Inhalt: Eigentlich hatte sich Riley auf den Schreibwettbewerb auf Masters‘ Castle gefreut. Schließlich lernt sie ihre Online-Schreibgruppe dort endlich persönlich kennen und kommt ihrem Traum, Autorin ...
Inhalt: Eigentlich hatte sich Riley auf den Schreibwettbewerb auf Masters‘ Castle gefreut. Schließlich lernt sie ihre Online-Schreibgruppe dort endlich persönlich kennen und kommt ihrem Traum, Autorin zu werden, näher. Doch dann reicht jemand bei der Jury anonym Geschichten über Riley ein, mit geheimen Details aus ihrem Leben. Wer steckt dahinter? Hat Killian Masters, Jury-Mitglied und Sohn der Gastgeber, etwas damit zu tun? Als die Geschichten zunehmend bedrohlicher werden, gerät Riley in Gefahr …
Ich habe mich sehr auf den neuen Roman der Autorin Stefanie Hasse schon vorab sehr gefreut. Bisher habe ich gefühlt jede Veröffentlichung der Autorin gelesen und auch ihr neues Werk ist wieder modern, jugendlich und kurzweilig. Den Hintergrund rund um die Schreibgruppe und junge AutorInnen empfand ich als sehr interessant und gut aufgearbeitet. Dennoch kommt man nicht umhin, die Parallelen zu den Vorgänger-Romanen der Autorin zu bemerken. Denn das Konzept bleibt stets ähnlich: Auch "Masterclass" ist eine Dilogie mit einer Art locked-room Szenario, einer sich entwickelnden Romanze zwischen Protagonistin und Love Interest, bei dem man sich lange nicht sicher sein kann, ob er ehrliche Absichten hat, und das große Geheimnis des Antagonisten hat natürlich auch nicht gefehlt. Eine große Überraschung in der Konstruktion des Romans gab es leider nicht und auch wenn ich die Sparte, die die Autorin bedient, sehr mag, fehlt es mir inzwischen an Varianz. Deshalb hat mich die neue Dilogie nicht so in den Bann gezogen wie erhofft. Sicherlich lesenswert, da modern und kurzweilig, aber leider nicht der große Wurf. Schade!
"Dead Romantics" ist der Debütroman von Ashley Posten. Inhaltlich bewegt er sich zwischen "Ghost - Nachricht für Sam" und "Rendezvous mit Joe Black". Der Sprachstil ist angenehm und lebt von vielen Beschreibungen. ...
"Dead Romantics" ist der Debütroman von Ashley Posten. Inhaltlich bewegt er sich zwischen "Ghost - Nachricht für Sam" und "Rendezvous mit Joe Black". Der Sprachstil ist angenehm und lebt von vielen Beschreibungen. Geschildert wird die Geschichte aus Sicht der Protagonistin Florence, die nach Jahren wieder in ihren Heimatort reist, um der Beerdigung ihres jüngst verstorbenen Vaters beizuwohnen. Die eher klassische Liebeskomödie wurde mit einer Spur Fantasy verfeinert, denn Florence kann Geister sehen und ihnen helfen, unerfüllte Missionen zu beenden. So steht eines Tages plötzlich ihr Vorgesetzter Ben als Geist vor ihr und braucht ihre Hilfe.
Mir hat der Roman gut gefallen. Er bereitete mir angenehme Lesestunden, in denen ich mich rundum wohlfühlen konnte. Die Protagonistin Florence und ihr geisterhafter Love Interest Ben sind sympathisch und niedlich. Besonders gut hat mir das Charakter-Building der Autorin gefallen. Sie hat vor allem Florence intensiv ausgebaut, was der Geschichte Tiefe verliehen hat. Die Geschichte ist zart und mitfühlend - leider war mir aber der Ausgang des Romans zu früh vorherzusehen. Hier habe ich nachfolgend nicht mehr so richtig mitfühlen können, insbesondere das Sehnen der Protagonistin nach einem gemeinsamen Leben mit Ben. Dennoch hat der Roman mich sehr gut unterhalten und er fühlte sich beim Lesen stets wie eine angenehme, wohlige Umarmung an. Gerne wieder!
