Wo Liebe wächst, sind Religion und Herkunft Nebensache.
Das Spiel der KetzerinIn dem 479 Seiten starken Roman "Das Spiel der Ketzerin" von Manuela Schörghofer wartet Alida von Erkenwald auf die Rückkehr ihres Vaters, um sich dann mit Dankwart zu vermählen. Doch ihr Vater wurde inhaftiert ...
In dem 479 Seiten starken Roman "Das Spiel der Ketzerin" von Manuela Schörghofer wartet Alida von Erkenwald auf die Rückkehr ihres Vaters, um sich dann mit Dankwart zu vermählen. Doch ihr Vater wurde inhaftiert und Alida entkommt nur durch einen Zufall einem an ihr geplanten Mord und kann aus ihrem Zuhause entkommen. Um nun nicht als die Grafentochter erkannt zu werden, gibt sie sich von da an als Tochter eines befreundeten Juden aus und begibt sich als solche auf die Suche nach ihrem Vater, um ihn und ihr Zuhause zu retten. Um dieses jedoch zu verhindern, wird Richard von Thurau mit der Verfolgung beauftragt, damit er Alida zur Burg zurückbringt.
Manuela Schörghofer gelingt es in dem Historienroman von Beginn an Sympathien für Alida zu wecken und ihre Leser mit auf deren Reise zu nehmen. Man fühlt förmlich permanent die Angst entdeckt zu werden, die Sorge um ihren Vater und im Gegensatz dazu die nie enden wollende Hoffnung und den Mut, ihrem Ziel immer näher zu kommen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Kapitel in passender Länge dargestellt, sodaß ein angenehmer Lesefluß entsteht und das Buch nur sehr schwer aus der Hand zu legen ist. Der Spannungsbogen zieht sich durch den kompletten Roman stetig hindurch und läßt die Leser bis zum Ende mit Alida hoffen und bangen.
Mein Fazit:
Ein sehr spannender und emotionaler Roman, der auch mit der nötigen Prise Humor versehen ist und in dem jeder einzelne Charakter so liebevoll und detailliert dargestellt wird, das man sie alle bildlich vor sich sieht und sich in jeden gleich hineinversetzen kann. Die Erzählung wirkt durch die alten Orts- und Flussbezeichnungen sehr authentisch und realistisch, so daß manchmal Fiktion und Realität ineinander übergehen. Zwei sehr schön gestaltete Landkarten im Buchdeckel, ein Personenverzeichnis gleich zu Beginn des Romans, Orts- und Flussbezeichnungen von damals und heute und ein Glossar runden das herausragende Lesevergnügen wundervoll ab.
Eines meiner absoluten Lesehighlights diese Jahr!!