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Veröffentlicht am 07.11.2018

Witzig, spannend, irre komisch und einfach nur klasse!

Die Mitternachtsbande
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Die Bücher von David Walliams lese ich immer unheimlich gerne. Diese wandern stets auf meine Wunschliste, sogar ehe ich mir überhaupt den Klappentext durchgelesen habe. Mich konnte bisher noch kein Buch ...

Die Bücher von David Walliams lese ich immer unheimlich gerne. Diese wandern stets auf meine Wunschliste, sogar ehe ich mir überhaupt den Klappentext durchgelesen habe. Mich konnte bisher noch kein Buch von dem britischen Autor enttäuschen und ich war sehr guter Dinge, dass mir auch sein neues Werk „Die Mitternachtsbande“ richtig gut gefallen wird.

Als Tom erwacht, weiß er zunächst wo er ist. Nicht mal an seinen Namen kann er sich im ersten Moment erinnern. Was ist nur passiert? Was ist das für ein merkwürdiger Ort? Warum liegt er auf einer Krankenliege und … oh Gott, was ist das? Ein Monster? Nein, ein Mann, aber meine Güte, ist der hässlich. Tom braucht eine ganze Weile, ehe er Ordnung in das Chaos in seinem Kopf bringen kann. So nach und nach erinnert er sich wieder. Er heißt Tom, ist Schüler in einem Internat und wurde von einem Cricket Ball am Kopf getroffen. Anscheinend wurde Tom ins Krankenhaus gebracht, genauer gesagt ins Lord Funt Krankenhaus. In Krankenhäusern ist wohl niemand gerne, auch Tom ist zunächst nicht begeistert. Dies liegt vor allem an der schrecklichen Oberschwester, deren Lieblingsbeschäftigung es zu sein scheint, ihre Patienten zu ärgern und fies zu behandeln. Eine furchtbare Frau, dank der Tom an seinem ersten Tag in einem rosafarbenen Rüschennachthemd landet.
Zum Glück sind seine Mitpatienten deutlich netter. Da wäre Amber, die sich beide Arme und beide Beine gebrochen hat; Robin, der eine Augenbinde trägt und daher nichts sehen kann; George, der sich von einer Mandeloperation erholt und die kleine Sally, die eigentlich nur im Bett liegt und schläft, weil sie so krank ist. Amber, Robin und George teilen ein großes Geheimnis: Sie sind eine Bande, die MITTERNACHTSBANDE! Jede Nacht schleichen sie sich heimlich aus dem Krankenzimmer, natürlich unbemerkt, denn niemand darf von dieser geheimen Kinderbande erfahren. Tom möchte unbedingt auch dazugehören. Als er schließlich Mitglied wird und merkt, was für tolle Abenteuer man dank der Mitternachtsbande erleben kann, möchte er am liebsten gar nicht mehr weg aus dem Lord Funt Krankenhaus.

Mit „Die Mitternachtsbande“ ist dem britischen Autor mal wieder ein richtig tolles Kinderbuch gelungen, welches einen bestens unterhält und voller skurriler und herrlich verrückter Einfälle steckt. Da frage ich mich jedes Mal aufs Neue, woher der Autor nur immer seine Ideen nimmt. Ich bin hier mal wieder aus dem Grinsen und Schmunzeln gar nicht herausgekommen und habe das Buch für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet.

Mit gut 480 Seiten ist „Die Mitternachtsbande“ alles andere als dünn, aber keine Sorge an alle, die sich von so einer hohen Seitenzahl gewöhnlich abschrecken lassen: Das Buch liest sich irre schnell. Ich, als eine geübte Vielleserin, habe es in gut einem Tag durchgesuchtet. Der Schreibstil von David Walliams ist einfach klasse, er ist locker-leicht, flüssig und herrlich humorvoll. Dadurch, dass die Kapitel sehr kurz sind und das Buch mit vielen Illustrationen versehen wurde (selbstverständlich von Tony Ross!) fliegt man hier wirklich nur so durch die Seiten. Zu dem flotten Lesetempo trägt dann natürlich auch die witzige, spannende und liebenswerte Story bei, welche an keiner Stelle Langweile aufkommen lässt und ganz bestimmt auch den größten Lesemuffel zu einem begeisterten Leser mutieren lässt.

