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Veröffentlicht am 18.10.2017

Ein fantasievolles und wunderbar weihnachtliches Hörerlebnis für die ganze Familie!

Das Mädchen, das Weihnachten rettete
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Letztes Jahr hatte ich mir das Hörbuch „Ein Junge namens Weihnacht“ angehört, von welchem ich ganz begeistert gewesen war. Nicht nur, dass dieses so grandios von meinem Lieblingssprecher Rufus Beck vorgelesen ...

Letztes Jahr hatte ich mir das Hörbuch „Ein Junge namens Weihnacht“ angehört, von welchem ich ganz begeistert gewesen war. Nicht nur, dass dieses so grandios von meinem Lieblingssprecher Rufus Beck vorgelesen wird, auch die wunderschöne Geschichte hatte mir richtig gut gefallen. Meine Freude war daher sehr groß, als ich entdeckte, dass es nun eine Fortsetzung zu diesem tollen Weihnachtsbuch gibt.

Das Leben der achtjährigen Amelia ist alles andere als schön. Da ihre Mutter schwer krank ist und nicht mehr arbeiten kann, muss das kleine Mädchen ihre Arbeit als Kaminkehrer übernehmen. Keine leichte Aufgabe und angenehm schon gar nicht. Amelia hofft inständig, dass ihr der Weihnachtsmann helfen kann. Sie schreibt ihm einen Wunschzettel, in dem sie ihm ihre sehnlichsten Wünsche auflistet. Doch der Weihnachtsmann ist gerade schwer beschäftigt. Und das hat leider alles andere als gute Gründe: Das Wichtelreich wird von finsteren Trollen bedroht, Rentiere fallen plötzlich vom Himmel und der Weihnachtszauber verliert mehr und mehr an Kraft. Wenn sich nicht schleunigst etwas ändert, droht das Weihnachtsfest dieses Jahr auszufallen! Noch rechtzeitig findet der Weihnachtsmann heraus, dass die kleine Amelia kein gewöhnliches Mädchen ist. Nur mit ihrer Hilfe kann Weihnachten dieses Jahr gerettet werden.

Auch die Fortsetzung von Matt Haigs ersten wundervollem Weihnachtsroman hat mir richtig gut gefallen! Obwohl es bis Weihnachten noch ein bisschen hin ist, konnte mich diese warmherzige Geschichte schon jetzt im Oktober ein wenig in Weihnachtsstimmung versetzen. Empfehlenswert wäre es hier natürlich, das Hörbuch erst in der Adventszeit zu hören, aber auch im Herbst macht es großen Spaß, diesem spannenden und herzerwärmenden Fantasy-Weihnachtsabenteuer zu lauschen.

Man muss den ersten Band auch nicht kennen, um der Handlung hier folgen zu können. Die Fortsetzung baut zwar schon auf den ersten Teil auf, aber da es sich um ein eigenständiges Abenteuer handelt, kann man dieses sehr gut unabhängig zum ersten Band hören oder lesen.

Im ersten Band erfahren wir ja, wie der Junge Nikolas zum Weihnachtsmann wurde. Im diesem Band trägt Nikolas nun schon etwas länger seinen neuen Berufsnamen und sorgt jedes Jahr dafür, dass alle Kinder auf der Erde ihre Geschenke rechtzeitig an Heiligabend erhalten.
Dieses Jahr allerdings herrscht Aufruhr im Wichtelreich. Fiese Trolle stören die Weihnachtsvorbereitungen und auch der immer schwächer werdende Weihnachtszauber gibt Grund zur Sorge. Nikolas muss sich wirklich schleunigst etwas einfallen lassen, wenn das Fest der Liebe dieses Jahr nicht ins Wasser fallen soll.

Doch zum Glück gibt es ja die kleine Amelia. Diese lernen wir bereits ganz am Anfang der Geschichte kennen. Ihr Brief an den Weihnachtsmann ist wirklich rührend und auch die Beschreibungen ihres traurigen Lebens geht einem sehr zu Herzen. Trotz ihrer zarten acht Jahre muss sich Amelia um ihre kranke Mutter kümmern und deren Arbeit als Kaminkehrer übernehmen. Ich habe das Mädchen ja sofort fest in mein Herz geschlossen und hatte aufgrund ihres so harten Lebens sehr großes Mitleid mit ihr.

