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Veröffentlicht am 22.02.2017

Anders als Band 1

Sunshine Girl - Das Erwachen
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Sunshine Girl – Das Erwachen von Paige McKenzie
erschienen bei Bloomoon

Zum Inhalt

Sunshine Griffin ist keine normale Siebzehnjährige. Sie ist eine Luiseach, ein Mensch, der Geister und Dämonen sehen ...

Sunshine Girl – Das Erwachen von Paige McKenzie
erschienen bei Bloomoon

Zum Inhalt

Sunshine Griffin ist keine normale Siebzehnjährige. Sie ist eine Luiseach, ein Mensch, der Geister und Dämonen sehen und mit ihnen kommunizieren kann. Und der Geistern dabei helfen kann, ins Jenseits weiterzuziehen.

Doch ihre neu entdeckten Kräfte machen Sunshine auch Angst. Nicht immer ist sie dazu in der Lage, die Geister, die sie umgeben, zu kontrollieren. Darum stimmt sie zu, mit ihrem Mentor in ein geheimes Ausbildungszentrum nach Mexiko zu fahren, auch wenn das bedeutet, dass sie ihren besten Freund und Beschützer Nolan zurücklassen muss.

Aber Antworten auf Sunshines viele Fragen bleibt ihr geheimnisvoller Mentor ihr auch in Mexiko schuldig. Dafür beginnt Sunshine langsam zu begreifen, dass die Aufgaben, die auf die letzten verbliebenen Luiseach warten, weitaus größer und gefährlicher sind, als sie es sich je vorzustellen vermochte ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Wie schon Band 1 wird auch dieses Buch aus Sicht von Protagonistin Sunshine in der ersten Person erzählt. Sunshine muss nun mit ihrem neuen Leben als Luiseach zurechtkommen. So manche Situation ist da nicht ganz einfach. Gerade, wenn das Mädchen im Auto sitzt und eine Massenkarambolage passiert. Dabei stürmen eine Vielzahl von Geistern auf sie zu, was doch für etwas Ablenkung sorgt…
Sunshine gefiel mir weiterhin sehr gut, weil sie anders als andere Mädchen in ihrem Alter ist. Mit ihrem leiblichen Vater Aidan steht eigentlich noch eine große Aussprache an, die allerdings auf sich warten lässt. Diese Vater-Tochter-Beziehung ist eindeutig schwieriger Natur. Daher fand ich es bemerkenswert (oder einfach nur naiv?), dass sich Sunshine darauf einlässt, mit Aidan in ein „Trainingslager“ für Luiseach zu fahren. Auf unbestimmte Zeit und weit weg von ihrer geliebten Mutter, die gerade selbst erst von den Fähigkeiten ihrer Tochter erfahren hat.
Nolan ist Sunshines Beschützer und hat leider nur einen kleinen Part in diesem Mittelband ergattert. Als Leser kann man ihn eher aus der Ferne beobachten, was ich etwas schade fand.
Dafür wird aber ein neuer junger Mann ins Spiel gebracht: Lucio. Mir kam es so vor, als wenn er an Nolans Stelle gerückt wäre. Auf jeden Fall gefiel er mir gut und er bringt die berühmte Komponente des Liebesdreiecks in die Story.
Dieser zweite Teil der Trilogie ist ganz anders als der Auftakt. Vermisst habe ich massiv die gruselige und düstere Atmosphäre, die mir im ersten Band noch ein zusätzliches Leselicht bescherte. Die Spannung baut sich hier erst relativ spät auf, was ich auch etwas schade fand. Dafür ist der Leser hautnah am Training von Sunshine dabei, welches sich ziemlich langatmig gestaltet. Es passiert in der Beziehung auch nicht viel Neues. Sunshines Fähigkeiten sind anders als bei anderen Luiseach, was absolut interessant ist. Aber diese Passage hätte man deutlich abkürzen können.
Die eingeworfenen kursiv gedruckten Kapitel waren in der Auflösung auch nicht allzu überraschend – es konnte eigentlich nur eine bestimmte Person dahinterstecken.
Anna spielt immer noch eine Rolle in Sunshines Leben. Sie lässt das junge Mädchen einfach nicht zur Ruhe kommen, auch wenn ihr Part hier eher passiver Natur ist.

