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Veröffentlicht am 23.03.2020

Unglaublich fantasievoll und wunderschön illustriert - ein zauberhaft gereimtes Kinderbuch!

Gigaguhl und das Riesen-Glück
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Da mir „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“ und „Traumspringer“ von Alex Rühle richtig gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von dem neuen Kinderbuch des ...

Da mir „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“ und „Traumspringer“ von Alex Rühle richtig gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von dem neuen Kinderbuch des deutschen Autors hörte. Das bezaubernde Cover und der herzallerliebst klingende Klappentext konnten mich auf Anhieb überzeugen, sodass für mich sehr schnell feststand: Den Riesen Gigaguhl möchte ich unbedingt kennenlernen!

Kennt ihr schon Gigaguhl, den größten aller Riesen? Nicht? Nun, dann solltet ihr das schleunigst ändern! Ihr braucht euch auch überhaupt nicht vor ihm zu fürchten. Gigaguhl ist zwar riesig und kann daher im ersten Moment etwas furchteinflößend wirken, er ist aber total lieb und freundlich. Besonders Tiere mag er wahnsinnig gerne. Auf ihm tummeln sich daher immer die verschiedensten Tierarten. Unter seiner Achselhöhle schläft zum Beispiel eine Fledermausfamilie, in seinen Ohren haben Vögel ihre Nester und in seinem Haar haust sogar ein waschechtes Einhorn! Eines Abends wird Gigaguhl auf einmal sehr müde. Na, kein Wunder, schließlich ist der Riese seit vielen Ewigkeiten wach. Gähnend deckt er sich mit einer bunten Sommerwiese zu und schläft viele hundert Jahre lang. Während seines langen Schlafes wächst auf seinem riesengroßen Rücken eine Stadt. Deren Einwohner wissen aber natürlich nichts davon, was da unter ihnen friedlich schlummert. Auch die beiden Kinder Nina und Nick ahnen nicht, dass ihr Zuhause auf dem Rücken eines Riesen gebaut wurde. Da die zwei nur Flausen im Kopf haben und immerzu auf der Suche nach Abenteuern sind, widersetzen sie sich dem Verbot ihrer Mutter und machen sich eines schönen Tages in die Berge auf. Mutig wie sie sind, beginnen sie die Gegend zu erkunden und werden schließlich noch herausfinden, was da Unglaubliches unter ihrer Stadt schläft.

Außergewöhnlich – dieses Wort kommt mir als erstes in den Sinn, wenn ich an Gigaguhl denke. Es fängt schon bei dem Format des Buches an. Groß und schmal ist es und irgendwie anders als andere Buchdesigns. Und dann dieses Cover! Also ich finde, es unterscheidet sich von den Covern anderer Kinderbücher. Im positiven Sinne selbstverständlich. Es ist natürlich immer Geschmackssache – ich jedenfalls finde das Cover von Gigaguhl wunderhübsch und einzigartig.
Im Innenteil geht es außergewöhnlich weiter. Die Erzählform, die Geschichte, die Illustrationen… - Alex Rühle ist zusammen mit der fantastischen Zeichenkunst von Barbara Yelin in meinen Augen ein ganz besonderes Kinderbuch geglückt, welches ich jedem, ganz egal welchen Alters, wärmstens empfehlen kann.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, sind die vielen großartigen Illustrationen von Barbara Yelin. In die Bilder bin ich total verliebt. Sie sind so herrlich farbenfroh und stecken stets voller süßer und witziger Details. Sie laden zum Träumen und Entdecken ein und zaubern uns Lesern immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen.
Eines meiner persönlichen Highlights war die Zeichnung von dem schlafenden Gigaguhl mit der großen Stadt auf dem Rücken. Die Illustration hat es mir richtig angetan. Die Bilder, die die Kinder Nick und Nina bei ihrer Entdeckungsreise durch Gigaguhl zeigen, fand ich aber auch besonders klasse und zum Schmunzeln schön.

Die gesamte Aufmachung des Buches ist einfach nur umwerfend gelungen. Ich bin mir sehr sicher, dass Kinder ganz fasziniert von den Bildern sein werden. Genau hinschauen lohnt sich übrigens definitiv, denn zwischen den Seiten hat sich der kleine Willipeter Millimeter versteckt. Ganz am Ende des Buches erfahren wir, dass dieser kleinster aller Zwerge in dem Buch sein Unwesen treibt und man ihn gleich fünfmal entdecken kann. Entzückende Idee, oder? Diesen kleinen Zwerg zu finden, ist aber gar nicht so leicht. Ich zumindest musste ein Weilchen suchen, bis ich alle Verstecke von Willipeter Millimeter gefunden hatte. :D

Neben der famosen Gestaltung ist natürlich auch die Geschichte wundervoll. Mit dem Riesen Gigaguhl hat Alex Rühle eine einmalige Buchfigur erschaffen. Riesengroß, herzensgut, tierlieb und unfassbar freundlich – das ist Giagaguhl. Ich habe diesen größten aller Riesen sofort in mein Herz geschlossen.
Nick und Nina habe ich ebenfalls richtig lieb gewonnen. Zusammen mit diesen super neugierigen, mutigen und sehr abenteuerlustigen Kindern werden wir Leser ein tolles Riesen-Abenteuer erleben, welches an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt.

