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Veröffentlicht am 08.09.2017

Witziger und fröhlicher Lesespaß für Jungen und Mädchen

Finn und Frieda halten den Herbst auf
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Auch wenn ich schon längst kein Leseanfänger mehr bin, lese ich ab und an sehr gerne Bücher für Erstleser. Manchmal aufgrund der schönen farbigen Illustrationen, sehr oft natürlich aber auch, weil mich ...

Auch wenn ich schon längst kein Leseanfänger mehr bin, lese ich ab und an sehr gerne Bücher für Erstleser. Manchmal aufgrund der schönen farbigen Illustrationen, sehr oft natürlich aber auch, weil mich die Geschichten sehr ansprechen. Bei Finn und Frieda traf beides zu: der Klappentext hatte mich sofort richtig neugierig auf das Buch gemacht und nach einem kurzen Blick in die Leseprobe, bei welchem mir sogleich die wundervoll farbenfrohen Bilder von Kerstin Meyer auffielen, stand für mich schnell fest, dass ich die Geschwister Finn und Frieda unbedingt kennenlernen wollte.

Finn und Frieda lieben den Sommer! Was man in der schönen Jahreszeit Tolles machen kann: Frisbee oder Federball spielen, Häuser aus Gras bauen und im Planschbecken baden. Doch dann merken die Geschwister eines Tages, wie kalt es draußen plötzlich ist. Oh nein, der Sommer ist vorbei! Nun heißt es wohl wieder eine lange Zeit warten bis der schöne warme Sommer wieder da ist. Finn und Frieda aber haben so gar keine Lust aufs Warten und auf den Herbst. Daher beschließen Finn und Frieda, dass sie den Herbst aufhalten werden. Und das ist wirklich kinderleicht! Die Wollsocken bleiben im Schrank, die Badesachen kommen trotz der Kälte wieder zum Einsatz. So planschen Finn und Frieda fröhlich im Planschbecken herum, verfärbte Blätter werden einfach schleunigst mit grüner Farbe übermalt und die reifen Pflaumen landen fix in den Bäuchen der Kinder. Bei so vielen tollen Ideen muss sich der Herbst doch einfach aufhalten lassen, oder?
Finn und Frieda halten den Herbst auf ist für diese Zeit einfach nur perfekt! Der Sommer verabschiedet sich so langsam, die Tage werden kürzer und kälter und ehe man es sich versieht, steht der Herbst vor der Tür. Der Sommer ist mit Abstand meine Lieblingsjahreszeit und wie Finn und Frieda bin ich jedes Jahr aufs Neue traurig, wenn die warmen Tage vorbei sind und man sich wieder wärmer anziehen muss.
Ich konnte daher sehr gut mit den Kindern mitfühlen. Ihre Idee, den Herbst aufzuhalten, fand ich richtig witzig und kreativ. Die beiden ignorieren die Kälte einfach und tun so, als ob der Sommer weiterhin da wäre. Jedes Anzeichen, das den Herbst ankündigt, wie bunt verfärbte Blätter oder reifes Obst, wird einfach schleunigst mit einem cleveren Einfall rückgängig gemacht, sodass der Herbst bei Finn und Frieda wirklich keine Chance hat.
Sogar die Eltern machen schließlich mit und trotz Regen wird draußen gegrillt und gepicknickt.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Beim Lesen habe ich mich ja gefragt, wieso ich als Kind eigentlich nie versucht habe, den Herbst aufzuhalten. Denn das ist ja eigentlich wirklich kinderleicht, wie Finn und Frieda es uns hier nur zu schön zeigen.
Ich musste beim Lesen ja sehr über die einfallsreichen und witzigen Ideen der Kinder schmunzeln. Junge Leser werden hier auf jeden Fall viel Spaß haben. Das Buch ist zwar nicht spannend, dafür sehr lustig und unterhaltsam. Ich kann mir gut vorstellen, dass so manche Kinder nach dem Lesen dieser Geschichte selbst mal den Versuch unternehmen werden, den Herbst aufzuhalten und den Sommer etwas in die Länge zu ziehen. Finn und Frieda zeigen ja nur zu gut, wie das funktioniert und wie viel Spaß man dabei haben kann.

