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Veröffentlicht am 09.02.2018

Mein absolutes Highlight

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen von Leigh Bardugo
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten ...

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen von Leigh Bardugo
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York – und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diana: Wonder Woman in spe
Alia: die Kriegsbringerin
Nim: schräger Wirbelwind mit Style
Theo: der verkannte Scherzkeks
Jason: der die Kontrolle nicht abgibt

Vorweg möchte ich sagen, dass ich absolut nicht der Typ für Superhelden-Geschichten bin, sie wirken mir oft einfach zu aufgesetzt. Hier war ich sehr neugierig, weil ich die Bücher der Autorin gerne lese und sehen wollte, was sie aus dieser Geschichte macht. Was ich hier geboten bekam, übertraf meine kühnsten Erwartungen…

Dianas Herkunft ist anscheinend in jeder Erzählung oder Verfilmung so überliefert worden, die Geschichte drumherum hat Leigh Bardugo wahrscheinlich frei erfunden. Zu dem aktuellen Film gibt es wohl leichte Parallelen, gerade was die „Entdeckung“ unserer Welt betrifft. Kriegerinnen werden nach ihrem heldenhaften Tod zu unsterblichen Amazonen und leben auf Themyscira. Diese Insel stellte für mich ein kleines Paradies dar. Die Landschaftsbeschreibungen fand ich sehr schön und bildhaft. Wer hier lebt, braucht auch keinen Kontakt zur sterblichen Welt mehr…
Diana wird in ihrer Gemeinschaft nicht richtig anerkannt, was sehr an ihr nagt. Sie möchte etwas vollbringen, damit auch sie wahrgenommen wird. Auf ihrer abgeschiedenen Insel ist Diana mit Göttern und den dazugehörigen Sagen verwurzelt – aber sie möchte einfach mehr!
Mir gefiel das Mädchen richtig gut, da sie eine sehr genaue Beobachtungsgabe hat und ihren Mitmenschen gegenüber äußerst direkt ist. Einige Szenen brachten mich sehr zum Schmunzeln. Diana entpuppt sich gerade Männern gegenüber als eher praktisch veranlagt und tritt ihnen ganz anders entgegen. Sie hat eine andere Sicht der Dinge, was mich mehrfach an den Terminator erinnerte. Auch vom Wortwitz her.

„Wir können nichts dafür, wie wir auf die Welt gekommen sind. Wir können nichts für das, was wir sind, wir können nur entscheiden, welches Leben wir führen wollen.
Seite 221

Alia war für mich ebenfalls ein besonderer Charakter. Sie will ebenso wie Diana ausbrechen, etwas bewegen und nicht ständig unter der Kontrolle ihres Bruders Jason stehen. Ihr Schicksal und ihre Bestimmung machen es ihr nicht gerade leicht, aber das weiß sie natürlich noch längst nicht. Sie machte den Eindruck eines typischen Teenies, der sich in der schnelllebigen Welt von heute gut zurechtfindet. Die beiden Mädchen waren für mich sehr ähnlich, auch wenn sie in komplett verschiedenen Welten leben.
Auf der einen Seite gibt es diese abgeschieden lebende Gemeinschaft auf der Insel, auf der anderen Seite das laute und schnelle New York, in der Google schon fast ein Gott ist;)
Die Nebenfiguren Nim, Theo und Jason gefielen mir ebenfalls sehr gut und konnten mich zu jeder Zeit überzeugen. Eine wirklich tolle Zusammenstellung, bei der jeder seine Daseinsberechtigung erhalten hat.

Wenn ich mich jetzt nicht sehr irre, fällt in dem ganzen Buch nicht einmal der Begriff „Wonder Woman“ – das fand ich richtig toll. So konnte ich einfach in diese Geschichte abtauchen und hatte nicht ständig das Gefühl, mich in einem Superhelden-Roman zu befinden. Das einzige, was mir stellenweise Probleme bereitete, war Dianas Kleidungsstil. Wenn sie in ihrem amazonenhaften Outfit daherkam, musste ich schon an diverse Filmplakate denken, die mir nur lächerlich erscheinen. Die Story hingegen empfand ich aber gar nicht als lächerlich, sondern eher als sehr cool! Ich wurde von der ersten Seite an mitgerissen und konnte kaum aufhören zu lesen.