Von der Idee der Story war ich von Anfang an ganz hin und weg und auch von der Umsetzung bin ich hellauf begeistert. Die Geschichte steckt voller origineller und liebenswerter Ideen, die einen ständig schmunzeln lassen und einfach glücklich machen. Der Fantasie sind in diesem Buch wahrlich keine Grenzen gesetzt.

Sehr kreativ geht es auch bei der Erzählweise zu. Diese ist wirklich eine ganz besondere! Die Geschichte wird in Reimen erzählt, sodass sie sich perfekt zum Vorlesen eignet. Das Reimschema ist so aufgebaut, dass sich immer der zweite und der vierte Vers eines Absatzes aufeinander reimen. Ich persönlich habe mich anfangs nur etwas daran gestört, dass sich nicht auch Vers 1 und 3 aufeinander reimen. Hätte ich irgendwie besser gefunden. Aber das ist auch nur meine Meinung. Begeistert von den Reimen bin ich aber natürlich dennoch. Sie sind so wunderbar unterhaltsam und lassen sich prima vortragen.

Fazit: Unglaublich fantasievoll und herzerwärmend schön – ein riesenstarkes Kinderbuch für Jung und Alt! Mir hat „Gigaguhl“ unheimlich gut gefallen. Ich bin vollkommen verliebt in die traumhaften Illustrationen und die zuckersüße Geschichte. Für Kinder ab 4 Jahren eignet sich dieses hinreißend gereimte Buch perfekt zum Vorlesen an, allerdings kann ich es auch deutlich älteren Lesern nur ans Herz legen. Gigaguhl muss man einfach gernhaben. Ich bin begeistert und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.03.2020

Eine wundervolle Liebesgeschichte!

Das Licht von tausend Sternen
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Als man mir letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse „Das Licht von tausend Sternen“ vorstellte, stand für mich augenblicklich fest: Das Buch muss ich lesen! Es klang einfach so gut. Der Klappentext ...

Als man mir letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse „Das Licht von tausend Sternen“ vorstellte, stand für mich augenblicklich fest: Das Buch muss ich lesen! Es klang einfach so gut. Der Klappentext hatte mich wirklich sofort. Und von dem Cover war ich auf den ersten Blick ganz hin und weg und das schon damals, als ich nur die gedruckte Abbildung sah. Richtig schockverliebt war ich dann, als ich es das erste Mal in natura bewundern durfte. Das Buch schimmert so wunderhübsch, wenn man es ins Licht hält. Bin ganz verliebt in diese traumhafte Aufmachung.
Ich war nun sehr gespannt, ob mich die Geschichte wohl genauso umhauen wird wie die hinreißende äußere Gestaltung.

Das Leben der 18-jährigen Harper ist anders als das ihrer Mitstudenten. Direkt nach der Uni muss sie sofort nach Hause um sich um ihren kleinen autistischen Bruder zu kümmern. Viel Zeit für andere Dinge wie Hobbys, Partys oder einen Freund bleibt daher nicht. Ein Date mit Ashton kommt daher auf gar keinen Fall in Frage. Blöd ist nur, dass dieser charmante junge Mann, den Harper in der Unibibliothek kennengelernt hat, ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will und Herzklopfen verursacht, wenn sie an ihn denkt. Hinzu kommt, dass Ashton sehr hartnäckig ist und sich unbedingt mit Harper treffen möchte. Mit der Zeit gelingt es ihm schließlich auch noch, Harpers Herz zu erobern. Harper aber fühlt sich hin und her gerissen. Ihre Familie ist ihr extrem wichtig, durch Ashton merkt sie jedoch endlich, dass es noch so vieles mehr im Leben gibt.

Von der Autorin Leonie Lastella hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. „Das Licht von tausend Sternen“ hatte also die große Ehre, mein erstes Werk von ihr zu werden. Es wird auch ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein, denn mir hat das, was hier zu lesen bekommen habe, unheimlich gut gefallen! Cover und Klappentext haben mir also eindeutig nicht zu viel versprochen.

