Cover-Bild Frau Merian und die Wunder der Welt
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 24.05.2021
  • ISBN: 9783570104309
Ruth Kornberger

Frau Merian und die Wunder der Welt

Roman
Als Forscherin brach sie mit allen Konventionen. Als Künstlerin schenkte sie uns eine neue Welt. Dies ist ihre Geschichte.

Niederlande, Ende des 17. Jahrhunderts: Um der Enge ihrer unglücklichen Ehe zu entfliehen, versucht die Malerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian in Amsterdam den Neuanfang. Ihr großer Traum ist es, von dort eine Überfahrt ins ferne Surinam zu ergattern, um im tropischen Regenwald die faszinierende Vielfalt der Schmetterlinge zu studieren. Der Start in der großen Stadt allerdings ist holprig. Die erwarteten Malschülerinnen bleiben aus, und Financiers für eine Forschungsreise nach Übersee finden sich auch keine. Aber Maria gibt nicht auf. Hartnäckig rennt sie Türen ein, knüpft Kontakte und bringt ihre ältere Tochter unter die Haube. Doch als es endlich so weit ist, zögert sie – denn mit dem geheimnisvollen Jan de Jong, der immer wieder ihren Weg kreuzt, gibt es nun jemanden, der sie in der Heimat hält …

Atmosphärisch und sinnlich, mit viel Gespür für Details, zeichnet Ruth Kornberger ein Portrait der Künstlerin und Forscherin Maria Sibylla Merian – einer faszinierenden Frau, deren Wagemut keine Grenzen kannte und die ihrer Zeit weit voraus war.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2021

Schillerndes Portrait einer starken Frau, ein Fest für die Sinne im tropischen Regenwald und geschäftigen Amsterdam um 1700

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Was für ein faszinierender Stoff! Auf den Spuren der emanzipierten Malerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian (*1647 in Frankfurt am Main; † 1717 in Amsterdam) nimmt die Autorin Ruth Kornberger die ...

Was für ein faszinierender Stoff! Auf den Spuren der emanzipierten Malerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian (*1647 in Frankfurt am Main; † 1717 in Amsterdam) nimmt die Autorin Ruth Kornberger die Lesenden mit auf eine Reise voller Freigeist und Sinneseindrücke in den tropischen Regenwald von Südamerika und ins geschäftige Leben von Amsterdam um 1700.

Die Romanbiografie „Frau Merian und die Wunder der Welt“ hebt sich auf erfrischende Weise ab von dem Einerlei der Sagas rund um Familienunternehmen oder die Identitätssuche in der Familiengeschichte, die sich zurzeit auf dem Buchmarkt tummeln. Denn so ungewöhnlich wie das Leben der echten Maria Sibylla Merian war – sie war die erste Frau auf Naturforschungsreise in den Tropen, noch vor Alexander von Humboldt –, so merkenswert ist auch der Inhalt dieses historischen Romans, der sich dicht an der Biografie von Merian orientiert. Hierbei hat die Autorin vorzügliche Recherchearbeit geleistet, sich aber auch einige dichterische Freiheiten bezüglich der Liebesgeschichte genommen, beides tut dem Roman gut.

Handlung und mein Leseerlebnis
Aufbau: Prolog: Surinam 1700. -- Erster Teil: Niederlande, Amsterdam 1691. -- Zweiter Teil: Surinam 1699. -- Dritter Teil: Amsterdam 1702.
Der Roman erzählt die aufregendste Zeit in Maria Merians Leben (im Alter von 38 bis 55 Jahren).

Prolog: Um das Warten auf die Tropen zu verkürzen, steigt die Autorin geschickterweise direkt mit einer schillernden Vorschau-Szene ein, in der ich als Leserin Maria durch den Regenwald von Surinam begleite und die Pracht der Schmetterlinge bestaune, ein Fest für alle Sinne.