Leigh Bardugo konnte mich mit Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen auf ganzer Linie überzeugen. Ich hatte nicht viel erwartet und wurde absolut positiv überrascht. Von der ersten Seite an wurde ich in eine Geschichte katapultiert, die eine intensive Mischung aus griechischer Göttersage und moderner Welt mit authentischen und besonderen Charakteren darstellt. Ein Hauch Magie und ein winziger Teil Liebe sind ebenfalls vorhanden. Die Kapitel wurden mit dem Wonder Woman-Zeichen untermalt, was ich toll fand. Hier gibt es zwei verschiedene Verzierungen, sodass man gut zwischen den Figuren unterscheiden kann. Der größte Teil gehört natürlich Diana, aber Alia kommt auch zu Wort. Die Autorin hat eine äußerst intensive Story kreiert, die auch Action beinhaltet. Diese kommt zwar erst ab ungefähr der Hälfte des Buches so richtig raus, aber mir wurde auch vorher auf keiner Seite langweilig. Ich habe die Geschichte nur so eingesogen. Eine unerwartete Wendung und ein großartiger Showdown, bei dem der Ausgang nicht komplett absehbar war, runden diese Geschichte noch zusätzlich ab. Worüber ich auch nach dem Lesen noch nachdenke, ist der Untertitel. Ich weiß nicht so recht, ob mir da der deutsche oder der englische stimmiger erscheinen soll – jeder für sich trifft auf jeden Fall den Kern der Story. Ich kann für dieses Buch nur eine große Leseempfehlung aussprechen und bin schon auf die weiteren Bände gespannt!


Die DC-Icons-Superhelden-Reihe

Wonder Woman
Batman von Marie Lu (erscheint voraussichtlich am 20.07.2018)
Catwoman von Sarah J. Maas (erscheint ?)
Superman von Matt de la Pena (erscheint ?)

Zum Autor

Leigh Bardugo ist in Jerusalem geboren, wuchs in Los Angeles auf, studierte in Yale und lebt in Hollywood. Ihre „Grisha“-Trilogie war ein weltweiter Bestseller und wird derzeit verfilmt.



ab 13 Jahren
448 Seiten
übersetzt von Anja Galic
ISBN 978-3-423-76197-0
Preis: 18,95 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Vorab-Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 09.02.2018

Anspruchsvoll und ruhig

Eine Insel zwischen Himmel und Meer
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Eine Insel zwischen Himmel und Meer von Lauren Wolk
erschienen bei dtv Reihe Hanser

Zum Inhalt

Crow hat ihr ganzes Leben auf einer winzigen Insel verbracht. Sie wurde, kaum ein paar Stunden alt, in einem ...

Eine Insel zwischen Himmel und Meer von Lauren Wolk
erschienen bei dtv Reihe Hanser

