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Veröffentlicht am 09.08.2018

Das macht richtig Spaß!

Menschen gesucht
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„MENSCHEN GESUCHT“ VON THORSTEN HOSS
2. ZUM INHALT
„Menschen gesucht“ ist der zweite Band der Reihe „Die Crew der Sirius 7 von Thorsten Hoß. Der fünfte Band ist gerade erschienen.

Vorsicht ❣️Nur weiterlesen, ...

„MENSCHEN GESUCHT“ VON THORSTEN HOSS
2. ZUM INHALT
„Menschen gesucht“ ist der zweite Band der Reihe „Die Crew der Sirius 7 von Thorsten Hoß. Der fünfte Band ist gerade erschienen.

Vorsicht ❣️Nur weiterlesen, wenn du den ersten Teil (Rezension) kennst❣️?



Ich betonte schon in der Rezension von „Absturz unter Drachenfeuer“, dass der Rollenspieler Thorsten Hoß seine Leser mit beeindruckendem Weltenbau beschenkt. Eine Welt gefüllt mit Dryaden, Geistwesen, uralten Kräften, menschenähnlichen Gobllins, Oger, Orks und Sklavenhändlern, menschlichen Lunarianern und der Crew der Sirius.

Schon im ersten Teil erlebten wir faszinierende Metamorphosen. Menschen, die sich weiter entwickelten, um zu überleben. Die Dryade Hiriko Tanaka, der grüne Tilseg.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Band sind einige Monate vergangen.
– Hiriko hat ihren Symbiosepartner gefunden
– Fang hat ihre Ausbildung zur Schamanin abgeschlossen
– Sven hat seine Seelensplitter kennen und auch fürchten gelernt
– Ashley ist die Herrin der Säbelfanten
– Tilseg ist Tilseg

Der zweite Band beginnt nun mit dem Sammeln der Crewmitglieder. Und dann geht es im Karacho, oder wie Boris sagen würde: Im Schweinsgalopp durch das Geschehen. Ich kenne wenig Bücher, die so dicht geschrieben sind, wo dermaßen viel Action abläuft. Also beim Lesen Laufschuhe anziehen.

Wie der Titel schon sagt, macht sich die Crew auf die Sucher nach Menschen.

Aber es geht auch um philosophische Fragen:

Wie weit kann eine Evolution schreiten?

Bleibt das Menschliche erhalten?

Ein Buch, das Wissenschaft und Metaphysik auf spannende Weise verbindet.

5/5 Punkten

3. PROTAGONISTEN
Ich wieder hole mich: Sämtliche Crewmitglieder durchlaufen eine Heldenreise. Sie entwickeln sich geistig, körperlich und zwischenmenschlich weiter.

Boris Koschkin hat es nicht einfach mit den Frauen. Überhaupt wage ich es, zu bemerken: Die Männer haben in diesem Band die A-Karte gezogen.

Vor allem Ashley macht es „Katerchen“ nicht leicht. Aber sie selbst hat es auch nicht leicht. Von den Einen als Göttin verehrt und von den anderen als brutale Bestie gefürchtet.

Hiriko hat ihren Symbiosepartner erwählt und bleibt dennoch mobil. Wie das funktioniert, möchte ich dir nicht verraten, weil ich dieses Setting urkomisch finde. Lies das Buch! Übrigens! Wie halten es Dryaden eigentlich mit der Liebe?

Tilseg ist unbeschreiblich!

Unser Norweger Sven Erickson wird von einer nackten Kollegin in Verlegenheit gebracht.

5/5 Punkten

4. SPRACHLICHE GESTALTUNG
Beim letzten Band sagte ich dazu:

„Thorsten Hoß hat einen flotten leicht zu lesenden Schreibstil. Besonders gut gefällt mir die Kapitellänge. Allerdings liest man immer weiter, weil die Kapitel ja relativ kurz sind. Ein Kapitel geht immer noch, gleich wie müde man ist.

Thorsten stellt dem Leser Rätsel, beantwortet sie aber viel später. Sprich: Cliffhanger vorprogrammiert.“

Daran hat sich nichts geändert.

