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Claudia86

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Zwischen Krimi und Komödie

Die Farbe der Sterne
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Als Leo Sailer von seinem Vater das marode Grand Hotel am Kochelsee erbt, steht er vor der Frage, was er nun tun soll. Eigentlich will er das Traditionshaus, das sein Urgroßvater gebaut hat, unter allen ...

Als Leo Sailer von seinem Vater das marode Grand Hotel am Kochelsee erbt, steht er vor der Frage, was er nun tun soll. Eigentlich will er das Traditionshaus, das sein Urgroßvater gebaut hat, unter allen Umständen retten. Ganz im Gegensatz zu der jungen Managerin Julia Dehne, die Leos Vater noch kurz vor seinem Tod eingestellt hatte. Leos Vater Johannes wollte das Hotel verkaufen, um dem Sohn diese Bürde zu nehmen und hatte Julia angestellt, die dafür sorgen sollte, die Finanzen zu ordnen.

Als ein verschollenes Meisterwerk von Kandinsky auftaucht, scheint das die Rettung für Leo und das Hotel zu sein. Aber damit gehen die Probleme erst richtig los, denn Leo und Julia geraten in einen Strudel von emotionalen, kriminellen und komödiantischen Verwicklungen, in die Immobilienhaie, Klein- und Groß-Kriminelle, eine hoffnungslos überforderte Polizei sowie ein intellektueller Marder entscheidend eingreifen … „Die Farbe der Sterne“ ist ein Mix aus Krimi, romantischer Liebesgeschichte und Komödie, der Spannung und Humor sehr gut kombiniert.

Die Story ist sehr schnell erzählt und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten. Die Geschichte verbindet unterhaltsame Charaktere in einer nicht alltäglichen Geschichte. Die Hauptfigur Leo zum Beispiel ist ein Heißluftballondesigner, mit Höhenangst. Oder man erhält Tipps, was man alles im Haushalt mit Gin machen kann. Und das homosexuelle Gangsterpärchen verwendet Helium, um ihre Stimmen zu verstellen.

Wer einen klassischen Krimi erwartet, mit Verbrechen, Ermittlungen und dem Sieg der Gerechtigkeit, sollte die Hände von diesem Buch lassen. Vielmehr ist es eine Geschichte um ein verhindertes Verbrechen mit vielen unerwarteten Wendungen. Die Geschichte gipfelt in einer wilden Verfolgungsjagd und endet in meinen Augen absolut passend und wie das ganze Buch mit Augenzwinkern und Humor.

Der Roman ist witzig und unterhaltsam, und stellenweise auch sehr makaber. So bekommt man Einblicke in das Seelenleben des Marders Giacomo, der der Handlung gerne eine unerwartete neue Richtung gibt. Oder man wird Zeuge wie Margarethe, Leos Tante, mit allen Mitteln versucht, den unwilligen Farkas in ihr Bett zu bekommen. Mich hat es amüsiert, wie sich aus augenscheinlich kleinen Geschichten immer wieder neue Katastrophen entwickelt haben. Das Buch hat mir viel Spaß gemacht und ich würde gern mehr davon lesen...

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Wie das Schicksal spielt...

Die Blütenfreundinnen
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Es handelt sich um den Auftakt einer Reihe über vier Single-Frauen im Alter zwischen Mitte vierzig und Mitte fünfzig.

Kristin ist Innenarchitektin. Ihr Mann Holger, von dem sie seit Jahren getrennt ist, ...


Es handelt sich um den Auftakt einer Reihe über vier Single-Frauen im Alter zwischen Mitte vierzig und Mitte fünfzig.

Kristin ist Innenarchitektin. Ihr Mann Holger, von dem sie seit Jahren getrennt ist, hat ihr einen Auftrag in München vermittelt. In letzter Zeit glaubt sie, mittlerweile zum alten Eisen zu gehören und nicht mehr gegen die junge Konkurrenz bestehen zu können.

