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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2019

Aufwühlend, schonungslos ehrlich und fesselnd bis zum Schluss!

Auf einer Skala von 1 bis 10
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Bücher, die von psychischen Erkrankungen handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Immer lese könnte ich sie nicht, schließlich liest man solche Geschichten nicht mal so eben locker-leicht weg, da sie ...

Bücher, die von psychischen Erkrankungen handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Immer lese könnte ich sie nicht, schließlich liest man solche Geschichten nicht mal so eben locker-leicht weg, da sie sehr schwere Themen behandeln. Ich halte solche Bücher aber für unheimlich wichtig, daher sind sie auf meiner Leseliste stets sehr gut vertreten. Als ich das erste Mal von „Auf einer Skala von 1 bis 10“ hörte, war meine Neugier daher sofort geweckt. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und das schlichte Cover finde ich richtig faszinierend. Ich zögerte daher auch gar nicht groß, sondern packte das Buch schleunigst auf meine Wunschliste.

Tamar war die Letzte gewesen, die Iris lebend gesehen hat. Als sie von dem Tod ihrer Freundin erfährt, steht für sie sofort fest: Sie ist schuld daran, dass ihre Freundin nicht mehr am Leben ist. Sie ist eine Mörderin. Immer mehr verschlechtert sich Tamars Zustand, sie verletzt sich selbst, wird depressiv. Schließlich landet sie in Lime Grove, einer geschlossenen Jugendpsychiatrie. Ekliges Essen, eine ständige Überwachung, sinnlose Fragen – so sieht jetzt also ihr Leben aus. Tamar soll erzählen, wie es ihr geht und was mit Iris geschehen ist. Die Antworten darauf sind allerdings nicht leicht zu geben. Ob Tamar ihr inneres Monster wohl besiegen wird?

Ich habe gesehen, dass das Buch im Englischen sehr durchwachsene Bewertungen erhalten hat. Viele haben sich sehr negativ dazu geäußert. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen, mir hat der Debütroman von Ceylan Scott sehr gut gefallen. Nicht ganz so gut wie erhofft, meine Erwartungen wurden hier leider nicht komplett erfüllt, aber empfehlen kann ich das Buch dennoch sehr.

Ich komme einfach mal zuerst zu meinen negativen Kritikpunkten.
Mir persönlich kam Tamars Zeit in Lime Grove extrem kurz vor. Keine Ahnung, auf mich wirkte es so, als wäre sie nur wenige Wochen da gewesen, wenn überhaupt. So, wie Tamar es aber am Ende darstellt, kann man fast den Eindruck gewinnen, dass es sich um Monate gehandelt hat. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es zeitmäßig einen großen Sprung gegeben hätte, daher hat es mich total verwirrt, dass Tamar so schnell wieder entlassen wird. Hinzu kommt, dass ihre Therapie nur sehr wenig beschrieben wird. Gruppentherapie findet irgendwie gar nicht statt und die Einzelgespräche...hm ja, ihre Termine mit Doktor Flores fand ich sehr komisch. Doktor Flores ist ein total merkwürdiger Typ. Ich konnte ihn überhaupt nicht leiden und finde, dass er kein guter Arzt ist.

Dass man insgesamt doch recht wenig über Tamars Klinikzeit und ihre Therapie erfährt, hat mich schon sehr enttäuscht, da hatte ich einfach mit mehr gerechnet. Allerdings spreche ich da auch nur für mich. Vielleicht wird da ja nicht jeder so empfinden wie ich.

Was ich sehr verwirrend fand, war, dass es zwei Charaktere mit dem Namen Will gibt. Einmal einen Pfleger und dann noch einen Patienten, einen kleinen Jungen, der ein Marmeladen-Tick hat. Ich hatte zuerst gar nicht gecheckt, dass es sich hier um zwei verschiedene Wills handelt. :D
Als ich es dann endlich geschnallt hatte, wusste ich dennoch manchmal nicht sofort, von welchem Will nun die Rede ist. Da hätte ich es besser gefunden, wenn man die beiden unterschiedlich benannt hätte. Meine Will-Verwirrung hat mich leider öfters etwas aus meinem Lesefluss gerissen.

Das war es dann aber auch schon mit dem Meckern. Ansonsten bin ich richtig begeistert von dem Buch. Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Der Schreibstil hat sich für mich super angenehm lesen lassen. Er ist flüssig, jugendlich und sehr bildhaft.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Tamar in der Ich-Perspektive. Sie erzählt in zwei Zeitebenen. Einmal gibt es die Jetzt-Zeit, in der sich Tamar in Lime Grove befindet und dann gibt es die Vorher-Kapitel, die vor ihrem Klinikaufenthalt spielen und in denen wir erfahren, wie es dazu kam, dass sie in die Psychiatrie eingewiesen werden musste. Mir haben diese Zeitsprünge richtig gut gefallen. Sie machen das Lesen so spannend und abwechlungsreich und sie ermöglichen es einem, die Protagonistin sehr genau kennenzulernen.

