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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2023

Recht vorhersehbar

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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Inhalt: Die Davenports gehören zu den wenigen Schwarzen Familien, die zu Wohlstand und Ansehen gekommen sind. Sie leben in einem Anwesen mit Kristallleuchtern, Dienstboten und großen Festen. Nun werden ...

Inhalt: Die Davenports gehören zu den wenigen Schwarzen Familien, die zu Wohlstand und Ansehen gekommen sind. Sie leben in einem Anwesen mit Kristallleuchtern, Dienstboten und großen Festen. Nun werden Olivia und Helen, die beiden Davenport-Töchter, in die Gesellschaft eingeführt. Wie das Dienstmädchen Amy-Rose und die beste Freundin Ruby müssen sie ihren Weg finden. So unterschiedlich sie sind – von Olivia, die ihr Interesse an den politischen Ungerechtigkeiten ihrer Zeit entdeckt, bis zu Helen, der Automobile wichtiger sind als Partys, vom Dienstmädchen Amy-Rose, die ihr eigenes Geschäft eröffnen will, bis zur Träumerin Ruby, deren Familie finanziell ruiniert ist – im Reigen der unerwarteten Liebe treffen sie sich wieder.

Als großer Fan der Netflix-Serie ""Bridgerton" habe ich mich riesig auf diesen Roman gefreut. Er ist zwar unterhaltsam, niedlich und romantisch - leider aber doch sehr vorhersehbar. Die Handlung wartete leider mit kaum Überraschungen auf, von Beginn an wusste man über den Klappentext bereits alles, was es zu wissen gab. Das finde ich sehr schade, denn der Roman hat viel Potential, gerade historisch gesehen! Es hat mir gefallen, dass geschichtlich viele Dinge zur Sprache kamen - hier hätte ich mir fast noch mehr gewünscht! Insgesamt ein unterhaltsamer, etwas zu betulicher Roman für Zwischendurch!

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Süße RomCom

Das Beste kommt zum Kuss
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Inhalt: Amy Daniels kann etwas, das sonst niemand kann: Immer wenn sie jemanden zum ersten Mal küsst, sieht sie, wie die Sache ausgeht. Schnell und unspektakulär oder mit Tränen und Türenschlagen, bald, ...

Inhalt: Amy Daniels kann etwas, das sonst niemand kann: Immer wenn sie jemanden zum ersten Mal küsst, sieht sie, wie die Sache ausgeht. Schnell und unspektakulär oder mit Tränen und Türenschlagen, bald, nach Monaten oder Jahren – aber immer unglücklich. Amy hat daher beschlossen: Dann lieber gar nicht erst anfangen mit der Liebe. Als bei der Hochzeit ihrer besten Freundin ihre alte Clique aus Schulzeiten zusammenkommt, lässt sie sich allerdings mithilfe von viel Alkohol überreden: Sie küsst einfach drauflos. Und am nächsten Morgen hat Amy vage Erinnerungen an drei Visionen – zwei schlechte, eine das langersehnte Happy End. Doch sie weiß nicht mehr, wer wer war. Und wie zur Hölle soll sie das herausfinden?

"Das Beste kommt zum Kuss" ist eine süße RomCom für Zwischendurch. Die Protagonistin Amy war mir schnell sympathisch und die spezielle Idee, mittels Visionen anhand des 1. Kusses "Mr. Perfect" zu erkennen, hat mir gefallen. Inhaltlich war der Ausgang des Romans zwar vorhersehbar, aber Dank der interessanten Grundidee und einem flüssigen, humorvollen Sprachstil sehr unterhaltsam und süß. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen!

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Verzweifeltes Aufbäumen

Die Einladung
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Die 22-jährige Alex arbeitet als Escort-Girl in New York und verbringt eine vermeintlich traumhafte Zeit in den Hamptons in der Villa von ihrem neuen Fang Simon. Er verwöhnt sie mit teurer Kleidung und ...

Die 22-jährige Alex arbeitet als Escort-Girl in New York und verbringt eine vermeintlich traumhafte Zeit in den Hamptons in der Villa von ihrem neuen Fang Simon. Er verwöhnt sie mit teurer Kleidung und Schmuck und geht mit ihr zu Dinnerpartys aus, doch nach einem Fehltritt setzt er sie kurzerhand vor die Tür. Um die Beziehung wieder zu kitten will Alex an Simons Party zum 4. Juli teilnehmen – bis dahin muss sie jedoch noch irgendwie 7 Nächte ohne Geld und Unterkunft in den Hamptons überstehen...

Das Romandebüt „Die Einladung“ von Emma Cline hat es in sich. Mit viel Tiefgang und einer melancholischen Schwere begleitet der Leser:die Leserin Alex auf ihrer Kamikazetour durch die Hamptons. Obwohl mir die Protagonistin mit ihren Lügen und ihrer eiskalten Kalkuliertheit von Beginn an unsympathisch war, so muss man doch ihrem Erfindergeist und ihrer Fähigkeit, allen noch so widrigen Umständen zu trotzen, Bewunderung zollen. Der Roman ist alles, aber sicherlich keine leichte Kost oder Strandlektüre. Ich habe mich von Beginn an von der teils aggressiven, teils melancholischen Atmosphäre einfangen lassen und konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Es ist der Autorin unglaublich gut gelungen, die Abgrenzungen der Reichen von allem außerhalb ihres „Reichen-Clubs“ sowie den verzweifelten Versuchen einer mittellosen Protagonistin, dazuzugehören, darzustellen. Das Thema ist sehr gesellschaftskritisch aufbereitet und bietet viel Raum für Diskussionen. Der Roman lebt von Alex‘ Zufallsbekannschaften und Erfindertum und ist daher für mich überhaupt nicht vorhersehbar gewesen. Auch das Finale hat mich absolut überrascht. Zudem sehr ernüchtert zurückgelassen. Ich kann nachvollziehen, warum die Autorin dieses Ende gewählt hat, hätte mir persönlich jedoch einen richtigen Abschluss gewünscht.