Das Buch ist in der ABC-Reihe des Tulipan Verlages erschienen. Finn und Frieda befinden sich in der Stufe B, die für Kinder ab 7 Jahren empfohlen wird. Diese Altersempfehlung halte ich für sehr angemessen. Für Leseanfänger ist die Schriftgröße perfekt und der Schreibstil sehr gut verständlich. Die Sätze sind schön kurz und durch die viele wörtliche Rede wird der Text lebendig und lässt sich sehr flüssig lesen.
Das Buch eignet sich für Jungen und Mädchen ab 7 Jahren, die gerne unterhaltsame und weniger aufregende und spannende Geschichten mögen. Auch wenn man gerne Sommerbücher liest, ist dieses Buch absolut empfehlenswert. Der Herbst kündigt sich hier zwar bereits an, dennoch besitzt die Geschichte eine wunderbar sommerliche Atmosphäre, sodass man selbst wieder richtig Lust auf die warme Jahreszeit bekommt.
Was dann auch auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die wunderschönen und sehr liebevoll gezeichneten Illustrationen von Kerstin Meyer. Ihre Bilder sind herrlich farbenfroh und es macht richtig viel Spaß diese zu betrachten. Auf jeder Doppelseite kann man tolle Illustrationen von Kerstin Meyer finden, die immer stimmig zur Handlung sind und die mich allesamt hellauf begeistern konnten.
Martin Klein und Kerstin Meyer ist hier ein wirklich richtig tolles Buch gelungen, welches der erste Band von Martin Kleins Jahreszeiten-Abenteuern in der ABC-Reihe ist. Auf seine weiteren Kinderbücher bin ich ja schon sehr gespannt!

Fazit: Liebenswert und witzig! Zusammen mit Finn und Frieda dürfen wir in dieser schönen Geschichte den Sommer länger genießen und haben dabei jede Menge Spaß. Für Kinder ab 7 Jahren ist das Buch sehr zu empfehlen. Die Schrift ist leicht lesbar und der Schreibstil altersgerecht. Zusammen mit den wundervollen und sehr farbenfrohen Illustrationen von Kerstin Meyer ist das Lesevergnügen hier perfekt. Mir hat Finn und Frieda halten den Herbst auf richtig gut gefallen und ich gebe gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 06.09.2017

Richtig spannend, habe bis zur letzten Seite mitgefiebert

Cloud
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Bei diesem Buch konnten mich Cover und Klappentext sofort überzeugen. Mir ist Cloud das erste Mal im Internet beim Durchstöbern der Neuerscheinungen aufgefallen und es hatte sehr schnell meine Neugier ...

Bei diesem Buch konnten mich Cover und Klappentext sofort überzeugen. Mir ist Cloud das erste Mal im Internet beim Durchstöbern der Neuerscheinungen aufgefallen und es hatte sehr schnell meine Neugier geweckt. Sobald ich es dann in Händen hielt, konnte ich nicht länger warten und habe sogleich mit dem Lesen begonnen.

Für Emma bricht eine Welt zusammen, als ihr geliebter kleiner Bruder bei einem Unfall ums Leben kommt. Immer mehr zieht sich Emma vor ihren Freunden zurück und verkraftet diesen Schicksalsschlag nur schwer. Auf Facebook erhält sie dann eines Tages eine Freundschaftsanfrage von einem Jungen namens Paul. Nach kurzem Zögern nimmt Emma diese an, denn bei Paul hat sie das Gefühl, dass er der Einzige ist, der sie wirklich versteht. Sie öffnet sich ihm und teilt ihm ihre Gefühle und Probleme mit. Paul geht auf diese ein und endlich fühlt sich Emma nach langer Zeit wieder besser und glücklicher. Sie fasst immer mehr Vertrauen zu Paul, beantwortet bereitwillig seine vielen Fragen, schickt ihm sogar Videos aus ihrem Alltag. Schließlich spricht Emma Paul auf ein Treffen an, damit sie sich endlich persönlich kennenlernen können. Doch Paul weicht immer wieder aus, lässt sich Ausreden einfallen und mit der Zeit wird Emma unsicher. Wer ist eigentlich dieser Paul? Fühlt er für sie dasselbe wie sie für ihn? Wenn ja, warum möchte er sich dann nicht mit ihr treffen? Kurz entschlossen macht sich Emma auf den Weg nach zu ihm Schottland, ohne dass dieser etwas davon weiß. Doch dann findet Emma etwas Unglaubliches und auch Erschreckendes heraus. Ob sie den Kontakt zu Paul nicht lieber abbrechen sollte?