Mir war Tamar sehr sympathisch. Ich konnte ihr Denken und Fühlen zwar nicht immer komplett nachvollziehen, denke aber, dass dies vermutlich an ihrer Erkrankung liegt. Betroffene werden sich vermutlich besser in Tamar hineinversetzen können. Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, dass es im Buch stellenweise sehr harte Szenen gibt. Die Triggerwarnung steht schließlich nicht ohne Grund hinten auf dem Buch. Ich persönlich habe tatsächlich mit einer etwas krasseren Story gerechnet, aber manche Szenen sind mir dann doch richtig unter die Haut gegangen. Das Buch wird auf jeden Fall nicht jedermanns Sache sein und ist auch nicht für jeden geeignet. Selbstverletzung, Selbstmordgedanken, Patienten mit Essstörungen, Schizophrenie, Schuldgefühle… „Auf einer Skala von 1 bis 10“ behandelt viele schwere und ernsthafte Themen und das auf eine fesselnde, schonungslos ehrliche und absolut realistische Weise. Tamars Gefühle werden so lebendig, echt und intensiv beschrieben, sodass ich öfters schwer schlucken musste und Gänsehaut beim Lesen hatte.

Womit ich gar nicht gerechnet hätte, ist, dass das Buch stellenweise recht humorvoll ist. Manche von Tamars Mitpatienten sind ziemlich schräg drauf, sodass man öfters mal Gründe zum Schmunzeln hat. Hat mir persönlich sehr gut gefallen, da die ernste, bedrückende Handlung dadurch etwas aufgelockert wird.

Ob sich Tamars Zustand wieder bessern wird, werde ich natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr tun solltet, zumindest dann, wenn ihr mit den psychischen Erkrankungen, die hier behandelt werden, gut umgehen könnt. Ich halte „Auf einer Skala von 1 bis 10“ für ein sehr wichtiges Buch und bin wirklich froh, dass ich es gelesen habe.

Fazit: Schonungslos ehrlich und fesselnd bis zum Schluss! Mit „Auf einer Skala von 1 bis 10“ ist Ceylan Scott ein außergewöhnliches Buch gelungen, welches mich zwar leider nicht so begeistern konnte wie von mir erhofft, welches ich aber dennoch sehr empfehlen kann. Die Story ist allerdings keine leichte Kost. Ich finde es so super, dass der Verlag mit einer Triggerwarnung hinten auf dem Buch noch mal darauf hinweist, dass die Geschichte viele schwere Themen behandelt, die garantiert nicht für jeden geeignet sind. Wenn ihr meint, dass ihr mit den Themen Suizid und Selbstverletzung klarkommt, solltet ihr „Auf einer Skala von 1 bis 10“ unbedingt lesen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 01.06.2019

Emotional, berührend, mitreißend, wunderschön!

Drei Schritte zu dir
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Ist das Cover nicht ein Traum? Also bei mir war es hier Liebe auf den ersten Blick. Auch der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb, sodass ich für mich sofort feststand, dass ich „Drei Schritte zu dir“ ...

Ist das Cover nicht ein Traum? Also bei mir war es hier Liebe auf den ersten Blick. Auch der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb, sodass ich für mich sofort feststand, dass ich „Drei Schritte zu dir“ unbedingt lesen möchte. Ich war schon so gespannt, was mich wohl zwischen diesen wunderhübschen Buchdeckeln erwarten wird.


Stella leidet an Mukoviszidose, einer unheilbaren Lungenkrankheit. Seit sie sechs Jahre alt ist, ist das Krankenhaus ihr zweites Zuhause. Ausgerechnet vor dem geplanten Schulausflug, auf den sie sich schon so gefreut hat, verschlechtert sich ihr Zustand so sehr, dass sie mal wieder stationär behandelt werden muss.

Stella möchte unbedingt weiterleben, sie ist eine Kämpferin und hat die Hoffnung nicht verloren, dass sich bald eine Spenderlunge für sie finden wird. Um ihren Kampf gegen die Mukoviszidose festzuhalten hat sie sich einen YouTube Kanal zugelegt, für den sie regelmäßig Videos dreht.

Will ist ebenfalls ein Mukopatient, hat aber eine ganz andere Einstellung als Stella. Er hat keinen Bock mehr darauf, eine Therapie nach der nächsten zu machen. Für ihn steht fest: Sobald er 18 ist, wird er seiner Krankenhaus-Odyssee ein Ende setzen.

