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Veröffentlicht am 07.03.2020

Spannend, abenteuerlich, wunderschön - ein toller Auftakt, der große Lust auf mehr macht!

Wild Rescuers
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Beim Durchstöbern der neuen Vorschau des Edel Kids Books Verlags ist mir „Wild Rescuers“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefällt mir unheimlich gut – ich liebe dieses Abenteuerhafte, das es verströmt. ...

Beim Durchstöbern der neuen Vorschau des Edel Kids Books Verlags ist mir „Wild Rescuers“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefällt mir unheimlich gut – ich liebe dieses Abenteuerhafte, das es verströmt. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: Die 12-jährige Stacy und ihre sechs Wölfe möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Die 12-jährige Stacy lebt zusammen mit einem Rudel Wölfe in einem Wald. An ihre richtige Familie hat sie keine Erinnerung und was dazu geführt hat, dass sie in der Wildnis gelandet ist, weiß das Mädchen ebenfalls nicht. Stacys Familie sind nun ihre sechs Wölfe, zu denen sie mittlerweile eine ganz besondere und sehr innige Beziehung hat. Gemeinsam haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, Tiere in Not zu retten und den Wald zu beschützen. Doch dann schweben Stacys Wölfe plötzlich selbst in großer Gefahr. Fremde Wölfe haben verstärkt im naheliegenden Dorf Schafe gerissen und die Menschen haben daraufhin eine Wolfsprämie ausgerufen. Noch schlimmer wird die Lage, als Stacy herausfindet, dass ihr Wald für eine riesige Freizeitanlage gerodet werden soll. Ein großes und gefährliches Abenteuer beginnt...

Als mein Exemplar bei mir eintraf und ich das erste Mal einen Blick hineinwarf, war ich sofort ganz hin und weg. Vorne im Buch befindet sich eine umwerfende Karte, welche den Wald zeigt, in dem unsere Buchheldin Stacy mit ihren Wölfen lebt. Ich liebe Karten in Büchern, daher habe ich mich mega gefreut, als mich beim Aufschlagen des Buches so eine hübsche Karte anlachte. Ganz verzaubert bin ich auch von der Doppelseite (ebenfalls vorne im Buch), die die wichtigsten Charaktere mit kleinen Bildchen zeigt. Die Geschichte selbst ist übrigens auch wunderschön illustriert. Die vielen schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Vivienne To sind einfach nur traumhaft. An denen konnte ich mich gar nicht sattsehen. Es gibt viele ganzseitige Illustrationen und sogar ein paar doppelseitige. Die Bilder harmonieren stets wunderbar zum Geschehen zum Text und schaffen eine ganz besondere, herrlich abenteuerliche Atmosphäre.
Von der Aufmachung her konnte mich „Wild Rescuers“ also schon mal komplett überzeugen. Voller Freude begann ich also mit dem Lesen - und war bereits nach den ersten Seiten ganz begeistert von der Story.

Mir hat der Auftakt der „Wild Rescuers“ - Reihe ein zauberhaftes Leseerlebnis beschert. In meinen Augen ist der Autorin Stacy Plays mit „Wächter des Waldes“ ein wundervoller Serienstart gelungen, der von Anfang bis Ende zum Mitfiebern einlädt und große Lust auf mehr macht. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Auf Englisch gibt es sogar bereits eine Fortsetzung und da hoffe ich nun sehr, dass sie in absehbarer Zeit ebenfalls noch ins Deutsche übersetzt werden wird. Bin schon total gespannt wie es mit dem Mädchen Stacy und ihren Wölfen weitergehen wird.

Ich hatte einen prima Einstieg in das Buch. Die Handlung ist bereits auf den ersten Seiten super spannend, als Stacy und ihre Wölfe ein kleines Kaninchen retten. Ich war von Beginn an ganz gebannt von den Geschehnissen und wollte am liebsten gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Da der Schreibstil so schön locker-leicht und mitreißend ist, die Schrift eine angenehme Größe hat und die Kapitel sehr kurz sind, fliegt man wirklich nur so durch die Seiten. Hinzu kommen dann natürlich noch die zahlreichen Illustrationen und die packende Handlung. Ich, als Erwachsene, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert und ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei der Zielgruppe ähnlich sein wird. Empfohlen wird „Wild Rescuers“ für Mädchen und Jungen ab 11 Jahren und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. Ich denke allerdings, dass das Buch durchaus auch schon was für 10-jährige abenteuerlustige Leser ist.

Erzählt wird alles aus der Sicht der 12-jährigen Stacy in der dritten Person. Stacy war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre mutige, kämpferische und liebenswerte Art vom ersten Moment an total gerne. Mit Stacy ist der Autorin eine fabelhafte und sehr starke Buchheldin gelungen, die man als Leser sofort ins Herz schließen muss. Ein bisschen schade fand ich nur, dass man kaum was über Stacys Vergangenheit erfährt. Was genau ist geschehen, das dazu geführt hat, dass sie bei ihren Wölfen gelandet ist? Wo sind ihre Eltern? Sind sie überhaupt noch am Leben? Da es sich hier aber um einen Reihenauftakt handelt, hat mich dieser Punkt nun nicht allzu sehr gestört. Ich habe die große Hoffnung, dass wir bezüglich Stacys Vorgeschichte in den weiteren Bänden mehr erfahren werden.

