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Veröffentlicht am 03.04.2018

Ein richtig schöner Jugendroman, den ich auch Erwachsenen sehr ans Herz legen kann

DUMPLIN'
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Auf das Buch „Dumplin‘“ war ich richtig gespannt. Als es mir das erste Mal in der Verlagsvorschau auffiel, konnten mich das Cover und der Klappentext sofort überzeugen. Das Buch wanderte daher auch sogleich ...

Auf das Buch „Dumplin‘“ war ich richtig gespannt. Als es mir das erste Mal in der Verlagsvorschau auffiel, konnten mich das Cover und der Klappentext sofort überzeugen. Das Buch wanderte daher auch sogleich auf meine Wunschliste für den März.

Willowdean, genannt Will, war schon immer übergewichtig. Bisher hatte sie damit eigentlich kein Problem, sie hat sich in ihrem rundlichen Körper immer sehr wohl gefühlt. Sie ist eben dick, was ist schlimm daran? Nichts, genau. Doch dann lernt sie Bo kennen, der wie sie in dem Burgerlokal Harpy‘s arbeitet. Bo ist sportlich und unglaublich attraktiv. Es dauert daher auch nicht lange, bis Will bis über beide Ohren in ihn verknallt ist. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass auch Bo etwas an ihr finden würde. Doch so scheint es tatsächlich zu sein, denn es kommt zu einem Kuss zwischen den beiden, der nicht von Will, sondern von Bo ausging. Will ist verunsichert und fühlt sich plötzlich gar nicht mehr wohl in ihrem Körper. Sie, die es doch nie schlimm gefunden hat, dass sie einige Kilos zu viel auf den Rippen hat, schämt sich nun plötzlich doch für ihr Aussehen. Von Selbstzweifeln geplagt, beschließt die 16-jährige, sich bei dem legendären Schönheitswettbewerb „Miss Tenn Blue Bonnet“ anzumelden, der jährlich in Clover City veranstaltet wird. Mit ihrer Teilnahme will sie allen, und vor allen sich selbst, beweisen, dass es völlig egal ist, welche Kleidergröße man trägt. Es spielt keine Rolle, was andere über deinen Körper denken, wichtig ist, dass du dich wohlfühlst und glücklich bist, genau so, wie du eben bist.

Das Thema des Buches mag ich nicht wirklich neu sein; ich habe nun schon so einige Bücher gelesen, in denen es um rundliche Protagonisten ging. Mit „Dumplin‘ - Go Big or go home“ ist der Autorin aber dennoch ein Werk gelungen, das aus der Masse heraussticht und das man in meinen Augen gelesen haben sollte. Wie so oft, macht es die Mischung aus verschiedenen Dingen, dass ein Buch so richtig gut ist und einem noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Es gab allerdings zwei Aspekte, die mir meinen Lesespaß ein klein wenig kaputt gemacht haben. Das Buch liest sich wirklich klasse, der Schreibstil ist herrlich locker-leicht und humorvoll, sodass ich hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen bin. Womit ich mich aber einfach nicht anfreunden konnte, waren Wills Stimmungsschwankungen und ihre Entscheidungen. Ich konnte ihr Handeln öfters nicht nachvollziehen und stellenweise habe ich mich auch etwas darüber aufgeregt. So behandelt sie den armen Jungen Mitch, der ganz offensichtlich total in sie verliebt ist, meiner Meinung nach ziemlich gemein. Mitch ist so ein lieber Kerl, da fand ich es ihm gegenüber nicht fair, dass Will ihm nicht deutlich gesagt hat, was Sache ist. Nämlich, dass sie seine Gefühle nicht erwidert und in jemanden anderen verliebt ist, in Bo.
Ein weiterer Punkt, der mich nicht so wirklich zufrieden gestellt hat, war das Ende. Hier werde ich natürlich nicht näher ins Detail gehen, aber so viel: Mich hat das Ende ein klein wenig enttäuscht, es kam mir einfach zu schnell.