Der Mittelband der Trilogie von Paige McKenzie ist definitiv ganz anders als der erste Teil. Die Autorin hat sich bei Sunshine Girl – Das Erwachen mehr auf Sunshines Ausbildung als Luiseach konzentriert und die Geister als Randerscheinung auftauchen lassen. Es herrscht leider keinerlei gruselige Atmosphäre mehr, was wirklich sehr schade ist. Der Schreibstil und die Charaktere konnten mich dafür aber wieder genauso überzeugen. Der Spannungsbogen ist relativ flach gehalten und steigert sich erst ungefähr ab der Hälfte des Buches. Der Leser macht mit der Protagonistin zusammen beunruhigende Entdeckungen und erhält schon einige Antworten. Der Showdown hat einiges wieder wettgemacht und endet mit einem fiesen Cliffhanger. Von mir gibt es gerade noch 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Die Reihe

Sunshine Girl – Die Heimsuchung
Sunshine Girl – Das Erwachen
The Sacrifice of Sunshine Girl (Originalausgabe erscheint voraussichtlich im April 2017)

Zum Autor

Als Tochter einer Schauspielerin verbrachte Paige McKenzie ihre Kindheit auf Filmsets. Mit 16 stellte sie den youtube-Channel The Haunting of Sunshine Girl online – sie beschreibt die Serie selbst als eine Mischung aus Gilmore Girls und Paranormal Activity – und generiert damit jeden Monat Millionen von Klicks. Sie selbst ist Miterfinderin, Co-Produzentin und Hauptdarstellerin der Serie und sie arbeitet unermüdlich daran, die Fanbase weiter wachsen zu lassen. Paige lebt in Portland, Oregon.


ab 14 Jahren
336 Seiten
übersetzt von Doris Hummel
ISBN 978-3-8458-1521-3
Preis: 16,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 16.02.2017

Ich brauche Band 2!

Der Kuss der Lüge
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Der Kuss der Lüge – Die Chroniken der Verbliebenen 1 von Mary E. Pearson
erschienen bei luebbeone

Zum Inhalt

Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit ...

Der Kuss der Lüge – Die Chroniken der Verbliebenen 1 von Mary E. Pearson
erschienen bei luebbeone

Zum Inhalt

Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch die Prinzessin entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Beide sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt sich Lia zu beiden hingezogen ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Story wird in der ersten Person geschildert und aus der Sicht von drei Personen erzählt. Natürlich meldet sich Protagonistin Lia zu Wort, die den Löwenanteil der Kapitel erhält. Dann gibt es jedoch noch die Abschnitte des Attentäters und die des Prinzen. Später werden diese Beschreibungen durch die jeweiligen Namen ersetzt, aber der Leser kann noch eine lange Zeit rätseln, wer wirklich dahintersteckt. Hat mir sehr gut gefallen, und ich muss leider sagen, dass ich komplett danebengelegen habe… Da war die Autorin richtig geschickt! Die Auflösung der Identitäten erfolgt also noch in diesem Teil, was ich toll fand.
Lia empfand ich als sehr stark und sympathisch. Sie weiß ganz genau, was sie will und was nicht. An ihrer Seite ist Pauline zu finden, die ebenfalls mein Herz im Sturm eroberte. Ich habe mit den beiden jungen Frauen sehr mitgefiebert und auch gezittert. Lia gibt ein eigentlich sicheres Leben auf und erhält nach ihrer Flucht ein komplett anderes. Doch sie verliert nie den Mut und stellt sich den vor ihr liegenden Aufgaben.