Was Will auch noch ist: Eine große Gefahr für Stella. Will ist hochansteckend, da er Bakterien in sich trägt, die für Stella tödlich sind. Die beiden müssen sich daher voneinander fernhalten und dürfen sich auf gar keinen Fall berühren. Sie verbringen dennoch Zeit miteinander, kommen sich immer näher und verlieben sich schließlich ineinander. Wie aber soll man sich richtig lieben können, wenn man sich nicht berühren darf, nicht umarmen und nicht küssen? Den Sicherheitsabstand einzuhalten fällt Stella und Will zunehmend schwerer. Ob ein klein bisschen mehr Nähe wirklich so schlimm für sie wäre?


Jetzt, nachdem ich „Drei Schritte zu dir“ gelesen habe, kann ich nur sagen, dass das Cover so wunderbar zum Inhalt des Buches passt. Die Geschichte, die einen hier erwartet, ist genauso wunderschön und zauberhaft wie die äußere Gestaltung.


Mich hat die Geschichte von Stella und Will zutiefst berührt und sehr schockiert. Zarter besaiteten Menschen rate ich hier sehr, lieber die Taschentücher während des Lesens griffbereit zu halten. Ich selbst habe sie nicht gebraucht, musste aber immer wieder schwer schlucken, weil mich die Story so bewegt und traurig gemacht hat.


Mukoviszidose ist einfach eine so, so schlimme Erkrankung. Menschen, die darunter leiden, haben keine hohe Lebenserwartung. Selbst mit einer Spenderlunge ist ihnen kein langes Leben gesichert, denn im normalen Fall erhalten sie durch eine Lungentransplantation „nur“ fünf weitere Jahre. Ich finde das einfach furchtbar! Ich muss gestehen, dass ich von der Krankheit bisher kaum etwas gehört habe. Was ich hier zu lesen bekommen habe, hat mich daher sehr getroffen.


Wir lernen hier insgesamt drei junge Menschen kennen, die an dieser unheilbaren Lungenkrankheit leiden: Stella, Will und Poe. Stella und Poe kennen sich von klein auf. Sie sind alte Hase im Krankenhaus und haben viele Klinikaufenthalte zusammen verbracht. Obwohl Poe nur ein Nebencharakter ist und wir nicht so viel über ihn erfahren wie über Stella und Will, habe ich Poe irgendwie am meisten in mein Herz geschlossen. Ich fand ihn einfach so lieb und süß.


Stella und Will waren mir aber ebenfalls auf Anhieb richtig sympathisch. Die Geschichte wird abwechselnd von den beiden erzählt, was mir unheimlich gut gefallen hat. Mir ist es problemlos gelungen, mich in die beiden hineinzuversetzen und ihr Denken und Handeln jederzeit nachzuvollziehen.


Stella und Will sind ziemliche Gegensätze. Stella will unbedingt leben, für sich, für ihre Eltern, für ihre Schwester Abby. Sie nimmt gewissenhaft ihre Medikamente ein und hält sich an alle Vorgaben.

Will ist da ganz anders. Er ist total genervt von seiner Mutter, die ihn ständig zu neuen Studien und Therapien zwingt und hat keinen Bock mehr auf diesen Krankenhaus-Mist. Seinen achtzehnten Geburtstag sehnt er richtig herbei, denn dann kann er endlich selbst über sein Leben bestimmen.


Als Stella und Will sich das erste Mal begegnen, können sie sich zunächst nicht so wirklich leiden. Dies wird sich aber noch ändern. Die beiden verlieben sich ineinander und verbringen immer mehr Zeit zusammen. Was sie dabei aber immer beachten müssen: Sie müssen einen Sicherheitsabstand einhalten und dürfen sich auf gar keinen Fall berühren. Eine schreckliche Vorstellung, oder? Du liebst einen Menschen, möchtest ihn so gerne umarmen, ihn küssen, darfst dies aber nicht tun, da dies tödlich enden würde. Ich habe so mit Stella und Will mitgelitten! Ihre Geschichte ist so traurig, zugleich aber auch so wunderschön, sodass sie einen auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt. Man ist immerzu am Mitfiebern und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Handlung ist zwar recht ruhig und weniger dramatisch, als ich erwartet habe, aber sie entwickelt dennoch eine richtige Sogwirkung auf einen, der man sich einfach nicht mehr entziehen kann. Zumindest bei mir war es so. Ich habe das Buch in einem Rekordtempo durchgesuchtet. Es liest sich wirklich toll; der Schreibstil ist so herrlich locker-leicht und die Kapitel sind schön angenehm kurz.


Worüber ich erst ein bisschen nachdenken musste, ist das Ende. Zuerst war ich nicht so zufrieden damit, da es recht offen ist. Jetzt aber muss ich sagen, dass es perfekt zur Geschichte passt. Für mich war hier einfach alles stimmig. Das Buch ist so emotional, herzergreifend und mitreißend und stellenweise sogar richtig humorvoll, sodass man hier nicht nur am mitzittern und mitfühlen ist, sondern auch öfters Gründe zum Schmunzeln hat. Die Mischung aus Ernst, Humor, Romantik und Tiefgründigkeit ist dem Autoren-Trio in meinen Augen wunderbar gelungen.