Woran ich mich erst gewöhnen musste, sind die etwas unrealistischen Punkte. Über das Verhalten der Wölfe zum Beispiel habe ich mich anfangs etwas gewundert. Ich bin überhaupt keine Wolfsexpertin, aber dass die Wölfe Stacy so gut verstehen können, ihr aufs Wort gehorchen und ihr zuliebe sogar kaum Tiere töten und fressen...hm, keine Ahnung, das fand ich zuerst einfach etwas komisch. Irgendwie war ich ja auch anfangs davon ausgegangen, dass wir es hier mit sprechenden Wölfen zu tun bekommen werden, was aber nicht der Fall ist.
Wie aber bei den wenigen Informationen bezüglich Stacys Familie, so haben mich auch die etwas unglaubwürdigen Dinge kaum gestört. Man darf auch nicht vergessen, dass es sich hier um ein Kinderbuch handelt. Kinder, so denke ich, wird das ungewöhnliche Verhalten der Wölfe vermutlich gar nicht groß auffallen.

Bis auf die etwas unlogischen Aspekte bin ich aber total begeistert von der Geschichte. Abenteuer, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt Hilfsbereitschaft, Tier- und Naturschutz – also mir hat diese Mischung aus diesen vielen tollen und wichtigen Themen wahnsinnig gut gefallen.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Das Setting ist einfach nur brillant und wird so cool beschrieben! Ich hatte beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und wäre am liebsten in das Buch hineingekrabbelt, um mir den Taigawald, die verlassene Mine, die Höhle von Stacy und ihren Wölfen und all die anderen faszinierenden Orte selbst mal anzuschauen.

Fazit: Ein fantastisches Abenteuer für Jung und Alt! Mir hat der Auftakt der „Wild Rescuers“ - Reihe richtig gut gefallen. Die Geschichte ist enorm fesselnd und spannend und lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen. Sie enthält viele großartige Themen und Botschaften und beschert uns dank der bildhaften Beschreibungen der Schauplätze das pure Kopfkino. Die Figuren wurden mit viel Liebe ausgearbeitet, der Schreibstil ist klasse und die vielen Illustrationen von Vivienne To sind einfach nur ein Traum. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2020

Ein zauberhaft schöner Reihenauftakt voller Wunder, Geheimnisse und Magie!

Die Wunderfabrik – Keiner darf es wissen!
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Schaut das Cover nicht unglaublich toll und wunderhübsch aus? Also ich war sofort ganz hin und weg, als ich es das erste Mal sah. In natura sieht es sogar noch hinreißender aus. Das Buch schimmert so herrlich, ...

Schaut das Cover nicht unglaublich toll und wunderhübsch aus? Also ich war sofort ganz hin und weg, als ich es das erste Mal sah. In natura sieht es sogar noch hinreißender aus. Das Buch schimmert so herrlich, wenn man es ins Licht hält.
Der Klappentext hatte mich aber auch sofort. Die Zutaten, die Stefanie Gerstenberger für ihr erstes Kinderbuch zusammengemischt hat, sind einfach ganz genau mein Ding. Da ich zudem schon Bücher von der Autorin gelesen habe, die mir wahnsinnig gut gefallen haben, stand für mich wirklich sofort fest: „Die Wunderfabrik“ muss ich unbedingt lesen!

Die 12-jährige Winnie und ihre große Schwester Cecilia sind wenig begeistert, als ihre Eltern ihnen eröffnen, dass sie die Sommerferien bei ihren Großeltern in Wales, in ein kleinem Kaff irgendwo am Ende der Welt verbringen müssen. Kein Internet, super ekliges Essen, Ausflüge alleine sind tabu und so gut wie alles in der riesigen Villa der Großeltern ist verboten. Henry scheint das Ganze nicht viel auszumachen, aber die Schwestern fassen sehr schnell den Entschluss zu verduften. Da ist ihnen die hippe Metropole London eindeutig viel, viel lieber! Ihr Fluchtversuch misslingt aber leider und die Geschwister müssen fortan in der düsteren großelterlichen Fabrik arbeiten. Unter Beaufsichtigung natürlich. Und sie müssen dabei potthässliche Kleidung tragen. Unerträglich! Schlimmer kann es echt nicht mehr kommen.
Winnie beginnt schließlich während der Lakritze-Herstellung mit einer neuen Zutat herumzuexperimentieren und muss dabei zu ihrer riesengroßen Verblüffung feststellen, dass sie die Gabe hat, Süßigkeiten mit Magie zu versehen! Hat Winnie etwa das geheime Talent ihres Großvaters geerbt? Anscheinend. Leider gibt es da aber jemanden, der keine guten Absichten verfolgt und für seine dunklen Pläne Winnies magische Fähigkeiten benötigt. Ein spannendes Abenteuer beginnt...