Ich hatte einen hervorragenden Einstieg in das Buch. Der wunderbare Schreibstil von Leonie Lastella konnte mich schon nach wenigen Sätzen komplett verzaubern. Er ist mitreißend, emotional und so schön humorvoll und locker-leicht. Für mich hat sich das Buch super angenehm lesen lassen.

Womit mich die Autorin ebenfalls vollends überzeugen konnte, sind die Charaktere. Unsere zwei Protagonisten Harper und Ashton habe ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Da die Geschichte im Wechsel von Harper und Ashton erzählt wird, jeweils in der Ich-Perspektive, erhalten wir von beiden einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelten und lernen beide sehr genau kennen. Ich könnte tatsächlich gar nicht sagen, wen der zwei ich nun lieber mochte – sie sind einfach beide so sympathisch und einzigartig. Harper habe ich zutiefst dafür bewundert, wie sie ihr momentanes Leben meistert. Da ihre Mutter Vollzeit arbeitet und ihr kleiner 11-jähriger Bruder Ben Autist ist und sehr viel Aufmerksamkeit benötigt, ist Harper ein normales Studentenleben gar nicht möglich. Ständig muss sie ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Sie muss ihre Mutter unterstützen, sich um ihren kleinen Bruder kümmern, ihr Studium gewuppt bekommen – vor Harpers Stärke, ihrer Disziplin und ihrem großen Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein kann man wahrlich nur den Hut ziehen, finde ich.

Ihr mustergültiges Verhalten wird aber noch zu bröckeln beginnen, als sie Ashton kennenlernt.
Bei Ashton dachte ich ganz zu Beginn, dass es sich bei ihm um diesen typischen Bad Boy handelt. Dieser Eindruck verflog dann aber sehr schnell. Ashton hat eine ziemlich harte Zeit hinter sich. Auch er hat also sein Päckchen zu tragen, hat aber trotz allem seinen Humor und seinen unwiderstehlichen Charme nicht verloren. Ich fand Ashton einfach nur großartig! Mir hat er öfters ein breites Lächeln auf die Lippen gezaubert. Vor allem sein hartnäckiges Bemühen um Harper fand ich total süß und unterhaltsam. Mein Herz hat Ashton wirklich im Sturm erobert.

Neben Harper und Ashton bin ich auch von den Nebenfiguren hellauf begeistert. Besonders klasse fand ich Ashtons beste Freunde Becca. Ihre witzige und quirlige Art habe ich beim Lesen richtig gefeiert.
Wen ich ebenfalls sehr liebgewonnen habe, ist Harpers kleiner Bruder Ben. Mit Autismus kenne ich mich nicht groß aus, ich kann daher nicht sagen, ob Leonie Lastella diese Krankheit realistisch dargestellt hat – auf mich jedenfalls hat die Art, wie sie das Thema behandelt, absolut authentisch gewirkt. Mir hat es wahnsinnig gut gefallen, wie gekonnt und einfühlsam die Autorin diese ernsthafte Thematik in die Story eingebaut hat. Mir hat Harpers Leben nur zu deutlich vor Augen geführt, wie schwer es sein kann, wenn man mit einem autistischen Familienmitglied zusammenleben muss. Wie sich unsere Hauptprotagonistin um ihren geliebten kleinen Bruder kümmert, hat mich unglaublich berührt.

Neben dem Autismus enthält die Geschichte noch viele weitere tolle Themen und Werte. Harpers Studium, Ashtons WG-Alltag, Freundschaft, Familie, Verlust, Trauer...und natürlich die große Liebe. Die Beziehung von Harper und Ashton wird unbeschreiblich schön beschrieben. Ihr Kennenlernen, ihre Annäherung und dann ihre gemeinsamen Momente, seien es die romantischen, die lustigen oder die ernsteren...hach, wundervoll, sag ich euch!
Was ich nur etwas schade fand, ist, dass Harper so lange ein Geheimnis um Ben macht. Ich persönlich hätte es irgendwie besser gefunden, wenn sie Ashton früher von ihrem kleinen autistischen Bruder erzählt hätte.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt meinerseits: Im Mittelteil haben sich mir ein paar Passagen ein kleines bisschen zu sehr gezogen. Da sich aber auch diese kleinen Längen dank des fabelhaften Schreibstils sehr angenehm für mich haben lesen lassen, hat mich dieser Aspekt eigentlich gar nicht groß gestört. Ich habe eine zauberhafte Lesezeit mit dem Buch verbracht und kann es jedem, der gerne Liebesgeschichten mit Hindernissen liest, sehr ans Herz legen!

