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Veröffentlicht am 07.02.2018

Eine zauberhaft illustrierte und super niedliche Geschichte mit einer tollen Botschaft!

Wie Ellabella Elefant allein den Weg zu Oma fand
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Als ich das Cover von diesem schönen Bilderbuch das erste Mal sah, war es sofort um mich geschehen. Ich finde es unglaublich niedlich und da mir Wiebke Rauers Illustrationen bereits in anderen Büchern ...

Als ich das Cover von diesem schönen Bilderbuch das erste Mal sah, war es sofort um mich geschehen. Ich finde es unglaublich niedlich und da mir Wiebke Rauers Illustrationen bereits in anderen Büchern richtig gut gefallen haben und mich hier auch der Klappentext sehr schnell überzeugen konnte, wollte ich das kleine Elefantenmädchen Ellabella unbedingt kennenlernen!

Ellabella ist ganz aufgeregt. Sie darf zum ersten Mal alleine zu Oma fahren! Sie muss sich einfach nur in den Bus setzen und dann an der fünften Haltestelle wieder aussteigen. Kein Problem für Ellabella, denn schließlich ist sie ja schon groß und kennt den Weg. Zusammen mit ihrer Mutter ist sie nämlich schon einmal zu Oma gefahren und ein Elefant erinnert sich schließlich an alles. Doch leider endet die Busfahrt ausgerechnet heute an der vierten Haltestelle. Wieso, fragt ihr euch? Grund ist ein großer Festzug mit ganz vielen Tieren. Dieser blockiert die Straße, daher kann Ellabella nicht, wie eigentlich geplant, bis zu zur fünften Station durchfahren. Auweia, was soll Ellabella denn jetzt machen? Ach, wenn du nur die Oma käme und sie mit nach Hause nähme. Doch leider ist Oma Elefant nirgends zu sehen. Das mutige Elefantenmädchen beschließt daher, sich ganz alleine auf die Suche nach Omas Haus zu machen. Auf ihrem Weg begegnen ihr viele verschiedene Tiere, die zwar leider auch nicht wissen, wo ihre Oma wohnt, die ihr aber Mut machen, sodass sie ihr Ziel ganz bestimmt erreichen wird.

Sieht das Cover nicht super niedlich aus? Ganz besonders Ellabella, das kleine Elefantenmädchen, mit diesen süßen Kulleraugen. So schön, wie der Einband illustriert wurde, wurde auch der Innenteil gestaltet. Jede Menge wundervolle Illustrationen dürfen wir in diesem Bilderbuch betrachten und dabei lauter tolle Tiere kennenlernen.

Zuerst aber machen wir die Bekanntschaft von Ellabella und ihrer Mutter. Die Elefantenmama bringt ihre Tochter gerade zur Bushaltestelle, von der ihre Reise zu Oma Elefant beginnen soll. Ellabella hat überhaupt keine Angst, denn schließlich ist sie schon groß, kann schon ziemlich viel und außerdem ist der Weg zu ihrer Oma ja auch kinderleicht. Sie muss einfach nur an der fünften Haltestelle aussteigen.

Tja, aber so leicht, wie Ellabella gedacht hat, wird es dann leider doch nicht. In der Stadt ist nämlich gerade ein Zirkus und die Zirkustiere machen ausgerechnet an diesem Tag einen großen Festzug.
Als der Bus unerwartet an der vierten Station endet, ist Ellabella zuerst sehr verzweifelt. Sie wünscht sich ihre Oma herbei, denn ohne ihre Hilfe weiß das kleine Elefantenmädchen einfach nicht weiter.
Dann aber zieht der Festzug mit all den Tieren vorbei und Ellabella vergisst ihre Sorgen für einen kurzen Moment. Geigen, Tuten, Flöten, Paukenschläge - Ellabella kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Vergnügt läuft sie eine Weile mit und erst als der Umzug am Zirkuszelt endet, fällt ihr wieder ein, dass ja ihre Oma auf sie wartet.

Ellabella hat nun neuen Mut gefasst und beschließt, sich ganz alleine und immer dem Rüssel nach auf die Suche nach Omas Haus zu machen. Das kann ja schließlich nicht so schwer sein.

Auf ihrem Weg trifft sie auf sehr viele Tiere, die sie nach dem Haus der Oma fragt. Da wären zum Beispiel Katharina Krokodil, Seelöwe Sebastian, das Känguru Karoline oder Theodora Trampeltier. Alle haben sie leider keine Ahnung, wo Ellabellas Oma wohnt, aber sie helfen dem kleinen Elefantenmädchen, so gut sie nur können (na ja, die meisten jedenfalls) und machen ihr Mut.