„Und wenn man jemandem in der Liebe nicht trauen kann“, fügte ich hinzu, „dann kann man ihm gar nicht trauen.“
Seite 200

Die Autorin hat sich sehr intensiv mit den Gefühlen ihrer Figuren beschäftigt, ja fast schon analysiert. Das hat mir einerseits gefallen, aber mit der Zeit wurde es ein wenig zu viel. Ebenso die Beschreibungen der Umgebung, der Feste und der Traditionen. Mary E. Pearson hat all dies sehr anschaulich beschrieben, mir war es aber mit der Zeit einfach zu überladen. Dadurch wirkte die Geschichte relativ langatmig.
Die Andeutung eines Liebesdreiecks darf selbstverständlich auch nicht fehlen. Es hat mir aber gefallen und war nicht zu kitschig oder ausufernd.

„Manche Dinge kann man nicht vergeben.“
Seite 201

Mary E. Pearson hat mit ihrem Auftaktband Der Kuss der Lüge einen tollen Anfang geschaffen. Von der Grundstimmung her würde ich es eher als ruhig bezeichnen, aber es gibt natürlich auch actionreiche Szenen. Die Autorin hat viel Wert auf die Analyse ihrer Charaktere gelegt, was mir teilweise gefiel. An einigen Stellen hätte man sicherlich etwas weniger ausschweifen und somit das Buch auch um gute 100 Seiten kürzen können. Das Rätselraten um die Identitäten fand ich klasse, weil man als Leser gehörig zwischen Sympathie und Antipathie den Männern gegenüber schwankt. Nach der Offenbarung kippt die Situation aufs Dramatische und verändert sich noch einmal komplett. Gerade diesen Teil und die Seiten danach empfand ich als unheimlich emotional, so dass ich die Tränen kaum zurückhalten konnte. Da hat die Autorin noch einmal gegen Ende eine enorme Schippe draufgelegt! Ich hoffe, dass ich in naher Zukunft Band 2 in meinen Händen halten kann und vergebe erst einmal 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.



Die Reihe

Der Kuss der Lüge
Das Herz des Verräters (erscheint voraussichtlich im Mai 2017)
Die Gabe der Auserwählten (erscheint voraussichtlich im Herbst 2017)
Der Glanz der Dunkelheit (erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2018)

Zum Autor

Mary E. Pearson hat bereits verschiedene Jugendbücher geschrieben. Der Kuss der Lüge, Auftaktband der Chroniken der Verbliebenen, ist der erste ihrer Titel, der auf Deutsch erscheint. In den USA hat sie damit in Bloggerkreisen geradezu einen Hype ausgelöst. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in Kalifornien.


ab 14 Jahren
559 Seiten
übersetzt von Barbara Imgrund
ISBN 978-3-8466-0036-8
Preis: 18 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Vorab-Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 10.02.2017

Ein ganz besonderes Buch

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
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Ich wollte nur, dass du noch weißt… herausgegeben von Emily Trunko
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

In ihrem Tumblr-Blog Dear My Blank postet die 16-jährige Emily Trunko anonyme Briefe, Nachrichten und ...

Ich wollte nur, dass du noch weißt… herausgegeben von Emily Trunko
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