Fazit: Ein bezaubernd schöner Liebesroman voller wunderbarer Momente! Mir hat „Das Licht aus tausend Sternen“ ein tolles Leseerlebnis beschert. Ich habe mitgefühlt und mitgelitten, habe öfters vor Rührung geseufzt und Gänsehaut gehabt und musste immerzu breit schmunzeln und grinsen. Ich mochte die Themenmischung und die Atmosphäre in dem Buch unfassbar gerne, die Figuren habe ich sofort in mein Herz geschlossen und die großartige Erzählweise der Autorin konnte mich von Anfang bis Ende vollkommen verzaubern. Ich kann „Das Licht aus tausend Sternen“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Ein märchenhaft schönes Buch voller Magie und Fantasie!

Die Mühlenkinder
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Die Bücher von Antonia Michaelis sind immer ein ganz großes Muss für mich! Besonders ihre Kinderbücher liebe ich sehr. Ich war daher natürlich sofort Feuer und Flamme, als ich hörte, dass dieses Jahr ein ...

Die Bücher von Antonia Michaelis sind immer ein ganz großes Muss für mich! Besonders ihre Kinderbücher liebe ich sehr. Ich war daher natürlich sofort Feuer und Flamme, als ich hörte, dass dieses Jahr ein neues Kinderbuch von ihr im Oetinger Verlag erscheinen wird. Da musste ich mir gar nicht erst den Klappentext durchlesen – für mich stand augenblicklich fest: Die Mühlenkinder möchte ich unbedingt kennenlernen!

Die Schwestern Marit, Liv, Jorunn und Tuuli leben zusammen mit ihren Eltern in einer alten Mühle. Bei dieser handelt es sich allerdings nicht um eine normale Mühle, oh nein! Wenn der Wind aus Nordosten weht, erwacht die Mühle und verwandelt sich in einen magischen Ort. Als sie eines Tages ein Schloss ist und die Mädchen richtige Prinzessinnen sind, ist vor allem Marit zunächst ganz begeistert von dieser Verwandlung. Doch dann ist Jorunn plötzlich spurlos verschwunden! Sie wurde entführt und Marit und Liv machen sich sofort auf um die entführte kleine Prinzessin zu befreien. Ihre gefährliche Reise führt sie bis zur Burg des Wassertrolls, in der Jorunn gefangen gehalten wird. Ob es den beiden Mädchen wohl gelingen wird, ihre kleine Schwester zu retten?

Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Also ich bin total verliebt in diese hinreißende Aufmachung. Die Claudia Carls kann einfach so traumhaft zeichnen! Ich liebe ihren Zeichenstil. Meine Freude war daher groß, als ich entdeckte, dass auch der Innenteil des Buches von ihr illustriert wurde. An den fantasievollen schwarz-weiß Bildern konnte ich mich gar nicht sattsehen. Ob die kleineren Zeichnungen oder die ganzseitigen Illustrationen – allesamt sind sie zum Träumen schön und schaffen eine ganz besondere, mystische Atmosphäre.

So viel zur Gestaltung des Buches. Kommen wir nun zur Geschichte. In meinen Augen ist Antonia Michaelis mit „Die Mühlenkinder“ ein weiteres wundervolles Kinderbuch gelungen. Ihre melodische und märchenhaft Art zu erzählen konnte mich erneut vollkommen in ihren Bann ziehen und komplett verzaubern. Antonia Michaelis ist einfach die geborene Märchenerzählerin. Ihre Bücher lesen sich immer so magisch und bescheren uns Lesern dank der bildgewaltigen und poetischen Wortwahl das reinste Kopfkino. So auch bei „Die Mühlenkinder“. Für mich, als Erwachsene, hat sich das Buch prima lesen lassen, wobei ich sagen muss, dass mir manche Sätze dann doch etwas zu lang und verschachtelt waren. Für die Zielgruppe, sprich Kinder ab 8 Jahren, halte ich das Buch zum Selberlesen daher auch für zu schwierig. Die Erzählweise ist schon recht anspruchsvoll und die Schrift habe ich zudem als etwas klein empfunden. Ich kann mich der Altersempfehlung des Verlags daher nur bedingt anschließen. Zum Selberlesen würde ich persönlich „Die Mühlenkinder“ erst ab 10 Jahren empfehlen. Zum Vorlesen aber eignet sich das Buch meiner Ansicht nach durchaus für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren. Die Geschichte ist stellenweise zwar ziemlich gruselig, allerdings denke ich, dass achtjährige Kinder die schaurigen Szenen absolut verkraften werden. Märchen sind schließlich teilweise auch recht brutal. Ich jedenfalls bin mir ziemlich sicher, dass das fantastische Abenteuer, das einen hier erwartet, für herrliche Vorlesestunden sorgen wird.