Ich muss ja gestehen, dass meine Erwartungen an das Buch ziemlich hoch waren. Ich liebe die Jugendbücher, die Stefanie Gerstenberger zusammen mit ihrer Tochter geschrieben hat, der Klappentext von „Die Wunderfabrik“ klang einfach nur unbeschreiblich gut und an dem umwerfenden Cover kann ich mich gar sattsehen. Es ließ sich daher einfach nicht vermeiden, dass ich mir sehr viel von dem Buch erhofft habe. Das von mir ersehnte Highlight wurde „Die Wunderfabrik“ letztendlich dann zwar leider nicht, aber hellauf begeistert von dem Buch bin ich dennoch. Stefanie Gerstenberger ist mit dem ersten Band ihrer neuen Reihe in meinen Augen ein wundervoller Serienauftakt gelungen. Der Verlag wirbt damit, dass „Die Wunderfabrik“ ein wahrer Leckerbissen für Fans von „Die Glücksbäckerei“ und „Die Duftapotheke“ ist. Dieser Empfehlung kann ich vollkommen zustimmen! Ich gehöre definitiv zu denen, die die zwei eben genannten Buchreihen verschlungen haben und über alles lieben. Mich hat es daher riesig gefreut, als ich beim Lesen feststellte, dass „Die Wunderfabrik“ ein bisschen vergleichbar mit „Die Glücksbäckerei“ und „Die Duftapotheke“ ist.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht der zwölfjährigen Winnie in der dritten Person. Winnie war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist aufgeweckt, lustig und wirkt so schön authentisch. Ich bin mir sehr sicher, dass sich die Zielgruppe, sprich Kinder ab 10 Jahren, prima mit Winnie identifizieren kann.
Winnies Geschwister, die vierzehnjährige Cecilia und der fünfjährige Henry, habe ich ebenfalls unheimlich liebgewonnen. Henry fand ich einfach nur zuckersüß und Cecilia mit ihrer temperamentvollen Art hat mich bestens unterhalten.
Besonders gut gefallen hat mir der Schwesterzusammenhalt. Winnie und Cecilia ergeben zusammen ein tolles und sehr pfiffiges Team und werden nach ihrem vereitelten Fluchtversuch gemeinsam versuchen, hinter das Geheimnis ihrer Großeltern zu kommen.

Dass Grandma Ruth und Grandpa Herb etwas zu verbergen haben, wird sehr schnell klar. Ich bin da so richtig ins Mitfiebern und Herumrätseln geraten und wollte, wie die Geschwister, endlich Antworten auf all die seltsamen Dinge haben, die sich am laufenden Band ereignen werden. Wer genau sind die drei Hausangestellten der Großeltern, die von Winnie und Cecilia den Namen „Das Tragische Team“ erhalten? Warum dürfen die Geschwister nicht alleine ins Dorf Tullymore? Wie bitte, zu gefährlich? Echt jetzt? In dem kleinen öden Kaff? Was hat eigentlich dazu geführt, dass aus dem ehemaligen Touristenziel so ein schnarchlangweiliger und nicht gerne besuchter Ort wurde? Warum darf niemand wissen, wer Cecilia, Winnie und Henry sind? Wieso haben die Großeltern mit ihrer Herstellung von Lakritze aufgehört? Welche Geheimnisse verbirgt die riesige Villa von Ruth und Herb Wallace-Walker? 
Ja, ihr seht: Lauter mysteriöse Fragen, auf die nicht nur die Geschwister, sondern auch wir Leser schleunigst Antworten haben wollen.

Ich habe die Story als richtig mitreißend und spannend empfunden, sodass ich das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen habe. Es liest sich klasse, Stefanie Gerstenberger hat einen locker-leichten und sehr jugendlichen Schreibstil. Da zudem die Kapitel angenehm kurz sind und die Schrift recht groß ist, kommt ein fabelhafter Lesefluss zustande.
Was die Handlung dann noch aufregender macht, sind die vielen rätselhaften Einschübe. Immer mal wieder gibt es Kapitel aus der Sicht der Großeltern (ebenfalls aus der Beobachterperspektive) und Passagen, die von einem geheimnisvollen Fremden in der Ich-Form erzählt werden. Besonders letzteres fand ich genial! Wer ist dieser Unbekannte nur, der sich ganz in der Nähe der Kinder aufzuhalten scheint und definitiv nichts Gutes im Schilde führt?