In ihrem Tumblr-Blog Dear My Blank postet die 16-jährige Emily Trunko anonyme Briefe, Nachrichten und E-Mails der mehr als 35.000 Leser ihres Blogs, die eigentlich nie versendet werden sollten: herzzerreißende Liebesbriefe, zutiefst traurige Abschiedszeilen und auch Worte voller Hoffnung. Diese Texte zeigen, dass wir mit unseren Problemen nicht allein sind, und geben uns den Mut, unseren eigenen Brief vielleicht doch noch zu verschicken.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Dieses Buch kann keine „normale“ Rezension erhalten, denn die Standards dafür liegen einfach nicht vor. Es geht nicht um eine Geschichte mit einem ausgewählten Protagonisten. Der Schreibstil ist auch nicht durchgehend derselbe. Spannung hat in diesem Format ebenfalls nichts zu suchen – es gibt nicht einmal Seitenzahlen! Doch gerade, weil dieses Buch anders ist, bin ich darauf aufmerksam und neugierig geworden. Worum es geht, seht ihr am „Klappentext“. Bei der Aufmachung handelt es sich um ein Hardcover mit abgerundeten Ecken, Folienprägung und einem Lesebändchen. Das allein sieht schon klasse aus. Aber der Inhalt steht dem Äußeren in Punkto Gestaltung in nichts nach! Jede Seite ist anders gestaltet: sie sind farbig unterlegt und es wurden verschiedene Schriftarten gewählt. Die Illustrationen von Lisa Congdon sind einfach toll, wenn auch nicht sehr detailverliebt. Sie hat immer etwas Passendes zum jeweiligen Brief oder der E-Mail gezeichnet.
Man muss dieses Buch auch nicht einfach so am Stück lesen, sondern kann immer mal wieder hereinschauen und sich einen Brief „herauspicken“. Mal ein etwas anderes Lesen, das sehr entspannt ist. Der Leser muss sich einmal nicht merken, was gerade auf den zuletzt gelesenen Seiten passiert ist. Eigentlich kann man auch nicht alles wie einen Roman hintereinander weg lesen, weil man doch gewisse Pausen braucht. Der Leser findet sich in dem ein oder anderen Schriftstück sicherlich wieder und kann sich mit dem Urheber gut identifizieren.
Diese Briefe oder auch Mails behandeln alle möglichen Sparten, Gefühle und Altersgruppen. Daher ist das Buch auch in verschiedene Kategorien eingeteilt. Es geht um Mut, Tapferkeit und Selbstzweifel und natürlich jegliche Art von Liebe. Manches ist eher eine kleine Notiz, andere haben wirklich eine Briefform. Einige Briefe waren so herzzerreißend und emotional, dass mir die Tränen liefen.

Ich muss wirklich sagen, dass mir dieses Buch und die ganze Idee sehr gut gefallen haben. So etwas habe ich in der Art noch nicht gelesen. Vor allem stecken hinter den Briefen reale Menschen wie du und ich, sodass alle Gefühle authentisch wirkten. Ich habe mich in dem einen oder anderen Schrieb wiedergefunden und denke, dass es vielen Lesern so gehen wird. Ich wollte nur, dass du noch weißt… als Lebenshilfe zu bezeichnen, wäre vielleicht zu viel gesagt. Aber auf jeden Fall merkt man den einzelnen Briefen ganz deutlich an, dass man mit seinem eigenen Problem oder seinen Gefühlen nicht allein ist. Das geht in dieser Welt heutzutage viel zu sehr unter, weil viele nur auf sich selbst bedacht sind und zum Egoisten mutieren… Ein absolut ungewöhnliches, aber auch sehr emotionales Buch, das man auf jeden Fall näher unter die Lupe nehmen sollte. Ich vergebe 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

Zum Herausgeber

Emily Trunko ist eine faszinierende Sechzehnjährige aus der Kleinstadt Copley in Ohio. Mit elf hat sie einen Blog namens On Emily’s Bookshelf ins Leben gerufen, in dem sie Bücher rezensiert hat, und mit vierzehn begann sie das Clover Chain Project, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Teenager mit ähnlichen Problemen zusammenzubringen, worauf sogar die regionale Presse aufmerksam wurde. Dear My Blank wurde geboren aus Emilys eigenem Notizbuch voller Briefe, die niemals abgeschickt werden sollten, und ist inzwischen eine Internetsensation.

www.dearmyblank.tumblr.com


ab 14 Jahren
192 Seiten
übersetzt von Nadine Mannchen
illustriert von Lisa Congdon
ISBN 978-3-7855-8608-2
Preis: 14,95 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und Vorablesen für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 10.02.2017

Wieder ein schönes Buch der Autorin

Emma und das vergessene Buch
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Emma, der Faun und das vergessene Buch von Mechthild Gläser
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es ...