Erster Teil: Die Handlung setzt ein, nachdem die 38-jährige Maria ihren Ehemann verlassen und mit ihren beiden Töchtern Unterschlupf in der Gemeinschaft der Labadisten im niederländischen Friesland gefunden hat. Dort verliebt sie sich in den geheimnisvollen Jan de Jong, einen Schmuggler und Freibeuter, der in den nächsten Jahren immer wieder ihren Weg kreuzen und ihr Geliebter werden wird. Um ihren Traum von einer Forschungsreise in die Tropen zu verwirklichen, siedelt Maria einige Jahre später nach Amsterdam über, wo sie den Lebensunterhalt für sich und ihre Töchter als Mallehrerin und mit dem Verkauf ihrer Aquarelle verdient. Als Leserin erlebe ich Amsterdam intensiv und verfolge gespannt den Besuch des russischen Zaren Peter der Große. Wird Maria es schaffen, den Zaren als Sponsor zu gewinnen?

Zweiter Teil: Das Herzstück des Romans ist Marias Aufenthalt in Surinam (niederländische Kolonie in Südamerika), dort lebt sie bei den Labadisten und macht Forschungsexkursionen in den Regenwald. Die Lebensverhältnisse auf den dortigen Zuckerrohrplantagen werden realistisch und eindrücklich beschrieben. Die Autorin bettet die Erkenntnisse der historischen Maria Merian über das ökologische Gleichgewicht und natürliche Schädlingsbekämpfung auf unterhaltsame Weise in die Handlung ein – ebenso Merians Kritik an den profitgierigen Plantagenbesitzern und deren menschenunwürdigem Umgang mit den afrikanischen Sklaven und Indigenen. Als Leserin finde ich hierbei hochaktuelle Bezüge zu Umweltsünden und Ausbeutung der Menschen der dritten Welt durch die Industrienationen.

Dritter Teil: Zurück in Amsterdam. Nach ihrer Reise veröffentlicht Maria Merian ihr Hauptwerk „Metamorphosis insectorum Surinamensium“, das sie als Künstlerin berühmt macht. Die Liebesgeschichte mit Jan de Jong wird zu einem schlüssigen Abschluss geführt, der mich beim Lesen sehr berührt hat.

Erzählweise und Stil des Romans
Kornberger schreibt durchgängig als personale Erzählerin durch die Augen der Protagonistin Maria Merian. Der Wortschatz ist vielfältig, die Sprache modern, nur in den Dialogen werden für den historischen Flair altmodische Formulierungen eingestreut (z. B.: „Eile dich“). Stilistisch: schnörkellos, ohne schwülstige Verzierungen, was zu der geradlinigen Persönlichkeit von Maria passt. Gerade die analytischen Naturbeobachtungen – beschreibend, ohne zu werten – sind das Markenzeichen der echten Merian. Die Autorin verwebt Wissenswertes über damalige Drucktechniken und Malweisen – z. B. Aquarellieren und Merians Erfindung des Abdrucks vom Abdruck – in dynamische Szenen.

Pluspunkte
Eine reife Heldin für Romantik: Ich finde es erfrischend, endlich mal einen Roman zu lesen, in dem auch eine Frau mit Ende 40 ein prickelndes Liebesleben hat. Ein paar Rezensentinnen auf Amazon kritisieren, die Autorin gebe der frei erfundenen Liebesgeschichte zu viel Raum. Ich sehe dies jedoch positiv, denn die Autorin nutzt die Freiräume der Fiktion, um Romantik und Spannung in den Handlungsbogen zu bringen und für die Protagonistin eine Balance zu schaffen zwischen beruflichem Erfolg und privatem Glück. Das macht die Figur anschlussfähig für die heutige Lebenswelt einer Frau, die Beruf, Muttersein und Liebesleben jongliert. Im Roman verfolgt Maria hartnäckig ihren Traum, ist eine clevere Strategin mit kühlem Kopf, aber investiert auch Herzblut und Leidenschaft. Der Roman besticht durch seine sympathische und vielseitige Hauptfigur. Der Freibeuter Jan de Jong ist eine charismatische Figur. Die Anziehungskraft zwischen den beiden ist glaubwürdig. Es gibt einige knisternde Szenen mit erotischen Anbahnungen, die von der Leserin in der Fantasie weiter ausgestaltet werden dürfen. Originell an den Liebesszenen ist, dass sie zu dem künstlerischen und unkonventionellen Naturell von Maria passen.
Die Handlung ist durchgängig fesselnd, wird getragen von der Protagonistin und den reichhaltigen Schauplätzen, die von der Autorin mit vielen gut recherchierten Details (als Amsterdam-Kennerin konnte ich noch Neues erfahren) ausgestattet werden. Kornberger verpackt die Wissensfülle gekonnt szenisch, was ein leichtgängigen Lesevergnügen bewirkt.

