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Veröffentlicht am 10.06.2023

Aufschlagen und eintauchen

Das Erbe der Greiffenbergs - Gegen den Wind
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„Das Erbe der Greiffenbergs – Gegen den Wind“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Dieses Buch ist wie eine ARD Vorabendserie oder Telenovela und einfach ein wunderbarer Unterhaltungsroman. ...

„Das Erbe der Greiffenbergs – Gegen den Wind“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Dieses Buch ist wie eine ARD Vorabendserie oder Telenovela und einfach ein wunderbarer Unterhaltungsroman.

Die bayerische High-Society, Intrigen, Firmenimperien, Freundschaften... alles verpackt in die schöne Landschaft rund um den Chiemsee.

Pauline hat sich eigentlich für ein Leben als Hausfrau und Mutter entschieden, doch der Alltag an der Seite ihres jähzornigen Mannes Sebastian wird immer schwerer erträglich. Als ihr Vater verschwindet und sie in seiner Vollmacht benennt, wird Pauline Geschäftsführerin des Familienunternehmens.
Leider steht die Feinkostfirma kurz vor dem Konkurs, zusätzlich hat sie mit einer Menge Gegenwind von ihrem Bruder, ihrem Onkel sowie Mitarbeitern und Lieferanten zu kämpfen.

Pauline ist eine Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt. Sie ist eine Kämpferin, die durch die neue Chance in ihrem Leben richtig aufblüht. Man drückt ihr alle Daumen, dass ihre Geschäftsideen erfolgreich werden und dass sie sich von dem Ekelpaket, mit dem sie verheiratet ist, lösen kann.

In dem Setting des Buches habe ich mich sehr wohlgefühlt. Ich gehe selber gerne wandern und verbringe viel Zeit in der Natur. Deswegen haben mir die Idylle des Chiemsees, die Berge und die Bauernhoftiere gut gefallen. Auch mit Paulines Wunsch vor allem regionale Produkte in Bioqualität zu vertreiben, konnte ich mich identifizieren.
Die Männer in der Geschichte, insbesondere Sebastian und Onkel Wolfgang hätte ich manches Mal gerne im Chiemsee ertränkt. Das Verhalten, welches die beiden gegenüber Frauen an den Tag legen ist an Respektlosigkeit kaum zu überbieten.
Dafür ist Oma Else ein ganz besonders warmherziger Mensch, der man ihre 80 Jahre überhaupt nicht anmerkt.
Ich habe schon eine Weile kein Buch gelesen, bei dem es mir so gut gelungen ist, völlig in der Geschichte abzutauchen und mich vom Alltag zu erholen. Von mir bekommt das Buch auf jeden Fall 5 Sterne.
Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, so dass ich auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzung bin auch wenn ich mir Leopold als Hauptfigur noch nicht so richtig vorstellen kann, da ich ihn für einen selbstbezogenen Kindskopf halte.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Leider das schlechteste Buch der Autorin

Bis zum Mond und zurück
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Dani Atkins gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Ihre Romane sind eigentlich eine Garantie für mich, dass ich eine emotionale Geschichte lesen werde, die mich begeistert. Deswegen bedaure ich wirklich ...

Dani Atkins gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Ihre Romane sind eigentlich eine Garantie für mich, dass ich eine emotionale Geschichte lesen werde, die mich begeistert. Deswegen bedaure ich wirklich sagen zu müssen, dass „Bis zum Mond und zurück“ für mich mit Abstand das schlechteste Buch der Autorin ist.
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Alex und Molly.
Alex ist ein junger Witwer, der seine Frau durch ein Zugunglück verloren hat und nun nicht nur mit seiner eigenen Trauer zu kämpfen hat, sondern auch mit der seines kleinen Sohns.
Diese Storyline ist ja eigentlich prädestiniert für Taschentuchalarm aber ich fand es so seltsam unnatürlich geschrieben, dass ich mich gar nicht in die Charaktere eindenken konnte. Alex und Connor wirkten auf mich so eindimensional wie Pappfiguren.
Zu Molly hatte ich deutlich mehr Draht und ihre Kapitel lasen sich angenehmer.
Trotzdem ging mir dieses Buch wahnsinnig auf die Nerven und ich musste innerlich immer wieder mit den Augen rollen. Die Idee, dass nach einer Organspende die Gefühle des Spenders im neuen Körper weiterleben ist so ausgelutscht und Dani Atkins weiß auch nichts Neues zu diesem Thema beizutragen.
Ich habe ständig gehofft, dass sich Alex und Molly, der das Herz von Alex Frau transplantiert wurde, nicht verlieben, damit die Handlung nicht völlig flach wird.
Auf den letzten Seiten kommt es dann noch zu völlig übertriebenen und unnötigen Drama.
„Bis zum Mond und zurück“ kann mit den anderen Romanen der Autorin leider nicht mithalten.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Sensibler und kraftvoller Debütroman

Und morgen ein neuer Tag
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Claire Alexanders Roman „Und morgen ein neuer Tag“ kommt auf den ersten Blick harmlos daher. Ein Cover mit pastelligem rosa und ein Klappentext, der ein wenig nach Liebesroman klingt.
Schnell stellt sich ...