Dieses herzallerliebste Bilderbuch erzählt eine ganz zauberhafte Geschichte über das Mutigsein und dass man seinen eigenen Stärken vertrauen soll. Ellabella ist eine ganz wundervolle Protagonistin, die wohl jeder sofort in sein Herz schließen muss und die Kindern sehr schön verdeutlicht, dass man, wenn man an seine eigenen Fähigkeiten glaubt und nicht ängstlich den Kopf in den Sand steckt, sehr viel erreichen kann, und mag dies am Anfang auch noch so unmöglich erscheinen.

Erzählt wird die Geschichte in Reimen. Diese haben mir richtig gut gefallen, da sie sich prima aufsagen und vorlesen lassen und Kindern eine große Freude beim Nachsprechen bereiten werden.

Ebenso schön wie die Reime, sind auch die Illustrationen. Diese haben mir sogar noch besser gefallen als die niedliche Geschichte. Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich die Bilder von Wiebke Rauers großartig finde und auch hier konnten mich ihre Zeichnungen wieder hellauf begeistern. Sie sind herrlich farbenfroh und die Tiere mit ihren runden, großen Augen unglaublich putzig.

Text und Bilder ergänzen sich perfekt und bescheren Groß und Klein ein wundervolles Leseerlebnis. Ich bin wirklich helaufl begeistert von „Wie Ellabella Elefant allein den Weg zu Oma fand“ und kann es absolut empfehlen!

Fazit: Total süß und richtig schön! Dieses tolle Bilderbuch erzählt eine ganz bezaubernde Geschichte über das Mutigsein und das Vertrauen in seine eigenen Stärken. Illustriert wurde das Buch wunderschön von Wiebke Rauers, in ihre Bilder habe ich mich wirklich sofort verliebt. Dadurch, dass die Geschichte in Reimen erzählt wird, lässt sich Ellabellas Geschichte prima vorlesen. Nicht nur Kinder ab 3 Jahren werden hier ihren Spaß haben; dieses Buch bietet ein wundervolles Lesevergnügen für die ganze Familie! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 06.02.2018

Ein stacheliges Hörvergnügen für Kinder ab 10 Jahren

Ich wollt, ich wär ein Kaktus
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Ist das nicht mal ein cooles Cover? Und der Titel erst? Beides konnte mich sofort extrem neugierig auf das Hörbuch machen und da dieses von Julia Nachtmann gelesen wird, habe ich mich bei „Ich wollt, ich ...

Ist das nicht mal ein cooles Cover? Und der Titel erst? Beides konnte mich sofort extrem neugierig auf das Hörbuch machen und da dieses von Julia Nachtmann gelesen wird, habe ich mich bei „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ ganz bewusst für das Hören entschieden.

Was für ein Mist! Wegen Mamas neuen Freund muss Lu fortan auf dem Land wohnen. Ade alte Schule, Freunde und Großstadt und Hallo Kleinstadtmief und langweiliges Leben bei Oma Käthe. Da hilft kein noch so lautes Jammern, Lu muss mit. Manchmal wäre es echt schön, ein Kaktus zu sein, findet Lu. Sie liebt diese stacheligen Pflanzen und hätte jetzt gerade nichts dagegen, selbst ihre Stacheln auszufahren zu können, damit sie niemand mehr verletzen kann. Denn der Umzug ist ja nur das eine, auch die Trennung ihrer Eltern macht der 10-jährigen schwer zu schaffen. Dann aber muss Lu feststellen, dass Mamas neuer Freund gar nicht so übel ist. Auch das Mädchen Lil aus ihrer Klasse mag sie sofort richtig gerne. Tja, und dann ist da noch Julian. Lu findet ihn nett, nur bringt er ihre Gefühle ganz schön durcheinander...

Mit „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ ist Mina Teichert ein schönes Buch für Kinder ab 10 Jahren gelungen. Mit der trotzigen und frechen Lu werden sich wohl die meisten aus der Zielgruppe sehr gut identifizieren können. Ich kann dieses Hörbuch ganz besonders Kindern empfehlen, die selbst gerade die Trennung ihrer Eltern hinter sich haben, da wohl gerade diese am besten mit der Protagonistin Lu mitfühlen können.