Ansonsten aber bin ich hellauf begeistert von dem Buch. Mich konnte die Story von den ersten Seiten an ihren Bann ziehen. Auch wenn ich mit Will nicht komplett warm geworden bin, war sie mir dennoch sympathisch, besonders ihren Humor, der öfters auch etwas Sarkastisches hatte, mochte ich auf Anhieb. Auch für ihr Selbstbewusstsein und ihre Stärke habe ich sie sehr bewundert. Will ist 16 und hatte schon immer mit Übergewicht zu kämpfen. Allerdings hat sie sich bisher nie groß etwas daraus gemacht. Mobbingangriffe in der Schule bezüglich ihres Körpers konnte sie bisher immer gekonnt an sich abprallen lassen.

Mit Will ist der Autorin eine wundervolle Protagonistin gelungen, die mich stellenweise zwar etwas mit ihrem Verhalten aufregen konnte, die ich aber dennoch richtig lieb gewonnen habe. Jeder Mensch hat eben so seine Fehler, niemand ist perfekt, vermutlich findet man mit der Zeit immer irgendetwas an einem Menschen, das einen stört.

Auch die Nebencharaktere wurden klasse von der Autorin ausgearbeitet. Diese haben ebenfalls, wie Will, so ihre Ecken und Kanten, aber die hat ein Mensch nun einmal. Besonders gerne mochte ich den bereits erwähnten Jungen Mitch und auch Bo, der wie Will im Burgerlokal Harpy‘s arbeitet, habe ich sehr lieb gewonnen.
Auch die drei Mädels, die sich zusammen mit Will beim Schönheitswettbewerb anmelden und wie Will so ihre Problemzonen bezüglich ihres Körpers haben und deswegen gehänselt werden, mochte ich richtig gerne. Ich fand es so schön zu sehen, wie die drei und Will sich immer mehr angefreundet und sich gegenseitig Mut gemacht haben.

Weniger schön dagegen ist die Sache mit Wills bester Freundin Ellen. Seit diese ihren Freund Tim hat, entfernen sie und Will sich immer mehr voneinander. In diesem Punkt habe ich vollkommen mit Will mitgefühlt, denn auch ich hatte als Teenager damit zu kämpfen, dass sich meine beste Freundin und ich immer mehr auseinander entwickelt haben, was mir damals sehr zu schaffen gemacht hat.
Auch die Beziehung zu ihrer Mutter ist schwierig. Wills Mutter ist, anders als ihre Tochter, gertenschlank und stolz darauf. Sie leitet übrigens den Schönheitswettbewerb und hat diesen selbst einmal gewonnen. Wills Mutter hat schon sehr daran zu knabbern, dass ihre Tochter nicht so dünn ist wie sie und hat ihr auch den Spitznamen „Dumplin“ verpasst, auf Deutsch „Knödel“. Nicht wirklich nett, oder? Will jedoch hat gelernt damit umzugehen, wobei es sie schon aufregt, wenn ihre Mutter sie in der Öffentlichkeit mit diesem Namen anspricht, was ja auch verständlich ist.

Das Buch vermittelt so viele schöne und wichtige Botschaften. Das Thema, sich selbst zu akzeptieren und seinen Körper, mit all seinen Makeln und Fehlern zu lieben, ist nur eines von vielen, mit welchen wir es in diesem Buch zu tun bekommen. Weitere Themen, die die Story enthält, sind Mobbing, Freundschaft, Erwachsenenwerden, Mut, Familie, Verlust, Trauer und die erste große Liebe.

Julie Murphy ist mit „Dumplin‘“ ein besonderes Buch gelungen, welches für mich leider nicht komplett perfekt war, welches mir aber dennoch tolle Lesestunden beschert hat und von mir auch definitiv eine absolute Leseempfehlung erhält!

Fazit: Ein wundervolles Jugendbuch über eine starke und mutige Protagonistin, die einem nur zu deutlich macht, dass es wichtig ist, sich selbst und seinen Körper zu lieben und dazu zu stehen, dass man eben nicht perfekt ist. Rund, na und? Diese Botschaft und noch so viele weitere sind in diesem Buch enthalten. Ich kann euch „Dumplin‘“ wirklich ans Herz legen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen, und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 02.04.2018

Großartig!

To all the boys I’ve loved before
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Bisher haben mir wirklich alle Bücher von Jenny Han sehr gut gefallen. Sowohl ihre Sommer-Trilogie als auch die Reihe, die sie mit Siobhan Vivian zusammen geschrieben hat. Viel zu lange stand dieses Buch ...