Wer gerne Bücher im Stil von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ liest, wird „Drei Schritte zu dir“ ganz bestimmt lieben. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen. Es erzählt eine ganz besondere Liebesgeschichte und führt uns Lesern nur zu deutlich vor Augen, was leben wirklich bedeutet.


Fazit: Emotional, mitreißend, gefühlvoll, wunderschön! Mich hat die Geschichte von Stella und Will zutiefst berührt und sehr schockiert. „Drei Schritte zu dir“ ist ein wundervolles Jugendbuch, welches eine tragische, bewegende und ganz besondere Liebesgeschichte erzählt. Auf die Verfilmung von „Drei Schritte zu dir“ bin ich schon sehr gespannt. Den Film werde ich mir auf jeden Fall ansehen. Das Buch konnte mich komplett überzeugen und ich vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 30.05.2019

Großartig!

Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte
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Die Bücher von Anne Freytag lese ich immer unheimlich gerne. Für mich sind sie absolute Must-Reads, daher musste natürlich auch ihr neues Buch unbedingt bei mir einziehen. Ich war schon so gespannt, was ...

Die Bücher von Anne Freytag lese ich immer unheimlich gerne. Für mich sind sie absolute Must-Reads, daher musste natürlich auch ihr neues Buch unbedingt bei mir einziehen. Ich war schon so gespannt, was mich in „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ wohl erwarten wird.

Rosa und Frank begegnen sich das erste Mal am anderen Ende der Welt. Beide haben sie gerade die Schule beendet und beschlossen, sich nach dem bestandenen Abitur eine Auszeit zu gönnen. Sie haben die Reise alleine begonnen, werden sie nach ihrem Kennenlernen aber gemeinsam fortsetzen. Schon sehr bald wird aus dem Duo ein Trio, denn David stößt unerwartet zu ihnen, der beste Freund von Frank. In einem alten Camper reisen sie nun also zu dritt weiter. Ihr Roadtrip durch Australiens unendliche Weite wird nur leider nicht so harmonisch verlaufen wie erhofft. Es wird öfters mal zu Auseinandersetzungen und Diskussionen kommen. Die drei sind einfach total verschieden, sind sich aber auch sehr ähnlich. Zusammen werden sie ein unvergessliches Abenteuer erleben.

Wenn man die Bücher von einem Autor bzw. einer Autorin wahnsinnig gerne mag und bisher von jedem Werk hellauf begeistert war, lässt es sich in der Regel nicht vermeiden, dass man mit ziemlich hohen Erwartungen an jedes neue Buch herangeht. Umso größer ist da das Risiko, dass man enttäuscht wird.
Ich muss gestehen, dass meine Erwartungen an „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ ziemlich groß waren. Zu groß? Nein! Definitiv nicht. Auch der vierte Freytag hat mir ein unvergessliches Leseerlebnis beschert. Ich habe mich von den ersten Seiten an in diese besondere Geschichte verliebt und habe das Buch richtig weggeatmet. Klasse fand ich, dass die Kapitel so schön kurz sind und das Buch in mehrere Teile gegliedert ist. Es kommt dadurch ein wunderbarer Lesefluss zustande. Hinzu kommen dann noch die mitreißende Handlung und der grandiose Schreibstil, sodass man hier wirklich nur so durch die Seiten fliegt.

Den Schreibstil von Anne Freytag kann ich gar nicht oft genug loben. Ich liebe die Art wie Anne Freytag schreibt! Ihre Wortwahl, ihr Ausdruck, die vielen Gefühle und Emotionen – einfach großartig, sag ich euch. Ich bin wirklich überhaupt nicht so jemand, der sich während des Lesens Textstellen notiert, aber hier habe ich dann doch öfters mal zu Stift und Papier gegriffen, um mir Zitate aufzuschreiben. Manche Formulierungen haben mich so fasziniert und begeistert, die musste ich einfach festhalten.

Eine Textstelle, die mir persönlich sehr gut gefallen hat, ist diese hier:
„Es ist die Art, wie er die Dinge betrachtet. Mich, die Welt, das Leben. Frank schaut in Moll.“ (S. 69, erzählt von Rosa)

Anne Freytag hat einfach ihre ganz eigene Art zu schreiben, von ihrem unverkennbaren Schreibstil könnte ich euch hier wirklich ewig etwas vorschwärmen. Genauso auch von der Geschichte. Ich finde sie wunderschön! Sie behandelt auf eine sehr emotionale, gefühlvolle und tiefsinnige Weise die Themen Liebe, Freundschaft, das Erwachsenwerden und das Leben. Dies war allerdings nur eine recht grobe Zusammenfassung; in „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ steckt noch so viel mehr!