Beginnen tut das Buch zunächst mit einer Vorstellung der Charaktere, die einem in der Geschichte begegnen werden. Soweit ich weiß, ist das bei jedem Werk von David Walliams der Fall. Finde ich immer klasse, da man so schon mal einen kleinen Einblick davon erhält, was einem in dem Buch erwarten wird. Schon da wird immer deutlich: In den Büchern von David Walliams wimmelt stets nur so von total schrägen Figuren. Auch in „Die Mitternachtsbande“ gibt es eine Menge davon. Nicht alle sind nett und sympathisch, aber wäre ja auch langweilig, wenn es anders wäre, oder? Am schlimmsten ist wohl die Oberschwester, die eindeutig ihren Beruf verfehlt hat. Wäre ich Patient im Lord Funt Krankenhaus, hätte ich ganz bestimmt so schnell wie möglich das Weite gesucht, wenn die Oberschwester für meine Station zuständig wäre. Diese Frau ist einfach nur furchtbar. Gegen sie ist sogar das Krankenhausessen die reinste Freude. Ja, das Essen im Lord Funt Krankenhaus ist leider nicht so der Brüller. Aber zumindest wird es von einer netten Person serviert: Tuutsie, deren große Leidenschaft es ist, anderen eine guten Morgen zu wünschen.

Ebenfalls ein richtig sympathischer Charakter ist der Pfleger, der zwar hässlich wie die Nacht ist, aber ein unglaublich lieber, herzensguter und hilfsbereiter Mensch. Über die Vergangenheit des Pflegers erfahren wir im Verlaufe des Buches auch noch etwas mehr. Der Arme kann einem wirklich nur leid tun. Er besitzt noch nicht einmal einen Namen, er wird immer nur „Pfleger“ hat.

Auch unser Protagonist Tom hat kein wirklich schönes Leben. Er lebt in einem schrecklichen Internat, in dem das Essen sogar noch schlimmer ist als im Lord Funt Krankenhaus und seine Eltern sieht er so gut wie nie, da sie im Ausland leben. Mir tat Tom richtig leid. Er ist so ein lieber Junge, den man als Leser sofort ins Herz schließen muss.

Was mir an den Büchern von David Walliams immer ganz besonders gut gefällt, ist, dass seine verrückten, humorvollen Geschichten auch stets wichtige Botschaften enthalten, die einem zum Nachdenken anregen. „Die Mitternachtsbande“ macht deutlich, dass man mit genügend Fantasie und guten Freunden jeden noch so unmöglich erscheinenden Traum wahr werden lassen kann. Selbst an einem so tristen und unschönen Ort wie einem Krankenhaus kann man schöne Momente erleben, wenn man nicht alleine ist.

Was dann natürlich auch nicht fehlen darf, sind die einmaligen Illustrationen von Tony Ross. Ein Buch von David Walliams ohne die lustigen Bilder von Tony Ross? Geht für mich gar nicht, die gehören einfach dazu. Auch hier gibt es eine Menge Illustrationen, die das Geschehen im Text perfekt wiedergeben und einen bestens unterhalten.

Eine tolle Story plus großartige Illustrationen, habe ich etwas vergessen? Oh ja, stimmt, die Spielereien mit der Schrift. Wie es sich für ein Buch von David Walliams gehört, so wird auch hier ohne Ende mit der Schrift gespielt: Dick gedruckt, groß, klein, kursiv...das Buch ist wirklich klasse und sehr fantasievoll aufgemacht.

Und zu guter Letzt: Natürlich dürfen wir auch im Lord Funt Krankenhaus auf einen altbekannten Charakter treffen. Alle, die die Bücher von David Walliams kennen, wissen vermutlich, wen ich meine. ;)

Fazit: Ein witziger, spannender und herrlich schräger Lesespaß für Jung und Alt! Mir hat das Buch großartige Lesestunden beschert. Alle, die auf einen schwarzen Humor und skurrile Ideen stehen, werden hier beim Lesen ganz auf ihre Kosten kommen. Laute Lacher und ein Dauergrinsen sind hier garantiert. Neben all dem Witz enthält die Geschichte aber auch noch eine wichtige Botschaft, was mir ganz besonders gut gefallen hat. Ich bin richtig begeistert von „Die Mitternachtsbande“ und ich hoffe sehr, dass wir auf das nächste Werk von David Walliams nicht allzu lange warten müssen. Ich kann das Buch absolut empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2018

Spannend, witzig, liebenswert, eine richtig schöne Fortsetzung!