Cloud ist bereits das zweite Buch von Claudia Pietschmann. Ihr erstes Buch Gooddreams kenne ich noch nicht, was sich aber bald ändern wird, denn Cloud hat mir so gut gefallen, dass ich nun auf Claudia Pietschmanns anderes Werk richtig neugierig geworden bin.

Mich konnte Cloud sofort in seinen Bann ziehen. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich das Buch vermutlich in nur einem Tag durchgelesen. Es ist bis zum Schluss spannend und steckt voller überraschender Wendungen.

Als Leser bekommen wir einen sehr guten Eindruck von Emma. Man merkt sofort, wie psychisch angeschlagen sie aufgrund ihres verstorbenen Bruders ist. Dass sie jemanden zum Reden braucht, ist verständlich und auch, dass sie sich sehr bereitwillig jemanden anvertraut, den sie überhaupt nicht kennt, bei dem sie sich aber verstanden und gut aufgehoben fühlt. Dieser Jemand ist Paul, den Emma im Internet kennenlernt.
Mir war Paul von Anfang an nicht geheuer. Er will erschreckend viel von Emma und ihrem Leben wissen und ich hatte ja schon bei den ersten Gesprächen zwischen den beiden so meine Bedenken, dass Emma Paul so viel von sich erzählt.
Emmas Naivität war auch das Einzige, was mir an dem Buch nicht so gut gefallen. Es ist zwar nachvollziehbar, dass Emma sich in ihrer psychischen Verfassung jemanden anvertraut, bei dem sie sich verstanden fühlt, dennoch konnte ich es einfach nicht begreifen, wieso Emma erst so spät gemerkt hat, wie gefährlich dieses unbewusste Handeln für sie werden kann.

Ich selbst bin ja immer sehr vorsichtig was das Internet angeht. Ich achte ganz genau darauf, wie viel ich im Netz über mich preisgebe und war daher sehr geschockt zu sehen, wie bereitwillig Emma Pauls Fragen beantwortet und wie viel Privates aus ihrem Leben sie ihm, einen Fremden, erzählt.

Das Buch zeigt einem nur zu deutlich, wie gefährlich das Internet sein kann und dass man aufpassen muss, wem man was anvertraut.
Mich konnte dieses interessante Thema bis zum Schluss fesseln. Ich habe das Buch an keiner Stelle als langweilig empfunden und auch der Schluss konnte mich sehr zufrieden stellen.

Die Charaktere sind Claudia Pietschmann sehr gut gelungen. Emma war mir sofort sympathisch und durch die tollen und authentischen Beschreibungen ihrer Gefühle konnte ich mich auch wunderbar in sie hineinversetzen. Nur ihr naives Handeln was Paul betrifft, konnte ich, wie oben bereits erwähnt, nicht nachvollziehen.
Auch die anderen Charaktere wurden sehr schön von der Autorin ausgearbeitet. Paul war mir zwar nicht sympathisch, aber für die Geschichte des Buches war sein Charakter perfekt. Emmas Freund Matt habe ich sofort fest in mein Herz geschlossen und auch die Freundin Hazel mochte ich sehr.
Die Beschreibungen der Eltern haben mir ebenfalls gut gefallen, da sie wie bei Emma sehr realistisch sind. Auch Emmas Eltern können den Verlust ihres Sohnes nur schwer verarbeiten und ziehen sogar in neues Haus ein, in welchem sie sich sicherer fühlen.

Die Darstellungen dieses futuristischen Hauses haben mir ja richtig gut gefallen. Ich würde mich alles andere als technikbegeistert beschreiben und habe von Technik auch überhaupt keine Ahnung, dennoch habe ich die Beschreibungen dieses „SmartHomes“ mit viel Begeisterung gelesen. Für mich wäre so ein Haus, in welchem alles per App und Computer gesteuert wird, eindeutig nichts, aber als interessant habe ich es dennoch empfunden. Wer weiß, vielleicht leben wir ja alle irgendwann in SmartHomes und fahren selbststeuernde Autos, so wie Emmas Mutter.
Der Schreibstil von Claudia Pietschmann hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Er ist flüssig, leicht und liest sich sehr angenehm. Bei mir sind die Seiten wirklich nur so geflogen, was auch an dem tollen Spannungsaufbau des Buches lag.