Zum Inhalt

Crow hat ihr ganzes Leben auf einer winzigen Insel verbracht. Sie wurde, kaum ein paar Stunden alt, in einem lecken kleinen Boot an den Strand gespült. Osh, der einzige Bewohner der Insel, hat sie gerettet. Bei ihm ist Crow aufgewachsen. Nur eine hat ihm dabei geholfen, die couragierte und liebevolle Miss Maggie. Alle anderen Menschen halten sich von dem Mädchen fern. Immer schon wollte Crow wissen, woher sie stammt und warum man sie fortgeschickt hatte. Ist es möglich, dass sie gar nicht von so weit her kommt? Als eines Nachts ein unheimliches Feuer auf einer vermeintlich menschenleeren Insel aufscheint, steigen in Crow all die unausgesprochenen Fragen nach ihrer Herkunft auf. Stück für Stück fügt sie das Puzzle ihrer Vergangenheit zusammen und begreift, was Familie wirklich bedeutet.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Vorab muss ich sagen, dass dieses Buch kein typisches Jugendbuch ist. Es ist von der ganzen Art her anders, was aber durchaus positiv gemeint ist.
Wir treffen hier auf die 12-jährige Crow, die mit ihrem Ziehvater auf einer winzigen Insel weit ab vom Schuss wohnt. Sie leben in einer einfachen Hütte, was aber auf eine Art ganz idyllisch wirkt. Die Autorin entführte mich auf eine abgeschiedene Insel, die nicht zuletzt durch das düstere und raue Wetter geheimnisvoll erschien. Auch die Menschen dort sind nicht gerade die Offenherzigsten… Das Setting passte jedenfalls wunderbar zur Geschichte. Lauren Wolk hat in diesem Buch Fakten mit Fiktion vermischt, was zu einer tollen Story geführt hat. Mehr dazu erfahrt ihr in ihrem Nachwort. Die Geschichte wird im personalen Erzählstil geschildert und spielt 1925. Dies wusste ich vorher nicht, es hat mein Lesegefühl aber nicht beeinträchtigt.

Ich bin hier auf ein sehr ruhig angelegtes Buch gestoßen, was ich so nicht erwartet hatte. Ein kleiner Teil hatte sogar einen leichten Krimi-Touch, welcher mir persönlich aber als zu unpassend erschien. Es fühlte sich in meinen Augen einfach nicht richtig an.
Die kleine Crow ist eine starke Protagonistin, die auf der Suche nach Antworten ist. Sie besitzt nur einen Zettel mit für sie noch unverständlichen Zeilenfragmenten. Das Mädchen hat eine Menge Fragen zu ihrer Vergangenheit und begibt sich somit auf eine interessante Reise. Die erschütternde Theorie von Crow, was ihre leiblichen Eltern und deren Beweggründe betrifft, wirft bald eine wahre Flut an wilden Vermutungen auf. Die Bedeutung der Feder, die sich auf dem Buchdeckel mit und ohne Schutzumschlag zeigt, wird schnell aufgeklärt. Die Erklärung gefiel mir sehr gut.

Lauren Wolk hat mit Eine Insel zwischen Himmel und Meer ein anspruchsvolles und ruhiges Buch geschrieben, das mich aber nicht komplett in seinen Bann ziehen konnte. Die Message und Idee dahinter fand ich toll, der Schreibstil ist flüssig, die Charaktere gefielen mir gut. Aber das entscheidende Fünkchen hat einfach gefehlt. Als Lektüre für die angegebene Altersgruppe empfinde ich das Buch als zu schwermütig. In diesem Buch geht es um tragische Hintergründe, erschütternde Familiengeschichten und Eltern, die nur das Beste für ihr Kind im Sinn haben. Vor allem geht es aber um Hoffnung und den Zusammenhalt von Menschen. Dabei ist es völlig egal, ob man wirklich miteinander verwandt ist oder nicht. Hier ist Blut nicht unbedingt dicker als Wasser oder wenigstens ist dies nicht der entscheidende Faktor. Man ist dort zu Hause, wo man geliebt wird!
Das Ende fand ich sehr passend und zum Glück nicht kitschig angehaucht. Ich kann das Buch empfehlen, allerdings eher an ein etwas älteres Publikum und Leser, die nicht viel Action und Spannung brauchen um in eine Geschichte abtauchen zu können.


Zum Autor

Lauren Wolk ist Schriftstellerin, Dichterin und bildende Künstlerin. Sie studierte an der Brown University Literatur, arbeitete u.a. als Redakteurin, Feuilletonistin und Lehrerin und ist derzeit stellvertretende Leiterin des Cultural Center of Cape Cod. Ihr Debütroman "Das Jahr, in dem ich lügen lernte" wurde von der Presse hoch gelobt und erhielt den Luchs von DIE ZEIT und Radio Bremen.


ab 12 Jahren
288 Seiten
übersetzt von Birgit Kollmann
ISBN 978-3-423-64035-0
Preis: 14,95 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und Vorablesen für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 05.02.2018

Zwischendurch ging der rote Faden verloren

Magisterium
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Magisterium 4 – Die silberne Maske von Cassandra Clare/Holly Black
erschienen bei Bastei Lübbe One

Zum Inhalt

Callum und Tamara haben einen schrecklichen Verlust erlitten. Sie wissen zwar endlich, wer ...