Wie also schon „Ein Junge namens Weihnacht“ so ist auch diese Geschichte stellenweise recht traurig. Allerdings wird vieles auch sehr überzogen und humorvoll dargestellt, sodass das Hörbuch nicht zu ernst wird.
Ich finde, dass dem Autor die Mischung aus Gefühl, Ernst, Spannung und Humor wunderbar gelungen ist. Er hat erneut eine sehr fantasievolle und temporeiche Weihnachtsgeschichte geschrieben, welche an keiner Stelle langweilig wird und die einen mit ihren vielen witzigen Einfällen auch bestens unterhält.
So fand ich ja die Trolle sehr unterhaltsam. Diese sind zwar schon recht gemein, da sie aber auch nicht die Hellsten sind, haben sie bei mir für den ein oder anderen Schmunzler gesorgt. Auch der Besuch des Weihnachtsmannes bei der Königin ist sehr unterhaltsam.

Vorgelesen wird dieser tolle Hörspaß von Rufus Beck, einer der wohl besten Hörbuchsprecher überhaupt. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich mir schon Harry Potter mit ihm angehört habe. Gefühlte hundertmal. Daher ist mir seine angenehme Stimme auch nur zu gut bekannt. Ich staune ja immer wieder aufs Neue, wie großartig Rufus Beck seine Stimme verstellen kann. Auch hier verleiht er jeder Figur ihre eigene Stimme und betont alles genau richtig.

Das einzige, was ich ein bisschen vermisst habe, ist ein wenig Musik zwischendurch. So ein paar weihnachtliche Klänge hätte ich ganz schön gefunden, um die Weihnachtsatmosphäre perfekt zu machen.
Aber auch ohne Musik spürt man beim Zuhören diesen ganz besonderen Weihnachtszauber. Hätte ich das Hörbuch im Dezember gehört, so hätte ich diesen wohl noch stärker gespürt.
Ich kann „Das Mädchen, das Weihnachten rettete“ absolut empfehlen! Das Buch ist bestimmt auch klasse, da es in diesem viele tolle Illustrationen gibt. Ich kenne ja bisher nur das Hörbuch, welches mir super gut gefallen hat und ich denke, dass ich mir auch noch das Buch kaufen werde. Auch beim ersten Band besitze ich beides, Buch und Hörbuch.

Fazit: „Das Mädchen, das Weihnachten rettete“ ist ein Hörbuch für die ganze Familie und für die Weihnachtszeit sehr zu empfehlen. Die Geschichte ist wunderbar weihnachtlich, sehr spannend und herrlich humorvoll. Matt Haig ist erneut eine warmherzige und sehr fantasievolle Weihnachtsgeschichte gelungen, welche grandios von Rufus Beck vorgelesen wird. Ich habe die Fortsetzung auch als weniger schaurig als den ersten Band empfunden, daher kann ich auch Kindern diesen schönen Hörspaß sehr ans Herz legen. Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Zuhören und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 16.10.2017

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte - modern und ungeschminkt!

Viel näher als zu nah
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Hier hatte mich der Verlag auf das Buch aufmerksam gemacht. Das Cover hatte mich auf den ersten Blick nicht so angesprochen, als ich mir dann aber den Klappentext und die Leseprobe durchgelesen hatte, ...

Hier hatte mich der Verlag auf das Buch aufmerksam gemacht. Das Cover hatte mich auf den ersten Blick nicht so angesprochen, als ich mir dann aber den Klappentext und die Leseprobe durchgelesen hatte, bin ich richtig neugierig auf das Buch geworden. Eine Liebesgeschichte, erzählt aus zwei Perspektiven, das hat sich sehr interessant angehört. Da mir der Schreibstil in der Leseprobe auf Anhieb richtig gut gefiel, wollte ich Angela Kirchners zweite Werk unbedingt lesen!

