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Veröffentlicht am 14.07.2024

Beeindruckendes Portrait

Romy. Mädchen, die pfeifen
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„Romy, Mädchen die pfeifen“ ist der Abschluss der Mütter-Trilogie von Felicitas Fuchs. Die Reihe umfasst 3 Bände á 600 Seiten. Durch den sehr interessanten Inhalt und den ausgesprochen lebendigen Schreibstil ...

„Romy, Mädchen die pfeifen“ ist der Abschluss der Mütter-Trilogie von Felicitas Fuchs. Die Reihe umfasst 3 Bände á 600 Seiten. Durch den sehr interessanten Inhalt und den ausgesprochen lebendigen Schreibstil verfliegen die Kapitel wie nichts.

Band 3 beginnt in den 80er Jahren und geht bis in die Gegenwart. Das Buch hat den Wunsch in mir ausgelöst, mehr Romane zu lesen, die in den 80ern spielen. Dies ist die Zeit meiner Kindheit und ich finde es interessant, über die gesellschaftliche und politische Situation zu lesen. Vieles ist mir bekannt und so gab es öfters einen „Ach ja“ Effekt.

Es fällt mir etwas schwer, zu diesem Buch eine „normale“ Rezension zu schreiben und die Handlung und die Charaktere zu bewerten. Diese Reihe beruht nämlich auf der Familiengeschichte von Felicitas Fuchs und Romy ist die Autorin selbst. Diese Tatsache macht die Ereignisse in dem Buch noch heftiger. Teilweise ist es wirklich ganz schön krasser Tobak, was dort passiert. Insbesondere das lang gehütete Familiengeheimnis ist so verrückt, dass man es unrealistisch finden würde, wäre es Fiktion. Aber es ist tatsächlich passiert.

Für mich war Romy eine bewundernswerte Frau. So kommt aus einem sozial schwachen Elternhaus. Ihre Mutter und ihr Vater sind beide dem Alkohol zugetan und sie erfährt wenig Zuneigung von ihnen. Trotzdem gelingt es ihr, ihr Leben in die Hand zu nehmen, obwohl ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Sie gibt nicht auf und kann sich manchen Traum erfüllen.
Am meisten beeindruckt hat mich, wie sie an ihrer Mutter Hanne festhält, obwohl diese sich einfach unterirdisch und lieblos verhält. Niemand würde es ihr übel nehmen, wenn sie den Kontakt abbricht.

Ich fand diese Reihe sehr lesenswert und vergebe 5 Sterne für „Romy, Mädchen die pfeifen“.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Mitreißend bis zum Schluss

Four Secrets to Share (Breaking Waves 4)
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Die vier Bände der „Breaking waves“ Reihe waren die ersten Bücher, die ich von Kristina Moninger gelesen habe und ich bin einfach begeistert vom lebendigen und mitreißenden Schreibstil der Autorin. Ihre ...

Die vier Bände der „Breaking waves“ Reihe waren die ersten Bücher, die ich von Kristina Moninger gelesen habe und ich bin einfach begeistert vom lebendigen und mitreißenden Schreibstil der Autorin. Ihre anderen Romane werde ich mir auf jeden Fall auch einmal anschauen!

„Four secrets to share“ ist das große Finale und ich war wirklich sehr auf die Auflösung von Josies Verschwinden gespannt.
Band 4 ist Lees Geschichte. Die Freundin, die bisher abwesend war und die wir nur aus Rückblicken kennen. Über große Strecken bleibt Lee weiterhin losgelöst von den Mädels den erst im letzten Drittel kommt es zum Wiedersehen. Einerseits fand ich es toll, dass die Handlung so auf Lee fokussiert war, denn ich empfand sie als sehr interessanten und facettenreichen Charakter. Trotzdem habe ich die anderen drei vermisst, die wir in diesem Band überwiegend in der Vergangenheitshandlung treffen.

Lee hatte es nie leicht im Leben. Sie wuchs mit ihrer Mutter in einem Trailerpark auf. Armut, Verlust und Einsamkeit sind die Themen, die ihre Glücksmomente immer wieder überschatten. Nach einem Unfall scheint auch ihr Traum vom Surfen ausgeträumt.
Sie kehrt zurück nach Harbour Bridge, wo ihre große Liebe Parker noch immer lebt.

