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Cleopatra0103

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2024

Über eine lebenslange Liebe

Bevor wir uns vergessen
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Dieses kleine Buch macht mich sprachlos. Es bewegt mich, bringt mich zum Lachen, zum Weinen und wühlt mich stellenweise auf. Das erste Kapitel hat so einen Zauber, dass ich das Buch nicht mehr aus der ...

Dieses kleine Buch macht mich sprachlos. Es bewegt mich, bringt mich zum Lachen, zum Weinen und wühlt mich stellenweise auf. Das erste Kapitel hat so einen Zauber, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Jules und Alice treffen sich auf einer Bank im Jardin du Luxembourg. Beide sind alt, haben ein Leben gelebt und erkennen sich nicht mehr. Über 70 Jahre zuvor haben sie sich auf genau dieser Bank kennengelernt. Ihr gemeinsames Leben und ihre Liebe wird rückwärts erzählt. Trotz der großen Zeitsprünge zwischen den Kapiteln bekommt der Leser ein sehr eindringliches Bild der Beziehung. Ich fühle mich fast wie ein stummer Gast in den Wohnzimmern und Häusern der beiden, wohne Hochzeiten und Geburtstagen, Streitigkeiten und liebevollen Momenten bei. Beide sind starke Charaktere. Jules, der Macher, Architekt, Ernährer, selbstbewusst, charismatisch. Alice, die intelligente Journalistin, die sich irgendwann in der Mutterrolle verliert. Irgendwann schleicht sich Desinteresse, Gereiztheit und Wut in die Ehe. Es erschüttert mich wie es soweit kommen konnte. Beide haben Affären, Alice will Jules verlassen, doch letztlich ist die Liebe beständig. Das letzte Kapitel bildet einen wunderbaren Rahmen zum ersten. Ich habe beide mehrfach gelesen. Sprachlich und emotional absolut bewegend und das Buch wird mich sicher noch lange beschäftigen. Der Schauplatz Paris ist ebenfalls gut gewählt und passt zur Stimmung. Es entstehen sofort Bilder der Plätze, Parks und Cafés im Kopf. Eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.07.2024

Ein Twist nach dem anderen

Anna O.
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Ich war schon etwas um das Buch herumgeschlichen bevor ich mich dann entschieden habe. Der Hype war mir etwas zu viel. Doch schon nach den ersten Seiten war es um mich geschehen. Spannung pur von Beginn ...

Ich war schon etwas um das Buch herumgeschlichen bevor ich mich dann entschieden habe. Der Hype war mir etwas zu viel. Doch schon nach den ersten Seiten war es um mich geschehen. Spannung pur von Beginn an. Anna O. liegt nach einem begangenem Mord in einer Art Koma. Der Psychiater Ben soll sie erwecken, um sie vor Gericht zu stellen. Soweit so gut, was dann passiert ist aber das wirkliche Grauen. Seite um Seite entblättern sich aus verschiedenen Perspektiven verborgene Geheimnisse, Intrigen und ein Geflecht aus Lügen und falscher Annahmen. Im letzten Drittel jagt dann ein Twist den nächsten und erst im letzten Kapitel wird das Geheimnis gelüftet. Ist Anna O. eine Mörderin oder unschuldige Schlafwandlerim? Kurze Kapitel und ein knackiger Schreibstil gefallen mir und die Perspektivenwechsel sorgen wir immer wieder neue Einblicke. Ein wirklich spannender Thriller mit einem raffinierten Ende.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Von einem der schönsten Flecken der Welt

Das große Blau
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Die Côte d‘Azur ist ein besonderer Ort. Nirgendwo sonst treffen tolle Landschaft, azurblaues Meer, schöne Städte und kulinarische Genüsse auf so viel Geld, Prunk und Dekadenz. Katja Eichinger fängt diesen ...