Lena ist Apothekerin und Mutter eines erwachsenen Sohnes. Über eine Dating-Plattform hat sie Benno kennengelernt. In München will sie ihn persönlich kennenlernen.

Nicole ist seit zwei Jahren Witwe, ihre Tochter wohnt mit Mann und den beiden Kindern im Dachgeschoss ihres Hauses. Nicole kümmert sich regelmäßig um ihre beiden Enkel, was jedoch als selbstverständlich hingenommen und ihr nicht gedankt wird. Sie besucht in München einen Kochkurs.

Und wie das Schicksal so spielt, streikt die Bahn und die Frauen suchen nach einer Möglichkeit, wie sie zurück nach Hause kommen. So werden die drei zu einer Zweckgemeinschaft und leihen sich zusammen das letzte noch verfügbare Fahrzeug.

Schnell merken die drei, dass sie gar nicht so weit voneinander entfernt wohnen und weil sie sich so gut verstehen, beschließen sie, dass sie sich wiedersehen wollen. Sie verabreden sich zu einem gemeinsamen Kochabend. Und hier stößt auch Antonia, genannt Toni, Nicoles Schwägerin, zu der Truppe.

Toni hat ihren Lebensgefährten beim Seitensprung erwischt und erfährt fast zeitgleich von seinem Lottogewinn. Sie sorgt dafür, dass das Geld auf ihr Konto überwiesen wird, und das ganz ohne schlechtes Gewissen, denn schließlich hat er das Lotterielos von ihrem Geld gekauft.

Fazit: Ich habe mich für das Buch entschieden, weil mir der Titel, das Cover und der Klappentext gefallen haben. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es sich um eine Reihe handelt, die um vier Freundinnen handelt, die in der „Blüte ihres Lebens" stehen. Und so erschließt sich für mich auch im übertragenen Sinne der Titel der Reihe.

Der Roman war für mich das erste Buch von Ellen Martin und ihr Schreibstil hat mich überzeugt. Man kommt in der Geschichte sehr schnell voran und lernt auch die vier Protagonistinnen auf angenehme Weise kennen. So unterschiedlich die vier Frauen auch sind, so bekommt man schnell das Gefühl, dass sich hier eine besondere Freundschaft entwickelt.

In den Kapiteln steht abwechselnd jeweils eine der vier Frauen im Mittelpunkt. Auch wenn ich Toni am wenigsten sympathisch fand, fand ich ihre Geschichte am interessantesten. Wir erleben sie in ihrem Alltag als Altenpflegerin, wo sie viel Herz zeigt und sich rührend um den neuen Heimbewohner Herrn Gruber kümmert, der gegen seinen Willen ins Heim verfrachtet wurde.

Die Kapitel sind recht kurz gehalten und man lernt schnell die vier Frauen und ihre unterschiedlichen Geschichten kennen. Anzumerken ist jedoch, dass man gerade zum Anfang durch die vielen verschiedenen Namen leicht den Überblick verlieren kann.

Man lernt die Frauen und ihre Leben in den 280 Seiten des Buches nur sehr oberflächlich kennen, jedoch würde ich mir wünschen, dass die Geschichte in den folgenden Bändern noch mehr Tiefe gewinnt.

Grundsätzlich ist das Buch nicht schlecht, es ist kurzweilig und unterhaltsam. Sehr gemocht hab ich auch die humorvollen Momente zwischen den Frauen oder auch mit Herrn Gruber. Den alten Herren hab ich sofort in mein Herz geschlossen.


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Veröffentlicht am 01.08.2024

Der Stoff aus dem die Träume sind

Die Amato-Schwestern: Der Stoff der Träume
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Der zweite Teil der Familiensaga über die Amato-Schwestern führt uns wieder zurück nach Chile.

Nachdem im ersten Teil die älteste Tochter der Familie ins Exil geflohen ist, wird Amelia in diesem Teil ...