Fey und Lucas begegnen sich das erste Mal auf einer Party. Mit ihren pinken Haaren ist sie Lucas sofort aufgefallen. Er ist ganz fasziniert von diesem Mädchen und spricht sie an. Die beiden verstehen sich auf Anhieb richtig gut. Dies soll sich aber ändern, denn noch in derselben Nacht kommt es zu einem schlimmen Unfall. Lucas und sein Freund verlassen die Party gemeinsam und liefern sich auf dem Heimweg ein rasantes Rennen auf ihren Motorrädern. Hätte Lucas seinen Freund doch nur nicht dazu herausgefordert. Dann wäre es nie zu diesem furchtbaren Zusammenprall mit dem kleinen Fiat gekommen, in welchem sich zwei junge Mädchen befanden. Und zwar nicht irgendwelche Mädchen. Bei diesen handelt es sich um Fey und ihre Freundin Jennifer. Lucas und Fey sind mit Verletzungen davongekommen, Jennifer aber musste ins künstliche Koma versetzt werden. Erst als sich Lucas und Fey kurz nach dem Unfall wieder begegnen, erfährt Fey, wer an dem Unfall Schuld war. Sie möchte Lucas dafür hassen, nur fällt ihr das erstaunlich schwer. Immer wieder kreuzen sich nun ihre Wege. Und obwohl sich beide dagegen wehren, können sie es dennoch nicht verhindern, dass sie sich voneinander angezogen fühlen.

Ich war ja von der Aufmachung des Buches ganz erstaunt. Von den Bildern im Internet hatte ich damit gar nicht gerechnet. Der Einband ist Kartonartig, aber natürlich sehr fest und stabil. Es ist auf jeden Fall mal etwas ganz Anderes und Außergewöhnliches. Was mir ja richtig gut gefallen hat, ist der wunderschöne Titel und die Blumen. Deren lila Farbe schimmert richtig toll, wenn man das Buch ins Licht hält.
Obwohl das Buch äußerlich schon sehr besonders aussieht, muss ich gestehen, dass mir die Einbandgestaltung nicht so wirklich gut gefallen hat. Da ist mir ein ganz normaler Einband doch etwas lieber.

Auch muss ich leider sagen, dass mich das Buch nicht so richtig begeistern konnte. Der Schreibstil ist toll, den muss ich wirklich loben. Angela Kirchner schreibt wunderbar flüssig und herrlich leicht. Lesen lässt sich das Buch wirklich schön und sehr angenehm.
Die Handlung aber konnte mich nicht wirklich packen. Dass nicht allzu viel passieren kann, kann man sich ja schon denken, schließlich hat das Buch ja nur gute 250 Seiten. Aber auch auf denen passiert ziemlich wenig. Zumindest habe ich es so empfunden.

Für mich war einfach viel zu wenig Spannung vorhanden. Ich habe das Buch dank des tollen Schreibstils dann doch sehr schnell durchgelesen, nur hielt sich mein Lesespaß dennoch etwas in Grenzen.

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Charaktere. Nicht nur die beiden Protagonisten Lucas und Fey waren mir sofort sehr sympathisch, auch die Nebencharaktere wie zum Beispiel Lucas‘ Freund Ben wurden sehr gut und authentisch von der Autorin ausgearbeitet.

Auch die Handlung ist sehr realistisch und lebensecht. Und auch recht ernst, schließlich geht es hier darum, mit einem schlimmen Unfall klarzukommen und sich einander verzeihen zu können. Die Entwicklung von Lucas und Fey wird sehr gefühlvoll und authentisch von der Autorin beschrieben. Besonders gut gefallen haben mir die wechselnden Perspektivwechsel, sodass man sowohl Lucas als auch Fey näher kennenlernt und man von beiden deren Gefühls- und Gedankenwelt erfährt.

Hier hätte ich mir gewünscht, dass wir die Geschichte auch etwas mehr aus der Sicht von Fey erfahren. Den größeren Anteil übernimmt schon Lucas. Dieser ist mir zwar von den beiden deutlich sympathischer, dennoch hätte ich ein etwas ausgeglicheneres Verhältnis schöner gefunden.