Mich hat der gemeinsame Roadtrip von Rosa, Frank und David zutiefst berührt und nachdenklich gestimmt. Auch jetzt noch, nachdem ich das Buch beendet habe, lässt mich die Geschichte der drei nicht los. Anne Freytags neues Werk ist definitiv so ein Buch, welches einen noch lange nach dem Lesen sehr beschäftigt, da es so viel in einem auslöst. Zumindest bei mir ist es so.

Die Reise, die die drei Jugendlichen unternehmen werden, ist so viel mehr als nur Trip durch das wilde Outback. Für alle drei wird es eine Reise zu sich selbst sein. Es ist eine Reise voller Gegensätze und Gemeinsamkeiten. Zufälle, Stolpersteine, Überraschungen, traurige, schmerzvolle und wunderschöne Momente – all das wird dieser aufregende Roadtrip für Rosa, Frank und David bereithalten.

Von der Handlung möchte ich eigentlich gar nicht mehr groß was erzählen. Man muss sie einfach selbst lesen, ohne viel Vorwissen, finde ich. Sie zieht einen auf jeden Fall vom ersten Moment an in ihren Bann. Groß spannend ist die Geschichte eigentlich gar nicht, zumindest nicht actionmäßig spannend. Die Story ist sehr ruhig, aber dennoch absolut fesselnd.

Womit mich Anne Freytag hellauf begeistern konnte, sind die Charaktere, allen voran die Protagonisten. Rosa, David, Frank – die drei sind total verschieden, sind sich aber auch sehr ähnlich. Was sie auf jeden Fall gemeinsam haben: Sie haben alle drei ihr Päckchen zu tragen. Die Geschichte wird im Wechsel der drei Jugendlichen erzählt, sodass wir von allen drei Protagonisten einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten.
Mir waren Rosa, David und Frank auf Anhieb super sympathisch. Sie wirken alle drei einfach so lebensecht und natürlich. Ich konnte mich in alle drei wunderbar hineinversetzen und ihr Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen. Wie sich gegenseitig wahrnehmen, ihre Gefühle zueinander, die Konflikte, die dadurch entstehen – alles wird so authentisch, intensiv und wunderschön beschrieben.

Ich kann nur sagen: Lest dieses Buch! Ich kann es euch wirklich nur ans Herz legen. Wer gerne Bücher liest, die in Australien spielen, die von Roadtrips handeln und voller Gefühle und Emotionen stecken, wird hier ganz bestimmt die reinste Freude beim Lesen haben. Sehr empfehlen kann ich das Buch übrigens auch all denjenigen, die auf die Musik von Jack Johnson stehen und eine große Leidenschaft für Pringels-Chips hegen. :D

Ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch die genialen Illustrationen erwähnen. Ich bewundere Menschen, die so ein großes Zeichentalent, zutiefst. Ich selbst bin so was von künstlerisch unbegabt, räusper. Ann-Kathrin Hahn aber kann großartig zeichnen. Die Einbandillustrationen sind so toll und auch die vielen Zeichnungen im Buch sind zauberhaft schön. Vorne und hinten im Einband befindet sich übrigens eine Playlist an Liedern, die uns im Verlaufe des Buch begegnen. Fand ich klasse, ich liebe Playlisten in Büchern!

Fazit: Auch der vierte Freytag hat mir ein wundervolles Leseerlebnis beschert! Ich bin ganz begeistert von Anne Freytags neuem Buch und kann es jedem sehr ans Herz legen. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist emotional, berührend, tiefgründig, mitreißend und so schön! Das Buch handelt von Freundschaft, Liebe, dem Finden zu sich selbst, dem Erwachsenwerden, dem Leben und noch so vielem mehr. Mich hat das Buch auf einen emotionalen Roadtrip der Gefühle mitgenommen, den ich so schnell nicht wieder vergessen werde. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!


Veröffentlicht am 28.05.2019

Ein magisch schöner Dilogie-Auftakt!

Clans of London, Band 1: Hexentochter
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Als mir der Zweiteiler-Auftakt von „Clans of London“ auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Zu Hexengeschichten greife ich seit ...


Als mir der Zweiteiler-Auftakt von „Clans of London“ auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Zu Hexengeschichten greife ich seit meiner Kindheit unheimlich gerne und das Setting London geht für mich einfach immer. Da mich hier auf Anhieb alles ansprach (das Cover finde ich wunderschön!), wanderte das Buch schleunigst auf meine Wunschliste.