Claire Alexanders Roman „Und morgen ein neuer Tag“ kommt auf den ersten Blick harmlos daher. Ein Cover mit pastelligem rosa und ein Klappentext, der ein wenig nach Liebesroman klingt.
Schnell stellt sich heraus, dass diese Geschichte alles andere als leichte Kost ist. Wäre das Buch mit einer Triggerwarnung versehen, wäre diese vermutlich eine ganze Seite lang. (Emotionale) Gewalt, Depressionen, Selbstverletzung, Fehlgeburten... alles, was man sich an schrecklichen Sachen vorstellen kann, kommt vor. Trotzdem wirkt der Roman zu keiner Zeit reißerisch oder übertrieben. Claire Alexander geht mit schwierigen Themen sehr sensibel um und verzichtet auf eine zu graphische Darstellung. Es geht weniger um den Akt an sich, sondern um die Auswirkungen auf die Psyche und das Leben danach.

Im Zentrum der Handlung steht die Ich-Erzählerin Meredith. Meredith ist 40-Jahre alt und hat das Haus seit über 3 Jahren nicht mehr verlassen. Sie hat sich zusammen mit ihrer Katze Fred eine kleine Welt geschaffen. Dank Home-Office, Lieferdienst und Co gelingt es, einen Alltag innerhalb der eigenen vier Wände aufzubauen. Ihre einzigen Kontaktpersonen sind ihre Freundin Sadie und ihre Therapeutin Diane.
Als Meredith über ein Selbsthilfeforum neue Freundschaften schließt, über ein Hilfeprogramm Tom kennenlernt und ihre Schwester nach Jahren wieder in Ihr Leben zurückkehrt, beginnt sich die Dynamik hinter ihren selbst errichteten Mauern zu verändern und es reift in ihr der Wunsch, wieder mehr an der Außenwelt teilzuhaben.
In Rückblicken erfahren wir außerdem mehr über Merediths Kindheit und Jugend.

„Und morgen ein neuer Tag“ ist eine ruhig erzählte Geschichte, die gerade durch die leisen Töne unter die Haut geht. Meredith ist ein Mensch voller Stärke. Selbst wenn es ihr schlecht geht, ist sie immer für ihre Mitmenschen da und voller Verständnis für deren Sorgen.
Auch Celeste und Tom sind wahnsinnig sympathische Menschen. Merediths Schwester Fee schließt man nicht sofort ins Herz, aber je mehr man erfährt, desto mehr leidet man auch mit ihr mit.

Der lockere Schreibstil und der ein oder andere humorvolle Moment sorgen dafür, dass die Geschichte nicht zu düster wird. Allgemein ist das Buch trotz all seiner Abgründe auch voller Hoffnung und vermittelt durchaus positive Emotionen.
Die Tiefgründigkeit und die ausgesprochen sensible und kraftvolle Umsetzung hat mich sehr beeindruckt, insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass es sich um einen Debütroman handelt.
„Und morgen ein neuer Tag“ war für mich absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Hen Party mit Folgen

One of the Girls
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„One of the girls“ hat mich in den Griechenland Urlaub begleitet und so konnte ich mir das beschriebene türkisblaue Wasser, die idyllische Landschaft und die Tavernen sehr gut vorstellen.

Lexi steht ...

„One of the girls“ hat mich in den Griechenland Urlaub begleitet und so konnte ich mir das beschriebene türkisblaue Wasser, die idyllische Landschaft und die Tavernen sehr gut vorstellen.

Lexi steht kurz vor der Hochzeit und ist mit ihren Freundinnen auf die Insel gekommen, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Unterschwellig hat eigentlich niemand Lust auf das Wochenende, nach außen bemüht sich jedoch jede, gute Laune zu verbreiten. Alle Mädels kennen natürlich die Braut Lexi, aber nicht alle kennen einander und so ist es nur natürlich, dass sich nicht jeder sympathisch ist.