Meine Kritikpunkte
Maria Merians beiden Töchter bleiben als Romanfiguren leider beim Lesen (für mich) blass, dabei bietet ihre Biografie Anknüpfungspunkte, denn insbesondere mit der jüngeren Tochter verband Merian eine enge künstlerische Zusammenarbeit. Im Roman wirkt das Verhältnis der Mutter zu ihren Töchtern oft emotional distanziert. Sie ist eine fürsorgliche Erzieherin und berät ihre Älteste besonnen bei deren Eheschließung, aber sie vertraut ihren Töchtern nichts über ihre Liebe zu Jan an. Beim Lesen habe ich mir eine tiefergehende Ausgestaltung der Mutter-Töchter-Beziehungen gewünscht.
Zudem war ich enttäuscht, dass die Indigene Aderi nur durchs Bild huschte. Historisch belegt ist, dass Merian eine pflanzenkundige Indigene aus Surinam mit nach Amsterdam brachte – nicht etwa als Sklavin, sondern als ebenbürtige Expertin und Beraterin bei ihrer Buchveröffentlichung. Ich hätte gerne mehr über Aderi und die Freundschaft der beiden Frauen erfahren.

Fazit
Der Roman entfaltet ein lebendiges und facettenreiches Portrait von Maria Sibylla Merian: Sie ist ganz taffe Strategin und Forscherin, feinsinnige Künstlerin und gleichzeitig ganz feminine und leidenschaftliche Frau. Was an Merians Blick auf die Insektenwelt damals innovativ war – nämlich die Schönheit wertzuschätzen, die biologischen Funktionsweisen zu erforschen und die Balance der Natur zu respektieren – hat heute im Zeitalter der Umweltkrisen mehr Aktualität denn je.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Portrait einer faszinierenden Frau

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Worum geht es in dem Buch?
Maria Sybilla Merian lebt in Amsterdam Ende des 17. Jahrhunderts. Maria ist eine sehr talentierte Malerin. Sie fertigt detailgenaue Zeichnungen über Insekten, Früchte und Pflanzen ...

Worum geht es in dem Buch?
Maria Sybilla Merian lebt in Amsterdam Ende des 17. Jahrhunderts. Maria ist eine sehr talentierte Malerin. Sie fertigt detailgenaue Zeichnungen über Insekten, Früchte und Pflanzen an. Sie erledigt Auftragsarbeiten – zeichnet aber auch das, was sie gerade fasziniert. Weiterhin erteilt sie Zeichenunterricht. So hält sie sich und ihre Töchter finanziell über Wasser. Ihrer Tochter Dorothea hat sie diese Zeichenkunst vermittelt – so kann auch sie etwas zum Familienunterhalt beitragen.
Marias Traum ist, eines Tages nach Surinam zu reisen. Sie erhofft sich, dort viele interessante Insekten und Pflanzen zu finden, die sie malen kann. Sie fühlt sich verpflichtet, der Welt mit ihren Zeichnungen ein Stück Flora und Fauna nahezubringen. Ihre Zeichnungen veröffentlicht sie als Bücher in kleiner Auflage, die immer wieder nachgefragt werden.
Mit ihren Zeichnungen, Büchern und dem Unterrichten lässt sich allerdings eine Expedition nach Suriname nicht finanzieren. So versucht Maria, auch dem Zar, als er Amsterdam besucht, ihre Bilder und Bücher zu verkaufen.
Hingerissen ist sie von Jan de Jong, einem Mann, der auftaucht, betört und wieder verschwindet. Ein Mann, der Maria versteht – aber aus irgendwelchen Gründen nicht bei ihr bleiben kann. So sucht sie nicht nach ihm und konzentriert sich darauf, Mittel und Wege zu finden, nach Suriname zu kommen.