Die Wunderkiste. Ein Paket voller Magie
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Da mir der erste Band von „Die Wunderkiste“ so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung schon sehr gefreut. Auch bei dieser habe ich mich wieder für das Hören entschieden. Katja Danowski konnte ...

Da mir der erste Band von „Die Wunderkiste“ so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung schon sehr gefreut. Auch bei dieser habe ich mich wieder für das Hören entschieden. Katja Danowski konnte mich mit ihrer Vortragsweise im ersten Band hellauf begeistern, daher stellte ich sich mir gar nicht erst die Frage, dass ich bei Band 2 ebenfalls zum Hörbuch greifen werde.

Da der arme Herr Wirsing krank ist, sollen Oda und Willi auf seinen Spielzeugladen, die „Wunderkiste“ aufpassen. Sie denken sich gar nichts dabei, als sie eines der Pakete öffnen, dass eines Tages im Laden eintrudelt. In diesem befindet sich ein magisches Glücksspielzeug: Ein kleiner, ängstlicher Stoffhase mit nur einem Ohr, der den Namen Miiiep trägt. Zu spät sehen Oda und Willi, dass der Hase für Olaf, genannt Checker, bestimmt ist, dem wohl schlimmsten Jungen an ihrer Schule. Verständlich, dass der arme Miiiep auf keinen Fall zu Checker möchte. Hm, und jetzt? Miiiep muss zu Checker, aber wie soll man diesen davon überzeugen, dass der magische Glückshase für ihn bestimmt ist?

Mit „Die Wunderkiste: Ein Paket voller Magie“ ist Gina Mayer eine zauberhaft schöne Fortsetzung gelungen, die mir einen tollen Hörspaß beschert hat. Ich denke, es war die richtige Entscheidung, mich erneut für die Lesung zu entschieden. Katja Danowski glänzt auch hier in ihrer Rolle und liest diese spannende, witzige, liebenswerte Geschichte mit ihrer angenehmen und sehr wandelbaren Stimme richtig klasse. Mein Highlight war wieder die Glückskatze Mao. Diese ist ihren Sprachfehler leider noch nicht losgeworden, obwohl ihre Besitzerin Elinor eifrig dabei ist, Mao fehlerfreies Sprechen beizubringen. Die Glückskatze ist ja der Meinung, dass sie bereits wunderbar und absolut korrekt sprechen kann, aber, nun ja, ehrlich gesagt, ist das eher nicht der Fall. Sorry, Mao, aber da musst du leider noch etwas weiter üben. Für mich braucht die Glückskatze auch gar nicht ihren Sprachfehler loszuwerden, ich liebe ihn und hoffe sehr, dass das Sprachtraining erst einmal keine Wirkung zeigen wird. ;)
Für alle, die noch nicht Bekanntschaft mit Mao gemacht haben: Mao ist eine chinesische Glückskatze, die so ihre Probleme mit dem L und R hat. Diese beiden Buchstaben vertauscht die Katze beim Sprechen immer, was Katja Danowski wirklich großartig liest.

Neben Mao treffen wir in diesem Band auch noch auf so einige weitere bekannte Charaktere. Oda und Willi habe ich bereits im ersten Band ganz fest in mein Herz geschlossen, die beiden sind zwei ganz liebe, clevere Kinder, mit denen sich die Zielgruppe wunderbar identifizieren kann.
Das Mädchen Elinor ist natürlich auch wieder mit von der Partie. Sie, Oda und Willi sind mittlerweile richtig gute Freunde geworden, etwas, was man zu Beginn von Band 1 nie für möglich gehalten hätte.

Ich persönlich halte es hier für besser, zuerst den ersten Band zu lesen oder zu hören, ehe man sich in das zweite Abenteuer stürzt. Unbedingt notwendig wird es aber vermutlich nicht sein, ich denke, man wird dem Geschehen hier auch recht gut ohne das Wissen aus dem Vorgänger folgen können.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist genauso fantasievoll, spannend, witzig und schön wie die aus dem Reihenauftakt. Mich konnte die Handlung von den ersten Hörminuten an verzaubern und mich richtig mitfiebern lassen. Sei es das schwierige Vorhaben, den Glückshasen Miiiep zu seinem Besitzer zu bringen (eine alles andere als einfache Aufgabe) oder sich gegen die fiesen Streiche von Checker und seiner Bande zu wehren: Langeweile kommt hier beim Zuhören garantiert nicht auf.
Hier ist Gina Mayer wirklich eine wundervolle Kinderbuchreihe gelungen, bei der Freundschaft, Mut und Zusammenhalt ganz groß geschrieben werden.
Ich habe nur leider den Eindruck, dass die Reihe bisher recht unbekannt ist. Finde ich unendlich schade, meiner Meinung nach verdient „Die Wunderkiste“ viel mehr Aufmerksamkeit!