Auf einer Party, zu der ihre beste Freundin Megan sie mitgeschleift hat, lernt Caroline den geheimnisvollen und äußerst attraktiven Ash kennen. Mit seiner selbstverliebten Art kann Caroline zunächst nicht groß etwas etwas anfangen. Er ist in ihren Augen der totale Frauenaufreißer. Durch Ash soll sich ihr Leben aber noch komplett verändern. Durch ihn erfährt Caroline, dass sie eine Hexe ist und Kräfte in ihr schlummern, die noch nicht aktiviert wurden. Sollte sich das bis zu ihrem 18. Geburtstag nicht ändern, wird sie sterben. Allzu viel Zeit bleibt aber leider nicht mehr, denn Caroline wird in wenigen Tagen volljährig werden. Für die Aktivierung ihrer Hexenkräfte wird allerdings die Magie ihrer Eltern benötigt. Eine knifflige Angelegenheit, denn Caroline hat ihre Familie nie kennengelernt und wurde schon als Baby in ein Kinderheim gegeben. Zusammen mit Ash wird sich Caroline auf die Suche nach ihren Eltern begeben. Als wäre dieses Unterfangen nicht schon schwierig genug, beginnen auch noch die mächtigsten Hexenclans Londons Jagd auf die 17-jährige zu machen. Angeblich ist Caroline Teil einer uralten Prophezeiung, deren Erfüllung die Clans unbedingt verhindern wollen...

Ich hatten einen wunderbaren Einstieg in das Buch. Man ist sofort mittendrin im Geschehen und schon nach den ersten Seiten wie gebannt von der Handlung. Von Beginn an ist eine fesselnde Spannung vorhanden, die auch durchweg erhalten bleibt, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Mir hat dieser schöne Dilogie-Auftakt richtig gut gefallen. Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich zwar, sodass ich hier leider nicht die volle Sternenzahl vergeben kann, aber wärmstens empfehlen kann ich das Buch natürlich dennoch. Ich bin hier nur so durch die Seiten geflogen und hätte nach dem Beenden am liebsten sofort zu Band 2 gegriffen. Echt schade, dass dieser erst nächstes Jahr erscheinen wird. Auf die Fortsetzung freue ich mich jetzt schon sehr!

Erfahren wir tun wir alles aus der Sicht von Caroline in der Ich-Perspektive. Mit ihr ist Sandra Grauer eine tolle Protagonistin gelungen. Mir war Caroline auf Anhieb sympathisch. Sie ist mutig, selbstbewusst und besitzt so eine schön sarkastische und schlagfertige Art. Ich muss nur gestehen, dass ich Carolines Handeln nicht immer verstanden habe. Besonders bezüglich des Liebes-Hin-und-Hers mit Ash und Henri habe ich ihre Entscheidungen nicht so wirklich nachvollziehen können.

Hier komme ich dann auch zu meinem ersten negativen Kritikpunkt. Mir hat die Dreiecksgeschichte, die im Verlaufe des Buches entsteht, nicht so gut gefallen. Ich empfand sie als etwas störend und zu klischeehaft. In meinen Augen hätte das Buch diese Liebesdreieck nicht gebraucht. Hinzu kommt, dass ich Henri nicht so gerne mochte. Keine Ahnung, er hatte einfach etwas an sich, was mir nicht gefallen hat. Ich war ihm gegenüber beim Lesen irgendwie immer total misstrauisch eingestellt und fand sein Verhalten manchmal ziemlich komisch.

Wen ich dafür umso großartiger fand, war Ash. Ihn fand ich total witzig, charmant und sympathisch. Sein geheimnisvolles Bad Boy-Gehabe hat mich zwar manchmal die Augen verdrehen lassen, aber irgendwie war es auch gerade das, was Ash für mich zu so einem interessanten und aufregenden Charakter gemacht hat. Mir hat es total gut gefallen, dass man Ash öfters überhaupt nicht einschätzen konnte. Das Lesen wird dadurch so herrlich mitreißend.
Sehr gut gefallen hat mir auch das Zusammenspiel von Ash und Caroline. Es sorgt für prickelnde Gänsehaut-Momente und jede Menge breite Schmunzler.

Auch wenn mir das Liebesdreieck nicht so gut gefallen hat, fand ich es dennoch super, dass die Liebe hier eine sehr große Rolle spielt. Mir hätte einfach etwas gefehlt, wenn das Buch keine Lovestory enthalten hätte.
Der Hauptfokus der Handlung liegt aber eindeutig auf dem Fantasyanteil und damit verbunden auf Carolines nicht aktivierter Magie.

Wie oben bereits erwähnt lese ich Hexengeschichten wahnsinnig gerne. Ich bin hier daher ganz auf meine Kosten gekommen, denn es geht hier durchweg magisch zu. Gegenstände werden durch Gedankenkraft bewegt, die Zeit wird beeinflusst (und nicht nur die), Voodomagie kommt zum Einsatz, es werden Zaubertränke gemischt...hach ja, da hat mein hexenbegeistertes Leserherz einen richtigen Hüpfer vor Freude getan. Super fand ich auch die Idee mit den verschiedenen Hexenclans. Da werde ich aber nicht näher ins Detail gehen, ich möchte schließlich nicht zu viel von der Handlung verraten oder spoilern.