Vom Autor schon viel gehört, aber noch nichts gelesen, wurde seine Autobiographie mein erster „Arno Geiger“. Schonungslos offen und ehrlich stellt der Schriftsteller darin seinen bisherigen Lebensverlauf ...
Vom Autor schon viel gehört, aber noch nichts gelesen, wurde seine Autobiographie mein erster „Arno Geiger“. Schonungslos offen und ehrlich stellt der Schriftsteller darin seinen bisherigen Lebensverlauf als Künstler, aber auch als Privatmensch dar. Dabei erzählt er von seiner Frau, seinen Eltern und seinem glücklichen Geheimnis: Jahrzehntelang hat Arno Geiger mit seinem Fahrrad die Straßen unsicher gemacht, stets auf der Suche nach Schätzen im Alltagsmüll Fremder.
Ich fand es sehr interessant, vom Lebensverlauf eines Schriftstellers zu erfahren, der sich oftmals jenseits der Konventionen bewegt. Manchmal war mir der Autor dabei jedoch fast schon zu offen – oder ich zu konservativ? Das ein oder andere Fremdgehen hätte ich nicht zwingend wissen müssen, um mir ein Bild von der Person machen zu können.
Außergewöhnlich gut kann der Autor allerdings mit Worten umgehen. Der sehr schöne, aber nüchterne Sprachstil schaffte einen angenehmen Ausgleich zu den teilweise sehr emotionalen Inhalten und Schicksalsschlägen im Leben des Schriftstellers. Ich muss gestehen, dass mir der Autor in der Gesamtschau durch seine Biographie nicht unbedingt sympathisch geworden ist, dennoch zeigte er sich jedoch vor allem eins: menschlich.
Fazit: Mal etwas ganz anderes jenseits meiner üblichen Lesegewohnheiten. Auch wenn einige Abschnitte für mich nicht ganz greifbar waren, weiß der Autor aber definitiv, mit Worten umzugehen.
„Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen“ ist ein Jugendbuch von Isaac Blum. Mit humorvollem und sarkastischem Sprachstil führt der Autor den jungen Leser altersgerecht in die Welt der jüdisch-orthodoxen ...
„Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen“ ist ein Jugendbuch von Isaac Blum. Mit humorvollem und sarkastischem Sprachstil führt der Autor den jungen Leser altersgerecht in die Welt der jüdisch-orthodoxen Gemeinde ein. Aus der Ich-Perspektive begleitet man dabei Hoodie Rosen, der auf eine jüdische Schule geht und in einer jüdisch-orthodoxen Familie mit 4 Schwestern und seinen Eltern lebt. Als er sich mit Anna-Marie der Tochter der antisemitischen Bürgermeisterin anfreundet und gemeinsam mit ihr Hakenkreuze auf dem Friedhof entfernt, kommt Hoodie erstmals zwischen die Fronten seiner Gemeinde und dem modernen Leben. Denn seine Familie hält seine Tat und die Bekanntschaft mit Anna-Marie für Verrat.
Der Roman enthält diverse hochaktuelle politische Themen und bietet viel Diskussions- und Gesprächsstoff. Den Einblick in die jüdisch-orthodoxe Lebensweise empfand ich dabei als sehr interessant und bereichernd – wenn auch die Lebensart auf mich zu oft einen einengenden, unfreien und fremdbestimmten Eindruck erweckt hat. Trotz angenehmem Sprachstil hatte ich zunächst Schwierigkeiten, in dem Roman anzukommen. Denn der Lesefluss war durch viele mir unbekannte jüdische Bezeichnungen eher holprig. Hier hätte ich mir Fußnoten gewünscht, da es das Leseerlebnis störte, ständig googlen zu müssen. Davon abgesehen hatte der Roman einen guten Spannungsbogen und mit Hoodie eine sympathische, rebellische Hauptfigur, an die man schnell sein Herz verliert. Ich habe mit Hoodie mitgefiebert und -gefühlt. Er ist ein toller Charakter, auf der Suche nach seinem eigenen Weg.