5/5 Punkten

5. COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG
„Menschen gesucht“ von Thorsten Hoß (Webseite , Interview)E-Buch Text 405 Seiten und ist am 03.01.2017 unter der ISBN B01N1YWW34 bei Books on Demand im Genre Fantasy erschienen.

Beim ersten Band hatte mich das Cover irritiert. Hier sehe ich es nun anders: Dieses Cover ist ein Eyecatcher und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Da die Reihe auch ein wenig schräg ist, glaube ich, nach näherem Kennenlernen, dass dieses Cover gut. Beim nächsten Band bin ich vielleicht schon zu einer 5-Punkte-Wertung bereit. Heute gibt es vier.

4/5 Punkten

6. FAZIT
Marvel sollte diese Reihe verfilmen. Allein das Setting um Hiriko, finde ich total spaßig. Die gefährliche Ashley! Der spießige Sven! Der gespaltene Tilseg! Boris der Hengst und nicht zu vergessen: Die entzückende kleine Fee, namens Delphi.

Das macht richtig Spaß!

Ich vergebe insgesamt 4,7/5 Punkten.

Connies Schreibblogg

Veröffentlicht am 31.07.2018

Kann ein Robot lieben?

Autonom
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„AUTONOM“ VON ANNALEE NEWITZ
2. ZUM INHALT VON „AUTONOM“
Der Klappentext hat mich sofort angezogen. Dystopie oder Utopie? Wie schaut die Welt in hundert Jahren aus? Wer hat das Sagen? Wie hat sich die ...

„AUTONOM“ VON ANNALEE NEWITZ
2. ZUM INHALT VON „AUTONOM“
Der Klappentext hat mich sofort angezogen. Dystopie oder Utopie? Wie schaut die Welt in hundert Jahren aus? Wer hat das Sagen? Wie hat sich die Gesellschaft entwickelt? Sind wir vom Fortschritt überfahren worden?

Die amerikanische Journalistin, Autorin, Bloggerin und Analystin zeigt in „Autonom“, ein Setting, das nicht nur mit neuen Techniken, KI, Robots usw glänzt sondern auch eine Welt, die von Pharmafirmen beherrscht wird, die ihre Macht mithilfe neuer Techniken und Gewalt durchsetzen.

Gesundheit können sich nur Reiche leisten. Jack kopiert Zacuity, ein Medikament, das die Menschen zu Höchstleistungen anspornt. Der Konzern gibt nun Jack die Schuld an der fatalen Wirkweise des Produkts. Sie wird zum Freiwild und versucht, nun ihre Unschuld zu beweisen, indem sie an dem Medikament mit Gleichgesinnten weiterforscht.

Elias und Paladin sind das Team, das Jack eliminieren soll. Ein Agent und ein Kampfroboter.


Wer nun glaubt, mit Technik überhäuft zu werden, liegt vollkommen falsch. Annalee Newitz betrachtet das „Zwischenmenschliche“ bzw. das „Zwischen-Maschine-und-Mensch-liche der Seite und die daraus resultierenden Probleme.

Wie entwickelt sich Bewusstsein? Ab welchem Zeitpunkt wird aus Lernfähigkeit Transferfähigkeit und letztendlich wann beginnt es, sich selbst bewusst zu sein? Ist es dann immer noch Hardware mit der zugehörigen Software oder hat hier die Evolution einfach ihren Gang genommen?

Robots werden mit dem Wunsch programmiert, ihrem „Herrn“ zu gefallen. Kann es sich zu einem Bedürfnis nach Liebe entwickeln. Ab welchem Punkt beginnen erotische Gefühle?

Wer gerne im Kopfkino versinkt, ist hier genau richtig. Wird so die Zukunft der Menschheit aussehen?

Wird es Menschen geben, die versklavt sind und genauso wenig Rechte wie Robots haben? Wird es Robots geben, die bei Familien aufwachsen, promovieren und autonom ihr Leben führen?

Wer ist in dieser Zukunft überhaupt noch autonom?

5/5 Punkten

3. PROTAGONISTEN
Paladin, ein Kampfroboter, der sein Gender wechselt, um seinem Partner nahe zu sein.

Eliasz, Paladins Partner, ein Agent des Konzerns. Fühlt sich körperlich von Paladin angezogen. Er sieht Paladin als Partner an und schätzt die Vorzüge des Robots.