Magisterium 4 – Die silberne Maske von Cassandra Clare/Holly Black
erschienen bei Bastei Lübbe One

Zum Inhalt

Callum und Tamara haben einen schrecklichen Verlust erlitten. Sie wissen zwar endlich, wer im Magisterium ihr Gegenspieler ist. Aber sie können sich nicht sicher sein, wer sich im Kampf auf ihre Seite schlagen wird. Während sich die Kräfte des Bösen weiter im Hintergrund sammeln, gerät Callum immer stärker in eine Zwickmühle. Da er das Erbe des Feindes des Todes in sich trägt, könnte er dessen dunkle Gabe nutzen und für sich und seine Freunde geliebte Menschen vom Tod zurück ins Leben holen. Doch welchen Preis muss er zahlen, wenn er sich wirklich mit dem Bösen einlässt?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 4. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Als ich im November 2014 den ersten Teil der Reihe las, war ich nicht sonderlich begeistert. Viele andere Leser stellten den Vergleich mit Harry Potter an, wo ich überhaupt nicht mitreden konnte. Jetzt, im Januar 2018 sieht dies alles etwas anders aus. Inzwischen habe ich auch Band 2 und 3 verschlungen und fand sie doch recht fesselnd. Umso glücklicher war ich, dieses besondere Manuskript für die Leserunde in Händen halten zu können!

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht allzu schwer, allein bei einigen Figuren musste ich mir die alten Bände noch einmal zu Hilfe nehmen. Ansonsten aber waren die Thematik und Details wie auf Knopfdruck wieder vorhanden. Und jetzt sah sogar ich ständig Parallelen zu Harry Potter, dem ich mittlerweile ebenfalls verfallen bin – also, natürlich nur der Geschichte;)
Call hat sich auf jeden Fall weiterentwickelt. Er macht einen wesentlich reiferen Eindruck als im ersten Teil. Mittlerweile ist der Junge 15 Jahre alt und hat einiges durchgemacht. Zuletzt der tragische Tod seines Freundes, den er bis heute nicht verwunden hat und wofür er sich die Schuld gibt. Call fühlt sich sehr allein gelassen, da nach den schrecklichen Ereignissen jeder nur noch die böse Seele in ihm sieht und nicht mehr ihn selbst. In dem Punkt fand ich den Besuch von Calls Vater ganz toll:

„(…) Ich dachte, wenn ich dich anständig großziehe … wenn ich dir die richtigen Werte vermittle … wenn ich dich genug liebe, dann würde aus dir schon etwas Gutes werden.“
Seite 19

Genau das ist es doch, oder? Egal, welche Veranlagungen wir in uns tragen, wir werden durch unsere Erziehung und unser Umfeld geprägt und zu dem Menschen, der wir letztendlich sind. Nichts ist programmiert, allein die Möglichkeit in die ein oder andere Richtung gegeben. Denke ich jedenfalls.

Die Geschichte liest sich wieder sehr flüssig und es vergehen keine 100 Seiten, bevor der erste richtige Hammer mich quasi umhaute. Die Story entwickelt sich sehr spannend und auch unheimlich, was ich bei den Vorgängern so nicht empfunden habe.
Die kleine Liebesromanze fand ich wirklich ganz süß, aber für mich gingen dadurch die Intensität der eigentlichen Story und der rote Faden ein wenig verloren. Ich fand sie einfach etwas unpassend platziert.
Ich habe in diesem Buch einen größeren Einblick in die Welt der Chaosbesessenen erhalten, was auch Zeit wurde. In den voran gegangenen Büchern wurde nur viel erzählt, aber selten etwas dem Leser gezeigt. Ebenso wird die Vergangenheit von Constantine und seinem Bruder Jericho ein klein wenig beleuchtet.