ACHTUNG SPOILER! Nicht selten war ich für ihn wütend, wenn die Figuren um ihn herum ihn wie einen Aussätzigen behandelt haben. Viele (primär weltfremd wirkende) Reaktionen, insbesondere seiner Schutzbefohlenen, konnte ich nicht nachvollziehen. Auch das Ende hat mich etwas ernüchtert. So scheint zwar Hoodie glücklicherweise seinen eigenen Weg zu finden, die Erwachsenen beider Seiten kommen jedoch über ihre starrsinnigen Vorurteile und Verhaltensweisen nicht hinweg. Das wirkt authentisch und dadurch umso trauriger. SPOILER ENDE!
Aufgrund der Kombination aus Emotionen und Diskussionsgrundlage halte ich den Roman für einen wirklich gute Möglichkeit, im Schulunterricht aktuelle Themen wie „modernen Antisemitismus, Religion im 21. Jahrhundert, Rassismus und Selbstfindung“ zu besprechen. Dank der ernsten und politischen Themen ist der Roman meiner Meinung nach jedoch darüber hinaus auch hervorragend für den erwachsenen Leser geeignet.
Fazit: Mich hat der Roman inhaltlich sehr begeistert. Mit Hoodie als beeindruckende Figur bin ich sofort warm geworden und neben vieler hochaktueller Themen kamen auch die Emotionen nicht zu kurz. Darüber hinaus konnte ich viele Informationen mitnehmen und fand es spannend, mich mit der jüdisch-orthodoxen Lebensweise auseinander zu setzen.
Inhalt: Wenn Emery in die Augen ihrer Mutter schaut, erinnert sie alles an den Tod ihrer Schwester Logan. Ihre Krankheit. Ihren Verlust. Daher zieht Em zu ihrem Vater und versucht einen Neustart. Aber ...
Inhalt: Wenn Emery in die Augen ihrer Mutter schaut, erinnert sie alles an den Tod ihrer Schwester Logan. Ihre Krankheit. Ihren Verlust. Daher zieht Em zu ihrem Vater und versucht einen Neustart. Aber egal, wohin sie geht: Logan bleibt immer bei ihr. Unter einem großen Ahornbaum, wo ihre Schwester begraben wurde, fühlt sie sich ihr besonders nah. Was Em nicht weiß: Auch ihr neuer Stiefbruder Kaiden sucht diesen Ort auf. Er ist wütend, abweisend und so unglaublich gutaussehend, dass Em an nichts anderes mehr denken kann. Als die beiden sich näherkommen, lernt Em Schicht für Schicht den wahren Kaiden kennen – und lieben. Aber was Kaiden nicht weiß: Em leidet an der gleichen Krankheit wie ihre Schwester …
„Vor uns die Dämmerung“ ist ein Liebesroman, der sich im primär mit den Auswirkungen einer Lupus-Erkrankung auseinandersetzt, an dem die Protagonistin Emery leidet. Sehr eindrücklich und lebensnah werden dabei die Beschwerden und Einschränkungen der Betroffenen geschildert. Dies sind Einblicke, die einem als Außenstehender oft verborgen bleiben, weshalb die Krankheitsauswirkungen in vielen Fällen vollkommen unterschätzt werden. Die Protagonistin Emery ist 19 Jahre alt, hat aber durch ihre Erkrankung schon sehr viel erleiden müssen. Hinzu kommt, dass ihre Mutter den Tod von Emerys Schwester Logan auch nach 10 Jahren nicht überwunden hat. Seit Lupus-Diagnose kämpft Emery daher nicht nur gegen ihre Erkrankung und um ihr Leben, sondern im Prinzip auch um ihre Mutter, deren Unterstützung sie dringend benötigen würde. Als sie zu ihrem