Mutausbruch-Kein Plan, mein Leben und ich
MutausbruchValentine, genannt Val startet unfreiwillig einen Neuanfang nach der Trennung von ihrem Freund Mike. Sie ist mit ihrem Studium fast fertig, den erhofften Platz für ihr Refendariat in der Kanzlei ihres ...
Valentine, genannt Val startet unfreiwillig einen Neuanfang nach der Trennung von ihrem Freund Mike. Sie ist mit ihrem Studium fast fertig, den erhofften Platz für ihr Refendariat in der Kanzlei ihres Freundes entfällt.
Eigentlich müsste sie froh sein Mike los zu sein. Denn Mike ist ganz schön egoistisch. Er möchte unbedingt das Val zu ihm zieht. Dabei fragt er nicht einmal was für Val wichtig ist. Ihre Bedürfnisse und Wünsche sind ihm total egal.
Wie hat er sich so zum Narren halten können? Aber Liebe macht bekanntlich blind.
Zitat aus dem Buch: „ Er Hat er ihr Luftschlösser gebaut, eines wolkiger als das nächste und am Ende dieser Wolkenbruch.“ wenn man liebt und dem anderen vertraut, dauert es eine Weile, bis man das ein oder andere hinterfragt oder auch erkennt, dass Vielleicht nicht alles so ist wie es scheint schon der Spruch: „Du liebst mich doch,oder? Also vertrau mir.“ Da sträuben sich mir die Nackenhaare. Sie war so blind gewesen. Gut, dass damit jetzt Schluss ist. Ihr Partner sollte sie unterstützen und an sie glauben und nicht ständig allein Pläne machen. Männer können ganz schön eindimensional sein. 😂
„Alles Arschlöcher“, pflegte ihre Oma immer zu sagen.
Für ihren Neustart ohne Mann und ohne Job, kehrt sie erstmal zurück zu ihrer Mutter nach Hamburg und deren an Demenz erkrankten Oma Lotte.
Als wäre das nicht schon alles schlimm genug, startet sie auch noch eine 10 tägige Fastenkur.
Sehr unterhaltsam geschrieben, nicht nur die Erkenntnisse der Fastenkur.😂.
Damit beginnt eine wirklich dramatisch- komische Reise zu sich selbst. Auch sehr informativ. Anfangs habe ich echt mitgelitten mit Val. Trotzdem eine tolle Erfahrung. Da könnte ich fast ans überlegen kommen es auch mal zu probieren mit einer Fastenkur.
Val hat es nicht leicht mit ihrer Familie allerdings ist sie selber auch gerade nicht besonders gut drauf und in der jetzigen Situation nicht die beste Gesellschaft. Anfangs fand ich die mütterliche Fürsorge und auch Vals Verhalten echt nervig. Aber nach und nach wird das Verhalten der Familie deutlicher. Auch das Miteinander der beiden Schwestern. Allerdings sind mir alle Familien Mitglieder nacheinander doch echt ans Herz gewachsen. Wie sie sich um Oma Lotte kümmern ist schon rührend. Sehr einfühlsam geschrieben.
Val hinterfragt ihre Berufung, sortiert sich neu, kommt ihrer Schwester wieder näher und schafft es aus der fürchterlichen Ausgangssituation neue Kraft zu schöpfen.
Während Val an der Alster sitzt machte sich ein Gefühl von Zufriedenheit in ihr breit, welches sie Düsseldorf nie erlebt hatte.
Dieses tiefgründige Buch über Verluste, Neuorientierung, Selbstfindung, Familie und vor allem MUT, hat mich sehr berührt. Ich würde mir auch manchmal einen Mutausbruch wünschen.
Ein sehr schönes Zitat am Ende des Buches: „ ….hab ich das Gefühl, dass ich es jetzt, genau JETZT einfach machen muss. Ich muss mich trauen. Wie würdest du sagen? Ich muss springen. Einen Mutausbruch eben.“
Ein herzliches Dankeschön an die Autorin für dieses großartige Lesevergnügen.