Ich kann Cloud jedem wärmstens empfehlen. Man muss auch nicht viel Ahnung von Technik haben, um das Buch verstehen zu können oder um es zu mögen. Ich bin da nur das perfekte Beispiel, da ich wirklich eine ziemliche Technik-Laie bin.
Die Idee des Buches wurde hier sehr gut umgesetzt und meine Erwartungen konnte der neue Jugendroman von Claudia Pietschmann auch vollkommen erfüllen. Empfohlen wird Cloud ab 12 Jahren, was ich für angemessen halte; das Buch lässt sich aber auch wunderbar von Erwachsenen lesen.

Fazit: Super Idee, die klasse umgesetzt wurde. Cloud ist ein sehr spannendes und faszinierendes Jugendbuch, welches mir richtig gut gefallen hat. Die Charaktere sind authentisch, die Handlung mitreißend und der Schreibstil klasse. Mich hat nur Emmas naives Verhalten etwas gestört, ansonsten bin ich wirklich hellauf begeistert von dem Buch und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.09.2017

Herzerwärmend und wunderschön

Bat und Thor: Keine Angst vor Stinktieren
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Als ich dieses schöne Hörbuch das erste Mal sah, hatte mich das niedliche Cover sofort angesprochen. Da auch der Klappentext eine sehr süße Geschichte versprach und ich zudem Sebastian Rudolph als Sprecher ...

Als ich dieses schöne Hörbuch das erste Mal sah, hatte mich das niedliche Cover sofort angesprochen. Da auch der Klappentext eine sehr süße Geschichte versprach und ich zudem Sebastian Rudolph als Sprecher sehr gerne höre, wollte ich Bat und sein Stinktier unbedingt kennenlernen.
Bat ist ein riesengroßer Tierliebhaber. Da seine Mutter beruflich viel mit Tieren zu tun hat und er ihr oft dabei hilft, hat er regelmäßig Kontakt zu Tieren. Er selbst besitzt leider kein Haustier, doch das ändert sich, als seine Mutter eines Tages mit einem kleinen Tierbaby nach Hause kommt. Dieses ist allerdings kein gewöhnliches Haustier wie ein Welpe oder ein Kätzchen, nein, was die Mutter nach mitgebracht hat, ist ein kleines Stinktierbaby. Anders als Bats große Schwester Janie verliebt sich der Junge sofort in das niedliche schwarz-weiße Wesen. Er beginnt sich liebevoll um es zu kümmern und schließt es immer mehr in sein Herz. Sobald es etwas kräftiger ist, soll das Stinktier in die Rettungsstation für Wildtiere kommen. Bat aber findet, dass das Kleine es bei ihm zu Hause viel besser hätte. Er möchte das Stinktier unbedingt behalten und beginnt daher einen cleveren Plan austüfteln, um seiner Mutter davon zu überzeugen, dass er für ein super Stinktierhalter ist.

Hier haben mir Cover und Klappentext nicht zu viel versprochen. „Keine Angst vor Stinktieren“ ist eine sehr niedliche und einfühlsame Tiergeschichte, die mich hellauf begeistern konnte. Obwohl das Hörbuch für Kinder ab 8 Jahren ist, habe ich mich bestens unterhalten gefühlt und hatte jede Menge Spaß beim Zuhören.