Ich finde es beeindruckend, wie es Kristina Moninger gelungen ist, eine Reihe zu schreiben, die aus vier völlig unterschiedlichen Geschichten besteht. Die Vergangenheit hat sich zwar teilweise im Kreis gedreht aber im Kontrast dazu gab es in der Gegenwart keinerlei Wiederholungen sondern sehr abwechslungsreiche Handlungen.
Auch die Liebesgeschichten könnten nicht unterschiedlicher sein. Bei Avery und Jake flogen die Fetzen. Das Buch über Isa und Preston war das Witzigste der Reihe, bei Odina und Noah ging alles von 0 auf 100 und bei Lee und Parker war es das komplette Gegenteil. Eine slow-burn Romanze voller Unsicherheiten und nicht ausgesprochenen Emotionen, die den Leser genauso schmerzt, wie die Protagonisten und deren leise Töne mich berührt haben.

Das Mysterium um Josie schien auf den ersten Seiten überraschend gelöst, aber kann es nach allem plötzlich so einfach sein? Mit der Zeit kamen die vertrauten Zweifel zurück. Ist Josie noch irgendwo da draußen?
Kristina Moninger lässt sich fast bis zum letzten Augenblick Zeit, diese Frage zu beantworten. Die Reihe endet rund und unerwartet emotional, so dass ich direkt ein, zwei Tränen verdrücken musste.

Diese Bücher warens genauso schön, wie es die Cover hoffen ließen. Ich habe tolle Lesestunden verbracht und spreche gerne eine Empfehlung aus!

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Millie is back

Sie kann dich hören
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4 Jahre sind seit den Ereignissen in „Wenn sie wüsste“ vergangen. In „Sie kann dich hören“ treffen wir erneut auf Millie, die nach der Trennung von Enzo beschlossen hat, ihre unkonventionelle Berufung ...

4 Jahre sind seit den Ereignissen in „Wenn sie wüsste“ vergangen. In „Sie kann dich hören“ treffen wir erneut auf Millie, die nach der Trennung von Enzo beschlossen hat, ihre unkonventionelle Berufung an den Nagel zu hängen. Sie will nun seriös und regelkonform mit einem neuen Freund durchstarten. Doch das Schicksal hat andere Pläne mit ihr und so lernt Millie Wendy kennen, die dringend Hilfe benötigt.
Auch der zweite Band hat mich sehr schnell abgeholt und ich bin nur so durch die kurzen Kapitel geflogen. Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm zu lesen und baut stetig Spannung auf.
Die Geschichte scheint zunächst eindeutig – bis sie es eben nicht mehr ist. Ich war direkt überrascht, wie sich die Handlung entwickelt hat.
Im Vergleich zum ersten Band hat mir diesmal allerdings das Bitterböse gefehlt, dass auch mal dafür sorgt, dass man lachen muss.
Gut gefallen hat mir, dass trotz grundsätzlicher Ähnlichkeiten (Haushälterin, Gewalt an Frauen, reiche Leute...) „Sie kann dich hören“ eine ganz andere Geschichte ist als „Wenn sie wüsste“.
Ich freue mich, dass es noch einen dritten Band geben wird und möchte diesen am Liebsten sofort lesen.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Zwischenband ohne große Überraschungen

Das Erbe der Greiffenbergs - Zu neuen Ufern
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Nach dem der erste Teil von „Das Erbe der Greiffenbergs“ letztes Jahr ein Highlight für mich war, war die Fortsetzung natürlich Pflicht.
Ich hatte schon vermutet, dass mir Band 2 nicht ganz so gut gefallen ...