Das Einzige, was mir hier nicht ganz so gut gefallen hat, ist das Ende. Dieses kam mir etwas zu schnell und abrupt. Ansonsten aber bin ich richtig begeistert von dem Hörbuch und ich hoffe sehr, dass es noch einen weiteren Band geben wird.

Fazit: Eine wundervolle Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht. Wie der erste Band, so erzählt auch der zweite Teil dieser schönen Kinderbuchreihe ein spannendes, witziges und wunderbar magisches Abenteuer, welches an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und nicht nur jungen Zuhörern ein tolles Hörerlebnis bescheren wird. Ich kann "Die Wunderkiste" auch Erwachsenen sehr ans Herz legen. Vorgelesen wird diese zauberhafte Geschichte wieder erstklassig von Katja Danowski, die mich vor allem mit ihrer lustigen Vortragsweise von Glückskatze Mao bestens unterhalten konnte. Ich kann das Hörbuch wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.11.2018

Spannend und fesselnd, ein toller Auftakt!

Glamour Girl 1. Wer liebt, verliert
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Als ich das erste Mal auf „Glamour Girl“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. Liebe, Intrigen, Geheimnisse – das ist genau mein Ding. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und das Cover ...

Als ich das erste Mal auf „Glamour Girl“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. Liebe, Intrigen, Geheimnisse – das ist genau mein Ding. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und das Cover sprach mich ebenfalls sofort an. Ich wollte unbedingt mehr über die Glamourgesellschaften erfahren und packte das Buch daher schleunigst auf meine Wunschliste.

Mit den Glamourgesellschaften wollte Vicky nie etwas zu tun, sie verabscheut diese Welt, in der nur gefeiert wird und alles so schrecklich oberflächlich ist. Als ihre beste Freundin Blanche aber ausgerechnet von einem Regenten der Glamourgesellschaften bedroht wird, Robin Dorville von der Saya Nord, zögert Vicky nicht lange und beschließt ihrer verzweifelten Freundin zu helfen. Unter den Decknamen Louelle bewirbt sie sich als Robins Erstharmonie. Die Saya Nord befindet sich nämlich gerade in einem Ausnahmezustand: Robin sucht seine zukünftige Regentin, die Erstharmonie, mit der zusammen er die Glamourgesellschaft regieren wird. Klar, dass sich viele junge Frauen dafür bewerben, schließlich gilt die Erstharmonie als eine der mächtigsten Frauen in der Glamourwelt. Vicky kann es dann auch gar nicht so wirklich fassen, als sie tatsächlich angenommen wird. Ehe sie es sich versieht, steckt sie mittendrin in dieser Welt und gerät immer tiefer in ein Netz voller Partys, Luxus, Intrigen, Eifersucht und Geheimnisse.

Was mich hier sehr überraschte, ist der Ort, an dem das Buch spielt. Vermutlich nahm ich Aufgrund des Covers an, dass der Schauplatz die USA sein wird oder vielleicht lag es auch daran, dass ich solche Geschichten immer eher mit Amerika verbinde. Ich musste mich daher auch erst daran gewöhnen, das „Glamour Girl“ in Deutschland spielt. Fand ich nun schlecht, es ist mal etwas anderes, aber ich muss gestehen, dass mir die USA hier als Setting mehr zugesagt hätte. Das System der Glamourgesellschaften hat für mich einfach nicht so richtig nach Deutschland gepasst. Das Konzept der Glamourwelt ist schon etwas schräg. Partys sind hier Pflichtprogramm und es gibt strenge Regeln, die eingehalten werden müssen. Auf mich hat das alles schon fast den Eindruck einer Sekte gemacht, da muss ich der Protagonistin Vicky recht geben. Ich würde auf gar keinen Fall in so einer Welt leben wollen, in der Privatsphäre und Eigenständigkeit nicht wirklich großgeschrieben werden. Zudem bin ich überhaupt kein Party-Girl, mit diesen rauschenden Festen könnte man mich also überhaupt nicht locken. ;)