Ich hatte einen super Einstieg in das Buch. Von dem Setting war ich gleich zu Beginn völlig fasziniert. Die alte magische Mühle, in der die vier Schwestern Marit, Liv, Jorunn und Tuuli zusammen mit ihren Eltern wohnen, wird so wunderbar anschaulich und grandios beschrieben, sodass ich beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf hatte.
Auch die weiteren Schauplätze konnte ich mir dank der detailreichen Beschreibungen der Autorin ganz genau vorstellen. Die gesamte Kulisse ist einfach nur atemberaubend und zauberisch. Mir hat sie unglaublich gut gefallen.

Mit den Charakteren konnte mich Antonia Michaelis ebenfalls vollends überzeugen. Unsere Hauptprotagonistin, die achtjährige Liv, aus deren Sicht wir die Geschehnisse aus der Ich-Perspektive erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist mutig, stark und einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss.
Ihre Schwestern habe ich ebenfalls unheimlich liebgewonnen. Da hat mir besonders gut gefallen, wie verschieden die Geschwister sind. Die 11-jährige Marit ist eher ruhiger, weiß sich aber auch durchzusetzen. Die kleine Jorunn ist, wie es dreijährige Kinder meist sind, sehr direkt und quirlig und zum Knuddeln süß. Tuuli spielt bei dem großen Abenteuer nur eine recht kleine Rolle, allerdings ist sie auch erst wenige Monate alt.

Neben den Schwestern und ihren Eltern begegnen wir im Verlaufe des Buches noch so einigen weiteren, teils sehr skurrilen und wundersamen Gestalten und von denen sind definitiv nicht alle freundlich und liebenswert, so viel kann ich euch schon mal verraten.

Die Spannung kommt in „Die Mühlenkinder“ wahrlich nicht zu kurz. Es gibt lauter unerwartete Wendungen und jede Menge Überraschungen. Man ist von Anfang bis Ende am Mitfiebern und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Werden Marit und Liv ihre entführte kleine Schwester finden und retten können? Was werden sie auf ihrer Reise zum gefährlichen Wassertroll und in dessen Burg alles erleben? Die Antworten auf diese Fragen werde ich hier natürlich nicht geben. Wenn ihr die gerne haben möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Was ich euch aber noch über die Geschichte erzählen möchte, ist, dass mir die Mischung aus verschiedenen Themen und Werte wahnsinnig gut gefallen hat. Schwesternzusammenhalt, Familie, Mut, Tapferkeit und Vertrauen sind ein großer Bestandteil der Story. Was die Autorin ebenfalls noch gekonnt in die Handlung hat mit einfließen lassen, sind Arbeitslosigkeit und Geldsorgen. Es steckt wirklich viel in dem Buch und das, obwohl es mit seinen 144 Seiten so dünn ist.

Fazit: Ein märchenhaft schönes Abenteuer voller Magie und Fantasie! Antonia Michaelis ist mit „Die Mühlenkinder“ ein ganz besonderes Kinderbuch gelungen, welches mir ein zauberhaftes Leseerlebnis beschert hat. Die Geschichte ist atmosphärisch, warmherzig, stellenweise auch recht gruselig, und so wunderbar magisch und geheimnisvoll. Sie lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen und lädt durchweg zum Mitfiebern ein. Große Klasse ist auch die Gestaltung des Buches. Die Illustrationen von Claudia Carls sind einfach nur ein Traum. Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Die Mühlenkinder“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Umwerfend komisch, super spannend und einfach nur bezaubernd - ein tolles Kinderbuchdebüt!

Mia und die aus der 19
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Als ich das erste Mal über „Mia und die aus der 19“ stolperte, konnte das ulkige Cover meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell ...

Als ich das erste Mal über „Mia und die aus der 19“ stolperte, konnte das ulkige Cover meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: Das Mädchen Mia und die aus der 19 möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Mia geht in die 3. Klasse, hat aber gerade Ferien. Da sie unbedingt Detektivin werden möchte, hält sie eifrig Ausschau nach ihrem ersten spannenden Fall. Ihre Suche hat ein Ende, als sie auf Herrn Rippel aus der 19 trifft. Herr Rippel, der zusammen mit anderen (angeblich total verrückten) alten Menschen in einer abgedrehten Senioren-WG in der Nummer 19 lebt, erzählt Mia, dass Pirat, der Kater von Herrn Schlottmeier, spurlos verschwunden sei. Mia legt sofort los mit dem Ermitteln. Auf die Hilfe ihrer besten Freundin Jil muss sie nur leider verzichten, denn diese will seit kurzem statt Detektiv viel ein berühmter Superstar werden. Ob Mia diesen äußerst kniffligen Fall lösen wird?