Neben der Spannung kommt auch der Humor nicht zu kurz. Ich habe mich zum Beispiel köstlich über die (nicht vorhandenen) Kochkünste der Großmutter amüsiert. Die Frau kann nur eins kochen: Brei. Und zwar in den verschiedensten Ausführungen. Da konnte ich Winnie und Cecilia komplett verstehen, dass sich ihre Begeisterung über die Mahlzeiten bei den Großeltern sehr ins Grenzen hält. ;)

Was natürlich auch reichlich enthalten ist, ist die Magie. Die Geschichte hat stellenweise fast schon etwas Märchenhaftes an sich und steckt voller fantasievoller Ideen. Ich hatte mir allerdings ein bisschen mehr von der Wunderfabrik erhofft. Vielleicht aufgrund des Covers? Hm, kann sein. Mich konnte die Story rundum die magischen Lakritze jedenfalls nicht so verzaubern wie ich es gerne gehabt hätte. Irgendwie hat mir da einfach ein bisschen was gefehlt, etwas, was ich leider gar nicht genau benennen kann.
Allzu schlimm fand ich diesen Punkt aber nicht. Mir hat das Buch echt richtig, richtig gut gefallen und ich freue mich jetzt schon riesig auf den zweiten Band, der für Herbst dieses Jahres angekündigt ist. Im Verlaufe des Buches werden so viele Fragen geklärt, aber da auch noch so einiges offen bleibt, wird in einem die große Lust auf die Fortsetzung geweckt. Bei mir zumindest ist das der Fall. Ich bin schon mega gespannt, wie es mit Winnie und Co. in Wales weitergehen wird!

Fazit: Ein zauberhaftes Kinderbuch voller Überraschungen, Geheimnisse und Magie! Stefanie Gerstenberger ist mit „Die Wunderfabrik – Keiner darf es wissen!“ in meinen Augen ein wunderschöner Reihenauftakt gelungen, der große Lust auf mehr macht und durchweg zum Mitfiebern einlädt. Für die volle Sternenzahl hat es mir zwar dann leider doch nicht gereicht, aber wärmstens empfehlen kann ich das Buch selbstverständlich dennoch, definitiv! Besonders ans Herz legen kann ich „Die Wunderfabrik“ Fans von „Die Glücksbäckerei“ und „Die Duftapotheke“. Für diese ist das Buch in meinen Augen ein großes Muss! Mir hat der erste Band von „Die Wunderfabrik“ ein wunderbares Leseerlebnis beschert und ich vergebe sehr gute 4 von 5 magischen Sternen!

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Veröffentlicht am 15.02.2020

Ein wunderbares Buch!

Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor
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Als ich das erste Mal von „Eulennacht – In den Bäumen von Redmoor“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach so unbeschreiblich gut und in das wunderhübsche Cover habe ich mich ...

Als ich das erste Mal von „Eulennacht – In den Bäumen von Redmoor“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach so unbeschreiblich gut und in das wunderhübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Ich liebe diese düstere, zauberische Stimmung, die es verströmt. Für mich stand daher sehr schnell fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Ich es also nur zu gerne bei mir einziehen.

Ruby hat die Nase gestrichen voll! Hat sie sich an einem Ort gerade eingelebt, heißt es auch schon wieder: Zelte abbrechen und woanders neu aufschlagen. Ruby hasst dieses ständige Umziehen. Als ihre Eltern mal wieder einen Umzug planen, dieses Mal soll es nach New York gehen, hat Ruby endgültig genug. Sie fasst daher den Entschluss die Einladung ihres Onkels anzunehmen und die Sommerferien bei ihm in Redmoor Garden in Cornwall zu verbringen. Mit Koffer und Kaktus reist sie an und ist vom ersten Moment an ganz fasziniert von der dunklen Schönheit des geheimnisvollen Gartens. Besonders die Eulen, die in den uralten Bäumen leben, haben es ihr angetan. Ruby beginnt Redmoor Garden zu erkunden und verliebt sich dabei immer mehr in die wilde Natur und in die verborgenen Orte des Gartens. Dann aber beginnen die Eulen plötzlich Menschen anzugreifen. Was hat es mir diesen unerklärlichen Angriffen nur auf sich? Ruby möchte das Rätsel um die Eulen unbedingt lüften. Ein spannendes Abenteuer erwartet sie...

Als ich das Buch das erste Mal aufschlug und die umwerfende Karte vorne im Einband erblickte, hat mein Herz einen kleinen Hüpfer vor Freude getan. Ich liebe Karten in Büchern! Ihr auch? Nun, dann werdet ihr euch bei „Eulennacht“ sicherlich genauso sehr freuen wie ich, denn die Karte, die den Garten Redmoor mitsamt Umgebung zeigt, ist wirklich zauberhaft schön.
Von der Gestaltung her konnte mich das Buch vollkommen überzeugen. Das traumhafte Cover, die entzückende Karte – und dann wurden die Kapitelanfänge auch noch mit süßen Eulenzeichnungen versehen. Wie aber sah es mit der Geschichte aus? Konnte sie mich genauso so begeistern wie die gelungene Aufmachung?