Mir fällt es erstaunlich schwer, dieses Buch zu bewerten. Die Idee finde ich super, auch die Charaktere gefallen mir sehr und der Schreibstil ist echt klasse. Gefühl ist auch sehr viel vorhanden. Dennoch hat mir einfach etwas gefehlt. Meiner Meinung nach hätte man mehr aus der Idee machen können. Ein paar mehr überraschende Wendungen, sodass etwas mehr Spannung vorhanden ist und man auch mehr das Gefühl hat, dass auch wirklich etwas passiert ist, hätten der Handlung schon gut getan.

Eine Kleinigkeit, die mich auch etwas beim Lesen gestört hat, waren die Benennungen von Lucas‘ Eltern. So ist dieser da ständig hin und her gesprungen. Nennt er sie in einem Satz noch Mum und Dad, so spricht er sie im nächsten plötzlich mit ihren Vornamen an. Das hatte mich beim Lesen immer etwas irritiert. Da hätte ich es besser gefunden, wenn die Autorin sich für eine Variante entschieden hätte.

Für zwischendurch ist das Buch sehr nett. Hellauf begeistert bin ich nun nicht davon, aber gut gefallen hat es mir dennoch. Empfehlen kann ich es auf jeden Fall. Wenn man gerne gefühlvolle Liebesgeschichten liest und sich nicht daran stört, dass wenig Spannung vorhanden ist, dann wird einem „Viel näher als zu nah“ bestimmt sehr gut gefallen.
Laut dem Klappentext handelt es sich hier um eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Dem stimme ich vollkommen zu. Ungewöhnlich ist diese wirklich und auch mal etwas anderes. Nur wie oben bereits erwähnt hätte man in meinen Augen aus dieser tollen Idee mehr machen können.

Fazit: Sehr gefühlvoll und authentisch. Die Liebesgeschichte von Lucas und Fey ist ungewöhnlich und mal etwas Anderes. Allerdings konnte mich diese dennoch nicht so wirklich packen. Mir war zu wenig Spannung und Handlung enthalten. Da sich das Buch aber dank des großartigen Schreibstils sehr leicht und angenehm lesen lässt und auch die Charaktere sehr sympathisch sind, hat mir der neue Jugendroman von Angela Kirchner letztendlich doch recht gut gefallen. Für zwischendurch ist es eine sehr nette Lektüre. Von mir erhält „Viel näher als zu nah“ 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Ein melancholischer Jugendroman, welcher nett für zwischendurch ist

Schwebezustand
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Hier ist mal wieder so ein Buch, bei welchem mir das Cover sofort sehr gut gefallen hat, obwohl auf diesem richtige Menschen abgebildet sind. Das habe ich ja sonst eigentlich nicht so gerne, aber bei diesem ...

Hier ist mal wieder so ein Buch, bei welchem mir das Cover sofort sehr gut gefallen hat, obwohl auf diesem richtige Menschen abgebildet sind. Das habe ich ja sonst eigentlich nicht so gerne, aber bei diesem Buch hatten mich Cover und Klappentext recht schnell sehr neugierig auf Andreas Jungwirths neuen Jugendroman gemacht.

Sophie ist mit ihrem Leben gerade alles andere als zufrieden. Ihr Vater lässt sich kaum noch blicken und ihre beste Freundin Vanessa hat nur noch wenig Zeit für sie, da sie seit kurzem einen festen Freund hat. Dann aber lernt Sophie auf einer Party den 19-jährigen Moritz kennen. Die 14-järhige ist sofort ganz fasziniert von diesem coolen Jungen, der so viel erwachsener wirkt als die anderen Jungs, denen sie bisher begegnet ist. Mit Moritz ist es so schön leicht, alle Probleme und Sorgen zu vergessen und sich endlich wieder frei und unbeschwert zu fühlen. Doch als Sophie wirklich Beistand benötigt, ist es nicht Moritz, der für sie da ist, sondern Paul. Dieser beobachtet Sophie schon etwas länger. Auch sein Leben ist gerade alles andere leicht. Er kennt sich also aus damit, wenn alles in der Schwebe ist…

Das Buch beginnt ohne große Einleitung, was mir richtig gut gefallen hat. Man ist gleich mittendrin im Geschehen und lernt Sophie und ihre beiden Freundinnen Susa und Vanessa kennen. Sophie, die Protagonistin, war mir auf Anhieb sympathisch. Im Verlaufe des Buches konnte ich zwar so einige ihrer Handlungen nicht wirklich nachvollziehen und ich habe sie auch öfters als ziemlich naiv empfunden – dennoch ist sie ein sehr angenehmer Charakter und ich konnte mich auch oft gut in sie hineinversetzen.