Auf mich hat das Buch von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausgeübt. Da es (natürlich) mit einem fiesen Cliffhanger endet, hätte ich nach Beenden des Buches am liebsten sofort zu Band 2 gegriffen. Leider ist dieser erst für nächstes Jahr März angekündigt. Immer dieser Warterei auf die Fortsetzungen, für mich, als ein extrem ungeduldiger Mensch, oft kaum zu ertragen. :D

Womit ich hier leider so meine Schwierigkeiten hatte, war die Protagonistin Vicky. Sie war mir zwar sympathisch, nur konnte ich zu ihr einfach keine Bindung aufbauen. Ihr Handeln konnte ich nicht immer nachvollziehen und sehr oft erschien sie mir auch etwas naiv. So richtig warm geworden bin ich leider nicht mit ihr. Wofür ich sie aber sehr bewundert habe, ist ihre Schlagfertigkeit, ihre toughe Art, ihr großes Selbstbewusstsein und ihre Hilfsbereitschaft. Was Vicky da für ihre beste Freundin auf sich nimmt, ist wirklich klasse, so eine Freundin wünscht sich wohl jeder.

Jemand, der mir bis zum Schluss unsympathisch war, ist Robin. Da glaube ich aber, dass dies auch so von der Autorin beabsichtigt war. Robin bleibt bis zum Ende rätselhaft und undurchschaubar. Man weiß einfach nicht, woran man bei ihm ist. Mal gibt er sich arrogant und wie der totale Macho, dann aber ist er plötzlich nett und es wird deutlich, dass viel mehr hinter seiner aufgesetzten Fassade steckt. Wie gesagt, ich konnte Robin nicht so wirklich leiden, aber er ist ein unheimlich interessanter Charakter, der die Handlung nur noch spannender und fesselnder macht.

Sehr gut gefallen haben mir die Schlagabtäusche zwischen Vicky und Robin, die sich richtig unterhaltsam lesen und mir so einige breite Schmunzler entlockt haben.

Erzählt wird die Handlung sowohl aus der Sicht von Vicky als auch von Clea, wobei der Part von Vicky deutlich dominiert. Über Clea erfahren wir leider recht wenig, ich hoffe sehr, dass da noch mehr im zweiten Band kommen wird.
Bei den anderen Bewerberinnen wird man ebenfalls mit nur sehr wenigen Infos versorgt, sodass man auch bei ihnen nicht weiß, wie man sie einschätzen soll. Wie ich es mir erhofft habe, hat jeder Charakter etwas zu verbergen, sodass man die ganze Zeit immer weiter und weiter lesen möchte, um endlich hinter diese ganzen Intrigen und Geheimnisse zu kommen.

Was wirklich super ist, ist der Schreibstil. Dieser liest sich herrlich locker, leicht und sehr angenehm. Auch sehr gut gelungen ist Evelyn Uebach das Platzieren von überraschenden Wendungen. Ich war hier durchweg am Mitfiebern und Rumrätseln und habe auch jetzt noch, nach Beenden des Buches, lauter Fragezeichen im Kopf.

Besonders empfehlen kann ich das Buch Fans von „Gossip Girl“ und „Selection“ und allen, die gerne, wie ich, Bücher lesen, in denen es um Liebe, Intrigen und Geheimnisse geht. Wer ein Fan von „Pretty Little Liars“ ist, sollte sich „Glamour Girl“ vielleicht auch mal näher anschauen.

Fazit: Ein gelungener Dilogie-Auftakt, der in einem die große Vorfreude auf Band 2 weckt. Mir hat „Glamour Girl“ sehr gut gefallen. Das Buch hat auf mich von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausgeübt und es hat mich dank der undurchschaubaren Charaktere, der fesselnden Handlung und der geschickt platzierten überraschenden Wendungen richtig Miträtseln lassen. Ein paar kleine Schwächen hat das Buch leider für mich, aber ich hatte hier dennoch richtig viel Spaß beim Lesen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.11.2018

Ein weiteres tolles Abenteuer mit den Heuhaufen-Halunken!

Die Heuhaufen-Halunken - Rache ist Süßkram
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Seit dem ersten Band bin ich ein großer Fan der Heuhaufen-Halunken. Bandengeschichten lese ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne, daher war diese schöne Kinderbuchreihe ein absolutes Muss für mich ...