Mir hat das, was ich hier zu gelesen bekommen, unheimlich gut gefallen! Allerdings muss ich gestehen, dass meine Erwartungen nicht komplett erfüllt wurden. Mir persönlich haben sich manche Stellen im Mittelteil leider ein bisschen zu sehr gezogen. Was mich dann auch noch etwas gestört hat, ist, dass die Kapitel nicht auf einer neuen Seite anfangen. Die Kapitel sind zwar angenehm kurz, nur dadurch, dass sie immer mitten auf einer Seite beginnen, befinden sich auf den Seiten immer so viel Text. Für so was bin ich einfach total anfällig. Auf Dauer finde ich Bücher irgendwie etwas anstrengend zu lesen, wenn es zwischendurch keine größere Absätze gibt.
Bis auf diese zwei Punkte habe ich aber nichts zu meckern. Ich habe tolle Lesestunden mit „Eulennacht“ verbracht und wäre beim Durchschmökern nur zu gerne in das Buch hineingekrabbelt, um mir den fantastischen Redmoor Garden und all die anderen märchenhaften Orte selbst mal anzusehen. Pauls Baumhaus, die Wunschweide, die Grotte – mich hat da die irgendwie total die Entdecker- und Abenteuerlust gepackt. :D

Das Setting hat mir wirklich unglaublich gut gefallen! Redmoor Garden wird einfach nur grandios und wunderbar bildhaft beschrieben. Kopfkino pur, sag ich euch! Dank der einzigartigen Kulisse wird zudem eine ganz besondere, herrlich düstere Atmosphäre geschaffen, in welche ich nur zu gerne eingetaucht bin.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Ruby in der Ich-Perspektive. Ruby habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist so erfrischend anders und besitzt eine herrlich toughe und mutige Art. Dank der anschaulichen Erzählweise ist es mir von den ersten Seiten an spielend leicht gelungen, mich in Ruby hineinzuversetzen und ihr Denken, Fühlen und Handeln jederzeit nachzuvollziehen.
Was mir an Ruby ganz besonders gut gefallen hat, ist ihr großes Herz für Tiere und die Natur. Als sie ein kleines einsames Eulenbaby findet, fasst Ruby sofort den Entschluss sich um das kleine gefiederte Kerlchen zu kümmern. Spencer, wie sie die kleine Eule nennen wird, verpasst ihr mit seinem scharfen Schnabel zwar öfters den ein oder anderen fiesen Kratzer, aber ans Aufgeben denkt Ruby keine Sekunde lang. Auf mich hat Ruby einen sehr reifen und erwachsenen Eindruck gehabt, was sie mir nur noch sympathischer gemacht hat.

Die weiteren Charakteren haben mir ebenfalls total gut gefallen. Allesamt wurden sie ausgezeichnet und mit viel Liebe ausgearbeitet. Da hätten wir zum Beispiel Paul, mit welchem sich Ruby anfreunden wird und der ebenfalls ein großer Tier- und Naturfreund ist. Paul mochte ich von den Nebenfiguren eindeutig am liebsten. Wen ich auch klasse fand, ist Leo, Rubys Onkel.
Natürlich begegnen wir im Verlaufe des Buches aber auch so einigen weniger netten Gestalten. Diese müssen aber auch sein; durch sie wird das Leseerlebnis nur noch packender und aufregender.

Obwohl die Handlung für mich, wie oben bereits erwähnt, manchmal ein paar Längen hatte, habe ich die Story insgesamt dennoch als super spannend und fesselnd empfunden. Das große Rätsel um die Eulenangriffe lässt einen richtig mitfiebern und immerzu herumrätseln – vor allem zum Ende hin wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich so gebannt von den Geschehnissen war.

Wahnsinnig gut gefallen hat mir auch der Naturaspekt. Die Themen Nachhaltigkeit, Tierliebe und der Umgang mit der Natur und Umwelt wurden perfekt von Ruth Rahlff in die Geschichte eingefügt, sodass sie viele wundervolle Botschaften vermittelt, jede Menge interessantes und wichtiges Wissen vermittelt und sehr zum Nachdenken anregt. Vor allem Rubys Liebe zu Tieren fand ich wunderschön.

Fazit: Spannend, lehrreich, atmosphärisch – ein wunderschönes Buch voller Geheimnisse und Abenteuer! Mir hat „Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor“ tolle Lesestunden beschert. Abgesehen von kleinen Längen im Mittelteil und den, in meinen Augen, etwas ungünstig platzierten Kapitelanfängen, bin ich hellauf begeistert von dem Buch. Die Story ist so schön düster und rätselhaft, der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Charaktere sind großartig und das Setting ist atemberaubend. Besonders gut gefallen hat mir, dass die wichtigen Themen Umwelt, Nachhaltigkeit, Natur- und Tierliebe eine große Rolle in der Geschichte spielen. Ich kann „Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Spannend, humorvoll, wunderbar magisch - ein zauberhafter Reihenauftakt!

Mitternachtsstunde 1: Emily und die geheime Nachtpost
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Bei „Mitternachtsstunde: Emily und die geheime Nachtpost“ stand für mich sofort fest: Muss ich lesen! Unbedingt! In das entzückende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt (es leuchtet sogar ...

Bei „Mitternachtsstunde: Emily und die geheime Nachtpost“ stand für mich sofort fest: Muss ich lesen! Unbedingt! In das entzückende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt (es leuchtet sogar im Dunklen! Total cool!) und der Klappentext klang einfach so mega gut. Allein schon das Setting hatte ich mich. Ich liebe Bücher, die in London spielen. Was tat ich also? Jep, genau! Ich ließ das Buch nur zu gerne bei mir einziehen.

