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Veröffentlicht am 03.11.2024

Spannende Fantasie-Historie mit überraschendem Finale

Rungholt
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Mit der Erzählung über den Untergang von "Rungholt" in der großen Sturmflut im Jahre 1362 ist Ann-Kathrin Wasle ein überzeugender und spannender Fantasie-Historienroman gelungen.

Die Autorin erzählt uns ...

Mit der Erzählung über den Untergang von "Rungholt" in der großen Sturmflut im Jahre 1362 ist Ann-Kathrin Wasle ein überzeugender und spannender Fantasie-Historienroman gelungen.

Die Autorin erzählt uns in Ihrem Roman die beiden Frauenschicksale von Lenore in der Stadt Rungholt und Janna in Ording. Beide Frauen verbindet auf tragische Weise das Meer, die Nordsee. Beide haben durch das Meer geliebte Männer verloren. Lenore ihren zukünftigen Mann Karl und Lenore ihren Bruder Nils, dessen Verbleiben bis heute ungeklärt ist. Beide Frauen suchen die Verbindung zu einer anderen Frau. Lenore versucht der Frau ihres Cousins Thorstein näher zu kommen und in der ungewohnten Umgebung zu helfen und Janna besucht regelmäßig Sigal, eine Frau, die mit ihrem Wohnwagen sich in der Nähe von Ording aufhält und Janna die Geschichte von Rungholt aus dem Tagebuch der Lenore übersetzt. Neben dem Schicksal ihres Bruders interessiert sich Janna im Laufe der Erzählung Sigals immer mehr, wie es Lenore damals in Rungholt ergangen ist und was mit der Stadt geschah.

Wird Janna herausfinden, was mit Nils geschah? Gibt es eine Verbindung zwischen der Stadt Rungholt und Janna?

Der Roman hat mich von Beginn an begeistern können. Durch den ständigen Wechsel zwischen den Jahrhunderten - immer sehr schön durch das Signum eines aufgeschlagenen Buches veranschaulicht - erschafft Ann-Kathrin Wasle einen wunderbaren Spannungsbogen, der sich durch das komplette Buch bis hin zum überraschenden Finale hindurch zieht. Durch den Jahrhundertewechsel kommt es natürlich auch immer wieder zu Cliffhangern, die die Spannung zudem noch ins unermessliche steigern. Die Personen sind toll gezeichnet, so daß die Leser/innen sofort eine Verbindung egal welcher Emotionsrichtung zu ihnen aufbauen. Auch das Lokalkolorit kommt in dem Buch nicht zu kurz. Die Nordsee spielt natürlich eine sehr große und bedeutende Rolle in der Erzählung und die Kraft des Wassers wird überdeutlich dargestellt. Neben dem Leben der einfachen Leute im Jahre um 1360 erfahren wir viel über die Praktiken in der Rechtsauslegung, dem Stand der Kirche, der Vormundschaften und der verschiedenen Stände in der damaligen Gesellschaft. Bedingt durch eine ausführliche Recherche der Autorin erscheint dieses sehr authentisch und absolut überzeugend. Durch eine herausragende Eingliederung von etwas dunkler Fantasie in die Historie bekommt der Roman neben der Spannung auch noch seinen Gruselfaktor, der auch bei den Leser/innen die eigene Fantasie gehörig anzuregen versteht.

Mein Fazit: Mit "Rungholt" hat Ann-Kathrin Wasle für mich eines ihrer besten Bücher geschrieben. Durch die nicht allzu große Anzahl der Protagonisten bleiben wir Leser/innen immer nah am Geschehen und können den beiden Parallelhandlungen stets intensiv folgen. Für einen Historienroman wird eine gewaltige Spannung geboten, die zu keinem Zeitpunkt der Geschichte nachläßt. Das kurze, aber sehr informative Nachwort vervollständig zudem noch den sehr überzeugenden Gesamteindruck. Für alle, die Historienromane lieben und dabei neben den historischen Informationen gerne auch noch Spannung und ein bißchen Nervenkitzel mitnehmen möchten, ist dieser Roman ein unbedingtes Muß!

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Veröffentlicht am 31.10.2024

Sehr schönes Fan-Buch über eine großartige Fußballerin

Lena Oberdorf
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Gleich vorab: "Lena Oberdorf" von Anna Dreher ist was es ist: Das große Fan Buch und keine Biografie.

Auf schlanken 64 Seiten bekommt der Fan oder die interessierten Leser/innen einen kurzen aber sehr ...

Gleich vorab: "Lena Oberdorf" von Anna Dreher ist was es ist: Das große Fan Buch und keine Biografie.

Auf schlanken 64 Seiten bekommt der Fan oder die interessierten Leser/innen einen kurzen aber sehr interessanten Einblick in die bisherige Karriere von Lena Oberdorf.