Lustig-schräge Kinderbücher lese ich für mein Leben gerne und auch in packende Detektivromane für junge Leser tauche ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne ab. „Mia und die aus der 19“ war daher ganz genau mein Ding, denn genau das erwartet in dem Buch: Eine urkomische, spannende und einfach nur bezaubernde Krimigeschichte für Kids ab 8 Jahren.
Mir hat „Mia und die aus der 19“ ein total schönes Lesevergnügen beschert. Nicole Mahne ist mit ihrem ersten Kinderbuch ein großartiges Debüt gelungen, welches ich jedem, egal ob Groß oder Klein, wärmstens empfehlen kann.

Ich war bereits nach den ersten Seiten ganz begeistert von dem Buch. Wir erfahren alles aus der Perspektive von Mia in der Ich-Form und in meinen Augen ist es der Autorin ausgezeichnet gelungen aus der Sicht eines Kindes zu schreiben. Mir hat die Weise, wie Mia uns die Geschichte erzählt, ständig ein Lächeln auf die Lippen gezaubert und immerzu breit schmunzeln lassen. Mia ist einfach einmalig. Ihre kindlich-naive Art, ihre Unbefangenheit, ihr cleveres und gewitztes Denken – mit Mia hat Nicole Mahne eine ganz besondere Buchheldin erschaffen, welche man vom ersten Moment an lieben muss. Mein Herz hat sie jedenfalls im Sturm erobert.

Neben Mia begegnen uns im Verlaufe des Buches noch eine Menge weitere einzigartige Gestalten. Viele von ihnen sind so herrlich schrullig und verschroben – hach, köstlich! Herr Rippel zum Beispiel, der immer mit seiner Schwimmbrille im Gesicht unterwegs ist. Auf dem Cover könnt ihr ihn übrigens sehen. Ich finde ja, dass schon sein leicht dümmlicher Blick deutlich macht, dass Herr Rippel nicht normal ist. :D Wobei – was ist schon normal? Also die aus der 19 sind es definitiv nicht. Allerdings sind auch so einige andere Figuren, die nicht in der Nummer 19 wohnen, ziemlich strange drauf, so viel sei schon mal gesagt.
Aber zurück zu den „schrägen Vögeln" aus der 19. Ich glaube, Herr Rippel war mein persönlicher Star aus dieser kauzigen Senioren-WG. Die Dialoge mit ihm habe ich beim Lesen richtig gefeiert. Einsame Spitze fand ich aber auch Frau Schmock. Diese Dame ist echt der Knaller, sag ich euch.

Mit den Charakteren konnte mich die Autorin wirklich vollends überzeugen. Mich haben sie mit absonderlichen Eigenartigen bestens unterhalten und öfters amüsiert kichern lassen.

Der Kriminalfall, den wir zusammen mit Mia und denen aus der 19 aufzuklären versuchen, hat mir ebenfalls richtig gut gefallen. Allerdings muss ich gestehen, dass mich die Auflösung ein klein wenig enttäuscht hat. Mir hat da irgendwie der Aha-Moment gefehlt. Natürlich darf man aber auch nicht vergessen, dass es sich bei „Mia und die aus der 19“ um ein Kinderbuch ab 8 Jahren handelt. Für die Zielgruppe wird das Ende vielleicht etwas überraschender kommen als für mich als Erwachsene. Mich hat dieser Punkt daher letztendlich nicht allzu sehr gestört.
Abgesehen von dem Ende fand ich die Detektivstory aber echt große Klasse. Ehe es für mich sehr offensichtlich wurde, wer der Übeltäter ist, war ich ganz eifrig am Mitfiebern und Herumrätseln und habe mich wie Mia und die aus der 19 immerzu gefragt, was denn nur mit dem armen Pirat geschehen ist. Ist der Kater einfach weggelaufen? Oder wurde er gekidnappt? Wenn letzteres der Fall ist – wer ist Pirats Entführer?

Die Antworten auf all diese Fragen werde ich euch hier natürlich nicht geben. Wenn ihr die gerne haben möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet! Besonders Mädchen und Jungen ab 8 Jahren, die gerne lustige und aufregende Kinderkrimis lesen, kann ich das Buch sehr ans Herz legen. Für Achtjährige eignet sich „Mia und die aus der 19“ prima zum Selberlesen. Der Schreibstil ist locker-leicht, humorvoll und mitreißend, die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind sehr kurz. Zum Vorlesen bietet sich das Buch aber auch fabelhaft an.
Zum Schreibstil muss ich noch loswerden, dass ich die Wortwitze total genial fand. Das Buch liest sich einfach nur hinreißend und zauberhaft komisch. „Mia und die aus der 19“ ist definitiv nicht nur für junge Leser ein Leckerbissen – auch Erwachsene werden beim Durchschmökern die reinste Freude haben.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte neben dem Detektivfall und all dem Witz und Humor auch wichtige Werte und Botschaften enthält. Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, das Miteinander der Generationen, Toleranz und noch viele wunderbare Dinge mehr.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die tollen schwarz-weiß Illustrationen von Kai Schüttler. Von denen hätte es für meinen Geschmack sehr gerne noch viele mehr geben können. Ich stehe total auf den witzigen Zeichenstil von Kai Schüttler. Auch in „Mia und die aus der 19“ haben mir seine amüsanten Bilder unglaublich gut gefallen. Zu meinen Highlights zählte auf jeden Fall der unnachahmliche Blick von Herrn Rippel (ja, ihr merkt vermutlich gerade, dieser alte Herr hat es mir irgendwie echt angetan, hihi). Brillant fand ich auch die Zeichnungen von Mias bester Freundin Jil mit ihren drolligen Zöpfchen, ihren „Getties“.
Die gesamte Aufmachung ist einfach nur famos gelungen. Text und Bild harmonieren perfekt miteinander und sorgen für die allerschönsten (Vor-)Lesestunden.