Bat ist ein ganz lieber Junge, den ich sofort fest in mein Herz geschlossen habe. Kurz hatte ich mich ein wenig über sein Verhalten gewundert, dann aber ist mir klar geworden, dass Bat kein gewöhnlicher Junge ist, sondern an Autismus leidet. Ich habe mich nie groß mit dieser Thematik beschäftigt, habe aber dennoch recht schnell gemerkt, dass Bat ein ganz besonderer Junge ist.
Er nimmt gewisse Dinge anders wahr als andere Menschen. Zudem besitzt er nicht sehr viele Freunde, weil es ihm schwer fällt, zu Gleichaltrigen Kontakt herzustellen und er sowieso viel lieber mit Tieren spielt, da er die mehr als seine Freunde betrachtet.
Das Wort Autismus fällt an keiner Stelle und es wird auch nie genauer gesagt, dass Bat an einer Störung leidet. Die Anzeichen sind aber recht eindeutig und manche werden auch gleich am Anfang erwähnt, wie, dass Bat ein feineres Gehör besitzt oder dass er, wenn er nervös ist, immer mit seinen Händen rumflattert. Auch wird deutlich, dass er sehr viel aufmerksam benötigt. Er gerät schnell in Panik, wenn sein normaler Alltag aus dem Rhythmus gerät und nicht alles wie gewohnt verläuft.
Ich hatte mit so einem doch recht ernsten Thema gar nicht gerechnet und war daher etwas überrascht. Allerdings hat es mich nicht gestört. Ich hatte zwar eine reine unterhaltsame Tiergeschichte erwartet, finde es aber wirklich gut, dass auch so ein tiefgründiges Thema wie Autismus zur Sprache kommt.
Es wurden auch noch andere wichtigen Themen in die Geschichte eingebaut wie Freundschaft und Familie. Bat fällt es, wie bereits erwähnt, recht schwer Freundschaften zu anderen Kindern zu schließen. Dann ist auch die Situation in der Familie nicht ganz einfach, weil Bats Eltern geschieden sind.
Die Themen Autismus, Freundschaft und Scheidung werden in dem Buch sehr kindgerecht und liebevoll beschrieben. Auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier wird sehr rührend dargestellt. Bat hat sich sofort in das kleine Stinktier verliebt und beginnt sich wundervoll um das kleine Wesen zu kümmern, sodass einem richtig warm ums Herz wird.
Ganz nebenbei lernt man hier auch noch viel Wissenswertes über Stinktiere. Ich wusste vor diesem Hörbuch eher wenig über diese Tiere und habe hier beim Zuhören wirklich sehr viel Neues erfahren.

Tierliebhabern kann ich „Keine Angst vor Stinktieren“ ganz besonders ans Herz legen. Es ist sowohl für Jungen als auch für Mädchen sehr gut geeignet und kann auch durchaus von etwas älteren Kindern gehört werden. Wirklich spannend ist die Geschichte zwar nicht, dafür sehr herzerwärmend und schön.
Vorgelesen wird dieser tolle Hörspaß von Sebastian Rudolph. Er hat eine sehr angenehme Stimme und liest in einem optimalen Lesetempo. Auch verstellt er seine Stimme gekonnt, sodass man immer gleich heraushört, wer gerade spricht. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, ihm zu lauschen und zusammen mit ihm Bats Geschichte zu erfahren, welche mir richtig gut gefallen hat. Ich fand es so schön zu sehen, wie Bat das kleine Stinktier pflegt und wie die Bindung zwischen den beiden immer inniger wird. Bat möchte das Stinktier unheimlich gerne behalten und versucht seine Mutter davon zu überzeugen, dass er der Verantwortung, ein Stinktierhalter zu sein, gewachsen ist. Ob ihm das gelingt, werde ich hier natürlich nicht verraten.

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte über einen liebenswerten Jungen, welcher sich so liebevoll um ein kleines Stinktiertier kümmert, dass einem richtig warm ums Herz wird. Es kommen hier viele wichtige Themen zur Sprache wie Autismus, Freundschaft und Probleme in der Familie. Sebastian Rudolph liest diese herzerwärmende Geschichte wirklich klasse vor, da macht das Zuhören jede Menge Spaß. Mir hat „Keine Angst vor Stinktieren“ richtig gut gefallen und ich kann es ganz besonders Jungen und Mädchen ab 8 Jahren empfehlen, die gerne Tiergeschichten hören. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.09.2017

Anders als erwartet, aber dennoch schön und empfehlenswert

This Love has no End
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Das Cover dieses Buches finde ich wunderschön - das Pärchen, welches man von hinten sieht und im Hintergrund dieses wundervolle Panorama einer großen Stadt im Dunklen. Da sowohl das Cover als auch der ...

Das Cover dieses Buches finde ich wunderschön - das Pärchen, welches man von hinten sieht und im Hintergrund dieses wundervolle Panorama einer großen Stadt im Dunklen. Da sowohl das Cover als auch der Klappentext meine Neugier auf das Buch geweckt haben, wollte ich den neuen Jugendroman von Tommy Wallach unbedingt lesen!