Emma, der Faun und das vergessene Buch von Mechthild Gläser
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in dieses Buch hineinschreibt, wird tatsächlich wahr.
Natürlich beginnt Emma sofort damit, den Schulalltag auf Schloss Stolzenburg ein wenig zu „korrigieren“. Doch nichts geschieht so, wie sie es sich gedacht hat. Zumal auch schon früher Chronisten das Buch genutzt haben. Zum Beispiel eine junge Engländerin, die Ende des 18. Jahrhunderts ein Märchen über einen Faun verfasst hat und später eine erfolgreiche Schriftstellerin wurde. Oder Gina, die vor vier Jahren plötzlich verschwand, nachdem sie ihre Geheimnisse der Chronik anvertraut hatte.
Als sich jetzt auch noch Ginas Bruder Darcy einmischt, ist das Chaos perfekt. Denn Emma und Darcy sind einander in herzlicher Abneigung zugetan – zumindest glauben das die beiden.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ich liebe die Bücher von Mechthild Gläser und war besonders auf dieses neue Werk von ihr gespannt. Klang es doch ganz anders, als die vorherigen Bücher. Wie mein Fazit ausgefallen ist, könnt ihr jetzt lesen:

Die Story wird in der ersten Person geschildert, was ich prinzipiell schon richtig klasse finde. Mir persönlich fällt es so in den meisten Fällen leichter, eine Verbindung zum Protagonisten herzustellen. Auch hier gelang mir dies von der ersten Seite an. Emma hat mir gleich gut gefallen und schlich sich in mein Herz. Sie ist bodenständig - das nette Mädchen von nebenan.
Ihr Vater – seines Zeichens Schulleiter auf Schloss Stolzenburg – war mir auch von Anfang an sympathisch. Er ist ein Hypochonder wie er im Buche steht und gerät dadurch in einige witzige Situationen. Seine Gedanken schweifen auch gerne mal ab, was ihn wie einen zerstreuten Professor wirken ließ.
Emmas Freundin Charlotte gefiel mir auch recht gut, auch wenn sie eher etwas zurückhaltend ist.
Darcy und Toby sind ja nur Gäste im Internat, nahmen aber einen großen Teil der Geschichte ein. Toby wirkte auf mich noch recht freundlich, obwohl ich sein Agieren so manches Mal nicht richtig verstanden habe.
Darcy hingegen ist eher die Sorte Muffelkopf. Ständig schlecht gelaunt, gibt kaum eine Antwort – einfach sehr schwierig…
Frederick fand ich ganz nett, auch wenn ich ihn nicht zu jeder Zeit richtig einschätzen konnte. Er war neben Darcy der andere „geheimnisvolle Fremde“ ;)
Das Setting mit dem Internat im Schloss fand ich klasse! So ein altes Gemäuer birgt doch schon von vorneherein das ein oder andere Geheimnis. Dies hat die Autorin sehr gut und eindringlich beschrieben.
Die Story beinhaltet neben den Gegenwartskapiteln auch Einträge aus längst vergangenen Zeiten, was mir sehr gut gefiel. Sie sind interessant gestaltet worden und der Leser wird somit immer neugieriger auf den weiteren Story-Verlauf gemacht.
Wie schon im Klappentext angekündigt, fällt Emma die Chronik der Schule in die Hände und sie benutzt sie ebenfalls. Meiner Meinung nach für viel zu banale Dinge, was ich nicht gerade sehr spannend fand. Sie lässt sich da auf ein gefährliches Spiel ein, das unter Umständen kein gutes Ende nehmen könnte…

