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Veröffentlicht am 08.03.2024

Kein Thrill

Thieves’ Gambit
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Inhalt: Rosalyn Quest ist die Tochter einer legendären Diebesfamilie. Ihr ganzes Leben wurde sie darauf trainiert, weltweit die größten Coups durchzuziehen. Doch gerade als sie ihren Ausstieg aus dem Familienbusiness ...

Inhalt: Rosalyn Quest ist die Tochter einer legendären Diebesfamilie. Ihr ganzes Leben wurde sie darauf trainiert, weltweit die größten Coups durchzuziehen. Doch gerade als sie ihren Ausstieg aus dem Familienbusiness plant, wird ihre Mutter gefangen genommen. Rosalyns einzige Chance, ihre Mutter zu retten: die Einladung zum Thieves‘ Gambit, einem Wettbewerb für Nachwuchsdiebe, die sie eigentlich abgelehnt hatte. Wer den Wettbewerb gewinnt, erhält einen Wunsch, der sich durch Macht, Geld oder Einfluss erfüllen lässt. Ohne zu wissen, worauf sie sich einlässt, nimmt Ross die Einladung zum Thieves‘ Gambit an. Ihre Gegner sind unberechenbar. Und der Wettkampf ist brandgefährlich – auch für ihr Herz.

Nach all den Vorablorbeeren und der Werbung war ich wirklich sehr gespannt auf diesen Roman. Grundsätzlich hatte der Roman interessante Ideen und hätte wirklich ein bisschen Oceans 11 in jung und modern werden können. Leider wurden die Ideen und das Potential jedoch nicht umgesetzt. Das, was mich besonders interessierte und auch für Thriller hätte sorgen können, nämlich die Entwicklung der Meisterdiebespläne, Raubzüge etc., wurde in kurzen Nebensätzen abgehandelt. Alles drehte sich mehr oder weniger nur um die Gedankenwelt und die Emotionen der Hauptfigur. Mit dieser wurde ich leider auch nicht wirklich warm. Ross war mir durchweg zu naiv und - obwohl sie sich selbst als Meisterdiebin bezeichnet - fiel sie auf diverse Maschen rein und war alles andere als kühl und kalkuliert. Ständig lenkten sie ihre eigenen Gefühle ab. Dabei blieb sie mir dennoch zu ungreifbar. Ebenso wie die vielen anderen Figuren, die sich einfach nicht genug voneinander absetzten und bei denen ich lange brauchte, um sie unterscheiden zu können. Die Romanze mit bzw. Anziehung zwischen Rosalyn und Devroe kam mir jedoch authentisch vor, war meiner Meinung nach aber für die Handlung absolut überflüssig. Der Roman hätte es gut vertragen, wenn es hier keine Anbändelung gegeben hätte, damit Rosalny sich nicht noch mehr in ihre Gedanken und Gefühle verstrickt. Auch, wenn der ein oder andere Twist für mich nicht vorhersehbar war, wurde hier das Potential der Geschichte nicht vollends genutzt. Ich bin mir derzeit noch unsicher, ob ich auch den Folgeband lesen werde. Das Ende von Band 1 lässt nicht mehr viel Raum für eine überraschende Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Regelrecht ausufernd

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Inhalt: Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel ...

Inhalt: Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel des größten Rätsels seines Lebens bringt: Das Verschwinden seiner Jugendliebe Rita. Er steigt in den Flixbus nach Warnemünde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf der Fahrt animieren den mit blühender Fantasie gesegneten Labensky die verschiedensten Mitfahrenden zu einer Reise durch die eigene Vergangenheit und er erzählt eine haarsträubende Geschichte nach der anderen. Doch am Meer angekommen, muss Labensky eine Entscheidung treffen. Will er die Wahrheit erfahren und die Realität so akzeptieren, wie sie ist? Oder will er weiter in seiner selbst geschaffenen Fantasiewelt leben?