Als eines Tages ein anonymer und äußerst mysteriöser Brief in Emilys Haus flattert und nur kurze Zeit später ihre Eltern verschwinden, wird sich das Leben der 12-jährigen schlagartig verändern. Emily zögert nicht lange und beschließt, sich auf die Suche nach ihren verschollenen Eltern zu machen. Zusammen mit ihrem tierischen Begleiter, dem Igel namens Hoggins, und ihrem vorlauten Mundwerk stürzt sie sich mitten hinein ins Abenteuer – und stolpert in eine andere Welt. Genauer gesagt in ein anderes London - ein London voller Magie, furchterregender Monster und außergewöhnlicher Geschöpfe. In dieser Dimension scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Alles wirkt so seltsam altmodisch und es herrscht immerzu Mitternacht. Emily ist verwirrt. Was ist das nur für eine Welt? Zum Glück stößt sie sehr schnell auf Tarquin, ein nach Blumen duftendenen Polizist-in-Ausbildung. Tarquin möchte Emily unbedingt helfen, was dieser nur gerade recht kommt. Eine böse Macht hat es auf ihre Familie abgesehen und es ist nun an Emily, ihre Eltern zu retten. Ob ihr das wohl gelingen wird?

London, jede Menge Magie und Fabelwesen, eine andere Welt, eine böse Macht, die es aufzuhalten gilt – klingt doch wirklich große Klasse, oder? Ich muss ja gestehen, dass meine Erwartungen an das Buch ziemlich hoch waren. Es klang einfach so gut und auch die famose Aufmachung hat meine Hoffnungen enorm hochgeschraubt. Ein bisschen zu viel habe ich von dem Buch dann wohl doch erwartet, denn leider hat es sich nicht zu dem von mir ersehnten Highlight entwickelt. Es hat mir richtig gut gefallen, sehr sogar, nur hat mir persönlich einfach das Besondere gefehlt. Was genau ich vermisst habe, kann ich nur leider gar nicht sagen. Vielleicht kennt ihr das ja, dass man manchmal gar nicht sagen kann, was genau nun eigentlich dazu geführt hat, dass einem ein Buch nicht so umgehauen hat wie erhofft und es vom Gefühl her einfach kein 5 von 5 Sterne-Buch für einen ist.

So, nach diesem etwas negativen Einstieg mache ich nun mal schleunigst mit den positiven Dinge weiter. Nicht, dass ihr noch den Eindruck gewinnt, dass total enttäuscht von „Mitternachtsstunde“ bin. ;)
Bis auf dieses gewisse Etwas, das mir gefehlt hat, bin ich wirklich hellauf begeistert von dem, was ich hier zu lesen bekommen habe. In meinen Augen ist Benjamin Read und Laura Trinder gemeinsam ein fabelhafter Reihenauftakt gelungen! Benjamin Read hat eine großartige Geschichte aufs Papier gezaubert und Laura Trinder hat das Abenteuer, welches einen hier erwartet, mit wunderhübschen Zeichnungen an den Kapitelanfängen versehen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, ist unsere Buchheldin Emily, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Emily ist so ein Mädel, wie ich sie in Büchern liebe: Mutig, clever, witzig und so herrlich tough und schlagfertig. Ihre rotzfreche, dickköpfige Art und große Klappe habe ich beim Lesen richtig gefeiert.
Wen ich auch ganz fest in mein Herz geschlossen habe, ist Emilys stacheliger kleiner Kamerad: Der Igel Hoggins. Hoggins ist so putzig!
Die weiteren Charaktere haben mir ebenfalls wahnsinnig gut gefallen. Allesamt wurden sie prima ausgearbeitet und tragen mit ihren einzigartigen und teils sehr schrägen und skurrilen Eigenschaften dazu bei, dass man super unterhaltsame und aufregende Lesestunden mit dem Buch verbringt. Über wen ich mich zum Beispiel köstlich amüsiert habe, ist Tarquin. Über ihn musste ich ständig schmunzeln.
Neben vielen freundlichen Figuren bekommen wir es im Verlaufe des Buches auch noch mit so einigen weniger netten Gestalten zu tun. Diese müssen aber natürlich auch sein. Was wäre das denn sonst für ein Abenteuer, wenn es keine Widersacher und Bösewichte gäbe? ;)

Apropos Abenteuer! Abenteuerlich geht es hier definitiv zu, und wie! Die Story kann mit jeder Menge Spannung, Action und Geheimnisse aufwarten und enthält lauter fantasievolle Ideen, überraschende Wendungen und schaurig-schöne Momente. Mitfiebern und Miträtseln ist hier zweifellos ohne Ende angesagt und auch ins Gruseln gerät man des öfteren. Der Grusel ist aber natürlich vollkommen kindgerecht.
Grandios fand ich, dass die Handlung auch für mich, als Erwachsene, völlig unvorhersehbar war. „Mitternachtsstunde“ mag ein Kinderbuch für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, es ist meiner Meinung nach aber auch für deutlich ältere Bücherwürmer absolut lesenswert!