Mit der Ausarbeitung des Settings konnte mich Sandra Grauer ebenfalls hellauf begeistern (Kopfkino pur!). London zählt für mich einfach zu meinen liebsten Handlungsorten in Büchern und in Kombination mit Magie und Hexerei finde ich diese coole Stadt ganz besonders faszinierend.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass wir die Geschichte nicht nur ausschließlich aus Carolines Sicht erfahren. Es gibt immer mal wieder kleine Einschübe, bei denen es sich um visionenartige Träume von Caroline handelt. Was genau es mit diesen auf sich hat, erfährt man erst so nach und nach. Fand ich klasse, das Lesen wird dadurch nur noch spannender, da man unbedingt erfahren möchte, was diese merkwürdigen Träume nur zu bedeuten haben.

Was ich ein klein bisschen schade fand, ist, dass manche Dinge dann doch etwas vorhersehbar für mich waren. Man wird im Verlaufe der Geschichte mit jeder Menge offener Fragen konfrontiert und bei manchen hatte ich recht schnell eine Vermutung, wie die Antworten lauten könnten, was sich sich in den meisten Fällen auch als richtig erwiesen hat. Allzu groß gestört hat es mich aber nicht, ich hatte hier dennoch jede Menge Spaß beim Lesen.

Fazit: Spannend, romantisch, magisch schön und fesselnd bis zum Schluss! Mir hat der erste Band von „Clans of London“ richtig gut gefallen. Für volle 5 Sterne hat es mir hier zwar leider nicht gereicht, aber ich kann das Buch natürlich dennoch absolut empfehlen. Die Geschichte, die einen zwischen diesen herrlich schimmernden Buchdeckeln erwartet, lädt durchweg zum Mitfiebern ein und ist in meinen Augen für Hexenfans und Fantasyleser ein großes Muss. Ich bin hier so durch die Seiten geflogen und wäre danach am liebsten sofort in Band 2 abgetaucht. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 27.05.2019

Berührend, witzig, wunderschön! Ein tolles und ganz besonderes Buch!

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt
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Als ich das erste Mal auf „Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ gestoßen bin, konnten das wunderhübsche Cover und der originelle Titel meine Neugier sofort wecken. Der Klappentext überzeugte ...

Als ich das erste Mal auf „Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ gestoßen bin, konnten das wunderhübsche Cover und der originelle Titel meine Neugier sofort wecken. Der Klappentext überzeugte mich ebenfalls auf Anhieb, sodass für mich sehr schnell feststand: Dieses Buch muss ich unbedingt lesen! Ich ließ es daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Für die 14-jährige Sofia bricht eine Welt zusammen, als ihre Mutter plötzlich stirbt. Ein Leben ohne ihre geliebte Mum kann sich Sofia einfach nicht vorstellen. Die Trauer erdrückt sie förmlich. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin Kiki, die durch ihre lebensfrohe Art etwas Sonnenschein in Sofias graues Leben bringt. Eine weitere große Hilfe ist „Frag Kate“, ein Online-Kummerkasten für Jugendliche. Unter dem Namen Catlover99 vertraut Sofia Kate ihre ganzen Probleme und Gefühle an. Der E-Mail-Austausch, der daraufhin entsteht, tut ihr unheimlich gut. Nie aber hätte sie gedacht, wohin das alles noch führen würde. Sofias Leben soll sich noch komplett verändern. Sie wird umziehen, an eine neue Schule gehen und neue Menschen kennenlernen. Der Gedanke an ihre verstorbenen Mutter macht Sofia natürlich nach wie vor unendlich traurig, aber es fällt ihr immer leichter wieder Glück und Freude zu empfinden, ganz besonders dann, wenn sie mit einem bestimmten Jungen zusammen ist. Er heißt Sam und ist nicht nur sehr gutaussehend, sondern auch supernett und ziemlich süß. Dank ihm und den vielen Veränderungen in ihrem Leben erkennt Sofia, dass es sich lohnt weiterzumachen und dass nach schlechten Zeiten auch wieder gute folgen.

Mit „Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ ist Carol Weston ein ganz wundervolles Jugendbuch gelungen, welches mir zauberhafte Lesestunden beschert hat. Ich bin richtig verliebt in diese herzerwärmend schöne Geschichte und habe sie für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet. Durch die mitreißende Handlung und den tollen Schreibstil der Autorin bin ich hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen und hatte bei meiner Buchwegatmung jede Menge Spaß!

Mich hat das Buch auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen. Es ist stellenweise sehr traurig, besonders zu Beginn, als Sofia ihre geliebte Mutter verliert. Es ist aber auch öfters richtig witzig und humorvoll, sodass man sich hier beim Lesen köstlich amüsiert und immerzu am Schmunzeln ist. Auch warmherzig ist die Geschichte und zuckersüß. Meine Erwartungen wurden hier wirklich komplett erfüllt, ich finde die Mischung aus Teenieroman, Humor, Ernst und Tiefgründigkeit einfach nur perfekt.