Ihre beiden Freundinnen dagegen konnte ich nicht leiden. Ganz besonders Vanessa, die sehr egoistisch und oberflächlich ist.

Richtig gefallen haben mir eigentlich nur zwei Charaktere: Sophie und Paul. Paul lernen wir anfangs durch seine Tagebucheinträge kennen. Mir haben diese Einträge richtig gut gefallen. Sie haben etwas Spannung in die doch sehr ruhige Geschichte gebracht.
Paul ist ein richtig netter Junge, der mir nur noch sympathischer wurde, als wir auch außerhalb seines Tagebuchs etwas über ihn erfahren haben.

Moritz dagegen, welchen Sophie auf einer Party kennenlernt und von dem sie sofort ganz fasziniert ist, hat mich das ganze Buch über sehr verwirrt und warm geworden bin ich mit ihm auch überhaupt nicht. Ganz besonders am Ende hat er auf mich einen total gestörten Eindruck gemacht. Allerdings hat sein Verhalten die Handlung auch sehr gut vorangetrieben, da man als Leser unbedingt wissen wollte, warum er sich so sonderbar verhält.

Der Schreibstil von Andreas Jungwirth hat mir sehr gut gefallen. Er ist jugendlich, flüssig und liest sich sehr angenehm. Geschrieben ist das Buch aus der dritten Perspektive, was ich ein wenig schade fand. Den Ich-Erzähler hätte ich hier schöner gefunden, da es einem so vielleicht leichter gefallen wäre, manche von Sophies Handlungen besser nachvollziehen zu können. Zumindest mir ist das nicht immer gelungen. Dies kann aber auch daran liegen, dass ich keine 14 mehr bin. Obwohl das auch seltsam wäre, da ich wirklich so gut wie nur Kinder- und Jugendbücher lese und sonst eigentlich nie Probleme damit habe, mich in jüngere Charaktere hineinzuversetzen.

Komplett überzeugen konnte mich das Buch leider nicht. Eingeteilt ist es in drei Teile und die ersten beiden haben mir auch noch sehr gut gefallen. Der letzte Teil allerdings konnte mich nicht so begeistern. Auch das Ende fand ich enttäuschend, da es mir zu offen war und einige Dinge ungeklärt blieben.

„Schwebezustand“ ist in meinen Augen eindeutig ein Buch für Jugendliche. Erwachsenen würde ich es nicht so unbedingt empfehlen, hier kann ich mir vorstellen, dass eher Jungen und Mädchen ab 12 Jahren Spaß beim Lesen haben werden.

Fazit: Ein recht ernster und melancholischer Jugendroman, welcher nett für zwischendurch ist. Mich konnte das neue Jugendbuch von Andreas Jungwirth nicht komplett überzeugen, da mir nicht alle Charaktere gefallen haben und ich auch die Handlung stellenweise etwas verwirrend fand. Der Schreibstil aber ist wirklich gut und ich habe das Buch auch relativ schnell durchgelesen. Da ich so ein paar Kritikpunkte an das Buch habe, erhält es von mir 3,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 12.10.2017

Für alle Eva Ibbotson-Fans ein absolutes Muss!

Die streng geheime Geisterschule
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Ich bin schon seit Ewigkeiten ein riesengroßer Fan von Eva Ibbotsons Kinderbüchern! Als sie vor einigen Jahren gestorben ist, war ich ja schon ziemlich traurig, dass es nun keine weiteren Bücher mehr von ...