Bisher haben mir wirklich alle Bücher von Jenny Han sehr gut gefallen. Sowohl ihre Sommer-Trilogie als auch die Reihe, die sie mit Siobhan Vivian zusammen geschrieben hat. Viel zu lange stand dieses Buch nun schon in meinem Regal und wollte gelesen werden. Endlich bin ich nun dazu gekommen und ich war hellauf begeistert!

Die Autorin hat mal wieder ein ganz wundervolles Buch für junge Erwachsene geschrieben. Es handelt sich hier um den ersten Band ihrer neuen Trilogie, der zweite erscheint im Januar 2017 auf Deutsch und auf dieses Buch freue ich mich schon sehr!

Die Protagonistin Lara Jean, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist, ist eine wirklich sympathische Person. Ich mag ihre schüchertene und leicht naive Art und konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren.
Auch alle anderen Charaktere in dem Buch haben mir sehr gut gefallen. Richtig toll fand das Verhältnis unter den drei Schwestern. Die drei halten super gut zusammen und verstehen sich blendend. Besonders Kitty, die neun Jahre alt ist, fand ich sehr unterhaltsam. Obwohl sie deutlich jünger als Lara Jean ist, kam sie mir immer viel erwachsener vor. Sie ist für ihr Alter wirklich schon sehr reif und Lara Jean in vielen Dingen eine große Hilfe, als es heißt, ohne Margot auskommen zu müssen. Diese reist nämlich nach Schottland, um dort zu studieren. Margot, die zwei Jahre älter ist als Lara Jean, war mir persönlich eher unsympathisch. Allerdings bekommt man von ihr in diesem Buch auch nicht so viel mit, da sie,wie gesagt, die meiste Zeit in Schottland ist. Es war also nur mein erster Eindruck von ihr, vielleicht ändert sich dieser ja noch im Verlaufe der nächsten beiden Bände.
Josh und Peter, die beiden Jungen, die hier die größte Rolle spielen, haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Peter, der ein ziemlicher Macho ist, hat sich doch immer öfter richtig nett verhalten und trotz seines coolen Gehabes war er mir sehr sympathisch. Josh war mir aber dennoch eindeutig der liebere von den beiden. Er ist ein richtiger Kumpeltyp und ich persönlich hoffe ja, dass er und Lara Jean noch zusammenkommen werden.

Der Schreibstil ist wunderbar! Sehr flüssig, er liest sich herrlich angenehm. Ich war sofort von der Story fasziniert und habe das Buch innerhalb kurzer Zeit durchgelesen.
Das Buch ist wirklich nur zu empfehlen! Eine unterhaltsame und wunderschöne Teenie-Geschichte, die mich restlos begeistert hat.
Von mir bekommt "To all the boys I´ve loved before" volle 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.04.2018

Ein wundervolles Buch über Freundschaft, Abenteuer und Pferde!

Wilde Horde 1: Die Pferde im Wald
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Pferdebücher lese ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne. Als ich nun auf den Reihenauftakt von „Wilde Horde“ gestoßen bin, war es Liebe auf den ersten Blick. Sieht das Cover nicht wunderschön aus? ...

Pferdebücher lese ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne. Als ich nun auf den Reihenauftakt von „Wilde Horde“ gestoßen bin, war es Liebe auf den ersten Blick. Sieht das Cover nicht wunderschön aus? In meinen Augen ist eines der schönsten Pferdebuch-Covers, welches ich kenne. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, wanderte das Buch sogleich auf meine Wunschliste.