Der Klappentext nimmt bereits vorweg, dass eine Person die Insel nicht lebend verlassen wird. Deswegen hatte ich angenommen, dass dieser Todesfall der zentrale Punkt der Geschichte ist, was sich als Irrtum herausstellte. Das Wochenende kommt zu seinem schrecklichen Höhepunkt erst gegen Ende und ich finde es sehr positiv, wie gut es der Autorin gelungen ist, den Leser über den Ausgang der Geschichte im Ungewissen zu lassen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wer sterben wird, es hätte jeder sein können und auch, als es zum Unglück kommt, überrascht die Autorin mit einem weiteren Twist, den ich in keinster Weise habe kommen sehen.
Schon allein deswegen hat das Buch 5 Sterne verdient, weil sich die Geschichte so völlig überraschend entwickelt.
Auch die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Am Anfang erschienen mir manche der Frauen, insbesondere Bella, nervig aber im Verlauf der Geschichte wurden mir alle sechs immer sympathischer. Man versteht, welche Schicksalsschläge zu dem teilweise etwas sonderbaren Verhalten geführt haben und kann die Personen besser verstehen.
Von mir bekommt das Buch eine volle Leseempfehlung. Die Kapitel sind kurz und werden abwechselnd aus der Perspektive der sechs Charaktere erzählt. „One of the girls“ ist ein Roman, kein Thriller, aber für mich war es trotzdem richtig spannend.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Entscheidungen der Charaktere teilweise schwer nachvollziehbar

Die Kinder der Luftbrücke
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Da mir die „Gut Erlensee“ Reihe so gut gefällt, wollte ich Juliana Weinbergs neuen Roman unbedingt auch lesen.
„Die Kinder der Luftbrücke“ habe ich im Großen und Ganzen auch gerne gelesen, auch wenn die ...

Da mir die „Gut Erlensee“ Reihe so gut gefällt, wollte ich Juliana Weinbergs neuen Roman unbedingt auch lesen.
„Die Kinder der Luftbrücke“ habe ich im Großen und Ganzen auch gerne gelesen, auch wenn die Geschichte nicht ganz so abwechslungsreich und kurzweilig ist, wie „Gut Erlensee“. Die Autorin erzählt von der Zeit der sowjetischen Blockade Berlins und der Versorgung durch die Luftbrücke. Mir war nicht bewusst gewesen, wie viele Monate dieser Zustand sich hinzog und der Roman beschreibt anschaulich und erschreckend die Nöte der Bevölkerung. Noch größere Nahrungsmittelnot als ohnehin schon, Jobverlust und die Angst vor einem neuerlichen Krieg.

Die Hauptfigur Nora ist eine sehr sympathische junge Frau. Ihr Ehemann wird seit Jahren vermisst und sie arbeitet hart, um ihren Kindern das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch ihre Mutter und ihre Schwester Hannah können immer auf sie zählen. Als sie sich in den amerikanischen Piloten Matthew verliebt, ist sie hin und her gerissen zwischen ihrem Pflichtbewusstsein und ihren Gefühlen.

Die Liebesgeschichte ist der zentrale Punkt des Romans und zwar nicht nur die von Nora, sondern auch alle ihre Kolleginnen aus dem Übersetzungsbüro gehen Beziehungen zu amerikanischen Soldaten ein. Das war für mich etwas viel auf einen Haufen. Die einzige Beziehung, die ich wirklich nachfühlen konnte, war die zwischen Ella und Tyler. Alle anderen, auch Noras waren sehr von jetzt auf gleich. Gesehen, Liebe auf den ersten Blick, Verlobung.
Generell fand ich die Charaktere und Situationen teilweise sehr überspitzt dargestellt.
Zum Beispiel gibt es Inga, eine intrigante Kollegin, die es mit ihrem Neid und ihren Spielchen völlig übertreibt und jede Konsequenz in Kauf nimmt. Die Geschichte spielt zu einer Zeit, in der jeder froh war, einen Job zu haben, insbesondere so einen. Ich weiß nicht, ob es jemand in dieser Situation wirklich dermaßen auf die Spitze treibt.
Auch die Schwestern Hannah und Nora legten teilweise ein Verhalten an den Tag, dass übertrieben selbstlos, bis hin zur Selbstaufgabe war.
Besonders extrem fand ich, dass Nora ihre 7-jährige Tochter entscheiden lässt, ob sie eine neue Beziehung eingehen soll. Selbstverständlich ist es für ein Kind schwierig, wenn ein Elternteil einen neuen Partner hat, aber über manche Themen kann man einfach nicht seine Kinder bestimmen lassen. Ende der 40er Jahre herrschte zumal noch ein anderer Erziehungsstil als heute, deswegen kam mir diese Situation noch unrealistischer vor. Auch der komplette Richtungswechsel der Tochter – um das Buch zu beenden – macht es nicht besser.

Was den Schreibstil anbelangt, hat sich „Die Kinder der Luftbrücke“ wirklich angenehm und flüssig gelesen. Viele Charaktere waren mir sympathisch, nur ihre Handlungen konnte ich leider oft nicht nachvollziehen.

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