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Veröffentlicht am 22.08.2022

Tierische Helden im futuristischen New York

Animal Agents - Retter im Verborgenen (Animal Agents, Bd. 1)
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"Animal Agents - Retter im Verborgenen" von Marek Rohde und Ilona Koglin ist ein spannender Jugendroman aus Sicht der Tiere geschrieben.
In New York müssen sich die Tiere gegen eine Organisation, angeführt ...

"Animal Agents - Retter im Verborgenen" von Marek Rohde und Ilona Koglin ist ein spannender Jugendroman aus Sicht der Tiere geschrieben.
In New York müssen sich die Tiere gegen eine Organisation, angeführt von einem Dr. Nietzsche, wehren, die versucht die Bienen durch selbst hergestellte Roboterbienen, genannt Funkelbienen, zu ersetzen. Die Welt der Tiere ist somit in Gefahr und muss durch die Geheime Gesellschaft der Tiere - unterstützt von einer jungen Hündin und einem Schimpansen - gerettet werden. Das dieses nicht ohne Hindernisse und einige aufregenden Abenteuer ablaufen kann, versteht sich von selbst.
Den Autoren gelingt es wunderbar, jedem Tier seinen ganz speziellen Charakter zuzuordnen. Dadurch bekommen die jungen und auch älteren Leser/innen schnell einen Bezug zu ihnen und der Geschichte. Bereits im Prolog wird sogleich ein Spannungsbogen aufgebaut, der sich durch die einzelnen Kapitel bis zum Ende des Romans hindurchzieht.
Die Hauptprotagonisten sind einem sofort sympathisch und man fiebert und zittert mit ihnen, ob es Ihnen gelingen wird, das bevorstehende apokalyptische Schicksal der Tier- und Menschenwelt abzuwenden.
Bereits das bunte Cover, mit einem in der oberen Buchhälfte feuerroten von Roboterbienen bevölkerten Himmel und einem Schimpansenprofil, der eine Art Helm trägt und einer eher freundlich hellblau gestalteten unteren Buchhälfte, in dessen Vordergrund uns eine junge Hündin geradezu zulächelt, läßt die Dramaturgie des Buchinhaltes erahnen und weckt die pure Neugier.
Hervorzuheben ist für alle Leser/innen, die ein Buch zwischendurch auch mal aus der Hand legen müssen/wollen, die angenehme Kürze der einzelnen unterteilten Kapitel.
Mein Fazit:
Für alle jungen und junggebliebenen Leser/innen, die eine spannende und aufregende Agentenstory mal aus Sicht von unterschiedlichsten Tieren miterleben wollen, erteile ich eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Sinnlose kosmopolitische Opfer in einem sinnlosen Krieg!

Das vergessene Vietnam – Die Hölle im Indochinakrieg 1946-1954
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"Das vergessene Vietnam" von Luca Fregona ist eine sehr besondere Dokumentation über einen Krieg, den die Wenigsten von uns heute noch in Erinnerung haben. Viele denken bei dem Thema Vietnam an die Invasion ...

"Das vergessene Vietnam" von Luca Fregona ist eine sehr besondere Dokumentation über einen Krieg, den die Wenigsten von uns heute noch in Erinnerung haben. Viele denken bei dem Thema Vietnam an die Invasion der Amerikaner und dem jahrelangen erfolglosen Kampf um kleinste Areale und einer Politik, die so nie umzusetzen war.

Aber beinahe niemand erinnert sich daran, dass die Franzosen bereits von 1946 bis 1954 den Indochinakrieg in Vietnam mit Hilfe vieler Söldner führten. Sie bedienten sich dabei unter anderem auch Söldner aus Südtirol, die in dieser Dokumentation zu Worte kommen und ihre schrecklichen Erfahrungen und Schicksale beschreiben.

Den Leser/innen wird somit eine grauenvolle Epoche in der französischen Kriegshistorie sehr authentisch näher gebracht.

Die Dokumentation überzeugt durch eine hervorragende Recherche und den zahlreichen Fotos, Brief- und Kartenmaterial.

Allen, die über den Indochinakrieg Information aus erster Hand wünschen zu lesen, kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Geschichte, die wahrhaft unter die Haut geht und noch nach der Lektüre nachwirkt.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Außergewöhnlicher Historienroman - gespickt mit einer feinen exzellenten Prise Humor!

Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen
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"Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen" erzählt die Geschichte der jungen Millicent (Milli) Wohl, die im Fastnachttrubel Zeugin eines Raubüberfalles wird. Ein Schädel wird gestohlen, der angeblich ...

"Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen" erzählt die Geschichte der jungen Millicent (Milli) Wohl, die im Fastnachttrubel Zeugin eines Raubüberfalles wird. Ein Schädel wird gestohlen, der angeblich keinem Geringeren als dem Dichter Friedrich Schiller zugeordnet wird. Bei der anstehenden Suche nach diesem Schädel erhält Milli die Hilfe eines weiteren deutschen Dichters, Johann Wolfgang von Goethe und seinem geheimnisvollen Helfer Abaris. Während dieses Unterfangens treffen sie auf seltsame Personen, Bündnisse und Gruppierungen.

Werden sie den Schädel wiederfinden? Und wer oder was steckt hinter dem Raubüberfall?