Meine Meinung zu dem Buch:
Das aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) liest sich mitreißend. Maria ist ein liebenswerter Charakter – eine Frau, die es tatsächlich gab, von der ich bisher aber noch nie gehört hatte. Die Autorin zeichnet Maria Sybilla Merian als fleißig und zielstrebig. Eine Frau, die mit ihrer Begabung ihre Mitmenschen faszinieren kann – die aber ihr Ziel nie aus den Augen verliert, eines Tages nach Suriname reisen zu können.
Dass sie in Suriname war, erfährt man als Leser gleich zu Anfang des Buches. Ich habe das Buch gelesen, um zu erfahren, wie sie das geschafft hat. Ihre finanzielle Situation war ja nicht gerade günstig. Sie entfloh aus einer unglücklichen Ehe nach Amsterdam, nahm ihre beiden Töchter mit, fand bei der religiösen Gruppe der Labadisten eine geistliche Heimat.
Die Autorin kann mir ein gutes Bild der Stadt Amsterdam im 17. Jahrhundert vermitteln. Es ist eine Stadt, in der man leben und überleben kann, in der man abends allerdings aufpassen sollte, wenn man alleine auf den Straßen ist. Ich kann mir das Leben der Maria Sybilla Merian dort gut vorstellen, ihre Arbeit – und wie sie immer wieder fasziniert von Jan de Jong ist. Ein Mann, der ihr ab und an unerwartet helfen kann, dann wieder verschwindet.
Ja, es entspinnt sich eine Liebesgeschichte, die mir zeitweise zu ausschweifend war. Aber sie lockert das Buch auch etwas auf – macht aus der fleißig arbeitenden Maria immer wieder einen emotionalen Menschen.
Lebendig ist auch die Überfahrt mit dem Schiff nach Suriname beschrieben sowie das, was Maria und Dorothea dort erwartet.
Am Schluss des Buches gibt es ein Nachwort, in dem ich nachlesen kann, was in diesem Roman den Tatsachen entspricht, und, was dazuerfunden wurde.
Ich habe mir lange überlegt, wie ich das Buch bewerten soll. Mit Maria Sybilla Merian habe ich eine historische Figur kennenlernen dürfen, die ich vorher noch nicht kannte. Ich habe viel über ihr Leben, ihr Umfeld und ihren Traum, nach Suriname zu reisen, erfahren. Einen Traum, den sie realisieren konnte.
Die Liebesgeschichte mit Jan de Jong war mir zeitweise zu dominant – andererseits hat die Figur dieses Mannes dem Roman auch eine gewisse geheimnisvolle Note gegeben, die oft zur Handlung passte und Spannung erzeugte.
Deswegen gebe ich dem Buch fünf Sterne und empfehle es weiter.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Eine beeindruckende Frau

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Ende des 17. Jahrhunderts zieht die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian nach ihrer gescheiterten Ehe in die Niederlande. Den Lebensunterhalt für sich und ihre zwei Töchter verdient sie ...

Ende des 17. Jahrhunderts zieht die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian nach ihrer gescheiterten Ehe in die Niederlande. Den Lebensunterhalt für sich und ihre zwei Töchter verdient sie mit Zeichenunterricht. Ihr großer Traum ist und bleibt jedoch eine Forschungsreise nach Surinam, um dort neue Arten von Schmetterlingen und Raupen zu finden und diese in einem Buch und durch Präparate bekannt zu machen. Als sich ihr Traum trotz aller Widerstände erfüllt, ist sie dennoch von Zweifeln geplagt, denn ihr Herz gehört mittlerweile Jan de Jong...