Nach dem der erste Teil von „Das Erbe der Greiffenbergs“ letztes Jahr ein Highlight für mich war, war die Fortsetzung natürlich Pflicht.
Ich hatte schon vermutet, dass mir Band 2 nicht ganz so gut gefallen wird, was sich auch bewahrheitet hat. Der Grund ist, dass die zentrale Hauptfigur Ferdinand ist, den ich als anstrengenden Charakter empfinde. Ein vom Erfolg verwöhnter Womanzier, der ohne Frage seine charmanten Momente hat. Er ist allerdings in vielen seiner Handlungen sorglos und macht sich erst zu spät Gedanken, ob er vielleicht seine Mitmenschen verletzt. Auch wenn er jedes Mal Reue empfindet, wäre eine frühere Einsicht oft von Vorteil.
Ferdinand arbeitet als Stuntman. Ein schwerer Unfall wirft sein Leben völlig durcheinander und es stellt sich die Frage, wie es nun für ihn weitergehen soll. Und dann ist da auch noch Christina, die zwar nicht in sein gewohntes Beuteschema passt, aber ihm trotzdem nicht mehr aus dem Sinn geht.
Der Rest der Familie kämpft gegen den drohenden Konkurs der Firma und auch das Verschwinden des Familienoberhaupts wird immer mysteriöser.
Pauline spielt diesmal leider nur eine untergeordnete Rolle, dafür lernen wir Nesthäckchen Antonia besser kennen. Ich freue mich bereits jetzt, dass sie im dritten Band im Fokus stehen wird.
Oma Elsa sorgt für den ein oder anderen Lacher und begeistert einmal mehr mit ihrer resoluten Art.
Auch wenn sich "Das Erbe der Greiffenbergs – Zu neuen Ufern" insgesamt sehr angenehm lesen lässt, war die Handlung doch ziemlich vorhesehbar und die Dramen der Familie von Greiffenberg brachten wenig Überraschungen mit sich.
Es war ein typischer Zwischenband. Nun sind noch einige Fragen offen, auf deren Klärung ich im Finale gespannt bin.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Maximal verwirrend

Anna O.
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Als ich „Anna O.“ in der Verlagsvorschau gesehen habe, hat mich der Klappentext sofort neugierig gemacht und ich hatte große Lust, dieses Buch zu lesen. Deswegen ist es schade, dass mir der Thriller deutlich ...

Als ich „Anna O.“ in der Verlagsvorschau gesehen habe, hat mich der Klappentext sofort neugierig gemacht und ich hatte große Lust, dieses Buch zu lesen. Deswegen ist es schade, dass mir der Thriller deutlich weniger gefallen hat, als erwartet.
Dabei klingt der Plot außergewöhnlich und originell. Anna O. Liegt nicht im Koma, sie ist einfach nur im Tiefschlaf, dies allerdings seit 4 Jahren. Zuvor soll sie angeblich ihre beiden besten Freunde erstochen haben.
Die Geschichte entfaltet sich anders als gedacht.
In Rückblicken lernen wir Anna kennen und es ist nicht so, dass es aus dem Nichts zu dieser eventuellen Tat kam. Wir erleben eine junge Frau, die von Dämonen geplagt wird und sich schon lange mit dem Thema Schlafwandeln / Mord im Schlaf beschäftigt. So ist dem Leser eigentlich relativ schnell klar, dass es hier weniger um eine Tragödie geht, sondern in irgendeiner Form um eine Inszenierung, die es nun zu entschlüsseln gilt.

Die komplett Geschichte wirft immer wieder große Fragezeichen auf und wird mit jedem Kapitel verworrener. Während die überwiegende Mehrheit der Handlung aus Sicht des Therapeuten Ben geschrieben ist, gibt es zudem eine Vielzahl an weiteren Charakteren, die ich allesamt undurchsichtig fand.
Ben verhält sich teilweise völlig irrational und ich konnte mich nur immer wieder über ihn und seine Gedankengänge wundern.

Ich habe das Buch mit vielen Pausen gelesen, da es mir schwer fiel, fokussiert zu bleiben. Der Schreibstil ist recht kühl und distanziert und es fühlt sich mehr wie eine Doku, als wie ein Roman an. Ich liebe grundsätzlich True Crime Podcasts und „Anna O.“ las sich, als wenn jemand einem einen besonders verrückten Fall erzählt, aber bei Thrillern bevorzuge ich, wenn die Geschichte nahbarer geschrieben ist, damit man richtig eintauchen kann.
Je länger ich las, desto absurder erschien mir die komplette Handlung. Teilweise war ich mir noch nicht mal sicher, ob ich das Buch überhaupt in irgendeiner Weise spannend finde oder ob ich einfach so maximal verwirrt bin, dass ich aus diesem Grund wissen will, wie es ausgeht.
Am Ende kamen dann zwei Twists hintereinander, die sich schon etwas vor der jeweiligen Enthüllung abgezeichnet haben und die mich darin bestätigten, dass ich dieses Buch eher doof fand.

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