Der 17-jährige Parker führt ein ruhiges und recht einsames Leben. Seit dem Tod seines Vaters kann er nicht sprechen und kommuniziert mithilfe von Gebärdensprache oder seinen Notizbüchern. Eines seiner Hobbys ist es, sich in große Luxushotels zu schleichen und dort diese besondere Atmosphäre zu genießen, die nur in Hotels zu finden ist. In der Lobby eines solchen Hotels trifft Parker eines Tages auf das Mädchen Zelda. Von ihrem silberfarbenen Haar ist er sofort ganz fasziniert und als er sieht, dass sie in dem Besitz eines sehr dicken Banknotenbündels ist, kann er nicht widerstehen und stiehlt es ihr, als sich eine günstige Gelegenheit bietet. Er ist schon seit langer Zeit ein wahrer Meister darin, für andere Leute nahezu unsichtbar zu sein und nutzt dieses Talent, um hin und wieder etwas mitgehen zu lassen. Doch anders als sonst plagt ihn diesmal das schlechte Gewissen und er bringt seine Beute zurück. Zelda und er fangen an, sich zu unterhalten, wobei natürlich nur Zelda redet und Parker schreibt. Nach anfänglichem Zögern lässt sich Parker auf eine Wette ein und für ihn und Zelda beginnen drei wundervolle Tage, die turbulent, romantisch und aufregend sind. Beide erkennen in dieser gemeinsamen Zeit, was ihnen wirklich wichtig ist und für was es sich lohnt zu leben.

Tja, wie soll ich dieses Buch bewerten? Was darf ich in meiner Rezension erwähnen, ohne zu viel von der Geschichte zu verraten? Sonst fällt es mir ja immer recht leicht, ein Buch zu rezensieren, hier aber tue ich mich ziemlich schwer.

Nicht nur, dass ich mir unsicher bin, was für Details ich nennen kann, ohne anderen die Spannung zu nehmen, auch bin ich hin und her gerissen, ob mir das Buch nun eigentlich sehr gut gefallen hat oder eher weniger gut. Vieles konnte mich begeistern, anderes aber habe ich als etwas merkwürdig empfunden. Vielleicht mal zuerst zu den positiven Dingen, denn diese zu nennen fällt mir eindeutig leichter als die negativen.

Der Schreibstil von Tommy Wallach ist wirklich gut. Er schreibt sehr humorvoll und flüssig, sodass ich das Buch in einem sehr flotten Tempo lesen konnte. Wir erfahren alles aus der Sicht von Parker, der seit dem Tod seines Vaters alleine mit seiner Mutter in einem kleinen engen Haus in San Francisco lebt. Sein Vater ist bei einem Unfall ums Leben gekommen und seit diesem Tag kann Parker nicht mehr sprechen. Auch eine Therapie hat nicht geholfen, sodass sich Parker mithilfe von Gebärdensprache und dem Schreiben verständigt. Ich mochte Parker sofort. Trotz seines nicht leichten Lebens hat er eine sehr positive Einstellung und besitzt einen tollen Humor. Doch als Leser merkt man recht schnell, dass Parker auch so seine Probleme hat: Er spricht nicht, hat keine Freunde und lässt gerne Sachen mitgehen. Trotz seiner witzigen Art zu erzählen, hatte ich großes Mitleid mit Parker, welches sich aber im Verlaufe des Buches gelegt hat, da sich Parkers Leben sehr zum Guten verändert. Parker entwickelt sich in dem Buch richtig schön weiter, was er allein Zelda zu verdanken hat.

Zelda ist nun ein Punkt, bei dem es mir schwer fällt zu erklären, was mich hier gestört hat. Zelda selbst mochte ich recht gerne. Sie ist sympathisch und wirklich etwas ganz Besonderes. Ihr silberfarbenes Haar ist da nur eine Kleinigkeit. Zelda kommt einem stellenweise schon etwas verrückt vor. Auch erzählt sie Parker etwas, was für mich sehr überraschend kam und was mir nicht so wirklich gut gefallen hat. Da dieser Punkt im Klappentext nicht erwähnt wird und ich auch nicht zu viel vom Inhalt verraten möchte, gehe ich hier lieber nicht weiter ins Detail. Die Geschichte rund um das Mädchen Zelda konnte mich jedenfalls nicht so wirklich begeistern.