Der zweite Teil der Familiensaga über die Amato-Schwestern führt uns wieder zurück nach Chile.

Nachdem im ersten Teil die älteste Tochter der Familie ins Exil geflohen ist, wird Amelia in diesem Teil zur Nebenrolle. Die zentrale Figur dieser Geschichte ist die jüngere Tochter Teresa.

Nach dem Tod ihres Vaters würde Teresa das Familienunternehmen gern weiterführen, doch der Erbe, ihr Bruder denkt nur daran, die Strumpffabrik so schnell wie möglich zu verkaufen.

Als sie sich kurzerhand entschließt, zusammen mit ihrer Mutter, ihre Schwester Amelia in Afrika zu besuchen, erlebt sie, wie schön es sein kann, für seine Träume und die große Liebe zu kämpfen. Teresa lässt sich nicht unterkriegen, sie sucht sich einen Job und setzt alles daran, die Fabrik ihres Vaters wieder aufzubauen.

Während Teresa mit ganzem Herzen an ihrem Traum arbeitet, droht jedoch ihre Familie zu zerbrechen. Ihr jüngster Sohn Felipe gerät auf die schiefe Bahn und ihr Ehemann Raul verfällt dem Alkohol, als er den Job bei seinem Onkel verliert. Als dann auch noch ihre Mutter schwer erkrankt und stirbt, droht sie den Boden unter den Füßen zu verlieren. Doch es keimt noch Hoffnung in ihrem Leben...

Ich muss sagen, dass sich der 2. Band auch unabhängig vom ersten lesen lässt. Das Wissen, was man aus dem ersten Band benötigt, wird gut eingeflochten und ergänzt die neue Geschichte.

Der Roman spielt in einer Zeit von den 1970er bis in die 2000er und man lernt viel über das Leben in Chile zu dieser Zeit, vor allem über die Einflüsse der Politik und wie sich das Leben für Frauen dort gestaltet hat.

Ich habe Teresa in mein Herz geschlossen, weil sie sich nicht durch Rückschläge unterkriegen lässt und auch gegen Widerstände ihren Traum verfolgt. Jo Kommer ist es gelungen, dass die Charaktere und ihre Emotionen für mich spürbarer waren und mich mehr erreicht haben, als im ersten Teil.

Mir hat die Fortsetzung gut gefallen. Und ich bin schon jetzt gespannt, was Sara, Teresas und Rauls Tochter im dritten Teil aus dem Erbe ihres Großvaters schaffen kann...

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Der einzigste Krimi aus der Feder von Lucinda Riley

Die Toten von Fleat House
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Drei Tote im Internat St Stephen's im idyllischen englischen Norfolk. Nur ein Zufall oder steckt doch mehr dahinter? Dies versucht Detective Inspector Jazz Hunter herauszubekommen. Schnell zeigen die Ermittlungen ...

Drei Tote im Internat St Stephen's im idyllischen englischen Norfolk. Nur ein Zufall oder steckt doch mehr dahinter? Dies versucht Detective Inspector Jazz Hunter herauszubekommen. Schnell zeigen die Ermittlungen jedoch, dass es sich nicht nur um tragische Unfälle handelt.

Jazz versucht hinter die geheimnisvollen Mauern des Internats zu blicken und findet schnell heraus, dass das erste Opfer seine Mitschüler gequält hat. Wer hätte als ein Motiv gehabt? Und in welchen Kontext dazu steht wohl der mysteriöse Selbstmord eines Lehrers. Doch je weiter Jazz in das Netz aus Beziehungen, emotionalen Abhängigkeiten und offenen Rechnungen eintaucht, merkt sie, wie weit sie in die Vergangenheit zurückgehen muss, wenn sie das Rätsel um die Toten von Fleat House enthüllen will…

Als Fan der Bücher von Lucinda Riley wollte ich mir natürlich diesen Krimi nicht entgehen lassen und hatte mich wirklich darauf gefreut, einfach mal noch eine andere Facette dieser tollen Autorin kennenzulernen. Leider ist diese wunderbare Autorin bereits vor drei Jahren an einer Krebserkrankung verstorben und so habe ich auch die letzten Bücher noch etwas vor mich hergeschoben, weil ich einfach nicht an den Punkt kommen möchte, wo ich weiß, da wird nichts mehr folgen...