Mechthild Gläser hat mir mit ihrem neuesten Werk Emma, der Faun und das vergessene Buch wieder einmal schöne Lesestunden beschert. Ihr Schreibstil ist einfach klasse und eingängig. Ich habe mich vom ersten Moment an abgeholt und in der Geschichte wohl gefühlt. Als Leser wird man neben den Charakteren dazu eingeladen, an den verschiedenen Spekulationen, Geheimnissen und Rätseln teilzunehmen. Die Einträge sind interessant gemacht, die Figuren authentisch dargestellt. Aber die eigentliche Geschichte empfand ich als zu dünn. Es steckt irgendwie nicht viel dahinter, man jagt nur einzelnen Vermutungen hinterher und erhält keine fundierten Ergebnisse. Die Erklärung am Ende des Buches und das Ende selbst empfand ich als gut, aber eher durchschnittlich. Es erschien mir im Kontext zu überhastet und war leider recht unspektakulär. Von mir erhält dieses Buch 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.



Zum Autor

Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren und hat Politik, Geschichte und Wirtschaft studiert. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie außerdem ab und an unfassbar schlecht Ballett tanzt – aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie liebt es, sich abstruse Geschichten auszudenken, und hat früh damit begonnen, sie aufzuschreiben. Inspiration dafür findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee.
Hier geht es zur Webseite von Mechthild Gläser:
www.mechthild-glaeser.de


ab 12 Jahren
416 Seiten
ISBN 978-3-7855-8512-2
Preis: 18,95 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 08.02.2017

Nettes Buch mit viel zu langen Erklärungen

House of Ghosts - Das verflixte Vermächtnis
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House of Ghosts – Das verflixte Vermächtnis von Frank M. Reifenberg
erschienen bei arsEdition

Zum Inhalt

Eine Villa zu erben, ist nicht übel. Wenn sich dann aber herausstellt, dass die Bruchbude aussieht, ...

House of Ghosts – Das verflixte Vermächtnis von Frank M. Reifenberg
erschienen bei arsEdition

Zum Inhalt

Eine Villa zu erben, ist nicht übel. Wenn sich dann aber herausstellt, dass die Bruchbude aussieht, als würde sie jeden Moment einstürzen, ist so eine Erbschaft vielleicht doch kein Glücksfall. Melli wäre lieber in New York geblieben, statt in dieses deutsche Kaff zu ziehen. Aber weil Familie Bower notorisch pleite ist, greifen ihre Eltern die Gelegenheit beim Schopf und ziehen in die alte Villa ein. Melli merkt schon in der ersten Nacht, dass hier irgendwas nicht stimmt. Immer wieder ist ihr schaurig kalt und es kracht und knirscht im Gebälk. Manchmal hört sie sogar ein leises Seufzen. Zusammen mit dem Nachbarsjungen Hotte kommt Melli dem gut gehüteten Geheimnis ihrer Urgroßschwiegercousine Emilie auf die Spur und ist plötzlich mittendrin in einem richtigen Geisterabenteuer!
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ich habe dieses Buch zusammen mit meinen beiden Kindern (10 und 8 Jahre alt) gelesen. Es hat zwar nicht allzu viele Seiten, aber jede Seite ist wirklich eng bedruckt. So brauchten wir doch eine Weile, bis wir mit dem Vorlesen fertig waren. Zum Selberlesen finde ich es aus dem Grund für das Alter noch nicht unbedingt geeignet.
Die Geschichte beginnt sofort mit dem Umzug in das neue Haus, was relativ lustig dargestellt wurde. Der Leser lernt auf einen Schlag die ganze Familie Bower kennen, was von Vorteil war. Mit Melli hat der Autor ein nettes Mädchen von nebenan erfunden, welches auf mich ganz sympathisch wirkte. Meinen Söhnen hat Mellis Vater am besten gefallen, denn dieser hat die ein oder andere Eigenart an sich und ist mit seinen Gedanken nicht immer bei der Sache. So entstanden natürlich wieder witzige Situationen.
Den Sprachstil empfand ich allerdings stellenweise als sehr anspruchsvoll, da meine Jungs zwischendurch ein großes Fragezeichen im Gesicht hatten. Der Autor verwendet teilweise Begriffe, die Kinder auch mit 10 Jahren nicht unbedingt auf dem Schirm haben, z.B. Oberlicht, Gebälk oder Tribut. Überhaupt sind einige Sätze geradezu verschachtelt und nehmen kein Ende. Dadurch sank die Motivation zum Weiterlesen immer mal wieder und die Story stagnierte etwas, weil einfach zu viele „unwichtige“ Details dazu kamen. Bis auf den letzten Punkt erörterte Beschreibungen führten da eher zur Ermüdung. Meine Jungs waren dann plötzlich ein wenig abgelenkt.
Trotzdem fanden wir immer wieder lustige Passagen in der Geschichte, wobei meine Kids stellenweise aus dem Lachen nicht mehr herauskamen. Gerade die Art und Weise des Anwalts Alfons Wiesendübel war schon recht komisch.
Mit jeder weiteren Seite waren wir drei dem Geheimnis von Emilie Bauerfeind auf der Spur und fieberten mit Melli geradezu mit. Nach ungefähr 70 Seiten wurde die Story etwas flüssiger, und der erste verbale Schlagabtausch zwischen Melli und Hotte war einfach nur grandios. Doch auch dann hat der Autor leider wieder langatmige und nicht altersgerechte Erklärungen eingebracht, die den Lesefluss erneut stagnieren ließen.
Ein großer Kritikpunkt betrifft die Passage über das umgebrachte und verscharrte Baby, das sicherlich in einem Kinderbuch nichts zu suchen hat. Dies habe ich beim Vorlesen komplett unter den Tisch fallen lassen. Die Heimsuchung eines Geistes kann man auch anders veranschaulichen!