Erfahren tun wir hier alles aus der Sicht von Sofia in der Ich-Perspektive. Sofia habe ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist so ein liebes und sympathisches junges Mädchen, man gar nicht anders, als sie gernzuhaben. Ihre Gefühle werden so einfühlsam und authentisch beschrieben, sodass es einem spielend leicht fällt sich in sie hineinzuversetzen und ihr Handeln und Denken jederzeit nachzuvollziehen.
Als Leser dürfen wir Sofia ein gutes Jahr begleiten und dabei miterleben, wie wunderbar sie sich nach dem tragischen Tod ihrer Mutter weiterentwickeln wird. Die große Trauer um ihre Mum ist natürlich jederzeit da und wird auch nie ganz verschwinden, aber durch die vielen Veränderungen lernt Sofia wieder Glück und Freude in ihr Leben zu lassen. Stolpersteine und Hürden gibt es auf ihrem Weg natürlich viele, aber Sofia wird sie meistern und kann am Ende stolz darauf sein, was sie geschafft hat. Der deutsche Buchtitel ist in meinen Augen hervorragend gewählt, er passt perfekt zu dieser schönen Geschichte.

Neben Sofia haben mir auch die Nebencharaktere unheimlich gut gefallen. Sie haben alle so ihre Ecken und Kanten, was sie nur noch sympathischer und authentischer macht.
Sofias beste Freundin Kiki (ein so witziges und aufgewecktes Mädchen!), Sofias superlieber Dad, die herzensgute Kate (die hinter „Frag Kate“ steckt), der charmante Sam, Kates Tochter Alexa – ich habe sie allesamt ganz fest in mein Herz geschlossen. Na ja, bei Alexa, muss ich gestehen, hat es ein ganzes Weilchen gedauert, ehe ich mit ihr warmgeworden bin. Alexa kann so ein richtiges Biest sein, sie ist frech, kratzbürstig, ziemlich rücksichtslos und nimmt kein Blatt vor den Mund. Wie sie sich manchmal gegenüber ihrer Mutter verhält, hat mich fast schon schockiert. Alexa ist schon ein sehr spezieller Mensch. Ich habe mich stellenweise richtig über sie aufgeregt und fand es so gemein, wie fies sie die arme Sofia anfangs behandelt (sie verpasst ihr zum Beispiel den Spitznamen Doofia). Ein bisschen konnte ich Alexa zwar auch verstehen, aber okay fand ich ihr Verhalten dennoch nicht. Zum Glück aber wandelt sich das noch. Hat man erst einmal Alexas harte Schale geknackt, darf man die nette und deutlich sanftere Alexa kennenlernen.

Was ich in „Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ ganz besonders schön fand, war der E-Mail-Austausch zwischen Sofia und Kate. Die Mails der beiden sind so emotional und bewegend und richtig witzig. Mich haben sie bestens unterhalten und zugleich auch zutiefst berührt.

Ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert haben mir auch die gemeinsamen Momente zwischen Sofia und Sam. Die beiden geben ein total niedliches Pärchen ab. Ich glaube, ich an Sofias Stelle hätte mich auch sofort in Sam verliebt. Er ist einfach so ein lieber und hilfsbereiter Kerl. Gutaussehend ist er natürlich auch und sehr charmant. Wie das Thema erste große Liebe hier behandelt wird ist einfach herrlich und absolut frei vom jeglichen Kitsch. Kitschig geht es hier generell nicht zu. Alles wirkt so lebensecht und glaubwürdig - Ich kann mich da nur immer wieder wiederholen: Carol Weston ist hier ganz besonderes Jugendbuch gelungen, welches definitiv auch für eine deutlich ältere Zielgruppe absolut lesenswert ist. Ich bin mir sehr sicher, dass sich so gut wie jeder, ganz egal welchen Alters, wunderbar in Sofia hineinversetzen wird und sie genauso liebgewinnen wird wie ich.

„Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ ist auf jeden Fall so ein Buch für mich, welches mir noch sehr lange sehr gut im Gedächtnis bleiben wird. Es erzählt eine so tolle Geschichte über Trauerbewältigung, dem Erwachsenwerden, Liebe, Freundschaft und Familie und enthält eine so großartige Message.

Fazit: Ein wunderschönes und ganz besonderes Buch! „Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ erzählt auf eine sehr emotionale, humorvolle und mitreißende Weise eine zauberhafte Geschichte über Verlust, Trauer, dem Loslassen, Freundschaft, Familie und Liebe. Mir hat das Buch ein wundervolles Leseerlebnis beschert. Ich bin ganz verliebt in die einzigartigen Charaktere, in das kleine New Yorker Vorstädtchen und in die einfühlsame Art, mit der die Autorin Sofias Geschichte erzählt. Ich kann das Buch jedem nur ans Herz legen, sowohl Teenagern als auch Erwachsenen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!