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Veröffentlicht am 14.07.2021

Rosen von Fleury

Die Rosen von Fleury
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Klappentext:
Inmitten von Weinbergen und Wäldern in der Dordogne liegt das Städtchen Fleury-sur-Azurain in verträumtem Dornröschenschlaf. Das ändert sich, als eine bekannte französische Schauspielerin ...

Klappentext:
Inmitten von Weinbergen und Wäldern in der Dordogne liegt das Städtchen Fleury-sur-Azurain in verträumtem Dornröschenschlaf. Das ändert sich, als eine bekannte französische Schauspielerin dort ihre Hochzeit feiert. Von heute auf morgen wird Fleury zur angesagten Hochzeits-Location. Viele der Bewohner profitieren vom „Hochzeitsgeschäft“, anderen ist es ein Dorn im Auge – vor allem den adeligen de Bricassarts, deren Château auf dem Hügel über der Stadt thront. Als die junge Engländerin Emily Bennett von ihrer Tante ein verfallenes Manoir erbt und nach Fleury kommt, wird sie von dem Hochzeitstrubel angesteckt. Sie setzt das Haus wieder in Stand und macht ein kleines Hôtel daraus. Das Hôtel wird ein Erfolg und beherbergt neben frisch verheirateten Paaren auch andere illustre Gäste. Doch vom Château ziehen dunkle Wolken heran: Die de Bricassarts erheben ihrerseits Anspruch auf Emilys Manoir – und das ausgerechnet jetzt, als Emily und der Sohn des Barons einander näher kommen …

„Die Rosen von Fleury“ ist ein Roman von Jean Remy und spielt in der zauberhaften Dordogne. Die Geschichte ist niedlich, aber doch recht ausufernd. Es gibt massenhaft Orts- und Gegenstandsbeschreibungen sowie diverse, für mich eher unwichtige Nebenhandlungen. Das Hörbuch zog sich hierdurch recht lange hin und wirkte auf mich sehr überladen, weshalb ich mehrere Anläufe brauchte, um bis zum Ende zu hören. Inhaltlich fehlte es mir leider an Spannung und es war mir mit ihrer sehr heilen Welt fast schon zu „cosy“. Auch die Protagonisten hätten für mich tiefgründiger sein können, es mangelte ihnen an Ecken und Kanten. Viele ihrer Handlungsweisen wirkten zudem kindisch, weshalb ich diese nicht nachvollziehen konnte. Das französische Flair kam hingegen sehr gut bei mir an. Ich fühlte mich direkt nach Frankreich versetzt. Auch sind die Geschichte und die darin enthaltenen Figuren und die vielen Bräuche sehr liebenswert. Der Sprachduktus ist sehr angenehm und facettenreich. Auch die Sprecherin Hannah Baus ist sehr wohltuend und lässt der Geschichte Raum.

Fazit: Ein netter, betulicher und leichter, aber recht ausschweifender Roman für diejenigen, die abschalten und sich einlullen lassen möchten.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Tropische Mörderjagd auf Jamaika

Rum oder Ehre
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Martin Störtebäcker ist 72 Jahre alt und lebt in Flensburg. Als Ausrichter von Piratenkindergeburtstagsfesten und enthusiastischer Rum-Connaisseur wird er von seinen Freunden liebevoll „Käpt’n“ genannt. ...

Martin Störtebäcker ist 72 Jahre alt und lebt in Flensburg. Als Ausrichter von Piratenkindergeburtstagsfesten und enthusiastischer Rum-Connaisseur wird er von seinen Freunden liebevoll „Käpt’n“ genannt. Als sein bester Freund Lasse verstirbt, hinterlässt ihm dieser eine Aufgabe: Nach Jamaika zu reisen und seinen seit 20 Jahren verschollenen Bruder Christian finden. Doch die tropische Insel ist nicht so paradiesisch wie erträumt. Schon nach ersten Nachforschungen kommt es zu einem Mord und der Käpt’n gerät nicht nur in den Fokus der polizeilichen Mordermittlungen, sondern auch in das Visier eines kaltblütigen Mörders...