Ich selbst musste zum Glück nie durch so etwas durch. Dennoch konnte ich mich die meiste Zeit über sehr gut in Lu hineinzuversetzen und ihr rebellierendes Verhalten nachvollziehen. Allerdings eben nur meistens. Stellenweise hat mich die trotzige und freche Lu etwas genervt. Ich kann es natürlich verstehen, dass die Trennung ihrer Eltern sie schwer getroffen hat und als dann auch noch der Umzug aufs Land dazukommt, ist ihr Leben wirklich am untersten Tiefpunkt angelangt. Da ist es schon verständlich, dass Lu ihre Stacheln ausfährt und sich in einen Kaktus verwandelt, um zu vermeiden, dass noch mehr schreckliche Dinge ihr zu Nahe kommen und sie verletzen. Dennoch habe ich Lu am Anfang als etwas anstrengend empfunden.

Mir war Lu teilweise einfach zu sehr Teenager. Sie ist erst zehn und durch ihr Verhalten kam sie mir oft zu teeniemäßig vor. Dadurch habe etwas gebraucht, bis ich mit Lu warm geworden bin. Nachdem ich mich aber durch Lus Stacheln durchgekämpft habe - zum Glück schmerzfrei ;) - habe ich die 10-jährige doch sehr lieb gewonnen und hatte sehr viel Spaß beim Lauschen ihrer Geschichte.

Zusammen mit Lu erleben wir eine ziemliche turbulente Zeit voller Gefühlschaos und Veränderungen. Neues Zuhause, neue Schule, neue Mitschüler – wahrlich nicht leicht für ein junges Mädchen, dass gerade eh schon stimmungsmäßig ganz weit unten ist.

Anfangs findet Lu auch alles doof. Der neue Freund ihrer Mutter, der Bauer ist. Der nervige Hahn ihrer Oma, der sie morgens immer aus dem Bett kräht, und auch in der Schule verläuft der erste Tag nicht ganz ohne Komplikationen. Gleich am Anfang macht sie sich eine Feindin, nämliche die eingebildete Isa. Doch zum Glück gibt es auch positive Momente, denn das Mädchen Lil rettet sie vor Obertussi Isa und diese Tat besiegelt ihre Freundschaft.
Und dann ist da auch noch Julian, der Lus Gefühle noch mehr durcheinander bringt. Sehr gekonnt baut die Autorin so noch das Thema erste Liebe mit ein, was mir sehr gut gefallen hat, da mich diese Beschreibungen immer sehr ins Schmunzeln gebracht haben.

Mit der Zeit gelingt es Lu dann auch, ihre Stacheln wieder mehr einzufahren und nicht mehr alles als blöd anzusehen. Ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen, denn sie macht sehr schön deutlich, dass das Leben, so furchtbar es auch gerade sein mag, auch wieder schön und positiv werden kann und dass man Veränderungen eine Chance geben sollte.

Obwohl das Thema eigentlich recht ernst ist, ist es der Autorin prima gelungen, dieses humorvoll zu behandeln. Mich habe Lus Aktionen und ihre Gedanken bestens unterhalten, trotz ihres stellenweise etwas zu nervigen Verhaltens. Ich habe mir das Hörbuch aufgrund des Covers und des Titels zwar ein wenig lustiger vorgestellt, hatte aber dennoch sehr viel Spaß beim Hören.
Besonders gut gefallen hat mir, wie Julia Nachtmann liest. Sie höre ich immer sehr gerne und meiner Meinung nach eignet sich ihre Stimme perfekt für diese Geschichte. Die trotzige Lu bringt sie richtig gut rüber und auch den anderen Charaktere verleiht sie jeweils eine eigene Stimme.

Fazit: Ein witzig-turbulenter Hörspaß, der gekonnt ein ernstes Thema humorvoll behandelt. Ich kann das Hörbuch besonders Kindern empfehlen, die selbst die Trennung der Eltern durchmachen mussten, da gerade diese sich wohl am besten in die Protagonistin Lu hineinversetzen können. Mich hat Lus trotziges Verhalten manchmal ein wenig genervt, aber ich hatte dennoch sehr viel Spaß beim Hören. Julia Nachtmann liest mal wieder klasse und ist für diese Geschichte meiner Meinung nach die perfekte Besetzung. Ich kann „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ absolut empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.02.2018

Eine wunderschöne und sehr gefühlvolle Geschichte

Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen
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Von Jennifer E. Smith hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal ein Buch gelesen, welches ich als sehr nett in Erinnerung habe. Als ich nun auf ihr neues Buch gestoßen bin, konnten mich das Cover und ...