Fazit: Ein starker Roman, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Spannend und gesellschaftskritisch, aber auch trist und ernüchternd.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Ein schwerer Sommer

Rattensommer
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Lou und Sonny sind im besten Teenageralter und miteinander befreundet seit sie denken können. Statt die bevorstehenden Sommerferien zu genießen, holt sie jedoch die Vergangenheit ein. Denn vor Jahren ist ...

Lou und Sonny sind im besten Teenageralter und miteinander befreundet seit sie denken können. Statt die bevorstehenden Sommerferien zu genießen, holt sie jedoch die Vergangenheit ein. Denn vor Jahren ist Sonnys Mutter ermordet worden und ihr Mörder wurde soeben aus dem Gefängnis entlassen. Dies kann Sonny nicht akzeptieren und plant ihre Rache, bei der Lou sie tatkräftig unterstützen soll.

"Rattensommer" ist ein Coming-of-Age Roman, der mit einer dichten Atmosphäre eine schwere Thematik behandelt. Der Sprachstil ist altersentsprechend, der Adressat eindeutig Jugendlich.

Während ich mich beim Lesen zunehmend mit der Protagonistin Lou anfreunden konnte, war mir Sonny stets unsympathisch. Die Freundschaft der beiden wirkt zunächst sehr innig, driftet dann jedoch in toxische Sphären ab. Mir hat dabei sehr gut gefallen, wie die Autorin die Emotionen von Lou dargestellt hat. Ich konnte mich sehr gut in die Situationen hineinfühlen und fand die Themen Freundschaft, Abhängigkeit, Gewalt, Drogenabusus, Rache und Vergebung wirklich gut aufgearbeitet. Auch, dass manche Figuren über sich hinauswachsen, während andere stagnieren, empfand ich als spannend. Der Roman wirkte sehr dicht und intensiv und war deshalb für mich keine Lektüre für Zwischendurch. Mich hat der Roman gebannt, das offene Ende fast ein bisschen kalt erwischt. Man sollte selbst beim Lesen aber gefestigter Emotionen sein - denn die Thematik kann einen doch herunterziehen!

Fazit: Ein intensiver Roman, der sicherlich keine leichte Kost ist, für schwere Sommertage.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Realitätsnah

Going Zero
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Inhalt: Zum Wohl der nationalen Sicherheit hat die CIA in Zusammenarbeit mit Silicon-Valley-Wunderkind Cy Baxter ein ultimatives Überwachungsprojekt entwickelt. Zehn Personen sind für den letzten Betatest ...

Inhalt: Zum Wohl der nationalen Sicherheit hat die CIA in Zusammenarbeit mit Silicon-Valley-Wunderkind Cy Baxter ein ultimatives Überwachungsprojekt entwickelt. Zehn Personen sind für den letzten Betatest ausgewählt worden, bei dem es darum geht, alle Datenspuren auf null zu reduzieren und 30 Tage unentdeckt zu bleiben. Eine von ihnen ist, als vermeintlich leichte Beute, die als Erste gefunden werden würde, eine unauffällige Bibliothekarin aus Boston. Doch Kaitlyn Day schafft es, die Jägerteams immer wieder zu überraschen, und erweist sich als talentierter als alle anderen Spielteilnehmer. Für sie geht es um viel mehr als 3 Millionen Preisgeld.

"Going Zero" ist der erste Roman, den ich vom Autor Anthony McCarten gelesen habe. Ich war sehr neugierig, da der Autor ebenfalls diverse Skripte zu bekannten Filmen geschrieben hat. Der Roman wird in kurzen Kapiteln aus wechselnder Sicht der Protagonisten wiedergegeben. Ich fand es spannend und beeindruckend, mitzuerleben wie das private Unternehmen von Cy Baxter Jagd auf die 10 "Zeros" macht, um sie vor Ablauf der 30 Tage zu finden. Gruselig muteten dabei die diversen Methoden und technischen Möglichkeiten an, insbesondere weil der Ablauf und die Technik bereits existieren. Insofern hat der Thriller eine realitätsnahe Komponente, die einen ein ums andere mal verunsichert und grübeln lässt. Insbesondere, wenn man an die aktuellen Entwicklungen im Bereich Social Media bedenkt. Die Protagonistin Kaitlyn Day schafft es mit großer Anstrengung immer wieder, den Fängen von Cy Baxter zu entwischen und der Roman gipfelt zuletzt in einer überraschenden Wendung. Den elaborierten Sprachstil empfand ich als angenehm, allerdings haben detailreiche Beschreibungen dazu geführt, dass eine "Hochspannung", in der ich nur so über die Seiten fliege, ausblieb. Der Thriller war packend und ich wollte stets wissen, wie es ausgeht, aber dennoch kam ich von der Seitenanzahl aufgrund der Dichte der Beschreibungen und Gedanken einzelner Figuren nur langsam voran. Hier hätte eine abschnittsweise Ausdünnung ein rasanteres Tempo ermöglichen können, denn ein Pageturner ist es leider nicht.

Schlussendlich beendete ich den Roman mit einem flauen Gefühl - die Grundidee, Sicherheit mit Überwachung der individuellen Freiheit gegenüberzustellen, ist wichtig und hier erschreckend realitätsnah aufgearbeitet worden.

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