Jack, eine Produktpiratin, die gegen die Ungerechtigkeit und mangelnde Gesundheitsfürsorge des Systems revoltiert.

Die Charaktere haben Tiefe. Sie reflektieren, fühlen sich schuldig und haben widersprüchliche Gefühle. Eben so, wie wir es von Menschen kennen.

4. SPRACHLICHE GESTALTUNG
Das Buch lässt sich locker lesen, technische Begriffe halten sich im Rahmen. Zwischendurch ebbt die Spannung etwas ab, was sich zum Schluss hin ändert.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge.

5/5 Punkten

5. COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG
„Autonom“ von von Annalee Newitz, aus dem Amerikanischen von Birgit Herden hat 352 Seiten, einen Flexibler Einband Einband und ist am 23.05.2018 unter der ISBN 9783596702589 bei FISCHER Tor, im Genre: Sciencefiction erschienen.

5/5 Punkten

6. FAZIT
Das ist intelligente Sciencefiction mit Action und Gefühlen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Vision durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Im Ereignishorizont?

Wir werden sehen!

Können wir problemlos mit Robots zusammenleben?

Wer „Peripherie“ von William Gibson (Rezension) mag, ist hier richtig.

@FISCHER Tor,
Vielen Dank für das schöne Rezensionsexemplar!

Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.

Auf Connies Schreibblogg findet ihr weiterführende Links

Veröffentlicht am 26.07.2018

Von da an ging es schnell

Das Feld
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„DAS FELD“ VON ROBERT SEETHALER
2. ZUM INHALT
In diesem Bestseller entwirft uns Robert Seethaler das Porträt einer kleinen Stadt und deren verstorbenen Bewohner. Paulstadt hat einen alten Friedhof, der ...

„DAS FELD“ VON ROBERT SEETHALER
2. ZUM INHALT
In diesem Bestseller entwirft uns Robert Seethaler das Porträt einer kleinen Stadt und deren verstorbenen Bewohner. Paulstadt hat einen alten Friedhof, der das Feld genannt wird. Jeden Tag kommt ein alter Mann und setzt sich immer auf die gleiche Bank. Er glaubt, die Toten sprechen zu hören.

Robert Seethaler macht die Stimme dieses alten Mannes, des auktorialen Erzählers, Einblick in das Schicksal von dreißig Menschen.

Was ist Leben? Was ist der Tod? Was ist Sterben? Was bleibt von einem Individuum übrig?

Der Erzähler, später erfahren wir, dass sein Name Harry Stevens ist, hört die Toten reden. Worüber sprechen sie?

Der Autor erzählt keine vollständigen Schicksale. Es handeln sich eher um einen Episodenroman, der uns Momentaufnahmen eines Lebens aufzeigt, die für diesen Menschen eine Bedeutung hatten.

Teilweise sind einige Leben miteinander verwoben. Einige hatten Erinnerungen mit dem Hotel „Schwarzer Bock“:


Louise Trattner erzählt von ihrer Arbeit in einer Absteige wie dem Schwarzen Bock.

Heribert Kraus und Heide Friedland erzählen uns, wer noch im Schwarzen Bock abgestiegen war.

Karl Jonas ging im schwarzen Bock zum Tanztee und fand eine Frau.

Immer wieder treffen wir auf Verflechtungen, zwischenmenschlichen Beziehungen.

Einige unserer „Protagonisten“ lieben einander, manche sind verwandt. Diese miteinander verknüpften Schicksale machen den Roman lebendig. Das Bild der kleinen Stadt vervollständigt sich. Wir erfahren private Dinge, die in der Zeit zwischen dem Zweiten Weltkrieg und heute stattfanden. So gesehen sind es auch Dokumente von Zeitzeugen.

5/5 Punkten

3. SPRACHLICHE GESTALTUNG
Das erste Kapitel „Stimmen“ ist aus der Perspektive von Harry Stevens geschrieben, die restlichen 29 Kapitel sind in der Ichform aus dem Blickwinkel der Toten geschrieben.