Fazit: Mitreißend, warmherzig, umwerfend komisch – ein wundervolles Kinderbuch voller Witz, Charme und Ironie! Mit „Mia und die aus der 19“ ist Nicole Mahne ein hervorragendes Debüt gelungen. Die Geschichte lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen und zaubert uns Lesern immerzu ein fettes Grinsen auf die Lippen. Lauter originelle Ideen und skurrile Figuren? Wichtige Themen und Werte? Ein spannender Detektivfall? Viele lustige Illustrationen? Klingt gut? Nun, das ist es auch! Ich bin begeistert und hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit Mia und Co. Egal ob Jung oder Alt, ob zum Vor- oder zum Selberlesen – ich kann „Mia und die aus der 19“ absolut empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Ein magisch schönes Kinderbuch!

Die Magier von Paris
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Als ich das erste Mal von „Die Magier von Paris“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das Buch klang einfach nur mega gut und von dem brillanten Cover fühlte ich mich auf den ersten Blick wie magisch ...

Als ich das erste Mal von „Die Magier von Paris“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das Buch klang einfach nur mega gut und von dem brillanten Cover fühlte ich mich auf den ersten Blick wie magisch angezogen. Ich liebe diese düstere und geheimnisvolle Stimmung, die es verströmt. Für mich stand also sehr schnell fest: Den Debütroman von Christina Wolff muss ich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Die Magierfamilien Delune und Belleson sind schon seit vielen Jahrzehnten verfeindet. Wie aber kam es zu dem Zwist und wann begann diese große Rivalität? Das wissen Claire Delune und Rafael Belleson, die zwei Sprösslinge der Clans, nicht. Nachdem ihre Väter zeitgleich einen mysteriösen Unfall hatten und durch diesen verstorben sind, liegt es nun an den beiden jungen Magiern den jahrelangen Wettstreit fortzusetzen. Es soll dann aber ganz anders kommen. Als deutlich wird, dass es in Paris einen Zauberer gibt, der keine guten Absichten verfolgt, müssen sich Claire und Rafael zusammentun. Ob es ihnen gemeinsam gelingen wird, die bösen Pläne des Magiers zu vereiteln?

Mir haben Cover und Klappentext eindeutig nicht zu viel versprochen: Ich bin hellauf begeistert von „Die Magier von Paris“. Christina Wolff ist in meinen Augen mit ihrem Debüt ein fabelhaftes Kinderbuch gelungen, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann.

Ich habe mühelos in die Geschichte hineingefunden, allerdings muss ich gestehen, dass ich den Schreibstil ganz zu Beginn ein kleines bisschen holprig fand. Mir persönlich kamen manche Sätze etwas abgehackt vor. Zum Glück änderte sich dies aber bereits nach wenigen Seiten. Nach meiner minikleinen Anfangshürde war ich ganz verzaubert von der Erzählweise von Christina Wolff. Ihr Schreibstil ist unglaublich bildhaft und mitreißend, sodass man beim Durchschmökern die tollsten Bilder im Kopf hat und wie gebannt am Lesen ist.
Empfohlen wird das Buch für Kinder ab 10 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Mädchen und Jungen ab diesem Alter sollten bei „Die Magier von Paris“ keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Für deutlich ältere Bücherwürmer ist dieses wunderschöne Fantasyabenteuer jedoch ebenfalls vollkommen lesenswert!