„Rum oder Ehre“ ist der neue kulinarische Kriminalroman von Carsten Sebastian Henn. Der Name ist Programm, denn bei den Mordermittlungen dreht sich alles rund um Rum, seine Herstellung, Verkostung und Vertrieb sowie die Insel Jamaika.

Inhaltlich ist die Geschichte sehr ausgewogen zwischen Mordfall und -ermittlung sowie Hintergrundinformationen zu Rum und Jamaika. Die vielen Fakten werden interessant aufbereitet und neben Einflechtungen in Dialoge auch im Rahmen von Newslettern wiedergegeben, die von Martins Freund Lasse für das Flensburger Museum erstellt wurden. Im Anhang finden sich noch ein Rum-Glossar sowie einige Rezepte. Ich habe hierdurch viel dazu gelernt und noch einmal einen ganz neuen Einblick in die Herstellung des Getränks bekommen. Auch die jamaikanische Kultur wird im Roman durch Beschreibungen und Dialoge umrissen. Durch Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten hat sich bei mir direkt Urlaubsstimmung eingestellt.

Der Mordfall und Martins Suche nach seinem Bruder sind spannend und nehmen zum Ende hin ordentlich Fahrt auf. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Martin als auch der ermittelnden Kommissarin wiedergegeben. Intermittierend gibt es Tagebucheinträge von Martins Bruder Christian, die nur dem Leser zur Verfügung stehen und geschickt weitere Informationen zum Rätseln vermitteln. Darüber hinaus finden sich die bereits angesprochenen Newsletter für das Flensburger Museum von Martins Freund Lasse, die Hintergrundinformationen zum Rum liefern. Die Hauptfigur Martin ist sehr eigenbrötlerisch, bodenständig, reserviert („typisch“ norddeutsch), aber auch sehr ehrlich und freundlich. Er verleiht der Geschichte noch einmal einen ganz eigenen Charakter. Mit der quirligen Taxifahrerin Babe an seiner Seite wird es darüber hinaus auch nicht langweilig. Dennoch plätschert die Geschichte im Verlauf immer mal wieder etwas vor sich hin, was einerseits durch den stoischen Charakter des Protagonisten Martin und andererseits durch das gelassene Flair der Jamaikaner hervorgerufen wird. Dies bewirkte bei mir einerseits eine tiefe Entspannung, die ich sehr begrüßt habe, andererseits fehlte mir hierdurch partiell das angekündigte rasante Katz-und-Maus-Spiel, das für mich erst zum Ende hin erkennbar und spürbar wurde. Das Finale selbst ist überraschend und kam für mich sehr unerwartet. Das hat mich sehr erfreut, denn ich empfinde es als langweilig, wenn sich der Mörder in Kriminalromanen zu schnell abzeichnet. Ich konnte viel miträtseln und Vermutungen anstellen.

Der Sprachduktus ist angenehm, flüssig und humorvoll. Allerdings habe ich insbesondere zu Beginn und im Rahmen der Tagebucheinträge von Martins Bruder den norddeutschen Dialekt als zu gesetzt und damit zu gewollt empfunden. Das hat mich vor allem zu Beginn sehr gestört, wirkte es auf mich einfach unecht und gestelzt. Grundsätzlich ließ sich der Roman aber leicht und schnell lesen.

Fazit: Insgesamt bietet „Rum oder Ehre“ einen unterhaltsamen und humorvollen kulinarischen Kriminalroman, dessen Name Programm ist. Durch die eigensinnigen Charaktere bleibt er stets kurzweilig und endet mit einem überraschenden Finale.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Sabbatical im Perigord

Trüffelgold
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Nachdem ihre Großmutter verstorben ist, nimmt sich die Pariser Kommissarin Marie Mercier ein Sabbatical und tritt ihr Erbe an, das unter anderem das Haus im malerischen Saint-André-du-Périgord beinhaltet. ...