Die Côte d‘Azur ist ein besonderer Ort. Nirgendwo sonst treffen tolle Landschaft, azurblaues Meer, schöne Städte und kulinarische Genüsse auf so viel Geld, Prunk und Dekadenz. Katja Eichinger fängt diesen besonderen Zauber wunderbar ein. Es ist kein Reiseführer oder Urlaubsbuch sondern ein literarischer Besuch vieler Orte der Küste. Spannende Hintergründe aus Literatur, Kunst, Musik und Film sorgen für Abwechslung. Mit einem Augenzwinkern und ohne Allüren beschreibt die Autorin dieses Nebeneinander von Schönheit der Natur und absurdem Reichtum. Ein kurzweiliges Buch mit tollen Fotos, das definitiv Lust auf eine Reise nach Südfrankreich macht.

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Spannend, aber etwas oberflächlich

Signum
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Ich habe mich sehr auf den zweiten Band um Kim Ribbing und Julia Malmros gefreut und habe das Buch auch mit Freude gelesen. Es ist packend, wie schon der Vorgänger knackig geschrieben und durch die recht ...

Ich habe mich sehr auf den zweiten Band um Kim Ribbing und Julia Malmros gefreut und habe das Buch auch mit Freude gelesen. Es ist packend, wie schon der Vorgänger knackig geschrieben und durch die recht kurzen Kapitel ist der Lesefluss hoch. Die Figuren gefallen mir, auch die schwierige Beziehung zwischen Kim und Julia ist gut eingefangen. Doch irgendwie bleibt die Spannung etwas auf der Strecke. Der Fall um den entführten Psychologen ist schnell zu Ende erzählt und der Handlungsstrang um die Wahren Schweden wirkt seltsam unkomplett. Angerissen, aber nicht zu Ende erzählt. Vielleicht wird in Teil 3 näher darauf eingegangen. Potenzial hat das Thema schon. Lediglich die Demo mit dem Hund hat sich mir nicht erschlossen. Das fand ich haarsträubend. Die Folterszenen am Anfang hätten für meinen Geschmack auch weniger detailliert sein können, aber das Kapitel war schnell abgeschlossen. Der ständige Vergleich mit Lisbeth Salander und Blomkvist ist für mich überstrapaziert und ich finde Kim und Julia durchaus eigenständige Charaktere. Das mag aber auch daran liegen, dass die anderen beiden zu oft bemüht und in Film und Buch in Szene gesetzt wurden. Ich freue mich auf Teil 3, auch wenn es jetzt wieder heißt, ein Jahr zu warten.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Von Schuld und Gerechtigkeit

Grenzgänger
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Ein erschütternder Roman, der sprachlich auf den Punkt ist und den Leser auf eine beklemmende Reise in die 50er und 70er Jahre nimmt. Die kleine Henni muss früh für die Familie sorgen, erst muss der Vater ...

Ein erschütternder Roman, der sprachlich auf den Punkt ist und den Leser auf eine beklemmende Reise in die 50er und 70er Jahre nimmt. Die kleine Henni muss früh für die Familie sorgen, erst muss der Vater in den Krieg, nach seiner Rückkehr ist nichts mehr wie es war. Gemeinsam mit ihrer Mutter bestreitet sie den Lebensunterhalt. Nachdem die Mutter stirbt, kümmert sie sich um die drei Geschwister, schmuggelt Lebensmittel, um die Familie über die Runden zu bringen. Der Vater ist passiv, hat aufgegeben. Als eines der Geschwister stirbt, muss Henni in eine Besserungsanstalt, die Brüder ins Heim. Was sie dort erleben, ist grausam und bewegt mich sehr. Letztlich kommt es zur Katastrophe und jeder muss mit der Frage nach Schuld und Gewissen leben. Die tragischste Figur ist für mich Thomas, ein Junge aus dem Kinderheim, der erst Freund und dann unter tragischen Umständen zum Verräter wird. Als Henni vom Schicksal ihrer Brüder erfährt, schwört sie Gerechtigkeit, dann Rache. Doch letztlich ist alles ganz anders als gedacht, die Katastrophe aber nicht mehr aufzuhalten. Der Vater lässt mich sprachlos und wütend zurück. So ohne Empathie und Vertrauen zu seinen Kindern zu sein, erschreckt mich. Ein wirklich berührender Roman, der mich sicher noch einige Zeit beschäftigen wird.

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