Ich bin schon seit Ewigkeiten ein riesengroßer Fan von Eva Ibbotsons Kinderbüchern! Als sie vor einigen Jahren gestorben ist, war ich ja schon ziemlich traurig, dass es nun keine weiteren Bücher mehr von ihr geben wird. Daher war meine Vorfreude mehr als groß, als ich entdeckt hatte, dass nun ihr ältester Sohn ein Kinderbuch geschrieben hat - nach einer Idee von Eva Ibbotson! Mich hat hier sofort alles angesprochen und so habe ich mich schon sehr auf „Die streng geheime Geisterschule“ gefreut!

Die drei Großhexen Fredegonda, Goneril und Drusilla stören sich schon länger daran, dass die Geister von heute einfach nicht mehr richtig gruselig sind. So kann das nicht weitergehen! Daher beschließen die drei Hexen kurzerhand, eine Geisterschule zu eröffnen. In dieser wollen sie die Geister in der hohen Kunst des Spukens unterrichten, sodass die Menschen wieder, wie in den guten alten Zeiten, vor Angst und Schrecken erzittern, wenn die Geister ihr Unwesen treiben. Leider stellt sich dieses Vorhaben dann doch als schwieriger heraus, als von den Großhexen angenommen. Viele Geister bemühen sich zwar, richtig gruselig zu sein, nur fürchten sie sich selbst sehr schnell und gruseln sich mehr als ihre Spukopfer. Durch den kleinen Geisterjungen Percy aber machen die Geister von der Geisterschule die Bekanntschaft der beiden Kinder Daniel und Charlotte. Diese sind gerade mehr als unglücklich, da sie wegen eines großen Bauprojektes ihre Häuser räumen sollen. Die Bewohner, die davon betroffen sind, lassen sich aber nicht so einfach vertreiben und wollen den Bau verhindern. Ein kleiner Gespensterspuk kommt da doch gerade recht!

Mir hat das erste Buch von Toby Ibbotson richtig gut gefallen! Vorne im Buch erfährt man, dass er viele Buchideen gemeinsam mit seiner Mutter entwickelt hatte, wobei diese dann immer nur Eva Ibbotson zu Papier gebracht hat. Nach ihrem Tod aber hat nun ihr Sohn ein Buchprojekt ausgearbeitet und ich muss sagen, dass er eindeutig das Schreibtalent seiner Mutter geerbt hat!

Die Atmosphäre in dem Buch ist genau so, wie ich es aus Eva Ibbotsons Büchern gewohnt bin. Schauplatz ist wie immer England, welches bekannt ist für seine vielen alten Burgen und großen Anwesen.
Wie das Setting, so haben mich auch die Charaktere hier sofort an andere Werke von Eva Ibbotson erinnert. Hexen, Gespenster, fiese Erwachsene, mutige Kinder – auf solche Figuren trifft man immer wieder in den Büchern der berühmten Kinderbuchautorin.

So also auch hier. Das Buch beginnt mit den drei Großhexen, die sich sehr darüber ärgern, dass die Geister von heute kaum noch gruselig sind und den Menschen gar keine richtige Angst mehr machen können. Sie beschließen daher, eine Geisterschule zu eröffnen. Nach längerem Suchen haben sie auch den perfekten Ort dafür gefunden: Ein altes, burgähnliches Anwesen, welches schon länger unbewohnt ist.
Recht schnell haben die Großhexen ihre ersten Schüler und können mit dem Unterricht beginnen.

Der Anfang des Buches beginnt recht ruhig. Stellenweise habe ich die ersten Seiten auch als etwas langweilig empfunden, was sich aber sehr schnell wieder gelegt hat. Spätestens nachdem die beiden Kinder Daniel und Charlotte auf die Geister und die Großhexen treffen, wird es spannend und abenteuerlich. Auch eine Prise Grusel ist selbstverständlich mit dabei, wie es in dem Klappentext auch angekündigt wird.
Die Geister von heute mögen das Spuken zwar verlernt haben, aber in der Not wird auch jedes noch so harmlose Gespenst zu einer wahrlich schaurigen Erscheinung. Ich habe beim Lesen ja richtig mitgefiebert und so gehofft, dass das große Bauprojekt verhindert werden kann.