Von Jennifer E. Smith hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal ein Buch gelesen, welches ich als sehr nett in Erinnerung habe. Als ich nun auf ihr neues Buch gestoßen bin, konnten mich das Cover und der Titel sofort ansprechen. Schnell den Klappentext gelesen und ich wusste, dass ich „Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen“ unbedingt lesen wollte!

Clare und Aidan sind ein Paar. Doch ob sie das auch in Zukunft sein werden? Ab morgen beginnt für beide ein neuer Lebensabschnitt – Clare wird an der Ostküste studieren, Aidan wird auf ein College in Kalifornien gehen. Viele Meilen werden zwischen den beiden liegen und dies für vier ganze Jahre. Clare ist nicht allzu zuversichtlich, dass ihre Beziehung diese große Entfernung überstehen kann. Für sie steht eigentlich fest, dass eine Trennung die beste und sinnvollste Lösung ist. Daher beschließt sie, die letzte gemeinsame Nacht in vollen Zügen mit Aidan zu genießen. Sie hat eine Liste mit allen Orten erstellt, die in ihrer Liebe eine große Rolle gespielt haben. In ihrer letzten Nacht möchte Clare diese zusammen mit Aidan aufsuchen. Während der nächsten zwölf Stunden versucht Aidan Clare davon zu überzeugen, dass ihre Liebe stark genug für eine Fernbeziehung ist. Der Morgen rügt immer näher und so auch der Abschied voneinander. Ob dieser wohl für immer sein wird?

Da das Buch nicht allzu viele Seiten hat, hatte ich mir bereits gedacht, dass ich es schnell durchgelesen haben werde. Dass ich dann aber so fix damit fertig sein würde, damit hätte ich dann doch nicht gerechnet.

Jennifer E. Smith hat einen herrlich lockeren Schreibstil, der sich sehr angenehm lesen lässt. Ich hatte einen wunderbaren Einstieg in das Buch und habe dieses für meinen Geschmack viel zu schnell zu Ende gelesen. Ein paar Seiten mehr wären echt schön gewesen. :D

Aber auch auf den gut 256 Seiten ist es der Autorin perfekt gelungen, eine wunderschöne und gefühlvolle Geschichte zu schreiben. Diese ist recht einfach konzipiert und in meinen Augen auch nichts wirklich Besonderes – dennoch ist sie in meinen Augen absolut lesenswert und hat mir sehr schöne Lesestunden beschert.
Jennifer E. Smith behandelt in ihrem neuen Buch Themen, die wohl jeder Mensch nur zu gut kennt und selbst erlebt hat: Abschiede und die Angst vor großen Veränderungen. Das Leben ist voll von solchen Augenblicken und jeder hat seine eigene Art, mit diesen umzugehen.

Abschied nehmen fällt immer schwer, besonders von den Menschen, die man über alles liebt. Clare und Aidan sind seit zwei Jahren ein glückliches Paar und lieben sich nach wie vor. Clare jedoch ist sich unsicher, ob diese Liebe wirklich stark genug ist, um eine Fernbeziehung zu überstehen. Diese erwartet die beiden nämlich, denn unsere Protagonisten stehen vor einem neuen Lebensschnitt: Die Highschoolzeit ist vorbei und das College- bzw. Unileben beginnt. Leider an verschiedenen Orten, die sehr weit voneinander entfernt liegen.

Mit einer Fernbeziehung kommt nicht jeder klar. Bei manchen klappt es, bei anderen leider nicht. Ich selbst musste mich mit diesem Thema zum Glück noch nie auseinander setzen, konnte mich aber dennoch problemlos in Clare und Aidan hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.

Die Charaktere sind der Autorin wirklich sehr gut gelungen. Aidan mochte ich von Anfang an, er ist ein sehr sympathischer und ganz lieber Junge, den wohl jedes Mädchen gerne als Freund hätte.
Bei Clare habe ich eine Weile gebraucht, bis ich mit ihr warm wurde. Dies lag vermutlich daran, dass ich ihre skeptische Einstellung bezüglich einer Fernbeziehung nicht so richtig mochte. Aidans optimistisches Denken darüber hat mir bei weitem besser gefallen. Er zweifelt keine Sekunde daran, dass eine Fernbeziehung funktionieren würde und versucht Clare daher die ganze Nacht über davon zu überzeugen, dass ihre Liebe stark genug ist.