Das Autorenduo Holly Black und Cassandra Clare hat mit dem vierten Teil ihrer Magisterium-Reihe wieder gute Arbeit abgeliefert. Ich war teilweise so in der Geschichte gefangen und konnte die Spannung kaum ertragen, dass ich sogar meine Kids kurz vertrösten musste. In Magisterium – Die silberne Maske geschehen unerklärliche und angsteinflößende Dinge, die mich das Buch kaum zur Seite legen ließen. Es gibt Hochs und Tiefs, nie wusste ich, woran ich wirklich war. Doch leider enttäuschte mich gerade das Ende etwas. Darunter hatte ich mir viel mehr vorgestellt, aber leider wurde ich mit wenigen Seiten abgespeist. Näher möchte ich darauf wegen der Spoiler-Gefahr nicht eingehen, aber wenn ihr das Buch lest, werdet ihr sicherlich verstehen, was ich meine. Zusätzlich gefiel es mir nicht so gut, dass der silbernen Maske aus dem Titel kaum Beachtung geschenkt wurde. Sie erschien mir wie ein kleines Detail, das nicht weiter wichtig war. Außerdem fand ich es noch sehr schade, dass an dem Buch nicht wirklich viel dran war. Wenn man bedenkt, was für dicke Schinken gerade Cassandra Clare sonst schreibt… Durch die Leserunde wurde dies nun etwas hinausgezögert, aber sonst ist es eine Lektüre für höchstens zwei Tage für mich. Wenn ich richtig informiert bin, ist bei dieser Reihe mit Teil 5 das Finale zu erwarten – ich bin sehr gespannt! Hier wurde ich – trotz meiner Kritikpunkte - wieder gut unterhalten und kann für die Reihe insgesamt eine Leseempfehlung aussprechen.


Die Reihe

Magisterium – Der Weg ins Labyrinth
Magisterium – Der kupferne Handschuh
Magisterium – Der Schlüssel aus Bronze
Magisterium – Die silberne Maske
Magisterium – The Enemy of Death (Originalausgabe erscheint voraussichtlich im September 2018)

Zum Autor

Cassandra Clare wurde als Kind amerikanischer Eltern in Teheran geboren und verbrachte die ersten zehn Jahre ihres Lebens in Frankreich, England und der Schweiz. Da ihre Familie ständig umzog, wurden Bücher ihre besten Freunde. Nach dem Studium war Cassandra Clare in New York und Los Angeles für verschiedene Magazine tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Katzen in Amherst, Massachusetts. 2006 machte sie das Schreiben von Fantasyromanen zu ihrer Hauptbeschäftigung.

Holly Black wurde 1971 in New Jersey geboren. Sie wurde durch ihre Fantasy-Reihe Die Spiderwick-Geheimnisse bekannt, die auch verfilmt und zu einem internationalen Bestseller wurde. Holly Black lebt mit ihrer Familie und mit vielen Tieren in Amherst, Massachusetts.


ab 12 Jahren
253 Seiten
übersetzt von Anne Brauner
ISBN 978-3-8466-0059-7
Preis: 17 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und der Lesejury für die Bereitstellung dieses Exemplars und die Leserunde bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Idee
  • Spannung
Veröffentlicht am 26.01.2018

Eine wunderbare Reise

Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens
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Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens von Jen Malone
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Senioren statt See? Ihren perfekten Sommer hatte sich Aubree wirklich anders ...

Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens von Jen Malone
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Senioren statt See? Ihren perfekten Sommer hatte sich Aubree wirklich anders vorgestellt. Denn statt zu Hause in der Sonne zu faulenzen, findet sie sich plötzlich als Reiseleiterin einer Seniorenbustour durch Europa wieder – getarnt als ihre ältere Schwester Elizabeth, der sie einen Gefallen schuldet. Schnell werden Aubrees Fähigkeiten auf die Probe gestellt und sie droht schon vor dem ersten Halt aufzufliegen. Der Eiertanz wird nicht besser, als ein unerwarteter Gast zur Gruppe stößt: Sam, Sohn der Reiseveranstalterin. Damit ihre Maskerade nicht aufgedeckt wird, muss Aubree ihre Rolle als Elizabeth um jeden Preis aufrechterhalten. Dass Sam unwiderstehlich ist, hilft da nicht gerade weiter. Aubree steht zwischen den Stühlen: Ihre Beziehung zu Sam setzt das Verhältnis zu ihrer Schwester aufs Spiel, die sich auf sie verlässt. Was soll sie bloß tun? Als Aubrees Reiseleiterqualitäten mehr denn je gefragt sind, muss sie nicht nur eine Entscheidung treffen, sondern auch beweisen, wer sie wirklich ist.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Hank und Maisy: verliebtes Ehepaar auf Hochzeitsreise
Mr. Fenton: Lehrer mit Einfühlungsvermögen
Emma und Mary: Freundinnen mit krassem Style
Dolores: zurückgezogener Überraschungsgast

Erst einmal finde ich die Aufmachung dieses Buches richtig toll. Es hat einen kartonierten Einband, was äußerst stabil wirkt. Das Cover sieht wie eine Postkarte oder auch der Inhalt eines Reisepasses mit verschiedenen Stempeln aus. Dazu noch die Packing List - macht gleich Lust auf eine Reise! Die Geschichte wird in der personalen Erzählform geschildert.

Aubree ist 17 Jahre alt und das Chaos in Person. Sie legt die ein oder andere unfreiwillige Slapstick-Einlage hin, wirkt oft total überdreht und auch tollpatschig, aber ich schloss sie gleich in mein Herz. Eine Protagonistin, die nicht perfekt ist und ständig lustige Ausdrücke erfindet.

Sieht aus, als hätte es mich ins Land der lakritzmampfenden Riesen mit den supercoolen Schuhen verschlagen.
Seite 57

Elizabeth ist 21 Jahre alt, Aubrees Schwester und die Perfektion in Person. Ob nun angeeignet oder schon so geboren – ich mag solche Menschen nicht wirklich. Ohne Fehler zu sein ist für mich äußerst unrealistisch und langweilig. Wie soll man denn etwas lernen?
Aubree sieht zu Elizabeth auf und möchte wieder einen besseren und engeren Kontakt zu ihr haben. Aubree schreit quasi nach Anerkennung, die von Elizabeth eher zu wünschen übriglässt. Daher begibt sich das junge Mädchen auch ohne Umschweife auf diese Reise und erweist Elizabeth damit einen Gefallen. Wie ihr euch denken könnt – das Chaos ist vorprogrammiert!
In die Mutter der beiden Schwestern konnte ich mich gut hineinversetzen. Sie ist wahnsinnig besorgt und fürsorglich, so dass es einen Teenager schon einmal nerven kann. Aber ich mag solche Mütter lieber als welche, die sich einen Dreck um ihre Kids scheren und nur froh sind, wenn diese nicht zu Hause sind und sie sich nicht kümmern müssen.
Die Senioren habe ich euch oben schon in einer kleinen Übersicht vorgestellt, mehr möchte ich zu ihnen auch gar nicht sagen. Nur, dass sie jeder für sich ganz zauberhafte Menschen sind.
Dann wäre da noch Bento, der Busfahrer zu erwähnen. Auch eine ganz liebenswerte Person, die Aubree jederzeit den Rücken stärkt. Durch ihn können wir auch noch unser Spanisch etwas aufpolieren – das ist doch mal ein netter Nebeneffekt des Lesens, oder? :)
Sam ist von Zeitlos Reisen und ein wenig älter als Aubree. Eine weitere Person, die ich vom ersten Moment an wahnsinnig mochte. Aber auch zu ihm wird nichts weiter verraten.