Seit dem ersten Band bin ich ein großer Fan der Heuhaufen-Halunken. Bandengeschichten lese ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne, daher war diese schöne Kinderbuchreihe ein absolutes Muss für mich gewesen. Die ersten drei Abenteuer dieser coolen Bande vom Lande konnten mich hellauf begeistern, daher war meine Freude groß gewesen, als ich in der Herbstvorschau entdeckte, dass es auch noch einen vierten Teil geben wird.

Als die Heuhaufen-Halunken erfahren, dass es bei der anstehenden großen 700-Jahr-Feier von Bröckelbach auch einen Festwagen-Wettbewerb geben wird, sind die Halunken sofort Feuer und Flamme. Das wäre doch gelacht, wenn Dümpelwalde da nicht das Rennen machen und mit dem schönsten Festwagen das satte Preisgeld absahnen würde! Leider scheint auch Sumpflitz sehr darauf aus zu sein, den Wettbewerb zu gewinnen. Aber gegen die Sumpflitzer, insbesondere die doofen Miesmänner verlieren? Das geht gar nicht, es muss sofort ein Halunken-Plan her, um die Ehre von Dümpelwalde zu verteidigen! Zusammen mit Oma Hertha, die, wer hätte das gedacht, das Zeug zu einem richtigen Halunken hat, rufen die Bandenmitglieder Operation „Zicke Zacke Zuckerwatte“ ins Leben. Aber ob es ihnen wirklich gelingen wird, den Sieg nach Hause zu holen?

Auf dieses schöne Buch habe ich mich zurecht so gefreut. Einmal angefangen mit dem Lesen, möchte man es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Bei dieser Reihe wird garantiert jeder noch so große Lesemuffel Spaß am Lesen haben und laut nach mehr verlangen.

In meinen Augen kann man die Bände sehr gut unabhängig voneinander lesen. In diesem Teil wird zwar ein bisschen etwas über die Vorgänger verraten, aber keine Sorge, es besteht keine Spoiler-Gefahr. 
Man bekommt so viel Wissen geliefert, dass man dem Geschehen hier ohne die genauen Kenntnisse aus den Büchern davor problemlos folgen kann. Genial finde ich immer die Steckbriefe relativ zu Beginn der Bücher, in denen die Halunken kurz vorgestellt werden. Da ich eine absolute Vielleserin bin und gerade bei dem Merken von Namen so meine Schwierigkeiten habe, sind solche Steckbriefe für mich immer große Pluspunkte. Die Steckbriefe in dieser Reihe lesen sich auch immer ganz besonders unterhaltsam. Generell bin ich hier aus dem Grinsen und Schmunzeln gar nicht mehr herausgekommen - der Humor in den „Heuhaufen-Halunken“ Büchern ist einfach komplett mein Geschmack.

Ich amüsiere mich zum Beispiel oft köstlich über die kreativen Kapitelüberschriften. Bei diesen handelt es sich stets um gereimte Dorfweisheiten, die sich sehr nett lesen und einen immer richtig neugierig auf die entsprechenden Kapitel machen.

Ich kann euch versichern, die Neugier wird hier auch absolut befriedigt werden. Die Handlung lädt von den ersten Seiten an zum Mitfiebern ein und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen.
Wer denkt, dass auf dem Land nichts los, der hat falsch gedacht. Wie Kalle schon richtig festgestellt hat: In Dümpelwalde lassen sich oft mehr aufregende Abenteuer erleben als in Berlin. Ihr glaubt das nicht? Nun, dann überzeugt euch selbst davon, die Geschichten der Heuhaufen-Halunken beweisen es euch. :D

Kalle und Marius sind übrigens auch Halunken, allerdings halten sie in Berlin die Stellung. Natürlich haben sie aber auch in diesem Band wieder ihren Auftritt. Auf ihre Hilfe sind Meggy, Schorsch, Knolle und Lotte auch sehr angewiesen, schließlich sind Kalle und Marius totale Computer-Nerds und kennen sich bestens aus mit Technikkram. Dieser Punkt, dass kann ich euch ja schon einmal verraten, soll bei dem Vorhaben, den Sumpflitzern eins auszuwischen, noch vom großen Nutzen sein. Auch Oma Hertha wird zeigen, was in ihr steckt. Das hat mir ganz besonders gut gefallen, wie prima die verschiedenen Generationen hier zusammenhalten. Nicht nur Oma Hertha wird eine große Hilfe sein, auch die Mutter von Meggy und Schorsch wird sich als ein echter Halunke erweisen. Am Ende werden sogar alle Bewohner aus Dümpelwalde dazu beitragen, dass ihr Dorf nicht kampflos ins Rennen gehen wird.