Dank der Geister scheinen die Chancen auch recht gut zu stehen. Über deren Spukeinfälle habe ich mich sehr amüsiert. Das Buch ist stellenweise wirklich sehr humorvoll und auch äußerst schräg. Besonders die Tante von Daniel, Tante Joyce, wird herrlich überzogen dargestellt und obwohl sie eine ziemlich unangenehme Frau ist, habe ich ihre Rolle in dem Buch sehr gemocht.

Die Charaktere sind hier allesamt wirklich hervorragend gelungen. Daniel und Charlotte sind zwei ganz liebe Kinder, die mir sofort super sympathisch waren und die ich für ihre tolle Freundschaft sehr bewundert habe.
Auch die Geister und die drei Großhexen sind klasse. Besonders den kleinen Geisterjungen Percy habe ich sofort fest in mein Herz geschlossen.

Für Kinder ab 8 Jahren, die gerne Gespenster- und Abenteuergeschichten lesen, ist dieses Buch sehr zu empfehlen! Die Schrift ist recht groß, die Kapitel haben eine angemessene Länge und der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig. Ich habe das Buch trotz seiner fast 350 Seiten rasend schnell durchgelesen und hatte dabei jede Menge Spaß.

Sehr gut gefallen hat mir hier auch, dass das Buch die Werte Freundschaft und Zusammenhalt sehr schön vermittelt und auch, dass man für seine Ziele kämpfen und nicht sofort wieder aufgeben sollte. Das macht ein gutes Kinderbuch ja immer für mich aus: Es sollte nicht nur einen großartigen Lesespaß liefern, sondern auch eine wichtige Botschaft enthalten.

Für Eva Ibbotson-Fans ist dieses Buch auf jeden Fall ein absolutes Muss! Auch Erwachsenen kann ich „Die streng geheime Geisterschule“ sehr ans Herz legen. Diese humorvolle und spannende Geschichte ist eindeutig nicht nur was für Kinder.
Ich hoffe sehr, dass es nicht nur bei diesem einen Kinderbuch von Toby Ibbotson bleiben wird und wir noch einige weitere so tolle Bücher von ihm zu lesen bekommen werden!

Fazit: Liebenswert, spannend und humorvoll! Toby Ibbotson beweist mit seinem ersten Kinderbuch, dass er das Können seiner Mutter geerbt hat und ihr ein würdiger Nachfolger ist. Mich konnte diese leicht gruselige und abenteuerliche Geistergeschichte hellauf begeistern und ich gebe dem Buch gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.10.2017

Nett für zwischendurch

Liebe, Schnee und andere Desaster
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Hier hatte mich das Cover sofort angesprochen. Eigentlich mag ich es ja gar nicht so gerne, wenn vorne auf dem Buch richtige Menschen abgebildet werden; hier aber hat es mir auf den ersten Blick richtig ...

Hier hatte mich das Cover sofort angesprochen. Eigentlich mag ich es ja gar nicht so gerne, wenn vorne auf dem Buch richtige Menschen abgebildet werden; hier aber hat es mir auf den ersten Blick richtig gut gefallen. Besonders schön finde ich ja die verschneite Bergkulisse im Hintergrund und die blassen Farben. Da auch der Klappentext sehr nett geklungen hat und ich romantische Teenieromane immer sehr gerne lese, war ich auf „Liebe, Schnee und andere Desaster“ schon sehr gespannt gewesen.

Juno ist eine Skeptikerin und fürchtet sich vor vielen Dingen. Daher führt sie sogar eine Liste, in welcher sie alle Punkte auflistet, die ihr Angst machen und die ein Risiko bedeuten. Von Klimawandel, Naturkatastrophen, schlechten Noten und Zombies ist alles mit dabei. Auch mit aufgeführt ist ein gemeinsamer Skiurlaub mit ihrer neuen Patchworkfamilie. Als es dann tatsächlich heißt, dass sie zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und dessen beiden achtjährigen Söhnen die Ferien in Österreich verbringen soll, ist Juno darüber alles andere als begeistert und schätzt ihre Überlebenschancen nicht sehr hoch ein. Ihre Meinung ändert sich aber recht schnell, als sie den jungen Skilehrer Boy kennenlernt. Anfangs versucht sie sich noch einzureden, dass er überhaupt nicht ihr Typ ist und sie ihn gar nicht leiden kann. Dann aber beginnt sie Boy doch sehr sympathisch finden und sie merkt recht schnell, dass sich verlieben ganz klar auf ihrer Risiko-Liste bisher gefehlt hat…

Das Buch beginnt mit Junos Risiko-Liste, welche sich sehr unterhaltsam lesen lässt. Die Idee hat mir sehr gut gefallen, da man so schon direkt am Anfang merkt, was für ein skeptischer und ängstlicher Typ die Protagonistin Juno ist.