Zaz soll die Sommerferien in der Pension ihrer Oma verbringen. Diese liegt direkt an einem großen Wald und ist daher ziemlich abgeschieden. Ferien im Nirgendwo, na super. Zaz ist alles andere als begeistert. Mit Handyempfang und Internet wird es in der nächsten Zeit wohl eher schlecht aussehen. Ob ihre Oma wohl überhaupt einen Fernseher besitzt? Murrend ergibt sich Zaz ihrem Schicksal und findet es anfangs auch richtig öde bei ihrer Oma. Dies ändert sich aber, als sie im Wald die „Wilde Horde“ kennenlernt. Die „Wilde Horde“ sind eine Art Bande, bestehend aus zwei Jungen und zwei Mädchen. Die vier treffen sich regelmäßig im Wald und durchstreifen diesen zusammen mit ihren Pferden. In ihren Augen stört Zaz nur und da diese eh lieber für sich bleibt, akzeptiert sie die Abweisung der vier. Doch dann stößt sie auf Monsun, das fünfte Pferd der Herde. Zaz hat mit Pferden eigentlich nicht groß was am Hut und war immer stolz darauf, nicht eines dieser typischen Pferdemädchen zu sein. Monsun aber ist etwas Besonderes. Sie hat lange Zeit niemanden an sich herangelassen, doch bei Zaz ist das anders. Die Stute möchte dem Mädchen am liebsten gar nicht mehr von der Seite weichen und lässt sie sogar auf sich reiten. Die „Wilde Horde“ sieht dies mit großem Erstaunen und schließlich ändern sie ihre Meinung und weisen Zaz nicht mehr zurück. Mit der Zeit lernen sich die fünf immer besser kennen und werden richtig gute Freunde. Ihr Zusammenhalt ist dann auch gefragt, als es heißt, die gemeinen Biker aus dem Wald zu vertrieben, die mit ihrer lauten Musik und ihrer Herumraserei nur Unruhe stiften und die Pferde erschrecken. Ein spannendes Abenteuer beginnt…

Mit dem ersten Band von „Wilde Horde“ ist Katrin Tempel ein richtig schöner Reihenauftakt, welcher mir herrliche Lesestunden bereitet hat.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig; er liest sich sehr angenehm und ist genau richtig für die Zielgruppe.
Empfohlen wird das Buch ab 10 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Die Protagonistin Zaz ist zwar schon etwas älter, aber in meinen Augen ist das Buch auch wunderbar für jüngere Leser geeignet und ich kann es auch Erwachsenen sehr ans Herz legen.

Ich konnte mich sofort in Zaz hineinversetzen, trotz des kleinen Altersunterschieds. Zaz ist anfangs wirklich wenig begeistert, als ihre Eltern ihr eröffnen, dass sie ihre Sommerferien bei ihrer Oma verbringen soll. Diese kannte sie bisher nur von Bildern und auch ihrer Pension, die den Namen Donneracker trägt, hat sie bisher nie einen Besuch abgestattet. Was, wenn es nach Zaz gegangen wäre, auch gerne so hätte bleiben können. Aber wie das halt so ist als Teenager, sitzen am Ende eben doch die Eltern am längeren Hebel. Anstatt also schön am Strand in Kalifornien zu faulenzen, wie sie es gerne gehabt hätte, muss Zaz für ein paar Wochen auf dem Land versauern und dort die Zeit totschlagen.

Es kommt dann aber alles ganz anders als gedacht. Mir hat die Entwicklung von Zaz richtig gut gefallen. Sie ist authentisch und absolut nachvollziehbar. Zaz merkt nämlich mit der Zeit, dass es bei ihrer Oma gar nicht so blöd und langweilig ist, wie sie angenommen hat und auch ihre Einstellung bezüglich Pferde ändert sich gewaltig.

Katrin Tempel ist hier ein richtig schönes Buch über Freundschaft, Zusammenhalt, Familie, Abenteuer und Pferde gelungen. Die Handlung ist spannend und lädt zum Mitfiebern ein, ganz besonders am Ende wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Besonders gut gefallen hat mir, wie die Pferde beschrieben wurden. An erster Stelle natürlich Monsun, die wirklich eine ganz außergewöhnliche Stute ist und die ich, wenn es so etwas zwischen Mensch und Tier überhaupt gibt, als eine Seelenverwandte von Zaz bezeichnen würde. Die beiden verbindet etwas ganz Besonderes und ich fand es so schön zu sehen, wie diese Bindung immer inniger und vertrauter wurde.
Zaz dachte immer, dass Pferde überhaupt nicht ihr Ding seien, aber durch Monsun ist sie schließlich doch noch zu einem Pferdemädchen geworden. Etwas, was Zaz vor ihren Ferien vermutlich nie für möglich gehalten hätte.

Das Buch handelt allerdings nicht nur von Pferden. Es geht darin auch im Freundschaft und darum, dass manche Dinge auf den ersten Blick täuschen können und man immer auf sein Herz und sein Gefühl hören sollte. Und auch die Familie steht sehr im Vordergrund. So erfahren wir etwas mehr über Zaz‘ Oma, deren Pension leider gerade nicht allzu gut läuft.