Angefangen über die ersten Kontakte mit einem Ball in der frühesten Kindheit bis hin zu ihren ersten großen Erfolge egal ob auf Veriensebene oder auch mit der Nationalmannschaft. Herausragend dabei ist, dass zum einen die Fußballerin dabei selber zu Wort kommt und zum anderen das mannigfaltige Bildmaterial welches die Seiten dieses Buches schmücken. Der Autorin gelingt es daurch ein sehr authentisches Bild von Lena Oberdorf zu erzeugen.

Für alle, die auf wenigen Seiten viel Information über Lena Oberdorf und den Frauenfußball bekommen möchten, kann ich dieses Fan-Buch in jedem Fall sehr empfehlen. Tolle Fotos und ein kurzer aber informativer Text.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Novak Djokovic' Erfolgsrezepte auf den Punkt gebracht

Auf der Suche nach Novak
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In der Biografie "Auf der Suche nach Novak" von Mark Hodgkinson erleben wir viele bislang noch nicht allen bekannte Einblicke in die Geschichte des erfolgreichen Tennisstars.

Wir erfahren eine Menge über ...

In der Biografie "Auf der Suche nach Novak" von Mark Hodgkinson erleben wir viele bislang noch nicht allen bekannte Einblicke in die Geschichte des erfolgreichen Tennisstars.

Wir erfahren eine Menge über seine vom Krieg beeinflusste Kindheit, die Schwierigkeiten des jungen Spielers dennoch trainieren zu können bis zu seinen vielen Erfolgen. Dabei ist umso erstaunlicher zu erfahren, was Novak alles unternommen hat, um seine großen sportlichen Ziele erreichen zu können. Sei es die Ernährung betreffend oder aber auch seine Erfahrungen im spirituellen und religiösen Bereich. Sehr beeindruckend sind auch die große Verbundenheit zu seiner Familie und seiner Nation. Auch wie er sich aus Krisenzeiten bisher immer wieder herausmanövrieren konnte und wie früh er sich bereits um seine Fitness auch im fortgeschrittenen Alter Gedanken gemacht hat, lassen uns ständig aufhorchen und vieles an ihm nun besser verstehen.

Mit "Auf der Suche nach Novak" lesen wir eine sehr gelungene Biografie eines der bekanntesten Sportler unserer Gegenwart, die nicht nur darauf bedacht ist, uns seine zahlreichen Erfolge vorzuhalten, sondern viel mehr sich darum bemüht hinter die Fassade des Menschen Djokovic zu blicken, um ihn als Menschen auf und neben dem Tennisplatz besser zu verstehen.

Allen Fans dieses begeisternden Sportmannes und allen, die ihn vielleicht auch erst einmal kennenlernen möchten, kann ich diese Biografie unbedingt empfehlen. Einige Leser/innen werden Novak Djokovic nach der Lektüre mit anderen Augen sehen.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Ein Münsterländer Frauenschicksal im 16. Jahrhundert

Am Fluss der Zeiten
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Der historische Roman "Am Fluss der Zeiten" von Ulrike Renk ist der erste Band einer Trilogie über das einfache Leben einer landwirtschaftlich geprägten Familie im 16. Jahrhundert.

Die Familie lebt auf ...

Der historische Roman "Am Fluss der Zeiten" von Ulrike Renk ist der erste Band einer Trilogie über das einfache Leben einer landwirtschaftlich geprägten Familie im 16. Jahrhundert.

Die Familie lebt auf dem Kalmulehof in der Nähe von Lüdenscheid im Münsterland und ist sehr abhängig von den Launen und Wünschen des Amtmannes, dem sie unterstehen.
Durch die Härte ihres Alltages hat die Familie einen sehr starken Zusammenhalt. Doch das Schicksal schlägt über Naturgewalten wie eine Überschwemmung, den Nachwehen der Täufer aus Münster und dem Ausfall des Vaters durch eine schwere Verletzung am Bein gnadenlos zu.
Gerade als es ihnen gelingt, das Leben wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen, verlangt der Amtmann, dass die Tochter des Hauses, Elze, ihren Pflichtdienst als Küchenmagd und Haushaltshilfe in einem Haus in Münster antritt.
Elze verliert dadurch nicht nur zunächst für ein Jahr ihre Familie, sondern trauert auch ihrer ersten großen Liebe hinterher.
Wie wird es Elze in dem Haus in Münster ergehen? Und wie lebt die Familie ohne sie weiter?