Mit "Frau Merian und die Wunder der Welt" widmet sich die Autorin Ruth Kornberger einer großen Frau der Geschichte. Hierzu verwebt sie gekonnt das reale Leben von Maria Sibylla Merian mit einer fiktiven Geschichte. Man merkt die intensive Recherche der Autorin und kann das erfundene Drumherum nur bewundern, denn es fügt sich alles perfekt zu einer runden Handlung zusammen. Ruth Kornberger hat eine bezaubernde Art, die Gegebenheiten rund um Maria zu beschreiben. Man erlebt hautnah, wie sehr sie um Anerkennung zu kämpfen hatte, denn ihr Stand als alleinerziehende Mutter, noch dazu als Naturforscherin, war zu der Zeit nicht gerade angesehen und stieß auf Schwierigkeiten. Ihre Charakterstärke und ihr Durchsetzungsvermögen wird hier auf beeindruckende Art deutlich. Die Autorin beschreibt aber auch sehr deutlich, was Maria für ihren Traum in Kauf nehmen muß. Sehr bildhaft wird hier die Schiffsreise nach Surinam beschrieben, man ist dabei, wenn Maria im Urwald auf verschiedene angenehme, aber auch unangenehme Tiere trifft und wird Zeuge der Sklavenhaltung.

Dieses Buch ist ein absolutes Leseerlebnis. Man wird in eine andere Zeit versetzt, erlebt wahre geschichtliche Begebenheiten inmitten einer wunderschönen konstruierten Geschichte und erfährt von der Forschungsarbeit der Frau Merian. Ein sehr gelungenes Debüt der Autorin Ruth Kornberger!

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Entdecken der Welt

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"Frau Merian und die Wunder der Welt" von Ruth Kornberger,

ist ein tolles Buch über Wunder, die Natur und die Liebe. Mit einem sehr leichten Schreibstil, der sowohl die Moderne, als auch die damalige ...

"Frau Merian und die Wunder der Welt" von Ruth Kornberger,

ist ein tolles Buch über Wunder, die Natur und die Liebe. Mit einem sehr leichten Schreibstil, der sowohl die Moderne, als auch die damalige Zeit wiedergibt. Sehr gut gefällt mir, wie im gesamten Buch die Landschaft zusammen mit den Gefühlen der Protagonisten beschrieben wird. Auch wird die Arbeit, das Leben, die Einstellung zu den Sklaven auf Surinam und einiges anderes sehr ausführlich und mitfühlend beschrieben. Aus meiner Sicht ist es ein sehr gelungenes Buch, was freue macht mit offenen Augen in die Natur zu gehen und noch mehr zu sehen, zu hören und zu fühlen. Mir hat es sehr gut gefallen mit auf diese Reise zu gehen.
Besonders hat mir auch gefallen wie die Geschichte an sich dargestellt wurde, wie wahre Begebenheiten mit Fiktion verschmolzen sind. Alles in allem definitiv eine super Lektüre für den Sommer und auf keinen fall sollte mans ich von den vielen Seiten abschrecken lassen.



Zum Inhalt:
Maria lebt auf der Flucht vor ihrem Ehemann in den Niederlanden bei einer Glaubensgemeinschaft. Doch dort taucht plötzlich Jan auf, der sie sofort in seien Bann zieht. Da Maria nach mehr strebt und unbedingt die Insekten und Schmetterlinge auf Surinam erforschen will zieht sie mit ihren Töchtern nach Amsterdam. Aber auch in der Stadt wird es nicht so einfach Sponsoren zu finden, wie sie es sich vorgestellt hat. Jan taucht auch immer mal wieder auf, aber genauso schnell auch wieder ab.