Nachdem ihre Großmutter verstorben ist, nimmt sich die Pariser Kommissarin Marie Mercier ein Sabbatical und tritt ihr Erbe an, das unter anderem das Haus im malerischen Saint-André-du-Périgord beinhaltet. Hier hat sie jahrelang ihre Sommerferien verbracht und denkt gerne an unbeschwerte Tage der Kindheit zurück. Doch ein grausamer Mord trübt das Schwelgen in Erinnerungen. Das Opfer aus Bordeaux hatte eine Liaison mit ihrer Freundin und Dorfschönheit Helene. Natürlich kann Marie unter diesen Umständen nicht die Finger still lassen und stellt, sehr zum Unmut des Kommissars Leblanc, auf eigene Faust Ermittlungen an.

„Trüffelgold“ ist Band 1 einer neuen Krimi-Reihe rund um die Kommissarin Marie Mercier von Julie Dubois. Der Kriminalroman ordnet sich in der Sparte „Cosy-Crime“ ein und spielt im Perigord.

Das Setting ist idyllisch und die Figuren sind alle sehr herzig, sodass man sehr schnell mit ihnen warm wird. Insbesondere Maries Großtante Léonie und ihr Familienfreund Georges sind sehr süß und kämpfen für ihre Liebsten. Auch die sehr herzliche und familiäre Verbindung zwischen Marie und Léonie ist sehr bezaubernd. Ihre gemeinsamen Kochaktionen nehmen verhältnismäßig viel Raum ein, was mich aber nicht gestört hat, da sie den Wohlfühlanteil des Buches unterstützen. Darüber hinaus ist der Sprachduktus durchgehend angenehm und flüssig. Der Roman liest sich hierdurch schnell weg.

Leider fehlt es den Figuren und auch der Geschichte meiner Meinung nach jedoch an Tiefe. Somit verbleibt der Roman eher oberflächlich unterhaltend. Auch Spannung im Mordfall bleibt leider aus. Hierbei meine ich nicht, dass ich mir blutrünstige Schilderungen des Mordes etc. gewünscht hätte, sondern dass die Ermittlungen und Aktionen mehr Fahrt aufnehmen. Die Geschichte plätschert jedoch bis zum Ende vor sich hin, sodass der Kriminalroman für mich insgesamt mehr Roman als Krimi darstellt. Das ans Buch gefesselt sein und unbedingt herausfinden und miträtseln wollen, wer der Mörder ist, hat sich bei mir hierdurch leider nicht eingestellt.

Insgesamt ist dies ein unterhaltsamer und netter Roman, bei dem der Kriminalanteil mit Spannung und Faszination jedoch recht kurz kommt. Nichtsdestotrotz habe ich mich gut unterhalten gefühlt und ein paar entspannte Stunden genossen. Ich bin zudem neugierig, wie es mit Marie Mercier weiter gehen wird, da hier eine Reihe angekündigt wurde.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Jede(r) hat die Möglichkeit, sein eigener Held zu werden

Heldinnen werden wir dennoch sein
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Klappentext: Freundinnen fürs Leben: Susanne, Helma, Ellie, Ute und Marie kennen sich seit ihrer Jugend, sind zusammen erwachsen geworden und bis heute eng verbunden. Als Frank, ein Freund von damals, ...

Klappentext: Freundinnen fürs Leben: Susanne, Helma, Ellie, Ute und Marie kennen sich seit ihrer Jugend, sind zusammen erwachsen geworden und bis heute eng verbunden. Als Frank, ein Freund von damals, plötzlich stirbt, kehren Erinnerungen an einen Abend zurück, den sie alle vergessen wollten ...