Der Roman hat autobiographische Züge, da in der Geschichte Personen auftreten, die es tatsächlich gegeben hat und mit denen die Autorin sogar ein verwandtschaftliches Verhältnis im Nachwort des Buches offenbart.
Ulrike Renk gelingt mit dem Roman ein gekonnter Mix aus Fiktion und historischen Fakten. Wir Leser/innen kommen somit nicht nur in den Genuß einer sehr interessanten und zeitweise spannenden Erzählung, sondern lernen viele geschichtliche Hintergründe und Tatsachen kennen, wie zum Beispiel das Treiben der selbsternannten Täufer, dessen oberstes Mitglied sich sogar zum König von Münster kürt. Auch der Einblick in das Leben der einfachen Leute im 16. Jahrhundert und deren Abhängigkeit von ihren Amtmännern oder Vogten wird so lebendig und bildhaft geschildert, dass man das Erzählte regelrecht vor Augen hat. Die Autorin nimmt sich in den ersten zwei Dritteln des Romans auch alle Zeit, um diese Bilder, die historischen Hintergründe, Personen und Orte den Leser/innen detailiert näher zu bringen, bevor sie dann auch Spannung in die Geschichte hineinbringt.
Sehr aufschlussreich gestalten sich am Ende des Buches ein sehr interessantes Nachwort, ein ausführliches Personenregister und ein Glossar, in dem viele altertümliche Begriffe erläutert werden.
Die Gestaltung des Buches ist sehr schön geglückt. Das Cover ziert eine junge Frau in einfacher Kleidung, auf deren Kleid eine für das Münsterland typische Wasserburg zu sehen ist. Für mich persönlich, gerade bei historischen Romanen, auch immer sehr schön, ist ein eingeklebtes Lesebändchen.

Mit "Am Fluss der Zeiten" ist Ulrike Renk ein toller Einstieg in ihre historische Trilogie gelungen. Die Darstellung der Personen, deren Verhältnisse untereinander und das Lokalkolorit sind dabei so eindrucksvoll, dass ich über ein bisschen fehlender Spannung gerne und wohlwollend hinwegsehe.
Liebhaber/innen von historischen Romanen, die zudem auch noch einen persönlichen Bezug des/r Autor(s)/in haben, werden an dem Buch ihre wahre Freude haben.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Sehr ehrliche, offene und schonungslose Autobiografie

Zwischen zwei Welten
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Norbert Nachtweih beschreibt in seiner Autobiografie "Zwischen zwei Welten - Meine Deutsch-Deutsche Fußballgeschichte" seine Sichtweise über seine Republikflucht aus der damaligen DDR, seine Fußballstationen ...

Norbert Nachtweih beschreibt in seiner Autobiografie "Zwischen zwei Welten - Meine Deutsch-Deutsche Fußballgeschichte" seine Sichtweise über seine Republikflucht aus der damaligen DDR, seine Fußballstationen in der damaligen BRD und in Frankreich und sein mit Höhen und Tiefen gespicktes Privatleben.

Obgleich Norbert Nachtweih für mich persönlich nie der große Sympathieträger im deutschen Fußball war, gebührt ihm für diese so ehrliche und offene und mutige Autobiografie mein größter Respekt und Dank. Hier lesen wir keine selbstherrliche Aufzählung von großen sportlichen Erfolgen und einem gesegneten fußballerischen Talent, sondern eine schonungslose Auseinandersetzung mit einem für sich gewählten Leben in einer fremden Umgebung mit allen glücklichen aber auch selbstkritischen und traurigen Momenten.

Egal ob wir mit ihm zu Beginn mit fiebern, ob ihm aus dem türkischen Bursa mit Hilfe eines ihm völlig unbekannten Amerikaners die Republikflucht gelingt oder nicht, oder wie er dann weiter in den westdeutschen Clubs wie Eintracht Frankfurt, 1. FC Kaiserslautern oder Bayern München klar kommt, wie sich sein privates Leben so neben dem Fußball gestaltet, Norbert Nachtweih lässt uns immer schonungslos ehrlich und unverblümt daran teilhaben. Selbst seine Gedanken über die Familie im ostdeutschen Polleben, die er zurückgelassen hat oder einen kleinen Einblick in seine Stasiaktenpacken und berühren uns Leser/innen enorm stark.

Die zahlreichen privaten und Pressefotos in der Buchmitte lassen diese Autobiografie zudem noch intensiver, anschaulicher und näher auf uns einwirken. Norbert Nachtweih übt in diesem Buch ferner nicht nur an Trainern, Mitspielern oder der Politik Kritik, sondern scheut sich nicht davor auch eine gehörige Selbstkritik und knallharte Selbstbetrachtung insbesondere seines Privatlebens vorzunehmen.

Allen fußballbegeisterten Leser/innen der Generation der Breitners, Grabowskis, Burdenskis und wie sie alle heißen, aber auch all denjenigen, die mal mehr über die gedankliche Auseinandersetzung zwischen den Leben in Ost- und Westdeutschland der 80er Jahre lesen möchten kann ich diese Autobiografie nur wärmstens ans Herz legen.

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