Die Autorin beschreibt die letzten gemeinsamen Stunden der beiden unheimlich gefühlvoll und absolut realistisch. Es wirkt nichts überzogen oder klischeehaft, was mir besonders gut gefallen hat. Auch sehr schön fand ich, dass es nicht nur um Clare und Aidan geht, sondern allgemein um das Abschiednehmen. Wenn man seine Heimat verlässt, heißt es schließlich, sich von allem zu verabschieden: Familie, Freunde, Orte. Diesen Punkt hat Jennifer E. Smith wirklich toll in die Geschichte mit eingebaut. Wir lernen Clares und Aidans beste Freunde kennen, von denen es leider ebenfalls heißt, Abschied zu nehmen. Sowohl die Protagonisten, als auch die Nebencharaktere hat die Autorin wunderbar ausgearbeitet und sehr schön beschrieben.

Mich hat das Buch stellenweise sehr berührt und mich auch nachdenklich gestimmt. Auch hat es mich unheimlich mitfiebern lassen, denn es bleibt bis zum Ende offen, wie sich Clare und Aidan nun entscheiden werden. Wird ihr Abschied nur auf Zeit oder für immer sein? Mir hat das Ende richtig gut gefallen und mich vollkommen zufrieden das Buch zuklappen lassen.

Fazit: Ich kann euch diesen bewegenden Roman sehr empfehlen. Er erzählt eine sehr gefühlvolle und richtig schöne Geschichte über das Abschiednehmen und über die Sorgen und Ängste, die große Veränderungen mit sich bringen. Die Charaktere sind der Autorin wirklich wunderbar gelungen und auch ihren Schreibstil kann man nur loben. Mir hat das Buch ein tolles Leseerlebnis beschert und ich vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.02.2018

Ein wundervoll bewegender und sehr tiefgründiger Roman

Eine Handvoll Lila
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Bei dem Cover dieses Buches kann man bei mir wirklich von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Besonders schön finde ich die geschwungenen Klaviertasten, die das Buch in meinen Augen zu einem richtigen ...

Bei dem Cover dieses Buches kann man bei mir wirklich von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Besonders schön finde ich die geschwungenen Klaviertasten, die das Buch in meinen Augen zu einem richtigen Eyecatcher machen. Neben dem tollen Cover, konnten mich auch der Titel und der Klappentext sofort überzeugen, sodass „Eine Handvoll Lila“ zu einem Must-Read für mich wurde.

Es ist mal wieder so weit: Zum gefühlt hundertsten Mal heißt es für Grace die Koffer zu packen und woanders ein neues Leben zu beginnen. Oder es zumindest zu versuchen, denn Graces Mutter Maggie hält es nie lange an einem Ort aus. Grace nimmt diese ständigen Umzüge und die immer neuen Freunde ihrer Mutter hin, findet sich damit ab, dass sie noch nie in ihrem Leben ein richtiges Zuhause hatte. Obwohl Grace sehr unter ihrer Mutter und deren falschen Entscheidungen leidet, rebelliert sie nicht. Gut tut ihr das allerdings nicht. Eigentlich möchte sie Musik studieren, nur traut sie sich nicht, ihre Mutter, die das personifizierte Chaos ist, alleine zu lassen. Als die beiden zu dem neuen Freund von Grace Mutter in das Häuschen am Leuchtturm ziehen, ändert sich plötzlich so einiges in Grace Leben. Sie lernt Eva kennen, die gerade ihre Mutter verloren und mit diesem großen Verlust zu kämpfen hat. Die beiden kommen sich immer näher, sind füreinander da und geben sich Halt. Mit der Zeit entwickelt sich eine wunderbare Liebe zwischen den beiden. Dank Eva ist Grace wieder glücklicher und sieht ihrer Zukunft optimistischer entgegen. Doch mal wieder ist es ihre Mutter, die dafür sorgt, dass all ihre Ziele und Wünsche ins wanken geraten.

Als ich mit dem Lesen von „Eine Handvoll Lila“ begonnen habe, dachte ich anfangs noch, ich würde es mit einer schönen, lockeren und gefühlvollen Geschichte zu tun bekommen. Der Klappentext hatte mich zwar etwas darauf vorbereitet, dass diese auch ernster ist, allerdings hatte ich angenommen, dass das Buch mehr von der Liebe zwischen Grace und Eva handeln würde.