Einfach nur fantastisch fand ich das Setting. Ich meine, London! Besonders das viktorianische London mag ich unfassbar gerne. Mich hat es daher riesig gefreut, dass das andere London, in welches wir mit Emily und Hoggins reisen werden, mein geliebtes viktorianisches Flair verströmt. Dazu dann noch diese wunderbar geheimnisvolle und magische Atmosphäre, die dank der einmaligen Kulisse geschaffen wird – hach, genial, sag ich euch! Dank der anschaulichen und detaillierten Beschreibungen hat man beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und kann sich spielend leicht in dieses außergewöhnliche London träumen.

Auch mit dem Schreibstil konnte Benjamin Read vollends bei mir punkten. Er ist humorvoll, fesselnd und so schön locker-leicht. Dank der flüssigen Erzählweise, der packenden Handlung und den angenehm kurzen Kapiteln fliegt man nur so durch die Seiten und hat das Buch im Nu durchgeschmökert.

Am Ende wird man zum Glück mit keinem fiesen Cliffhanger konfrontiert, allerdings bleiben schon so einige Fragen offen, sodass in einem die große Lust auf Band 2 geweckt wird. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Auf die Fortsetzung bin ich schon richtig gespannt!

Fazit: Mitreißend, humorvoll, märchenhaft schön - ein tolles Fantasy-Abenteuer für Jung und Alt! Mir hat der erste Band von Mitternachtsstunde unheimlich gut gefallen. Die Handlung ist voller Magie und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen, die Charaktere zaubern einem mit ihren schrägen Eigenarten immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen, der Schreibstil ist top, das Setting ist brillant und das Cover ist ein richtiger Hingucker. Mir hat es trotz allem leider nicht für volle 5 Sterne gereicht. Dieses Besondere, was ich mir erhofft hatte, hat mir persönlich einfach gefehlt. Begeistert bin ich aber natürlich dennoch und ich kann das Buch jedem, der gerne in abenteuerliche Fantasyschmöker abtaucht, wärmstens ans Herz legen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 24.01.2020

Packend, erschütternd, einfühlsam - ein tolles Debüt!

You are (not) safe here
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Als ich das erste Mal von „You are (not) safe here“ hörte, stand für mich einfach sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Allein schon der Klappentext bereitete ich mir eine leichte Gänsehaut. Tausende ...

Als ich das erste Mal von „You are (not) safe here“ hörte, stand für mich einfach sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Allein schon der Klappentext bereitete ich mir eine leichte Gänsehaut. Tausende Krähen, die eine Stadt belagern und sich immer weiter vermehren? Also ich finde, das klingt mega unheimlich. Da ich Bücher mit einem mystischen Touch super gerne lese und auch Geschichten, die ernste und schwere Themen behandeln, absolut in mein Beuteschema fallen, packte ich „You are (not) safe here“ schnurstracks auf meine Wunschliste.

Auburn, Pennsylvania: Tausende Krähen belagern die Kleinstadt und bedrohen deren Einwohner. Sie sind überall und werden immer. Die 17-jährige Leighton und ihre beiden jüngeren Schwestern haben allerdings vor etwas ganz anderem viel mehr Angst. Die größte Bedrohung lebt in ihrem Haus: Ihr Vater, der immer wieder seine Aggressionen an der Mutter auslebt und sogar zur Gewalt bereit ist. Die Mutter aber schweigt und unternimmt nichts dagegen. Leighton sieht es als ihre Aufgabe an, ihre Schwestern zu beschützen. Wie gerne würde sie Auburn für immer verlassen, nur kann sie ihre Schwestern einfach nicht zurücklassen. Sie ist sich sicher: Nicht mehr lange und die Situation bei ihnen zu Hause wird eskalieren.

Ich muss gestehen, dass ich hier nicht ganz das zu lesen bekommen habe, was ich erwartet habe. Ehe ihr jetzt aber denkt, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat: Doch, hat es, sehr sogar! Mich hat nur einfach etwas überrascht, wie die Autorin das Thema häusliche Gewalt behandelt. Aufgrund des Klappentextes hatte ich irgendwie mit mehr körperlicher Gewalt gerechnet. Von dieser bekommen wir Leser allerdings gar nicht groß was mit. Dafür aber müssen wir miterleben, wie sehr Leighton und ihre beiden jüngeren Schwestern psychischer Gewalt vonseiten ihres Vaters ausgesetzt sind. Die große Angst und Panik, die sie immerzu haben, dieses Unwohlsein, ihre Hilfslosigkeit, Unsicherheit und Wut – ich habe entsetzlich mit den drei Mädchen mitgelitten und fand es erschütternd zu sehen, was für Zustände bei ihnen zu Hause herrschen. Echt schlimm, was in vielen Haushalten so abgeht, ohne das irgendjemand von außen etwas davon mitbekommt oder - falls man es doch tut - einfach wegschaut. In meinen Augen hat Kyrie McCauley dieses immens wichtige Thema großartig behandelt. Ich muss zwar ganz ehrlich sagen, dass ich insgesamt dann doch mit einer etwas heftigeren Story gerechnet habe, aber schockiert und aufgewühlt hat mich das Ganze natürlich dennoch sehr.