Diese Geschichte entführte mich auf eine ganz besondere Reise, die mit keiner Seite langweilig wurde. Ich durfte durch Aubrees Augen Städte wie Amsterdam, Salzburg, Wien und auch Venedig erleben. Bildlich konnte ich mir anhand von Jen Malones tollen Umgebungsbeschreibungen alles sehr gut vorstellen. Einen Schauplatz in Salzburg habe ich als Kind sogar selbst besucht und meine Erinnerungen wurden wieder hellwach.
Die Autorin hat in diese flüssige Story noch geschichtliche Fakten einfließen lassen, was ich sehr interessant fand. Ich bin bestimmt kein Typ für solche Reiseleiterveranstaltungen (Gucken Sie mal links, auf der rechten Seite finden sie das und das…), aber hier passte es einfach sehr gut und die Fakten wirkten zu keiner Zeit oberlehrerhaft.

Jen Malone hat mich mit ihrer Städtereise sehr gut unterhalten. Sie hat von Anfang an eine gute Portion Humor mit eingebracht, geschichtliche Fakten verstreut und überaus sympathische und authentische Charaktere erschaffen. Ich habe Länder und Städte erleben dürfen, die gleich das Reisefieber bei mir weckten, und ein bisschen Spanisch lernen ist dabei auch noch rausgesprungen. Eine chaotische Protagonistin, die diese Reise eigentlich gar nicht leiten sollte, wird erfinderisch und boxt sich durch. Wie ihr euch denken könnt, ist ein großes Lügenkonstrukt entstanden, das es so human wie möglich wieder aufzulösen gilt. Soll ja schließlich niemand zu Schaden kommen. Doch natürlich läuft nicht immer alles glatt und ich fand mich mit Aubree zusammen in lustigen, schrägen und auch traurigen Situationen wieder. Einen großen Schockmoment gibt es leider auch, was ich aber schon ahnte. Ob sich trotz allem die Geschichte zum Guten wendet und was Elizabeth über Aubree letztendlich denkt, müsst ihr selbst herausfinden. Mir fiel nach knapp über 300 Seiten der Abschied sehr schwer und ich kann euch Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens nur wärmstens empfehlen!





Zum Autor

Mit turbulenten Ereignissen kennt sich Jen Malone bestens aus. Immerhin arbeitete sie schon als Presseagentin in Hollywood, bereiste innerhalb eines Jahres 42 Länder, lernte ihren Ehemann auf der Autobahn kennen und bekam die Wehen bei der Geburt ihrer Zwillinge im Tourbus eines Rockstars. Heute hebt sie sich solche Abenteuer lieber für ihre Bücher auf. Sie weiß also genau, wovon sie in Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens schreibt.


ab 13 Jahren
320 Seiten
übersetzt von Jessika Komina/Sandra Knuffinke
ISBN 978-3-7348-5034-9
Preis: 17 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 16.01.2018

Spannende Lesestunden in verschiedenen Zeiten

Pheromon 1: Pheromon
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Pheromon – Sie riechen dich von Rainer Wekwerth und Thariot
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Stell dir vor, du bist siebzehn Jahre alt. Du stehst vor dem Spiegel und entdeckst in deinen Augen einen ...

