Zwischen Krimi und Komödie
Als Leo Sailer von seinem Vater das marode Grand Hotel am Kochelsee erbt, steht er vor der Frage, was er nun tun soll. Eigentlich will er das Traditionshaus, das sein Urgroßvater gebaut hat, unter allen ...
Als Leo Sailer von seinem Vater das marode Grand Hotel am Kochelsee erbt, steht er vor der Frage, was er nun tun soll. Eigentlich will er das Traditionshaus, das sein Urgroßvater gebaut hat, unter allen Umständen retten. Ganz im Gegensatz zu der jungen Managerin Julia Dehne, die Leos Vater noch kurz vor seinem Tod eingestellt hatte. Leos Vater Johannes wollte das Hotel verkaufen, um dem Sohn diese Bürde zu nehmen und hatte Julia angestellt, die dafür sorgen sollte, die Finanzen zu ordnen.
Als ein verschollenes Meisterwerk von Kandinsky auftaucht, scheint das die Rettung für Leo und das Hotel zu sein. Aber damit gehen die Probleme erst richtig los, denn Leo und Julia geraten in einen Strudel von emotionalen, kriminellen und komödiantischen Verwicklungen, in die Immobilienhaie, Klein- und Groß-Kriminelle, eine hoffnungslos überforderte Polizei sowie ein intellektueller Marder entscheidend eingreifen … „Die Farbe der Sterne“ ist ein Mix aus Krimi, romantischer Liebesgeschichte und Komödie, der Spannung und Humor sehr gut kombiniert.
Die Story ist sehr schnell erzählt und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten. Die Geschichte verbindet unterhaltsame Charaktere in einer nicht alltäglichen Geschichte. Die Hauptfigur Leo zum Beispiel ist ein Heißluftballondesigner, mit Höhenangst. Oder man erhält Tipps, was man alles im Haushalt mit Gin machen kann. Und das homosexuelle Gangsterpärchen verwendet Helium, um ihre Stimmen zu verstellen.
Wer einen klassischen Krimi erwartet, mit Verbrechen, Ermittlungen und dem Sieg der Gerechtigkeit, sollte die Hände von diesem Buch lassen. Vielmehr ist es eine Geschichte um ein verhindertes Verbrechen mit vielen unerwarteten Wendungen. Die Geschichte gipfelt in einer wilden Verfolgungsjagd und endet in meinen Augen absolut passend und wie das ganze Buch mit Augenzwinkern und Humor.
Der Roman ist witzig und unterhaltsam, und stellenweise auch sehr makaber. So bekommt man Einblicke in das Seelenleben des Marders Giacomo, der der Handlung gerne eine unerwartete neue Richtung gibt. Oder man wird Zeuge wie Margarethe, Leos Tante, mit allen Mitteln versucht, den unwilligen Farkas in ihr Bett zu bekommen. Mich hat es amüsiert, wie sich aus augenscheinlich kleinen Geschichten immer wieder neue Katastrophen entwickelt haben. Das Buch hat mir viel Spaß gemacht und ich würde gern mehr davon lesen...