Robert Seethaler hat einen außergewöhnlichen Schreibstil. Er verpackt „Aphorismen“ in diesen Lebensepisoden und macht sie zu Lebensweisheiten. Ich zitiere:

„Erst war ich Mensch, jetzt bin ich Welt.“

Auf die Frage, was nach dem Sterben kommt, gibt Seethaler keine Antwort. Die Toten dürfen nicht darüber sprechen.

„Als Lebender über den Tod nachdenken. Als Toter vom Leben reden. Was soll das? Die einen verstehen vom anderen nichts. Es gibt Ahnungen. Und es gibt Erinnerungen. Beide können täuschen.“

Auch das letzte Kapitel handelt von Harry Stevens, der nicht nur erzählt, sondern auch den Rahmen bildet.

Hand halten oder reichen, spielt in einigen Episoden eine Rolle, nicht nur bei Hanna Heim, deren Hand verkrüppelt ist. Dieses Bild gefällt mir sehr gut und möchte ich gerne in meinen Gedanken behalten.

5/5 Punkten

4. ROBERT SEETHALER LIEST DEN BESTSELLER „DAS FELD“ SELBST
Ich liebe es, zu lesen und dabei dem ungekürzten und somit hoffentlich identischen Hörbuch zu lauschen. Hier gibt es die ungekürzte Autorenlesung aus dem

Das Hörbuch wurde am 4. Juni 2018 veröffentlicht. Es ist eine Multibox von 4 CDs mit der ISBN 978-3-86484-503-1 und bei Roof Music erschienen.

Einige kennen Robert Seethaler aus der TV-Serie „Ein starkes Team“. Er hat eine schmeichelnde Stimme, der man gerne zuhört. Nicht irritieren lassen, er verändert zwei- bis dreimal den Text, bzw. den Satzaufbau, was beim Hören nur auffällt, wenn man darauf achtet. Und ein Name war anders. Der Sinn des Textes wird nicht verändert.

Ich kann immer wieder nur empfehlen, Hörbuch und Text zu lesen. Ich lasse mich ins Geschehen fallen, kann aber auch nochmals genau nachlesen, was mir als wichtig erscheint und ich liebe mein Bücherregal, was keinesfalls zu kurz kommen sollte. Und eine Autorenlesung ist zudem für mich ein Nonplusultra. Der Autor selbst gibt mir die Möglichkeit, seiner Akzentuierung des Satzes mit seiner Stimme zu lauschen.

Das Hörbuch ist im BookBeat Katalog enthalten. Cool! Spiegel Bestseller bei BookBeat.

5/5 Punkte

5. COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG
„Das Feld“ von Robert Seethaler, hat 240 Seiten, einen Festen Einband und ist am 28.02.2018 unter der ISBN 9783446260382 bei Hanser Berlin im Genre: Romane erschienen.

Das Cover finde ich dem Thema entsprechend nüchtern gehalten. Es ist die krumm gewachsene Birke worunter Harry Stevens täglich sitzt.

5/5 Punkten

6. WAS SAGT ROBERT SEETHALER SELBST ZU SEINEM BUCH „DIE MASKE“?
Auf meinem Blog findet ihr noch weiterführend Links.

7. FAZIT
Das Buch steht auf Platz 1 der Spiegel Bestseller Liste! Ich kann nur sagen: Und das zu Recht.

Es war mein erstes Buch von Robert Seethaler, aber mit Sicherheit nicht das letzte. Ich bin immer skeptisch gegenüber der Spiegel Bestseller Liste, weil ich der Meinung bin, wenn man das Geld für viel Werbung aufbringen kann, landet das Buch weiter vorne, als wenn das nicht möglich ist. Ich habe in den letzten Monaten einige Indieautoren, Selfpublisher oder von kleinen Verlagen gelesen, die mehr Aufmerksamkeit verdienten, weil sie auch eine entsprechende Qualität aufweisen.

Aber bei dem Bestseller „Das Feld“ war ich schnell hin und weg, weil das Buch ein Menschenleben in vielen Facetten zeigt. Es macht betroffen, es bringt einen zum Lachen, es weckt Bedauern, es zeigt Glück und das Gefühl etwas Wichtiges verpasst zu haben. Robert Seethaler zeigt es, indem er den Leser interaktiv werden lässt. Er zeigt nur Momentaufnahmen, Polaroids eines Lebens. Der Leser fügt sie zu einem Menschen bzw. einem Menschenleben zusammen. Ich glaube, dass jeder Leser seinen eigenen Schluss daraus zieht. Das Buch gefällt mir sehr gut.