Da wir alles aus der Sicht von Leighton in der Ich-Perspektive erfahren, erhalten wir als Leser einen erstklassigen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und erleben hautnah mit, wie sehr sie die Zustände in ihrem Zuhause belasten. Schon der Beginn des Buches macht deutlich, dass Leighton und ihre Schwestern ihren Vater fast schon als eine Art Monster ansehen. Sehr oft wird der Vater sogar gar nicht erst beim Namen genannt, sondern es wird nur von IHM und ER gesprochen.

Dank der einfühlsamen, bildhaften und authentischen Erzählweise ist es mir vom ersten Moment an spielend leicht gelungen, mich in Leighton hineinzuversetzen. Mit ihr ist Kyrie McCauley eine fabelhafte Protagonistin gelungen. Mir war Leighton auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine so tolle große Schwester und denkt immer zuerst an andere und dann erst an sich selbst. So würde sie zum Beispiel nichts lieber tun als endlich ihrer verhassten Heimatstadt Auburn den Rücken zu kehren, scheut aber davor zurück, weil sie ihre Schwestern nicht alleine lassen möchte. Alleine bei IHM. Die Mutter ist zwar auch noch da, nur schweigt sie stets und nimmt das schlimme, aggressive Verhalten ihres Ehemannes einfach so hin und setzt sich kaum zu wehr.

Neben Leighton haben mir auch die weiteren Charaktere unglaublich gut gefallen. Allesamt wurden sie hervorragend und sehr vielschichtig ausgearbeitet und tragen mit ihren einzigartigen Eigenschaften dazu bei, dass man eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Wer ganz klar zu meinen persönlichen Lieblingen gehörte, ist Liam, ein Mitschüler von Leighton. Liam mit seiner ruhigen, charmanten und humorvollen Art konnte mein Herz im Sturm erobern. Und nicht nur meines. ;)
Leighton und Liam werden sich ineinander verlieben und immer mehr Zeit miteinander verbringen. Das Buch beinhaltet also auch eine Liebesgeschichte, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. Meinem Empfinden nach fügt sie sich perfekt ins Geschehen ein und wird absolut echt und einfach nur wunderschön und gefühlvoll beschrieben. Sehr gelungen fand ich auch, dass durch die romantischen Szenen und die gemeinsamen Momente zwischen Leighton und Liam die beklemmende Handlung so schön aufgelockert wird und uns Leser sogar den ein oder anderen Schmunzler entlockt.

Was mich dafür etwas zwiegespalten zurückgelassen hat, ist die Sache mit den Krähen. Da weiß ich einfach nicht, ob ich diesen Handlungsstrang nun brillant oder komisch und verwirrend finde. Hm, ist wohl irgendwie ein Mix aus beidem. :D
Genial fand ich aber, dass diese Krähenstory dem Buch etwas Magisches und Übernatürliches verleiht. Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich finde die Vorstellung, dass tausende von Krähen eine Stadt bevölkern, gänsehautmäßig gruselig. Zum Ende des Buches sind es sogar fast 100.000 Krähen! Krass, oder? Total cool ist auch, dass das Buch in mehrere Teile gegliedert ist und zu Beginn eines jeden Abschnitts der aktuelle Krähenbestand aufgeführt wird. Als Leser kann man also sehr gut mitverfolgen, wie drastisch schnell sich die Krähen vermehren.
Ob noch geklärt werden wird, was genau es mit den Krähen auf sich hat und ob sie am Ende wieder verschwinden werden – nun, das werde ich hier nicht verraten. Da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet!

Auch wenn sich „You are (not) safe“ nun nicht zu dem von mir erhofften Highlight entwickelt hat, bin ich dennoch hellauf begeistert von dem Buch. Es ist unfassbar gut geschrieben und reißt einen von den ersten Seiten so richtig mit. Dank dem flüssigen Schreibstil, der packenden Handlung und den herrlich kurzen Kapiteln kann man gar nicht anders, als das Buch zu inhalieren. Bei mir zumindest war es so. In meinen Augen ist Kyrie McCauley mit „You are (not) safe“ ein tolles Debüt gelungen und ich freue mich schon sehr auf ihre weiteren Werke, die hoffentlich noch folgen werden.

Fazit: Aufwühlend, einfühlsam, absolut fesselnd – ein beeindruckender und zutiefst bewegender Jugendroman, der noch lange in einem nachklingt! Mir hat Kyrie McCauley mit ihrem Debüt ein wunderbares Leseerlebnis beschert. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an und geht richtig unter die Haut. Es schockiert, rüttelt auf und beschert einem dank diesem geheimnisvoll magischen Touch, der durch die Krähen zustande kommt, immerzu Gänsehaut. Ich kann „You are (not) safe“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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