„Heldinnen werden wir dennoch sein“ ist der neue Roman von Christiane Wünsche. Er setzt sich mit den verschiedensten Themen auseinander, die jedem schon mal begegnet sind und sicherlich auch immer wieder begegnen werden: primär Freundschaft, Loyalität, Vergebung, Ausgrenzung, Rassismus und Vertrauen. Er stellt damit die Frage: Wer bin ich? Und wer will ich sein?

Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistinnen aus der Gegenwart erzählt. Innerhalb der einzelnen Abschnitte der jeweiligen Protagonistin gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, die nach und nach ein gemeinsam gehütetes Geheimnis aufdecken und mehr Einblick in die individuellen Handels- und Denkweisen bieten. Der Aufbau ist damit sehr gelungen und unglaublich spannend gemacht. Ab Seite 1 klebte ich gefesselt ans Buch. Die verschiedenen Charaktere sind sehr individuell und unterschiedlich gestaltet. Obwohl ich bei den vielen Namen und Figuren zunächst Bedenken hatte, alle auseinander halten zu können, fiel es mir letztendlich überraschend leicht. Das lag einerseits an der Personenübersicht am Anfang des Einbandes, zu der man sehr einfach zurückblättern konnte, andererseits an den wirklich sehr unterschiedlichen Charakteren, die sehr gelungen und gut gezeichnet und ausgearbeitet wurden.

Obwohl ich oft ahnte, was passieren würde, wurde ich stets gut unterhalten und inhaltlich sehr gefesselt. Die Geschichte ist nicht nur sehr spannend gemacht, sie bietet dem Leser auch jederzeit die Möglichkeit zur Selbstreflexion. Die Figuren begegnen diversen, meist alltäglichen Situationen, auf die Jede auf ihre eigene Weise reagiert. Dies führte dazu, dass ich mich als Leserin entweder mit der Figur identifizierte oder genau das Gegenteil oder sogar Entsetzen bei mir hervorrief. Hierdurch habe ich durchgehend meine eigene Meinung und Einstellung zu den einzelnen Themen und Situationen hinterfragt! Ein wirklich großartiges Werk, um sich über die oben genannten Themen und seine eigene Einstellung dazu zu hinterfragen und vielleicht sogar, dazuzulernen. Ich persönlich finde es immer toll und wichtig, sich selbst zu hinterfragen. Bedauerlicherweise hat der letzte Abschnitt bzw. das Ende mich nicht ganz überzeugen können. Es wirkte auf mich etwas zu glatt und „zu heile Welt“, wenn auch einiges noch offen verbleibt.

Der Sprachstil ist sehr wortgewandt, leicht zu folgen und flüssig. Er unterstütz das bunte Bild der Protagonistinnen und hat mich sehr in seinen Bann gezogen!

Insgesamt ist dies ein wahrer Pageturner, der mit seinem Potpourri an Themen einen vielschichtigen und zur Diskussion anregenden Roman darstellt, der so viele alltägliche und zugleich doch auch wichtige Themen anspricht, die einem im Leben bereits begegnet sind und vermutlich auch immer wieder begegnen werden. Auch, wenn das Ende nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat, hat mich der Roman insgesamt sehr berührt und beschäftigt. In Kombination mit einem sehr wortgewandten und zugleich flüssigen Sprachduktus ist dieser Roman für mich eine echte Entdeckung 2021!

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Romanbiographie über eine faszinierende und außergewöhnliche Frau

Frau Merian und die Wunder der Welt
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Ende des 17. Jahrhunderts lebt Maria Merian in den Niederlanden. Sie ist Forscherin und Künstlerin zugleich. Wenn sie Insekten und ihre verschiedenen Entwicklungsstadien erforscht und anschließend malt, ...