Klingt doch spannend und richtig klasse, oder? Nun, das ist es auch.
Was ebenfalls großartig ist, sind die Illustrationen von Vera Schmidt. Ihre Zeichnungen passen einfach nur perfekt zu dieser wundervollen Reihe. Wie die Geschichten, so sind auch die vielen Bilder fröhlich, frech und liebenswert. Sie geben das Geschehen im Text wunderbar wieder und und erhöhen den schönen Lesespaß nur noch.

Durch die packende Handlung, die vielen tollen Illustrationen, den angenehm flüssigen, leichten Schreibstil und den schön kurzen Kapiteln bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen. Ob Dümpelwalde mit seinem coolen Festwagen gewinnen wird (der Wagen ist wirklich richtig genial!) und welches mieses Spiel die Miesmänner spielen, das werde ich hier natürlich nicht verraten. Da müsst ihr schon selbst zum Buch greifen und euch zusammen mit den Heuhaufen-Halunken ins Abenteuer stürzen. Was ihr unbedingt tun solltet! Nicht nur Mädchen und Jungen ab 8 Jahren, die gerne Banden- und Abenteuergeschichten lesen, kann ich die Reihe empfehlen, auch Erwachsene werden hier sehr viel Freude beim Lesen haben.

Ich hoffe nun sehr, dass es auch noch ein fünftes Abenteuer mit den Heuhaufen-Halunken geben wird. Die Halunken sind mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen, ich könnte auch gar nicht sagen, welches Bandenmitglied ich am liebsten habe. Ich habe sie alle unheimlich gerne und würde mich über ein weiteres Wiedersehen riesig freuen.

Fazit: Eine weitere witzige, spannende, fröhlich-freche Fortsetzung einer tollen Kinderbuchreihe, die große Lust auf mehr macht. Auf dem Land ist es öde und langweilig? Nicht mit den Heuhaufen-Halunken! Lustige Streiche, clevere Halunken-Pläne, liebenswerte Charaktere, tolle Illustrationen – das, und noch vieles mehr hat dazu beigetragen, dass ich hier jede Menge Spaß beim Lesen hatte und gerne volle 5 von 5 Sternen vergebe!

Veröffentlicht am 02.11.2018

Ein ganz besonderes und sehr berührendes Buch!

Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne
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Als ich beim Durchstöbern der Fischerverlags-Vorschau auf „Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt ...

Als ich beim Durchstöbern der Fischerverlags-Vorschau auf „Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext konnte mich sofort überzeugen. Von Marieke Nijkamp hatte ich bisher noch kein Buch gelesen; ihr Jugendroman „54 Minuten“ steht allerdings schon etwas länger auf meiner Wunschliste. Ihr neues Jugendbuch sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Corey und Kyra waren die allerbesten Freundinnen. In ihrem Heimatstädtchen Lost Creek in Alaska haben sie jede freie Minute miteinander verbracht und sich alles anvertraut. Doch dann zieht Corey weg, nach Kanada, um dort auf ein College zu gehen. Kyra bleibt in Lost Creek zurück, wo sie auf ihre Freundin warten wird. Es wird jedoch nie mehr zu einem Wiedersehen kommen. Kurz vor ihrem Besuch erhält Corey die traurige Nachricht, dass ihre beste Freundin tot ist. Kyras Tod trifft Corey sehr. Als sie nach Lost Creek zurückkehrt, um an der Beerdigung ihrer verstorbenen Freundin teilzunehmen, spürt sie sofort, dass sich etwas in ihrem Heimatort verändert hat. Sie wird wie eine Fremde behandelt, es macht sogar den Eindruck, als wäre sie in dem Dorf nicht willkommen. Noch mehr verwirrt sie aber die Gespräche über Kyra, die sie mitbekommt. Kyra galt immer als eine Außenseiterin, nun aber wird sie von den Bewohnern wie eine Heilige dargestellt. Die Einwohner Lost Creeks sind sogar der Meinung, dass Kyras Tod vorherbestimmt gewesen wäre. Coreys Verwirrung wird zunehmend größer. Sie beginnt nachzuforschen, denn sie ist sich sicher, dass mehr hinter dem Tod ihrer Freundin steckt und Lost Creek voller Geheimnisse ist.