Dieser Punkt ist zwar ein sehr wichtiger in der Geschichte, allerdings liegt das Augenmerk auf der schwierigen und äußerst problematischen Mutter-Tochter-Beziehung von Grace und Maggie. Das Buch war bei weitem tiefgründiger und auch ernster, als ich erwartet hätte. Was mich aber überhaupt nicht gestört hat, ganz im Gegenteil. Obwohl ich keine Geschichte bekommen habe, die mich zum Lachen gebracht hat und die sich leicht weglesen lässt, bin ich hellauf begeistert von diesem Buch und kann es absolut empfehlen!

Besonders ans Herz legen kann ich „Eine Handvoll Lila“ denjenigen, die gerne sehr bewegende und tiefgründige Geschichten lesen, die nicht allzu viel Handlung enthalten und eher etwas ruhiger sind. So ein Buch ist Ashley Herring Blakes neuer Jugendroman. Mich hat das Buch stellenweise sehr erschüttert und zugleich auch zutiefst berührt. Es liest sich, anders als ich zuerst angenommen hatte, auf keinen Fall mal so locker-leicht weg. Ich habe es zwar es sehr zügig durchgelesen, allerdings hat mich die Geschichte längst noch nicht losgelassen, sondern beschäftigt mich noch sehr.

Unsere Protagonistin ist die 17-jährige Grace. Ihr Vater ist, als sie noch sehr klein war, verstorben und anders als sie, die kaum noch Erinnerungen an ihn hat, hat ihre Mutter den Tod ihres Ehemannes bis heute nicht verarbeiten können. Die ganzen Jahre über hat sie Trost in Männern und Alkohol gesucht, hat sich immer neue Freunde angelacht, ist mit ihrer Tochter zu diesen gezogen, nur um kurz darauf wieder die Zelte abzubrechen und eine neue Bleibe aufzusuchen. Was sie ihrer Tochter damit antut, ist sich Maggie gar nicht bewusst.
Ich muss gestehen, dass ich Maggie manchmal richtig gehasst habe. Mir zwar war bewusst, dass sie psychisch sehr labil ist, dennoch konnte ich ihr Handeln und ihr Verhalten gegenüber ihrer Tochter einfach nicht nachvollziehen. Obwohl Maggie erwachsen ist, ist sie furchtbar naiv und trifft immer nur falsche Entscheidungen. Eigentlich ist eher sie die Tochter und Grace die Mutter, denn Grace ist die Vernünftige der beiden und passt auf Maggie auf. Es sollte eigentlich umgekehrt sein und genau darin liegt auch das Problem in ihrer Beziehung.

Ich habe großes Mitleid mit Grace verspürt. Sie hat eigene Ziele und Wünsche, die sie sich aber nicht zu verwirklichen traut, da sie ihre Mutter nicht verlassen will. Oder es nicht kann. Grace weiß nämlich ganz genau, was passieren würde, wenn Maggie auf sich alleine gestellt wäre.

Ich habe Grace sehr für ihre Stärke bewundert. Und auch dafür, dass sie stets für ihre Mutter da ist, obwohl diese ihr so ihre Zukunft verbaut und ihr kein behütetes und glückliches Leben ermöglicht, wie man es sich von seiner Mutter eigentlich wünscht.
Mit Grace ist der Autorin eine ganz wundervolle Protagonistin gelungen, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe.
Auch die vielen Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen. Ganz besonders Luca, Graces allerbester Freund, der so etwas wie ein Bruder für sie ist. Er gibt Grace Halt, muntert sie auf, unterstützt sie in ihren Plänen.
Auch Lucas Mutter Emmy ist ein toller Charakter. Sie ist vermutlich mehr eine Mutter für Grace als Maggie und behandelt Grace auch stets wie ihre eigene Tochter. Was Maggie allerdings ziemlich gegen den Strich geht. Dies ist auch der Grund, weswegen sie und Emmy keine Freundinnen mehr sind. Denn das waren sie früher.