Erst als sie es nach Surinam geschafft hat, darf Maria eine Zeit mit Jan genießen ohne angst das er wieder verschwindet. Doch diese Reise soll im ganzen anders verlaufen und auch ihr Leben, was in Amsterdam auf sie wartet, soll noch einiges verändern.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Wiederentdeckung der Naturforscherin Maria Sibylla Merian

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Maria Sibylla Merian war eine bedeutende Naturforscherin des 17. Jahrhunderts, die sich vor allem mit der Erforschung von Insekten beschäftigte. Trotz dessen sie schon während ihrer Zeit berühmt und bekannt ...

Maria Sibylla Merian war eine bedeutende Naturforscherin des 17. Jahrhunderts, die sich vor allem mit der Erforschung von Insekten beschäftigte. Trotz dessen sie schon während ihrer Zeit berühmt und bekannt war und wurde bis ins 19. Jahrhundert dafür auch gewürdigt. Doch dann geriet sie lange Zeit in Vergessenheit. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts entdeckte man sie wieder. Zum Glück!

Ruth Kornberger schrieb mit dem Roman „Frau Merian und die Wunder der Welt“ eine fiktive Geschichte über diese interessante Forscherin. Basierend tut das Buch auf dem Leben Merians und hält sich schon relativ nah an den Fakten. Dennoch ist der größte Teil erdacht und bietet somit eher eine Geschichte, die der Fantasie der Autorin entsprungen ist. Meiner Meinung nach wirkt der fiktive Teil authentisch, da Merian als Frau der damaligen Zeit Unternehmungen in Angriff nahm, die oftmals in der Schule als unwahrscheinlich galten. Generell werden Frauen und ihre Geschichten im Schulunterricht und auch noch in der Universität heutzutage getilgt. Der Stoff, den viele in Deutschland lernen, verschweigt oft die bedeutenden Taten der vergangenen Frauen. Gerade deshalb ist mir der Roman „Frau Merian und die Wunder der Welt“ ein besonderes Anliegen gewesen. Ich kannte vorher Maria Sibylla Merian überhaupt nicht. Dank dem Roman, der mich auf spielerische Weise mit ihr bekannt machte, ist mein Interesse geweckt worden, mehr über sie zu erfahren.

Der Schreibstil gefiel mir auch besonders gut. Gerade da ich in der Vergangenheit mehrere Geschichten über reale Frauen gelesen habe, fiel mir auf, dass Kornberger die Fantasie besonders gut anregen konnte. Der Roman erschuf Bilder in meinem Kopf, sodass ich mich in die Zeit versetzen konnte. Ich konnte die Atmosphäre sehr gut nachempfinden und habe mich sehr unterhalten gefühlt. In anderen Büchern war es oft sehr theoretisch und zu konstruiert. In diesem Werk war das Fiktive mit dem Realen geschickt verbunden worden, sodass die Grenzen verschwommen.

Außerdem fand ich es sehr interessant mal einen Roman im Setting um 1700 zu lesen, da die gesamte Welt eine andere entsprach und somit herrlich erfrischend war. Natürlich lag das vor allem daran, dass Merian um diese Zeit lebte, aber dennoch gefiel es mir sehr gut. Auch die Darstellung der Hauptprotagonistin war sehr authentisch. Sie war keine Frau, die abhängig von einem Mann war, sondern selbst die Dinge in die Hand nahm. Zudem kam die Beschreibung zu ihrem Werk mit den Insekten und auch mit der Zeichnung von Pflanzen nicht zu kurz. Der Hauptfokus der Geschichte lag auf Maria Sibylla Merian und ihrer Arbeit. Die anderen Geschehnisse wurden geschickt drum herum drapiert, sodass ganz klar wurde, dass Merian mit diesem Roman gewürdigt werden sollte. „Frau Merian und die Wunder der Welt“ erfüllt genau, was meine Vorstellungen erwartet haben. Ich bin gespannt, welche schönen Romane uns die Autorin noch präsentieren wird.

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