Pheromon – Sie riechen dich von Rainer Wekwerth und Thariot
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Stell dir vor, du bist siebzehn Jahre alt. Du stehst vor dem Spiegel und entdeckst in deinen Augen einen goldenen Schimmer, der vorher nicht da war. Aber das ist nicht alles. Plötzlich kannst du die Gefühle der Menschen riechen, brauchst keine Brille mehr und löst die schwierigsten Matheaufgaben im Kopf.
Irgendwie cool.
Irgendwie verstörend.
Noch während du dich fragst, was mit dir los ist, beginnt ein Abenteuer ungeahnten Ausmaßes. Ein Kampf um das Schicksal der ganzen Welt – und du bist mittendrin.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Geschichte wird abwechselnd in der dritten Person in zwei verschiedenen Zeiten erzählt. Einmal befinden wir uns im Jahr 2018, einmal im Jahr 2118. Diese Kapitel sind in verschiedenen Schriftarten verfasst worden, was mir gut gefiel. So konnte ich noch besser zwischen den Zeiten differenzieren.
Natürlich fragt man sich von Anfang an, wie die beiden Jahre zusammenhängen mögen. Denn offensichtlich gibt es nur eine Gemeinsamkeit, auf die ich hier aber nicht näher eingehen werde.
Die Protagonisten könnten nicht unterschiedlicher sein. 2018 gibt es den 17-jährigen Jake, 2118 den 68-jährigen Travis. Jake ist mehr der „normale“ Teenager, der plötzlich besser riechen, sehen und rechnen kann. Travis ist ein in die Jahre gekommener Arzt mit tragischer Vergangenheit. 2018 herrscht ein heißer Sommer, 2118 bibbern wir im kalten Winter mit den Charakteren um die Wette. Als Leser stolpert man wirklich in zwei verschiedene Welten, was ich sehr interessant fand. Zu einem späteren Zeitpunkt kommt in der Zukunft noch ein weiterer Charakter hinzu. Auch diese Perspektive gefiel mir sehr gut.

Anhand des Buchtitels kann man sich natürlich schon ungefähr denken, worum es geht, aber die Auflösung hat mich dann doch ein Stück weit überraschen können. Der Leser wird sehr lange im Unklaren gelassen, aber dies wirkte auf mich nicht unnötig in die Länge gezogen.
Ich fand die Geschichte wirklich sehr spannend und auch der medizinische Teil konnte mich fesseln. Doch die teilweise derbe Ausdrucksweise und stellenweise brutalen Szenen mochte ich gar nicht. Als Eltern können wir es nicht verhindern, wie unsere Kids reden, aber ich muss ihnen nicht noch solche Ausdrücke in einem Jugendbuch mit dieser Altersempfehlung unter die Nase reiben…

Rainer Wekwerth und Thariot konnten mir mit ihrem Gemeinschaftsprojekt Pheromon – Sie riechen dich spannende Lesestunden bescheren. Die verschiedenen Zeiten sind interessant gestaltet worden und man rätselt natürlich unwillkürlich mit. Die Charaktere erschienen mir authentisch, ebenso ihr Handeln. Die Ausdrucksweise war sicherlich zeitgemäß, gefiel mir aber gar nicht. Anhand des Covers befürchtete ich, dass ich auf eine Vielzahl von Krabbeltierchen und Insekten stoßen würde – dem war aber zum Glück nicht so. Obwohl mir einige Szenen durchaus einen undefinierbaren Schauer über den Rücken laufen ließen… Die Puzzleteile fügen sich mit der Zeit immer mehr ineinander und es erschließt sich einem plötzlich der Sinn des Ganzen. Einiges hatte ich zwar erwartet, trotzdem führten mich die Autoren noch in eine ganz unerwartete Richtung. Ich habe noch viele Fragen offen und bin gespannt auf die Fortsetzung!



Zum Autor

Rainer Wekwerth hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und dafür Preise gewonnen. Zuletzt die Jugendbuchpreise Segeberger Feder, Goldene Leslie und Ulmer Unke. Mit seiner "Labyrinth"-Trilogie landete er zudem auf der Spiegelbestsellerliste. Die Kinoverfilmung ist in Vorbereitung. Rainer Wekwerth ist verheiratet, Vater einer Tochter und lebt in der Nähe von Stuttgart.

Thariot hat eine Schwäche für spannende Geschichten. Bereits als Fünfzehnjähriger begann er mit dem Schreiben, vor allem Kurzgeschichten, bis er dann in 2009 die Arbeit an seinem ersten Buch startete. Thariot, in seinem letzten Leben von Beruf IT-Manager, ist ein Bildermensch. Er hat die Fähigkeit, Bilder schnell in Wörter zu übersetzen, und kann es einfach nicht lassen, diese auf Papier zu bringen.


ab 14 Jahren
416 Seiten
ISBN 978-3-522-505536
Preis: 17 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars und die tolle Überraschung bedanken!