Ende des 17. Jahrhunderts lebt Maria Merian in den Niederlanden. Sie ist Forscherin und Künstlerin zugleich. Wenn sie Insekten und ihre verschiedenen Entwicklungsstadien erforscht und anschließend malt, erkennt selbst jeder Skeptiker die Schönheit der sonst unbeachteten Lebewesen. Für ihre weitere Forschung hatte sie schon immer nur ein Ziel: Nach Surinam zu reisen und die dortige Flora und Fauna mit ihrem Insektenreichtum zu erforschen. Doch das Leben einer Frau im 17. Jahrhundert ist alles andere als einfach und eine Reise über das Meer nicht nur teuer, sondern auch sehr gefährlich. Doch Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit zeichnen Maria aus und an ihrer Seite befinden sich nicht nur die sie stets unterstützenden Töchter, sondern seit neuestem auch der geheimnisvolle Jan de Jong, den Maria nicht mehr aus dem Kopf bekommt…

„Frau Merian und die Wunder der Welt“ ist eine Romanbiographie über die Künstlerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian, die ihrer Zeit weit voraus gelebt hat und eine der ersten Wissenschaftler/innen der Etymologie war.

Vor diesem Roman hatte ich mich noch nicht intensiver mit Maria Merian auseinandergesetzt und war daher umso mehr gespannt auf die Verarbeitung der Lebensgeschichte in einer Romanbiographie. Die authentische und gut recherchierte Ausarbeitung hat mir sehr gut gefallen. Man merkt, dass sich die Autorin intensiv mit Maria Merian auseinandergesetzt hat. Zudem werden in einem Nachwort Fiktion und Wahrheit aufgeführt, ferner werden verwendete Quellen angegeben. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn ich hatte mich während des Lesens mehrfach gefragt, wo Fakten aufhören und Fiktion anfängt. Insbesondere in einer Romanbiographie finde ich ein Nachwort zur Aufklärung „verpflichtend“!


Inhaltlich war der Roman durchgehend spannend und es hat mich sehr fasziniert und beeindruckt, wie eine Frau so ehrgeizig und forsch ihren eigenen wissenschaftlichen Zielen nachgeht. Und das im 17. Jahrhundert, in dem die Frau eine untergeordnete Rolle spielte! Eine außergewöhnliche Frau, die aus eigenen Kräften ihre Forschungsreise erarbeitet und finanziert. Insbesondere der Part in Surinam war spannend, exotisch und sehr schön dargestellt. Die dazugehörige Romanze mit Jan de Jong hat mich ebenfalls an die Seiten gebannt und für viele sehr fesselnde Abschnitte gesorgt. Darüber hinaus hat sie mir Maria nahbarer gemacht und für noch mehr Einblicke in das Leben im 17. Jahrhundert gesorgt. Zum Ende hin hätte ich es jedoch favorisiert, wenn Maria Merian sich in ihrem Erfolg mehr gesonnt hätte und die Romanze in den Hintergrund gerückt wäre. Zudem hätte mir den wissenschaftlichen Anteil größer mehr Tiefgang in Hinblick auf ihr Lebenswerk gewünscht. Ihre Arbeit hätte noch detaillierter dargestellt werden können (für meinen Geschmack).

Der Sprachstil war dem Sprachduktus im 17. Jahrhundert angepasst, was die Authentizität unterstrich, woran ich mich aber zunächst gewöhnen musste. Davon abgesehen war er durchgehend flüssig und angenehm zu lesen. Zudem wurde die beschreibende Art von Maria sehr gut übernommen. Sie hatte stets Wert daraufgelegt, nur zu beschreiben und nicht zu bezeichnen. Dies hat sich im Roman durchweg widergespiegelt!

Zusammenfassend ist die Romanbiographie um Maria Merian sehr gelungen. Ich habe die Seiten nur so verschlungen und wurde durch die verschiedenen Elemente an das Buch gefesselt. Nichtsdestotrotz hätte ich mir einen tieferen, detaillierteren Blick auf Marias harte Arbeit und ihre Forschung gewünscht, dann wäre die Geschichte noch gehaltvoller und „kerniger“ gewesen.

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