Die Buchhelden der Geschichte sind die 12-jährige Claire und der Junge Rafael, wobei ich schon sagen würde, dass Claire die eigentliche Hauptfigur ist. Aus ihrer Sicht erfahren wir den größten Teil der Geschehnisse in der dritten Person. Claire war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre aufgeweckte, ehrliche und mutige Art vom ersten Moment an unheimlich gerne.
Rafael habe ich ebenfalls sofort in mein Herz geschlossen. Er ist ein total lieber Kerl und wie Claire sehr tough und unerschrocken. Durch die jahrelange Familienfehde begegnen sich die beiden Kinder anfangs mit einem ziemlich Misstrauen und arbeiten schließlich nur sehr widerstrebend zusammen. Sehr schnell merken Claire und Rafael aber, dass sie sich prima verstehen und ein ausgezeichntes Team ergeben. Die beiden werden schließlich sogar noch richtig gute Freunde werden und wie ihre Freundschaft dargestellt wird, fand ich einfach nur großartig.
Gemeinsam mit Claires schrulliger Tante Odette, dem witzigen blauen Delune Geist Gabriel und dem Siebenschläfer der Bellesons namens Fantin werden die beiden Magierkids alles daran setzen dem hinterhältigen Zauberer Felistin Gargoll das Handwerk zu legen. Ob ihnen das am Ende gelingen wird und wenn ja, wie, nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten. Da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Spannung muss schließlich sein. ;)

Apropos Spannung: Langeweile sucht man hier wahrlich vergebens. Es gibt lauter aufregenden Szene, viele originelle Ideen und jede Menge Geheimnisse, die es zu lüften gilt. Man ist immerzu am Mitfiebern und da auch die witzigen Momente nicht zu kurz kommen, kommt man stellenweise auch aus dem Schmunzeln und Grinsen gar nicht mehr heraus. Also meinen Geschmack hat der Humor komplett getroffen. :D
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Erzählperspektive öfters wechselt. So etwas liebe ich ja total – ich finde, dass wechselnde Sichtweisen die Handlungen stets nur noch packender machen.
Die gesamte Story ist einfach nur zauberhaft und so erstklassig durchdacht. Sie steckt voller Magie und Fantasie und lässt uns die Bekanntschaft mit lauter einzigartigen Gestalten machen. Die Charaktere haben mir besonders gut gefallen. Manche sind so herrlich schräg drauf! So habe ich mich zum Beispiel über Claires Vater, ihren Großvater, Urgroßvater und Ururgroßvater köstlich amüsiert. Vor allem den sehr schwerhörigen Ururgroßvater Leopold fand ich einsame Spitze.
Die vier sitzen seit ihrem Tod nebeneinander als sprechende Steinfiguren in der Gartenmauer fest und versorgen Claire mit Ratschlägen. Ulkige Idee, oder?

Neben Figuren bin ich auch von dem Setting ganz begeistert. Tatsächlich stehe ich eigentlich gar nicht so auf ein Pariser-Setting, keine Ahnung, warum, aber hier hat es mir unfassbar gut gefallen. Christina Wolff beschreibt alle Orte so zauberisch schön und wahnsinnig cool – Kopfkino pur, sag ich euch! Genial fand ich, dass so einige bekannte Pariser Sehenswürdigkeiten eine große Rolle bei dem Abenteuer spielen werden wie der Eiffelturm oder der Louvre. Das Pariser Flair ist der Autorin wirklich vortrefflich geglückt. Also ich bin ganz begeistert von der einzigartigen Kulisse und finde, dass sie einfach nur perfekt zu dieser wundervoll magischen Geschichte passt.

Da das Buch sehr abgeschlossen endet, gehe ich davon aus, dass es sich hier um einen Einzelband handelt. Potenzial für eine Fortsetzung wäre allerdings durchaus vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen, ob es noch ein Wiedersehen mit Claire, Rafael und Co. geben wird. Ich würde mich jedenfalls sehr über einen zweiten Band freuen.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die wunderhübsche Innengestaltung des Buches. Nicht nur das Cover ist ein absoluter Hingucker – auch das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, kann sich sehen lassen. Max Meinzold zählt mittlerweile ganz klar zu meinen Lieblingsillustratoren. Ich liebe seinen unverkennbaren Zeichenstil. An seinen fantastischen Bildern kann ich mich einfach nie sattsehen. Mich hat es daher riesig gefreut, dass wir in „Die Magier von Paris“ in den Genuss seiner famosen Zeichenkunst kommen. Seine schwarz-weiß Illustrationen, die die Geschichte begleiten und die, yay, sogar ganzseitig sind, schaffen eine ganz besondere, geheimnisvolle Atmosphäre und sind einfach nur zum Träumen schön.

Fazit: Spannend, lustig, atmosphärisch – ein wunderbar fantasievolles Kinderbuch voller Abenteuer und Magie! Mir hat „Die Magier von Paris“ ein bezauberndes Leseerlebnis beschert. Die Handlung lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen, das Setting ist grandios, die Charaktere wurden super liebevoll und hervorragend ausgearbeitet und die Illustrationen von Max Meinzold sind einfach nur mal wieder traumhaft. Egal ob Groß oder Klein - ich kann „Die Magier von Paris“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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