Mit „Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne“ ist Marieke Nijkamp ein ganz besonderer Jugendroman gelungen, welcher eine sehr berührende und ruhige Geschichte erzählt, die noch lange in einem nachklingt. 

Die Handlung spielt sich in etwa 6 Tagen ab und wird aus der Sicht von Corey erzählt. Mir war Corey auf Anhieb richtig sympathisch. Ich habe sie sehr gerne nach Lost Creek begleitet, um dort zusammen mit ihr dem Tod von Kyra auf den Grund zu gehen.

Kyra lernen wir nur in der Vergangenheit kennen. Das Buch berichtet nicht nur über die Geschehnisse im Hier und Jetzt, durch viele Rückblenden erfahren wir auch, wie es früher in Lost Creek zuging und wie innig die Freundschaft zwischen Corey und Kyra war. Mir hat der gesamte Aufbau der Handlung richtig gut gefallen. Obwohl wirklich viel in der Zeit gesprungen wird, war ich an keiner Stelle verwirrt. Es wird immer sehr gut kenntlich gemacht, in welchem Zeitraum wir uns gerade befinden. Ob vor zwei Jahren, vor neun oder sieben Monaten – wir dürfen Lost Creek und Kyra zu vielen unterschiedlichen Zeiten kennenlernen. Was dabei sofort deutlich wird: Kyra galt in dem kleinen Städtchen als die totale Außenseiterin. Bei ihr wurde vor einigen Jahren eine bipolare Störung festgestellt, etwas, was anscheinend nicht gerne in Lost Creek gesehen wird und was dazu geführt hat, dass Kyra von den Einwohnern ausgegrenzt wurde. Psychische Erkrankungen sind leider keine Seltenheit, aber oft ein Grund, warum Betroffene von anderen gemieden werden. Das Buch spiegelt also, wenn auch auf eine ziemlich krasse Weise, die traurige Realität wider.
Ich fand das Verhalten der Einwohner in Lost Creek wirklich schlimm. Nicht nur zu Kyras Lebzeiten, auch nach ihrem Tod haben mich die Menschen in diesem merkwürdigen Städtchen richtig aufgeregt.

Sehr bewegend fand ich die Briefe, die Kyra ihrer Freundin geschrieben, aber nie abgeschickt hat und die Notizen, auf die Corey nach Kyras Tod stößt und die nur zu deutlich machen, wie groß Kyras innere Zerrissenheit war. Zuflucht hat sie in der Kunst gesucht. Kyra war eine sehr talentierte Malerin, ihre Bilder sollen auch vor allem nach ihrem Tod noch eine große Rolle in Lost Creek spielen. Da werde ich nicht groß näher ins Detail gehen, aber noch so viel:

Die Autorin hat das Buch durch Rückblenden, Briefe und Passagen, die sich wie ein Theaterstück lesen, nicht nur sehr außergewöhnlich aufgebaut, auch übernatürliche Dinge begegnen einem zwischen den Seiten. Dies verleiht der Geschichte ein ganz besonderes, geheimnisvolles Flair. Mich hat dieser Übernatürliche-Anteil nur etwas beim Lesen gestört. Ich kann noch nicht mal sagen, warum, denn eigentlich passt es wunderbar zur Story. Ich konnte mich einfach nicht komplett drauf einlassen. Da wird wohl jeder anders empfinden, meins war es leider nicht so ganz. Gefallen hat mir das Buch aber dennoch, sogar sehr.

Was ich ganz groß loben muss, ist das Setting. Lost Creek wird erstklassig beschrieben. Das Städtchen befindet sich in Alaska, ein Ort, der mich in Büchern als Schauplatz schon immer fasziniert hat. Schnee, Kälte, Einsamkeit – all das verleiht Lost Creek etwas wunderbar Geheimnisvolles und Mysteriöses. Wohnen würde ich an diesem Ort weiß Gott nicht wollen, aber über das Lesen habe ich ihn liebend gerne besucht.

Fazit: Ein sehr berührender, authentischer und nachdenklich stimmender Roman. „Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne“ kann nicht nur mit einem wundervollen Cover aufwarten, auch das, was sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt, ist wunderschön. Mir hat das Buch tolle Lesestunden beschert. Die Geschichte, die hier erzählt wird, wird mich wohl noch eine ganze Weile nicht loslassen, mich hat sie sehr bewegt. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!