Mich konnte die Mischung der verschiedenen Themen richtig begeistern. Auch den Schauplatz fand ich klasse. Bücher, die in Wäldern spielen, habe ich schon immer ganz besonders gerne gelesen. Diese Kulisse hat eine ganz eigene Atmosphäre, die mich immer wieder aufs Neue faszinieren kann. Auch die Beschreibungen von Donneracker, der Pension der Oma, haben mir sehr gut gefallen. Diese mag heruntergekommen sein, aber ich bin mir dennoch ziemlich sicher, dass ich mich an diesem Ort sehr wohl fühlen würde.

Neben der spannenden Handlung und dem tollen Setting haben mir auch die Charaktere sehr gut gefallen. Diese wurden wunderbar von der Autorin ausgearbeitet. Nicht nur Zaz, auch die Mitglieder der wilden Horden sind mir recht schnell ans Herz gewachsen, genauso wie deren Pferde, die alle eine eigene Persönlichkeit besitzen und ziemlich verschieden sind.

Am Ende bleiben so einige Fragen offen, sodass man am liebsten sofort nach dem zweiten Band greifen möchte. Dieser wird leider erst nächstes Jahr erscheinen, worauf ich mich jetzt schon sehr freue.


Fazit: Ein gelungener Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht. Mir hat der erste Band von „Wilde Horde“ richtig gut gefallen. Die Geschichte ist spannend und lädt zum Mitfiebern ein. Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Abenteuer, Spannung und Pferde – in meinen Augen eine tolle Mischung, die definitiv nicht nur was für Pferdemädchen ist. Auch weniger pferdebegeisterten Lesern kann ich das Buch sehr ans Herz legen und auch Erwachsene werden hier viel Spaß beim Lesen haben. Ich habe sehr schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 29.03.2018

Humorvoll, charmant und einfach nur schön!

Lieber Feind
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Von Jean Websters erstem Briefroman „Lieber Daddy-Long-Legs“ war ich hellauf begeistert, daher stellte sich mir auch gar nicht erst die Frage, ob ich ihren zweiten Roman „Lieber Feind“ lesen möchte. Obwohl ...

Von Jean Websters erstem Briefroman „Lieber Daddy-Long-Legs“ war ich hellauf begeistert, daher stellte sich mir auch gar nicht erst die Frage, ob ich ihren zweiten Roman „Lieber Feind“ lesen möchte. Obwohl dieser bereits 1915 das erste Mal erschienen ist, kannte ich diesen schönen Klassiker bisher noch nicht. Dies wollte ich schnellstmöglich ändern, daher habe ich mich auf die wundervolle Neuausgabe von „Lieber Feind“ aus dem Königskinder Verlag schon sehr gefreut.

Sally McBride erklärt ihre beste Freundin Judy für komplett verrückt, als diese ihr eröffnet, dass sie sie als die neue Leiterin des Waisenhauses John-Grier-Heim vorgesehen hat. Sallys Begeisterung hält sich anfangs sehr in Grenzen. Und sie wagt auch zu bezweifeln, ob sie wirklich geeignet für diese wichtige Stellung ist. Auch ihr Verlobter kann über Judys absurden Vorschlag nur laut lachen. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn er dies nicht getan hätte, denn sein schallendes Gelächter hat Sallys Ehrgeiz geweckt. Sie willigt daher ein und hatte sie vorher gar keine Kinder, um die sie sich kümmern muss, so hat sie nun gleich über einhundert an der Backe. Und als wäre es nicht schon Arbeit genug, sich um ihre neuen Schützlinge zu kümmern, so muss Sally bei ihrer Anreise auch noch feststellen, dass sich das Heim in einem katastrophalen Zustand befindet. Dies muss geändert werden! Sally möchte ihren Kindern das Bestmögliche bieten, allerdings sind nicht alle erfreut über Sallys neue Pläne. So wäre da zum plötzlich der Kinderarzt Robin MacRae, der regelmäßig ins Heim kommt, um nach den Kindern zu sehen. Er ist Schotte durch und durch und treibt Sally mit seiner Art, die nicht jedermanns Sache ist, des öfteren regelrecht in den Wahnsinn. Er ist wohl von allen ihr liebster Feind und macht ihr das Leben als neue Heimleiterin wahrlich nicht immer leicht…