Ich war sehr gespannt auf den Roman von Herrn und Frau Tsokos, die erstmals gemeinsam ein Buch veröffentlichen - und dies dazu noch thematisch weit entfernt vom üblichen Gefilde Rechtsmedizin und Thriller. Inhaltlich habe ich die Geschichte rund um "Heinz" als sehr interessant empfunden. Auch, wenn der Protagonist aufgrund seiner Intelligenzminderung etwas anstrengend wirkte, habe ich ihn schnell ins Herz geschlossen. Als "Kind des Westens" habe ich auch viele neue Eindrücke zum Thema DDR erhalten können. Leider war die gesamte Handlung jedoch in so ausufernde Beschreibungen und Aufzählungen eingebettet, dass ich nur mühsam mit der Lektüre vorankam. So wurde z.B. das Eingießen und die Einnahme eines Getränks über eine gesamte Seite geschildert, gespickt mit Anekdoten & Co. Das war mir auf Dauer dann doch etwas zu zäh und ich musste mich zwingen, das Buch wieder in die Hand zu nehmen und auszulesen. Hinzu kam, dass die Begegnungen, die Heinz hatte, zunehmend zu phantastisch auf mich wirkend. So trifft er beispielsweise auf Baader und Meinhof und soll an der Namensfindung der RAF beteiligt gewesen sein. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten und ich hatte Schwierigkeiten, das Buch überhaupt wieder in die Hand zu nehmen. Das Ende hingegen hat mich versöhnt - es wirkte auf mich stimmig und zur Figur Heinz passend. Insgesamt ein etwas sperriger Roman, der mich trotz der liebenswerten Hauptfigur leider nicht vollends begeistern konnte.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

So viel Potential

Hunting Souls (Bd. 1)
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Katrina Smythe entstammt einer Patchworkfamilie der besonderen Art: Während sie selbst eine Untote ist, sind ihre Eltern Vampire, ihre Schwester ist eine Hexe und ihr Bruder ein Werwolf. Obwohl Katrina ...

Katrina Smythe entstammt einer Patchworkfamilie der besonderen Art: Während sie selbst eine Untote ist, sind ihre Eltern Vampire, ihre Schwester ist eine Hexe und ihr Bruder ein Werwolf. Obwohl Katrina mit ihren eigenen Problemen schon genug am Hals hat, ziehen gegenüber neue Nachbarn ein und es stellt sich heraus, dass diese von Berufswegen Jäger von Übernatürlichen sind. Als die Walkers ihre Familie jedoch unerwartet um Hilfe bitten, fallen alle aus den Wolken. Katrina stemmt sich mit aller Macht dagegen, kann sich nach einem missglückten Zauber aber nicht mehr als wenige Meter vom Nachbarssohn Tate entfernen. Zu blöd, dass dieser nicht nur gut aussieht, sondern auch intelligent ist und Katrinas Mauern zunehmend einreißt…



Der Anfang des Romans „Hunting Souls“ hat mich von den Socken gerissen. Mit einer Mischung aus „Friday“ und einem Lesefeeling wie bei Kerstin Gier bin ich sehr gut in die Geschichte gestartet. Die Protagonistin Katrina wirkt mit ihrer bissigen Art zwar oft deutlich pubertärer als man mit 18 Jahren erwarten würde, ihre Schlagfertigkeit und vor allem der Schlagabtausch mit Tate sind aber einfach herrlich. Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt und mochte den Humor wirklich gern. Auch die sich entwickelnde Liebesromanze zwischen Katrina und Tate wirkte sehr authentisch, da sie nicht überstürzt, sondern sich erst nach und nach anbahnte. Die wechselne Wiedergabe der Geschichte aus Katrinas und Tates Perspektive hat mir sehr geholfen, beide Figuren kennen- und lieben zu lernen. Sehr enttäuscht hat mich jedoch, dass zu Beginn des Romans mehrere wirklich spannende Handlungsstränge eröffnet und dann 2 von diesen zunächst stiefmütterlich behandelt und zuletzt komplett vernachlässigt wurden. Hier wurde so viel Potential liegen gelassen und zuletzt ging es inhaltlich mehr oder weniger nur noch um die Liebesromanze zwischen den beiden Hauptfiguren.