Neben Emmy und Luca lernt Grace auch jemanden Neues kennen, jemanden, bei dem sie sich geborgen und geliebt fühlt. Dieser Jemand ist Eva. Eva mochte ich ebenfalls sofort richtig gerne. Sie ist zwar leicht verrückt, löffelt zum Beispiel liebend gerne Erdnussbutter aus dem Glas oder steigt nachts gerne auf Leuchttürme – aber gerade diese Verrücktheiten haben sie in meinen Augen nur noch sympathischer und liebenswerter gemacht.
Grace und Eva mögen sich vom ersten Moment an und ganz langsam entwickelt sich eine zarte Liebe zwischen den beiden. Die Beschreibungen ihrer Berührungen, ihrer Blicke und Gespräche ist unglaublich schön und gefühlvoll und hat mich zutiefst berührt. Es wird so deutlich, wie gut Eva Grace tut, daher war meine Wut auf Maggies egoistisches Verhalten auch immens groß.

Ich habe herrliche Lesestunden mit dem Buch verbracht. Mir hat es richtig gut gefallen und in meinen Augen ist es auch perfekt, angefangen von diesem großartigen Cover bis zu dieser gefühlvollen und wunderschönen Geschichte.

Fazit: Ein sehr tiefgründiger und zutiefst bewegender Roman, der einen nachdenklich stimmt und emotional sehr berührt. „Eine Handvoll Lila“ erzählt die Geschichte einer äußerst schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung auf eine sehr gefühlvolle und zugleich schockierende Weise. Neben dieser ernsten Thematik enthält das Buch auch eine ganz besondere Liebesgeschichte, die sehr liebevoll und wunderschön beschrieben wird. Mir hat das Buch ein wundervolles Leseerlebnis beschert und ich kann es jedem sehr ans Herz legen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.02.2018

Eine ganz wundervolle Fortsetzung und zugleich ein perfekter Reihenabschluss!

Verliere mich. Nicht.
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Dem Erscheinungsdatum von diesem Buch habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Im vergangenen Jahr hatte ich „Berühre mich. Nicht.“ von Laura Kneidl gelesen und ich war so hellauf begeistert von dem ...

Dem Erscheinungsdatum von diesem Buch habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Im vergangenen Jahr hatte ich „Berühre mich. Nicht.“ von Laura Kneidl gelesen und ich war so hellauf begeistert von dem Buch, dass es sogar eines meiner Jahreshighlights 2017 wurde. Nun, endlich, durfte ich die von mir so heiß ersehnte Fortsetzung lesen. Dank einer Leserunde von der Lesejury bekam ich das Manuskript sogar schon ein paar Tage vor dem Erscheinen zugeschickt. Ganz gespannt habe ich sogleich mit dem Lesen begonnen.

Mit Luca war Sage so glücklich wie noch nie in ihrem Leben. Doch obwohl sie ihn über alles liebt, hat sie ihn von sich gestoßen. Grund dafür ist ihre Vergangenheit, die sie mal wieder eingeholt hat. Um ihre kleine Schwester zu schützen, trennt sie sich von ihrer großen Liebe Luca. Doch ihn zu vergessen, das gelingt ihr nicht. So sehr sie es auch versucht, Luca bleibt stets ein Teil ihrer Gedanken und mit jedem weiteren Tag ohne ihn, wird ihr Schmerz nur noch größer. Auch Luca kann und mag Sage nicht vergessen. Er kämpft für sie, bittet sie, zu ihm zurückzukehren. Doch Sage hat Angst. Es steht einfach zu viel zwischen den beiden. Sie konnte sich Luca bisher nicht anvertrauen und wie sollen sie eine gemeinsame Zukunft haben, wenn es ihr nicht gelingt, ehrlich zu ihm zu sein?

Nach diesem mega fiesen Cliffhanger am Ende des ersten Bandes, konnte ich es wirklich kaum noch abwarten, endlich zu erfahren, wie es mit Sage und Luca weitergeht.
Die Fortsetzung schließt dann auch ziemlich direkt an den Vorläufer an, ich rate hier daher dringend, mit dem ersten Band zu beginnen.

Wie schon „Berühre mich. Nicht“ so hat mich auch dieses Buch von den ersten Seiten an in seinen Bann gezogen und mich die Seiten quasi inhalieren lassen. Allerdings habe ich das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und da es bei dieser insgesamt drei Leseabschnitte gab und diese immer erst nach jeder weiteren neuen Woche freigeschaltet wurden, habe ich „Verliere mich. Nicht.“ etappenweise genießen müssen. Was mir echt verdammt schwer gefallen ist. Den ersten Band hatte ich in nur zwei Tagen durchgesuchtet und hätte ich mit zweiten Teil nicht an der Leserunde teilgenommen, hätte ich ganz bestimmt auch „Verliere mich. Nicht.“ in Rekordzeit verschlungen.