Wer die Geschichten aus der Feder von Lucinda Riley kennt, der weiß das hier immer Gegenwart und Zukunft auf einander treffen, zunächst erzählt sie jede Geschichte für sich, bevor sie Stück für Stück zusammen finden. Doch in „Die Toten von Fleat House“ ist sie sich, wie ich finde, ein wenig untreu geworden.

Auch wenn die Protagonistin Jazz in ihren Ermittlungen weit in die Vergangenheit eindringen muss, bleibt die Geschichte doch in der Gegenwart ziemlich oberflächlich. Man lernt mit der Zeit alle relevanten Personen in der Geschichte kennen, und kann dort doch stellenweise auch ein bisschen den Überblick verlieren. Leider baut sich jedoch irgendwie nicht so recht eine emotionale Tiefe auf, wie man es eigentlich von der Autorin kennt.

Alles in allem ist es Kriminalroman, der unterhält aber auch nicht von vorn herein in Gänze durchschaubar. Mit der Zeit ergeben sich auch Entwicklungen die ich so nicht erwartet hätte. Das Buch ist nicht nur für alle Fans von Lucinda Riley geeignet, sondern auch für die Leser die gerne Krimis lesen, die nicht zu blutig sind.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Im Schicksal vereint...

Forgotten Garden
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Frustriert vom Leben und gefangen in der Trauer um ihren verstorbenen Mann, zieht sich Luisa immer mehr in ihr Schneckenhaus zurück.

Doch der Anruf des Patenonkels ihres verstorbenen Mannes soll ihr ...

Frustriert vom Leben und gefangen in der Trauer um ihren verstorbenen Mann, zieht sich Luisa immer mehr in ihr Schneckenhaus zurück.

Doch der Anruf des Patenonkels ihres verstorbenen Mannes soll ihr Leben verändern. Er will ihr die Gestaltung eines Gemeinschaftsgartens übertragen. Wo Luisa zunächst noch zögert, soll ein erster Besuch der Fläche ihre Meinung ändern.

Als sie vor Ort in einem Unwetter mit ihrem Wagen liegenbleibt, lernt sie den sympathischen Lehrer Cas und die widerspenstige Schülerin Harper kennen.

Als sich Luisa entscheidet, das Projekt zu verwirklichen, merkt sie jedoch schnell, dass die anderen Dorfbewohner ihr und ihrem Projekt nicht unbedingt wohlgesonnen gegenüberstehen.

Sharon Gosling ist mit„Forgotten Garden" ein Feel-Good-Roman gelungen, der durch seine besondere Geschichte besticht.

Die Idee für einen Garten, der jedem seine besondere Geschichte entlockt und einem Dorf ein Ziel gibt, was sie vereint, ist wirklich gut gelungen.

Die Autorin hat mit den Charakteren eine wirklich besondere Gemeinschaft geschaffen und zeigt, was alles möglich ist, wenn man an einem Strang zieht, so unterschiedlich die Menschen auch sein mögen.

Die Protagnistin Luisa ist hier ein besonderes Beispiel. Sie hat schon in jungen Jahren einen schweren Schicksalsschlag erlitten, der ihr ganzes Leben veränderte.

Die vielen Geschichten der Charaktere, die der Garten vereint, sind wirklich gut gelungen.

Was mich an der Geschichte begeistert hat, ist dass es sich hierbei nicht um eine klassische Liebesgeschichte mit dem Klischee-Happy-End handelt. Sondern um eine Geschichte mit einem Ende, dass so vorher nicht zu erwarten war...

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