprojektes baut Hilda mit zwei Freunden in der Schule einen Tempel. Als dieser durch ein Versehen im Schulhaus zu Bruch geht, ist mit Nicola aus der Parallelklasse schnell eine Übeltäterin ...

Im Rahmen eines Römerprojektes baut Hilda mit zwei Freunden in der Schule einen Tempel. Als dieser durch ein Versehen im Schulhaus zu Bruch geht, ist mit Nicola aus der Parallelklasse schnell eine Übeltäterin ausgemacht. Ein Wort gibt das andere und bald schon werden weitere Schüler in die Auseinandersetzung hineingezogen. Was mit kleinen Streichen als Rache beginnt, schaukelt sich immer weiter nach oben und endet schließlich in einer Eskalation. Bedrückt sehen die Kinder beider Klassen ein, dass sie zu weit gegangen sind und schließen mit einer Idee Hildas Frieden.

„Wie wir den Frieden lernten“ widmet sich zunächst den Themen Streit, Konflikt und Krieg, wobei die Umsetzung der Lebenswelt der Zielgruppe entsprechend gestaltet ist: Die Erzählweise aus Sicht der Figur Hilda hilft Kindern dabei, die Handlung leicht nachvollziehen zu können und Empathie zu entwickeln. Sprachlich ist das Buch für junge Rezipienten gut verständlich. Die Sätze sowie die Geschichte insgesamt besitzen eine angenehme Länge. Die Handlung ist im gesamten Buch großflächig und ansprechend bebildert. Durch ihren Stil und die außergewöhnliche Farbwahl erhalten die Illustrationen eine besondere Ausdruckskraft. Wichtig ist am Ende des Buches natürlich die Lösung der Situation und damit die Wiederherstellung von Frieden. Kinder erfahren hierbei, dass man schon auf mögliche Auslöser von Streitigkeiten ruhig und besonnen reagieren sollte. Ihnen wird also vermittelt, beispielsweise bei Missverständnissen oder unüberlegten Worten nicht auf Rache zu sinnen, um keine Gewaltspirale auszulösen. Sie lernen außerdem, dass man, wenn man Fehlverhalten erkennt, auf sein Bauchgefühl hören und mutig sein sollte. Man darf in einem solchen Fall seine Meinung äußern und sich nötigenfalls gegen eine Gruppe stellen, wenn man etwas als nicht richtig empfindet. Zuletzt können Kinder erkennen, welche große Bedeutung Frieden für ein glückliches Leben hat und dass man ihn jederzeit bewahren sollte.
„Wie wir den Frieden lernten“ gibt einen wichtigen Gesprächsimpuls für die Auseinandersetzung von Kindern mit den Themen Krieg und Frieden und ist damit (leider) aktueller denn je.

Veröffentlicht am 08.10.2023

Eine Mehr-Generationen-WG in einer außergewöhnlichen Zeit

The Marmalade Diaries
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Ben Aitken erzählt in seinem Tagebuch davon, wie er nach Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 bei der 85-jährigen Winnie einzog. Diese war nach dem Tod ihres Mannes Henry seit Kurzem verwitwet und benötigte ...

Ben Aitken erzählt in seinem Tagebuch davon, wie er nach Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 bei der 85-jährigen Winnie einzog. Diese war nach dem Tod ihres Mannes Henry seit Kurzem verwitwet und benötigte neben ein wenig Gesellschaft auch Unterstützung bei der Bewältigung ihrer täglichen Aufgaben in dem großen Eigenheim. Während sie es Ben anfangs nicht leicht machte, lernte er die alte Dame mit all ihren Eigenheiten allmählich kennen und lieben.

Der Autor berichtet in seinem autobiografischen Werk in Form von Tagebucheinträgen von seinen Erlebnissen mit Winnie. Während der gemeinsamen Zeit verhält er sich hilfsbereit und stets freundlich, während Winnie zunächst sehr barsch und unbarmherzig erscheint. Im Lauf der Geschichte lernt man sie zunehmend besser kennen und erfährt, dass sie trotz ihres hohen Alters ihre Aufgabe noch immer darin sieht, sich als Familienoberhaupt um alle zu kümmern und besonders ihren beeinträchtigten Sohn im betreuten Wohnen zu bemuttern. Hinter Winnies oft ironischen, fast sarkastischen Aussagen steckt somit eine doch liebenswürdige Frau, die es nur nie gelernt hat, ihre Gefühle, v. a. ihre Liebe für ihre Mitmenschen zum Ausdruck zu bringen.
Ben Aitken versteht es, die Ereignisse durch seinen Erzählstil sehr amüsant zu transportieren. Auch wenn mir ein wenig der Spannungsaufbau fehlte, hat mich das Buch somit gut unterhalten.
Ben Aitken zeigt auf, wie schwer der Verlust eines Menschen wiegt und wie hart uns Einsamkeit treffen kann. Er beweist außerdem, dass mehrere Generationen unter einem Dach eine gute Gemeinschaft bilden können, die füreinander sorgt und voneinander lernt. Zuletzt stellt das Buch die Frage in den Raum, weshalb es so schwer ist, Menschen, die wir lieben, zu sagen, was sie uns bedeuten. Es transportiert die Botschaft, sich öfter zu trauen, Gefühle auszusprechen.