Über kleinere Schwächen des Romans wie z.B. der kleineren Logikfehler hinsichtlich Katrinas Emotionen und auch den Berührungen, die sie mal spürte und mal nicht, konnte ich hinwegsehen - aber das Vernachlässigen der Handlungsstränge fand ich unschön. Auf mich wirkte es so, als ob zwingend versucht wurde, 2 Bücher aus der Geschichte machen zu können - und das hat leider der Qualität geschadet. Auch der Cliffhanger zum Schluss war für mich sehr vorhersehbar und insgesamt auch nicht allzu dramatisch. Hier wäre so viel Potential gewesen, das war wirklich sehr schade!



Zusammengefasst habe ich den Roman als deutlich besser als so manch anderen Romantasy-Roman empfunden, der in der letzten Zeit veröffentlicht wurde. Das lag vor allem an den herrlich schlagfertigen Diskussionen und Äußerungen von Katrina und Tate. Ein bisschen trauere ich aber noch um die vernachlässigten Haupthandlungsstränge...

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Humorvoll

Der Spurenfinder
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Inhalt: Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen ...

Inhalt: Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen die drei nun seit einigen Jahren in Friedhofen, dem verschlafensten Dorf des gesamten Königreichs. Dort arbeitet Elos – sehr zum Leidwesen der Kinder, die sich in dem Kaff unsäglich langweilen – an der Niederschrift seiner zwanzigbändigen Memoiren. Doch dann geschieht ausgerechnet in Friedhofen ein rätselhafter Mord, der den Spurenfinder in den verzwicktesten Fall seines Lebens hineinzieht. Und wenn er glaubt, seine Kinder würden derweil zu Hause bleiben und Däumchen drehen, täuscht er sich gewaltig.

Als großer Fan von Marc-Uwe Kling musste ich natürlich auch seinen neuen Jugendroman suchten! Gesprochen vom Autor hatte ich diesen als Hörbuch und habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Die Figuren - insbesondere Elos und seine beiden Kinder - wuchsen mir direkt ans Herz und der liebevolle und neckende Umgangston zwischen den Dreien ist wirklich schön und ließ mich oft schmunzeln. Die Geschichte hält viel Abstruses und Wunderliches bereit, was genau nach meinem Geschmack ist! Insbesondere die Stimmonade war einfach herrlich! Der Kriminalfall war stellenweise etwas vorhersehbar, wirkte aber stimmig. Das Ende lässt auf einen zweiten Teil hoffen - ich wäre definitiv dabei!

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Erstaunlich fesselnd

Things We Left Behind (Knockemout 3)
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Auch der dritte Band "Things we Left Behind" der Knockemout-Reihe konnte mich überzeugen. Im letzten Teil der Reihe von Lucy Score widmet sich die Autorin den Protagonisten Sloane und Lucian und wir erfahren ...

Auch der dritte Band "Things we Left Behind" der Knockemout-Reihe konnte mich überzeugen. Im letzten Teil der Reihe von Lucy Score widmet sich die Autorin den Protagonisten Sloane und Lucian und wir erfahren endlich, warum die beiden sich spinnefeind sind. Mit vielen Wortgefechten, die mich schmunzeln ließen, und einer überraschend vielfältigen Hintergrundstory wurde ich erneut ans Buch gefesselt. Beide Figuren sind mir schon in den vorherigen Bänden ans Herz gewachsen, weshalb ich mich sehr auf Teil 3 gefreut habe. Die Anziehung zwischen Sloane und Lucian war für mich gut spürbar und ich mochte den erneut locker leichten Schreibstil der Autorin.

Die Knockemout-Reihe hat mich wirklich positiv überrascht. Für "Chick-Lit" erhält man hier nicht nur die typischen romantischen Szenen, sondern einen humorvollen Schreibstil und nicht vollends vorhersehbare Ereignisse. Schade, dass die Reihe nun zu Ende ist - ich bin gespannt, was sich die Autorin nun einfallen lassen wird!

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