T.S. Orgel (Pseudonym für die Gebrüder Tom und Stephan Orgel) erzählen ihre Kriminalgeschichte in Frankfurt um das Jahr 1830. Frankfurt ist bereits eine Großstadt, die die Menschen anzieht und ihnen einiges zu bieten hat. Dennoch ist die Stadt durchzogen von dunklen Gassen und vielen mystischen und geheimnisvollen Menschen, die die Leser/innen schnell in ihren Bann ziehen. Den Autoren gelingt es in kürzester Zeit einen Spannungsbogen aufzubauen, der uns durch den kompletten Roman begleitet und in einem schlüssigen Finale endet.

Hervorzuheben sind die feinen humorvollen Spitzen, die zwischen den Zeilen immer wieder auftauchen und die sehr authentisch gezeichneten Protagonisten. Die Leser/innen haben dadurch ständig das Gefühl, Milli und Abaris auf ihrer Suche zu begleiten und dem großen Dichterfürsten Goethe mal hautnah gegenüberstehen zu dürfen. Wer kann das schon von sich behaupten?

Mein Fazit:

Für alle, die eine absolut gelungene Kombination aus Historienroman und Kriminalfall gespickt mit exzellentem und passend platzierten Humor lieben, ist dieser Roman ein unbedingtes Muß! Ein Roman, der neben der bei einem Krimi zu erwartenden Spannung und vielen geschichtlichen Hintergrundinformationen auch noch einen sehr hohen Unterhaltungswert hat!

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Hervorragende Erläuterung eines der schlimmsten Anschläge in der deutschen Sortgeschichte

Anschlag auf Olympia
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In "Anschlag auf Olympia" rekonstruiert Sven Felix Kellerhoff noch einmal den interessierten Leser/innen die zermürbenden Tage der Geiselnahme von israelischen Sportlern durch palästinensischen Attentätern ...

In "Anschlag auf Olympia" rekonstruiert Sven Felix Kellerhoff noch einmal den interessierten Leser/innen die zermürbenden Tage der Geiselnahme von israelischen Sportlern durch palästinensischen Attentätern im olympischen Dorf. Er schildert hier, wie einfach die Terroristen ins Dorf eindringen und die Israelis gefangen nehmen konnten. Die Leser/innen werden dann über die hilflosen Verhandlungen und Befreiungsversuche informiert bis die Geiselnahme letztendlich eskaliert und das sportliche Geschehen der Olympiade in den fernen Hintergrund rückt.

Hervorzuheben sei vorab die ausgezeichnete Recherche, die der Autor zu erledigen hatte, bevor er überhaupt die ersten Zeilen niederschreiben konnte. Bei den zahlreichen Quellen, die auch noch auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden mussten, mit Sicherheit keine leichte Aufgabe.

Der Schreibstil ist, obgleich der selbstverständlich unumgänglichen dokumentarischen Form, sehr anschaulich und fließend, da die Leser/innen von Beginn an das Gefühl haben, 1972 in München selber vor Ort zu sein. Um so dramatischer wird der Hergang der Entführung natürlich beim Lesen empfunden. Und obwohl den meisten Leser/innen das Ende der Geschichte bekannt sein wird, fiebert man doch von Seite zu Seite mit den Gefangenen mit und nimmt teil an ihrem grausamen Schicksal.

"Anschlag auf Olympia" ist für mich den jungen Lesern, die sich genau wie ich an 1972 nicht mehr erinnern können, allein aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine und dem nie enden wollenden Konflikt zwischen Israel und Palästina sehr ans Herz zu legen und der Generation, die die Fernsehbilder vom Anschlag bis heute nicht aus dem Kopf bekommen haben, zum besseren Verständnis ein absolutes Muß!

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Interessantes Ermittlerduo in nicht so spannender Ermittlung

Der Banker
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Mit "Der Banker" ist Siegfried Schneider in Bezug auf die Darstellung seines Ermittlerduos ein erster interessanter erster Fall seines Regionalkrimis gelungen.

Die Ermittler Farner und Terranostra müssen ...

Mit "Der Banker" ist Siegfried Schneider in Bezug auf die Darstellung seines Ermittlerduos ein erster interessanter erster Fall seines Regionalkrimis gelungen.

Die Ermittler Farner und Terranostra müssen gezwungenermaßen im Falle eines ermordeten Bankers mit Namen Waldner bei der Fahndung nach dessen Mörder zusammenarbeiten. Da sie bereits als Schüler aneinandergeraten sind, gestaltet sich dieses als schwierig. Werden sie sich zusammenraufen können und den oder die Mörder/in trotz aller Umstände ermitteln und fassen können?

Der Autor versteht es sehr bildhaft und ausführlich das wunderschöne Lokalkolorit der Südtiroler Stadt den Leser/innen zu vermitteln. Gleiches gilt unbedingt für die Wiedergabe der Rivalität zwischen den Ermittlern Farner und Terranostra, die so hautnah spürbar ist, dass man zwischenzeitlich einschreiten möchte, um zu schlichten.

Leider konnte mich "Der Banker" aber als Krimi nicht so wirklich überzeugen und abholen. Einige Passagen empfand ich als zu lang und nicht nah genug am Geschehen, so dass bei mir nicht die bei einem Krimi gewünschte Spannung aufkam.

Als entspannende Lektüre über die wunderschöne, mir sehr bekannte Region Südtirols und ihren Bräuchen und Sitten, mit ausgezeichneter Zeichnung der beiden Hauptpersonen ist "Der Banker" durchaus zu empfehlen.

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