Laura Kneidl versteht sich einfach wunderbar darin, den Leser mit ihren Geschichten zu fesseln und sie zum Weiterlesen zu zwingen. Dies liegt nicht nur an ihrem wunderbar flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil – bei der „Berühre mich. Nicht.“-Reihe ist es auch diese besondere Geschichte von Sage und Luca, die einen vom ersten Moment an fasziniert.

Mir hat der zweite Band wirklich richtig gut gefallen, allerdings ist er in meinen Augen etwas schwächer als der erste. Dies aber wirklich nur minimal. Vielleicht liegt es daran, dass ich nach dem großartigen Reihenauftakt sehr große Erwartungen an den zweiten Band hatte und gehofft habe, dass mich dieser genauso flasht wie sein Vorläufer.

Diesen Flash habe ich zwar nicht bekommen, aber dafür habe ich dieses besondere „Nach-Hause-kommen“-Gefühl verspürt, was ja eigentlich genauso toll und schön ist.

Wie gebannt habe ich verfolgt, wie Sage sich ganz alleine und mit nur sehr wenig Geld versucht durchzuschlagen. Sie wohnt am Anfang des Buches in einem Motelzimmer, sucht aber händeringend nach einer WG. Wie Sage, so wurde auch ich immer verzweifelter, als es nur Absagen regnete und sich einfach keine passende WG finden lassen wollte.

Auch habe ich Sage Zerrissenheit und Trauer gespürt. Sie liebt Luca nach wie vor, doch um ihre kleine Schwester Nora zu schützen, hat sie ihn verlassen. Dies bereut sie aber mit der Zeit immer mehr.
Ich habe beim Lesen immerzu gehofft, dass Sage und Luca endlich wieder zusammen kommen. Noch größer wurde dieser Wunsch in mir, als deutlich wurde, wie stark auch die Gefühle von Luca noch für Sage sind, und das, obwohl sie ihn so plötzlich und schmerzhaft verlassen hat.

Die Liebesgeschichte von Luca und Sage steht in diesem Buch ganz klar im Vordergrund. Daher kam mir für meinen Geschmack ein bisschen Sage selbst und ihre Angststörung zu kurz. Sage entwickelt sich wirklich prima, sie wird selbstbewusster, geht sogar zu einer Gruppentherapie, allerdings hätte ich mir zu ihren Ängsten, die ihren Alltag ja nach wie vor sehr bestimmen, ein paar mehr Beschreibungen gewünscht.

Dieser Kritikpunkt konnte mich aber nicht in soweit stören, als dass ich dem Buch einen Stern abziehen würde. Auch der Punkt, dass mir zum Ende hin die Nebencharaktere zu kurz kamen, habe ich zwar etwas schade, aber letztendlich nicht wirklich schlimm gefunden. Das Augenmerk dieses Buch liegt eben auf Sage und Luca. Es ist schließlich ihre Geschichte, die in dieser Reihe erzählt wird.
Und das wird sie auch richtig schön und sehr gefühlvoll. Immer, wenn Sage und Luca aufeinander trafen, hat man es zwischen den beiden knistern gespürt.
Beide machen eine tolle Entwicklung in dem Buch durch. In erster Linie Sage, die immer besser mit ihrer Angststörung klarkommt und immer offener damit umzugehen lernt. Aber auch Luca verändert sich sehr positiv. Die Veränderungen der beiden machen nur zu deutlich, dass sie einander gut tun und einfach zusammen gehören.

Das Ende des Buches konnte mich richtig fesseln. Es kam für mich ein wenig überraschend, dies aber nicht im negativen Sinne. Das Ende war für mich sehr stimmig und schließt diese Reihe in meinen Augen auch perfekt ab. Wirklich schade, dass diese nun vorbei ist. Ich hätte wirklich nichts dagegen gehabt, mehr von Sage und Luca zu lesen.

Fazit: Wunderschön! Nach „Berühre mich. Nicht.“ ist Laura Kneidl eine erstklassige Fortsetzung gelungen, die ich zwar im Vergleich zum ersten Band als ein klein wenig schwächer empfunden habe, die mir aber trotzdem unglaublich gut gefallen hat und definitiv ein Monatshighlight für mich ist. Die Geschichte von Sage und Luca ist wunderbar gefühlvoll und emotional und mit diesem Band wird sie meiner Meinung nach auch perfekt abgeschlossen. Ich habe großartige Lesestunden mit dem Buch verbracht und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

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