Vater zieht, um ihrer Mutter Freiraum zur Heilung zu geben, lernt sie dessen neue Ehefrau und deren Sohn Kaiden kennen. Ihr Stiefbruder ist ein zunächst unangenehmer Charakter. Er ist wütend auf die ganze Welt, schroff und eigentlich fast schon unverschämt. In der Highschool kontrolliert er Schüler und Lehrer, zu Hause lässt er sich entweder nicht blicken oder verbreitet Ätz-Laune. Aufgrund dessen war es mir unverständlich, dass Emery sich ausgerechnet in ihn verguckt und mit ihm anbändelt. Im Verlauf zeigt sich jedoch, dass beide Charaktere sich aufeinander verlassen können und gegenseitig den dringend benötigten Halt bieten. Neben der Liebesgeschichte, die manchmal etwas verfahren auf mich wirkte, kommt es auch zur Konfrontation der Protagonistin mit einzelnen Familienmitgliedern, vor allem ihrer Mutter und ihrem Vater. Etwas anstrengend empfand ich, dass Emery sich immer zurücknimmt und das Gefühl hat, niemanden belasten zu dürfen. Diese Gefühlsregung ist zwar durchaus nachvollziehbar, macht es für alle Beteiligten aber noch schwieriger. Zumal ihre ärztliche Behandlung sich dadurch verzögert oder sogar ausbleibt. Grundsätzlich habe ich vermisst, dass sich mindestens Emery, wenn nicht sogar alle Familienmitglieder, in psychologischer Behandlung befinden. Eine psychologische Unterstützung nach einem Trauerfall oder zumindest für eine schwer chronisch Kranke wäre meiner Meinung nach das Minimum gewesen. Hier wurde überhaupt nicht Bezug darauf genommen, ob Emery so etwas angeboten wurde, ob sie es abgelehnt hat o.Ä., was mir sehr gefehlt hat.
ACHTUNG SPOILER: Zudem konnte ich nachvollziehen, aber dennoch nicht akzeptieren, wie man wahnsinnig Angst hat, an der Lupus-Erkrankung zu versterben, gleichzeitig aber jegliche Symptome ignoriert, um niemandem zur Last zu fallen und sie sicherlich auch selbst nicht wahrhaben möchte, um die Augen vor der Erkrankung zu verschließen. Denn hier fehlte definitiv ein Erwachsener in Form eines unterstützenden Elternteils – oder eine Psychologin! Man kann eine so junge Betroffene nicht einfach sich selbst bzw. dem Schicksal überlassen, zumal man in den USA, in dem die Geschichte spielt, erst ab dem 21. Lebensjahr mündig wird. Das Ende des Romans (ohne jetzt zu viel zu sagen), hätte bei einem reiferen Umgang und vor allem aufmerksamen Eltern, die ihre Aufgaben als Erziehungsberechtigte erfüllen, anders verlaufen können. Das hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen. Die arme Emery wurde meiner Meinung nach von ihren Erziehungsberechtigten komplett im Stich gelassen.
Fazit: Mir hat gefallen, wie schonungslos offen die Autorin die Lupus-Erkrankung und ihre alltäglichen Herausforderungen darstellt. Mit dem melodischen, angenehmen Sprachstil konnte ich den Roman kaum noch aus den Händen legen. Allerdings war mir die Handlung an der ein oder anderen Stelle nicht nachvollziehbar und am liebsten hätte ich ein paar der Figuren „den Kopf gewaschen“. Nichtsdestotrotz ist „Vor uns die Dämmerung“ sehr lesenswert, berührend, lebensecht und vor allem informativ.