In Jean Websters ersten Briefroman kamen wir in den Genuss von JudyAbbotts Briefen, die sie an ihren lieben Daddy-Long-Legs schreibt. In dem Folgeband „Lieber Feind“ spielt die liebe Judy ebenfalls eine Rolle, allerdings ist nicht sie dieses Mal die Briefeschreiberin, sondern die Empfängerin.
Wir bekommen in diesem Buch die wundervollen Briefe von Sally MacBride zu lesen, eine gute Freundin von Judy. Anders als in „Lieber Daddy-Long-Legs“, in dem es nur einen Adressaten gab, schreibt Sally an mehrere Leute. Darunter eben auch an Judy, an die sogar die meisten Briefe gehen.

Mir hat es richtig gut gefallen, dass wir so auch indirekt erfahren, wie es mit Judy weitergeht. Antwortbriefe von ihr bekommen wir zwar nicht zu lesen, aber da Sally immer sehr auf die Schreiben ihrer Freundin eingeht, werden wir doch mit recht vielen Infos versorgt.

Neben Judy schreibt Sally auch öfters an den Kinderarzt Robin MacRae, mit welchem sie immer wieder aneinander geregt. Für sie wird er dann auch zu ihrem Feind und spricht ihn sogar in ihren Briefen mit dieser Anrede an. Worüber dieser natürlich alles andere als begeistert ist. ;)

Mir hat „Lieber Feind“ richtig gut gefallen. Wie Judy, so besitzt auch Sally einen wunderbaren Humor, welcher auch sehr stark in ihren Briefen zu finden ist. Ich war beim Lesen immerzu am Schmunzeln und Grinsen, wobei mir, wenn ich die beiden Bücher vergleichen, „Lieber Daddy-Long-Legs“ schon etwas besser gefallen hat. In dem Buch hatte ich einfach mehr Zugang zu der Protagonistin. Sally ist mir natürlich auch sehr sympathisch, aber die liebe Judy ist mir da doch etwas mehr ans Herz gewachsen als Sally.

Dieser Punkt hat aber in keinster Weise dazu geführt, dass ich hier nicht großen Spaß beim Lesen gehabt hätte oder dass ich einen Stern abziehen würde. Für mich ist „Lieber Feind“ auf jeden Fall ein 5-Sterne Buch. Wie schon bei dem Vorgänger, so habe ich mich nun auch hier gefragt, wieso mir die Bücher bis kurzem gar nicht bekannt gewesen waren. Ich bin auf diese erst gestoßen, als der Königskinder Verlag diese wunderschönen Neuausgaben herausgebracht hat. Wer weiß, es kann sehr gut sein, dass ich diese beiden herrlichen Klassiker von Jean Webster vielleicht nie gelesen hätte, wenn diese nicht als Königskinder erschienen wären. Was wäre mir da Wundervolles entgangen! Also, lieber Königskinder Verlag, vielen, vielen Dank, dass ich dank euch nun endlich in den Genuss dieser zwei tollen Bücher kommen durfte!

„Lieber Feind“ ist großartig geschrieben! Humorvoll, liebenswert und etwas altmodisch, aber da die Geschichte über hundert Jahre alt ist, ist dieser Stil natürlich absolut passend. Der Schreibstil wird nicht jedermanns Sache sein und auch Sallys trockener Humor ist manchmal etwas eigen. Mir aber hat beides sehr gut gefallen.
Besonders schön fand ich, wie Sally ihre kleinen Schützlinge beschreibt. Unter denen sind nämlich so einige mit speziellen Eigenarten und obwohl Sally manchmal wirklich nicht weiß, wo ihr der Kopf steht und sie Judy in ihren Briefen regelrecht anfleht, doch bitte, bitte eine neue Heimleiterin zu suchen, liebt Sally die Waisenkinder und ihre Arbeit sehr. Das wird in ihren Briefen wirklich nur zu deutlich.