Frank M. Reifenberg hat uns dreien mit House of Ghosts – Das verflixte Vermächtnis nette Vorlesestunden beschert. Die Charaktere sind gut beschrieben und wirkten authentisch.
Die Illustrationen und Vignetten von Frédric Bertrand waren uns schon aus den Scary Harry-Bücher bekannt und gefielen uns seit jeher sehr gut.
Der Schreibstil mit nicht alltäglichen Begriffen und den teilweise detailverliebten Beschreibungen führten immer mal wieder zu kleinen Ermüdungen und Überforderung. Seitenlange Erklärungen taten ihr Übriges… Die Geister waren altersentsprechend in Szene gesetzt und sorgten nicht für schlaflose Nächte ;) Bei einigen Details hätte der Autor lieber etwas kindgerechter vorgehen sollen, große Traurigkeit und Diskussionsstoff haben für mich in einem Buch mit der Altersempfehlung nichts zu suchen. Insgesamt war die Story recht langatmig und wurde nicht genug auf den Punkt gebracht. Spannung kam erst richtig zum Ende auf. Das Buch hinterlässt einen großen Cliffhanger, wobei ich mir nicht sicher bin, ob wir die Fortsetzung überhaupt lesen werden. Wir vergeben schwache 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

Die Reihe

House of Ghosts – Das verflixte Vermächtnis
House of Ghosts Band 2?

Zum Autor

Frank M. Reifenberg absolvierte eine Ausbildung zum Buchhändler und arbeitete danach als Presse- und Öffentlichkeitsreferent. Er besuchte die Internationale Filmschule Köln und schreibt seit dem Jahr 2000 Romane und Drehbücher. Seit 2008 engagiert er sich in der Leseförderung von Jungen, veranstaltet zu diesem Thema Seminare, Vorträge für Multiplikatoren und Workshops. Die Universität zu Köln berief ihn als Lehrbeauftragten für die Leseanimation von Jungen. 2012 wurde er vom Luxemburger „Centre national de littérature“ mit einem Stipendium ausgezeichnet.


ab 10 Jahren
176 Seiten
ISBN 978-3-8458-1712-5
Preis: 12,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchten wir drei uns noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!