Der Einstieg in das Buch fiel mir so recht leicht. Der Schreibstil ist locker und lässt sich sehr angenehm lesen. Auch habe ich die Schrift als relativ groß empfunden, sodass ich mit dem Lesen wirklich sehr flott vorangekommen bin. Auch die Kapitel waren zum Teil ziemlich kurz, sodass es öfter mal Seiten gegeben hat, die nur sehr wenig Text enthielten.

Diese Dinge haben auch hauptsächlich dazu beigetragen, dass ich das Buch so schnell durchgelesen habe. Die Story konnte mich leider nicht so packen. Das Buch ist ganz nett für zwischendurch, für mich war es aber auch nicht mehr.

Juno war mir leider nicht so sympathisch. Zum Ende hin schon etwas mehr als am Anfang, aber so richtig warm geworden bin ich mit ihr einfach nicht. Mir ging ihre Meinungsänderung bezüglich Boy und ihrer Risikoeinstellung etwas zu schnell. Vom Typ her haben Juno und ich schon so unsere Gemeinsamkeiten, auch wenn ich vieles nicht so pessimistisch sehe wie sie es tut. Aber auch ich bin eher ein ängstlicher Mensch, daher hatte ich angenommen, dass ich mich recht gut in Juno hineinversetzen könnte. Nur irgendwie ist mir das nicht so wirklich gelungen.

Auch bei Boy habe ich etwas gebraucht, bis ich ihn mochte, da haben Juno und ich also noch eine weitere Gemeinsamkeit. Nachdem aber die erste Hürde überwunden war, habe ich den attraktiven Skilehrer doch sehr gerne gemocht.

Auch Junos Familie und die Mitarbeiter in dem Hotel fand ich sehr nett. Besonders Junos achtjährige Stiefbrüder. Die beiden sind total niedlich und haben mich öfters sehr zum Schmunzeln gebracht.

Was mir auch noch sehr gut gefallen hat, war der Schauplatz. Das verschneite Österreich, die Alpen – ich liebe die Berge ja sehr, daher konnte mich vermutlich auch das Cover sofort ansprechen.

Die Story allerdings konnte mich nicht so überzeugen. Die Liebesgeschichte war so ganz okay, auch wenn ich mir mehr romantische Szenen gewünscht hätte. Juno und Boy zusammen waren recht süß, nur ging es mir, wie oben bereits erwähnt, bei Junos Meinungsänderung etwas zu schnell. Sie macht sich ständig Gedanken, wie gefährlich das Leben doch ist und handelt selten spontan. Daher habe ich es als ein wenig unrealistisch empfunden, dass sie für Boy, einen Jungen, den sie kaum kennt, etwas tut, was nach ihrer Lebenseinstellung eigentlich viel zu riskant ist. Ich fand es zwar toll, dass Juno im Verlaufe des Buches deutlich gelassener wird und nicht alles als ein Hochsicherheitsrisiko ansieht; dennoch kam mir dieser plötzlicher Umschwung etwas zu flott.

Fazit: Mir hat hier leider etwas gefehlt. Empfehlen kann ich das Buch denjenigen, die nicht zu viel Romantik brauchen und sich nicht an Klischees stören. Denn ein wenig klischeehaft ist die Geschichte ja schon. Zumindest habe ich es so empfunden. Mich stören Klischees ja selten, daher waren die auch nicht der Grund, warum mich das Buch nicht so begeistern konnte. Es gab zwar einige nette Szenen, die ich sehr unterhaltsam fand, aber leider muss ich dem Buch dennoch nur 3 von 5 Sternen geben.