Für alle „Lieber Daddy-Long-Legs“-Liebhaber ist dieses Buch definitiv ein großes Muss! Man muss den ersten Teil übrigens nicht kennen, um in „Lieber Feind“ alles verstehen zu können.
Wer gerne Briefromane liest und auch ein großer Fan von Klassikern ist und zudem nichts gegen bissige Kommentare und einen trockenen Humor hat, dem kann ich dieses Buch sehr ans Herz legen. In meinen Augen ist „Lieber Feind“ nicht nur von außen eine Augenweide (unter dem Schutzumschlag sieht das Buch übrigens ebenfalls wunderschön aus!) - auch dass, was einem zwischen den Buchdeckeln erwartet, ist absolut bezaubernd.

Als letztes möchte ich dann noch die Illustrationen erwähnen. Wie bereits in „Lieber Daddy-Long-Legs“ so werden auch hier einige Szenen im Text mit sehr unterhaltsamen Zeichnungen begleitet, über die ich mich teilweise köstlich amüsiert habe.

Fazit: Ein wundervolles Buch, welches mich hellauf begeistern konnte und mir herrliche Lesestunden beschert hat! Der Vorgänger hat mir zwar ein bisschen gefallen, aber auch „Lieber Feind“ ist in meinen Augen ein großartiges Buch, welches ich absolut empfehlen kann. Es ist humorvoll, charmant und stellenweise wunderbar sarkastisch. Allerdings ist das Buch ab und an auch ernster und regt einem zum Nachdenken an. Mir hat „Lieber Feind“ richtig gut gefallen und ich vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.03.2018

Ein wundervolles Hörerlebnis für die ganze Familie!

Ein Sommer in Sommerby
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Letzten Monat habe ich das neue Buch von Kirsten Boie „Ein Sommer in Sommerby“ gelesen. Da das Hörbuch von Julia Nachtmann gelesen wird, eine Sprecherin, die ich gerade in der letzten Zeit richtig gerne ...

Letzten Monat habe ich das neue Buch von Kirsten Boie „Ein Sommer in Sommerby“ gelesen. Da das Hörbuch von Julia Nachtmann gelesen wird, eine Sprecherin, die ich gerade in der letzten Zeit richtig gerne höre, war ich auf das Hörbuch schon sehr gespannt. Meine Leseeindrücke von dem Buch waren zwar noch recht frisch in meinem Kopf, aber da ich dieses so unglaublich schön finde und mich diese wundervolle Geschichte vermutlich nie langweilen kann, bin ich in diese nun eben erneut, kurz nach dem Lesen und dieses Mal mit dem Hörbuch, eingetaucht.

Dieser Sommer wird für die Geschwister Martha, Mikkel und Mats ganz anders werden als sonst. Sie müssen ihre Ferien bei ihrer Oma auf dem Land verbringen und dass ohne Mama und Papa. Diese befinden sich nämlich in New York, wo die Mutter nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Der Vater der Kinder hat sofort alles stehen und liegen lassen, um seiner Frau beizustehen und hat Martha, Mikkel und Mats solange bei Oma Inge untergebracht. Diese ist ein wenig seltsam. In den Augen der Kinder sogar mehr als nur ein bisschen. Oma Inge wohnt sehr weit abgelegen in einem kleinen Haus, zu welchem noch nicht einmal ein Weg führt, sie hat kein Telefon, keinen Fernseher und erst recht kein Internet oder WLAN. Das ist ja schon kein Mittelalter mehr, sondern Steinzeit, findet die 12-jährige Martha. Wie soll sie denn jetzt ihrer besten Freundin WhatsApp Nachrichten schreiben? Oder mit ihren Eltern telefonieren? Doch so sehr sie diese ungewohnte Situation auch entsetzt, eines muss Martha zugeben: In Sommerby ist es wunderschön und herrlich idyllisch. Mit der Zeit gewöhnen sich die Kinder auch daran, dass es zum Frühstück nur Brot mit selbstgemachter Marmelade gibt oder man abends, anstatt Fernsehen zu gucken, schön gemütlich eingekuschelt gemeinsam ein Buch liest. Doch dann taucht ein geheimnisvoller Mann auf, der dafür sorgen wird, dass die anfangs so ruhigen Ferien plötzlich richtig spannend und auch gefährlich werden...

Meine Meinung zu „Ein Sommer in Sommerby“ hat sich nicht groß geändert. Höchstens, dass ich mich jetzt nur noch mehr in diese wundervolle Geschichte verliebt habe. Ich habe es beim Zuhören zutiefst genossen, Martha, Mikkel und Mats wiederzutreffen und zusammen mit den drei Geschwistern Ferien bei Oma Inge in Sommerby zu machen.