@Hanser Verlage
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Wer bin ich? Und wieviele?

Augustine
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„AUGUSTINE – IN DEN SCHUHEN DER ANDEREN“ VON ISABELLA MARIA KERN
2. ZUM INHALT
Das Buch hat mich erst einmal verstummen und nachdenken lassen. „Augustine“ ist ein bewegendes Drama, das in der Realität ...

„AUGUSTINE – IN DEN SCHUHEN DER ANDEREN“ VON ISABELLA MARIA KERN
2. ZUM INHALT
Das Buch hat mich erst einmal verstummen und nachdenken lassen. „Augustine“ ist ein bewegendes Drama, das in der Realität spielt und doch nicht real sein kann. Oder?

Nehme ich es als Fiktion oder sehe ich den Roman als eine Art von Bildnis oder Metapher an?

Isabella Maria Kern erzählt uns die Geschichte von Augustine, eine unscheinbare(?) junge Frau, die ihren Gefühlen nur nachgeben kann, wenn sie in den attraktiven Körper einer Fremden schlüpft. Sie verwandelt sich in die Frau, von der sie glaubt, der erhoffte Partner würde sie begehren.

Augustine gerät hierbei geradezu in eine Sucht, der sie nicht widerstehen kann. Die Autorin beschönigt nicht, dass Augustine jegliches Maß, jegliche Empathie, Moral und Ethik hinter sich lässt.

Ich war als Leser ständig genervt, empört, dann tat mir Augustine leid, aber ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Dabei fiel mir auf, dass Isabella Maria Kern etwas beschreibt und dem Leser dadurch sehr anschaulich vermittelt: Wie oft hört oder liest man von realen Menschen, die aus dem Bedürfnis heraus, geliebt zu werden, Straftaten begehen und jegliche Moral über Bord fallen lassen. Genau so ein Mensch ist Augustine.


Es geht ihr nicht um den einzelnen potentiellen Partner, sondern um das „Begehrtwerden“ oder „Geliebt werden“ an sich.

Die Autorin schildert dieses Suchtverhalten so greifbar, dass sich mir jetzt noch beim Schreiben noch die Haare aufstellen.

Allerdings blieben einige Fragen offen. Wer ist diese Amalia? Beim Lesen überlegte ich, wie löst die Autorin den Handlungsstrang auf? Wie erklärt sie das Geschehen?

Die Autorin hat ein Hintertürchen benutzt! Das fand ich sehr gelungen. Der Leser kann selbst entscheiden, wie er das Gelesene interpretieren möchte: als phantastische Fiktion oder als das anschaulich beschriebene Psychogramm einer realen Frau.

Ich wähle die letztere Lesart.

5/5 Punkten

3. SPRACHLICHE GESTALTUNG
Die Worte bringen den beklemmenden Inhalt auf einprägsame Weise wieder. Die Kapitellänge ist angenehm. Und der Schluss ist, wie ich schon erwähnt habe, unerwartet.

4/5 Punkten

4. COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG
„Augustine“ von Isabella Maria Kern, hat 274 Seiten, einen flexiblen Einband und ist am 21.08.2017 unter der ISBN 9783869634104 bei IATROS im Genre: Romane erschienen.

Das Cover ist schwarz mit einem Foto von roten Schuhen. Ich finde die Schuhe hätten viel auffälliger sein können.

4/5 Punkten

5. FAZIT
Das Buch spricht wirklich alle Gefühle an. So entsetzlich Augustines Handeln zeitweise ist, tut sie dem Leser leid, auch wenn ihm jegliches Verständnis fehlt. Ein Mensch, der sich selbst als leere Hülle empfindet, die er mit einem fremden Abbild füllen muss, um ein Leben zu führen.

Ich werde das Buch und die Figur Augustine nicht so schnell vergessen. Es ist unbegreiflich, was aus einem Menschen werden kann!

Demnächst rezensiere ich noch „Li“, ein weiteres Buch von Isabella Maria Kern. Ich bin sehr gespannt auf die Charaktere.

Ich vergebe insgesamt 4,5/5 Punkten

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