In meinen Augen ist Kirsten Boie hier wirklich ein wahres Meisterwerk gelungen. Nachdem ich mir „Ein Sommer in Sommerby“ nun angehört habe, lechze ich nur noch mehr nach einer Fortsetzung. Ich bin eigentlich ein großer Fan von Einzelbänden, aber von manchen Büchern kann man einfach nie genug bekommen, da dürfte es unendlich viele Fortsetzung geben. Kennt ihr das auch? Ich jedenfalls habe so einige Bücher, bei denen ich es richtig schade finde, dass es erst gar keine weiteren Bände gab oder die Reihen eben irgendwann beendet waren.

Auch „Ein Sommer in Sommerby“ ist so ein Buch. Da hätte ich wirklich überhaupt nichts dagegen, wenn es noch mindestens einen weiteren Band geben würde. Ich würde liebend gerne mit Martha, Mikkel und Mats bei Oma Inge Weihnachten verbringen oder zusammen mit ihnen auf Ostereiersuche gehen. Kirsten Boie hat in ihrem neuen Kinderbuch eine so besondere und einzigartige Kulisse erschaffen, von der wohl nahezu jeder hellauf begeistert und fasziniert sein wird. Ein herrlich idyllischer Ort fernab der Großstadt, von Wasser umgeben und wunderbar ruhig gelegen, an diesem Ort lässt sich wirklich wunderbar träumen und großartige Ferien verbringen. Ein Leben ohne Internet, WLAN und Fernseher, ja, bei Oma Inge sogar ohne Telefon, so etwas ist für die meisten Menschen heute vermutlich undenkbar oder sogar auch unmöglich. Es ist mittlerweile einfach so, ohne die Social Medien oder die ständige Erreichbarkeit können wir uns ein Leben heutzutage einfach nicht mehr vorstellen. Aber wisst ihr was? Probiert es doch einfach mal aus! Macht Urlaub in Sommerby, dann merkt ihr, wie schön das Leben ohne Handy, Computer oder Fernseher sein kann. Das haben auch Martha, Mikkel und Mats in diesen Sommer gemerkt. Während ihrer Zeit bei Oma Inge haben sie gelernt, was wirklich wichtig ist im Leben.

Ich kann euch diese wunderschöne Geschichte so sehr ans Herz legen! Ob das Buch oder das Hörbuch, beides kann ich absolut empfehlen.

Julia Nachtmann liest hier einfach mal wieder grandios. Sie hat eine sehr wandelbare Stimme, sodass man beim Zuhören immer sofort weiß, wer gerade spricht. Besonders klasse liest sie den kleinen Mats. Wirklich bemerkenswert, wie gekonnt es Julia Nachtmann gelingt, einen vierjährigen Jungen zu sprechen. Man nimmt ihr dies wirklich ab, genauso wie Oma Inge, die sie ebenfalls erstklassig liest.
Mir hat dieses Hörbuch mal wieder gezeigt, wie gerne ich Julia Nachtmann höre. Sie hat eine sehr ruhige und angenehme Stimme, die für diese zauberhafte Geschichte einfach nur perfekt ist.

Mir hat nach dem Buch auch das Hörbuch von „Ein Sommer in Sommerby“ richtig gut gefallen. Das Einzige, was ich ein wenig vermisst habe, ist Musik zwischendurch. Oder Geräusche im Hintergrund wie Meeresrauschen oder Möwenrufe. Das hätte diese sommerliche und idyllische Atmosphäre nur noch verstärkt. Aber es ist dem Hörbuch auch ohne diese kleinen Extras ganz wunderbar gelungen, mich wieder zum Träumen und Schwelgen zu bringen und mich nach Ferien in Sommerby sehnen zu lassen.

Fazit: Ein wunderschöner Hörspaß für die ganze Familie! Nach dem Buch konnte mich auch das Hörbuch von „Ein Sommer in Sommerby“ hellauf begeistern. Julia Nachtmann liest diese wundervolle Geschichte einfach nur grandios. Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Zuhören und kann das Hörbuch jedermann, egal ob Kind oder Erwachsener, absolut empfehlen! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!