Was ich auch immer etwas seltsam fand, waren die Geschichten von Parker. Er trägt ja immer ein Notizbuch bei sich, weil er nicht sprechen kann. In diese Bücher schreibt er viele Geschichten, von denen wir hier drei zu lesen bekommen. Ich würde diese als Märchen bezeichnen und empfand sie als etwas skurril.

Eigentlich hat mir das Buch ja gut gefallen. Ich hatte schon sehr viel Spaß beim Lesen und habe ganz besonders den Schauplatz des Buches, also San Fransisco, sehr gemocht. Die Charaktere hat der Autor auch sehr schön ausgearbeitet, sowohl Parker und Zelda, als auch die Nebencharaktere.

Zudem handelt es sich hier nicht nur um eine Liebesgeschichte. Das Buch beinhaltet noch so einige Themen mehr wie Tod, Einsamkeit und Schicksalsschläge. So merkwürdig ich manche Dinge hier auch fand, die Idee des Buches und die Stimmung, die die ganze Zeit über herrschte, hat mir sehr gut gefallen. Auch hat mich das Buch sehr berührt und nachdenklich gemacht. Man stellt sich beim Lesen immer wieder selbst die Frage, was einem selbst im Leben eigentlich wichtig ist und für was es sich lohnt zu leben.
Ich empfand die Geschichte als viel ernster, als ich erwartet hätte. Ich hatte ja mit einer romantischen und unterhaltsamen Liebesgeschichte gerechnet und auch wenn diese natürlich vorhanden ist, hat sie sich als ganz anders erwiesen, als ich anhand des Klappentextes vermutet habe.

Das Buch ist auf jeden Fall mal etwas Anderes und Außergewöhnliches. Eigentlich finde ich es ja auch mal ganz schön, es hier nicht mit einer gewöhnlichen und klischeehaften Teenie-Love-Story zu tun bekommen zu haben. Empfehlen kann ich das Buch auf jeden Fall. Komplett überzeugen konnte es mich zwar nicht, aber berührt und nachdenklich gestimmt hat es mich definitiv. Und auch der Anteil Unterhaltung kam nicht zu kurz.

Fazit: Anders als erwartet und stellenweise etwas merkwürdig. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen. Es ist humorvoll, berührend und hat trotz sehr viel Ernst eine locker-leichte Atmosphäre. „This Love has no End“ ist mal erfrischend anders und keine normale klischeehafte Liebesgeschichte. Dieses Buch zu bewerten ist mir erstaunlich schwer gefallen, aber ich habe mich schließlich für volle 4 von 5 Sternen entschieden!

Veröffentlicht am 29.08.2017

Ein wunderborstiger Vorlesespaß für die ganze Familie!

Krümel und Fussel - Allein unter Schafen
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Da mir der erste Band von Krümel und Fussel richtig gut gefallen hatte, war meine Vorfreude auf die Fortsetzung sehr groß gewesen. Auch hier hat mich das niedliche Cover wieder sofort angesprochen und ...

Da mir der erste Band von Krümel und Fussel richtig gut gefallen hatte, war meine Vorfreude auf die Fortsetzung sehr groß gewesen. Auch hier hat mich das niedliche Cover wieder sofort angesprochen und mich auf das neue Abenteuer der beiden Wollschweinen sehr neugierig gemacht.

Seit Krümel und Fussel ihren Stall verlassen haben, sind die beiden Wollschweine ganz schön viel herum gekommen und ständig auf der Suche nach neuen spannenden Abenteuern. Das nächste Abenteuer lässt auch nicht lange auf sich warten, denn die beiden Wollschweine treffen auf eine Herde Schafe. Gerade haben die beiden noch friedlich auf einer Wiese geschlummert, da befinden sie sich plötzlich inmitten von flauschigen Wollpopos. Verrüsselt nochmal, wo kommen die denn auf einmal her? Um nicht als Schweine aufzufallen, beginnen Krümel und Fussel sich wie waschechte Schafe zu benehmen und mache Mäh und fressen Gras. Doch lange können sie sich nicht undercover unter den Schafen verbergen, denn die beiden entdecken etwas ganz Wunderbares! Eine Schlammsuhle. Ein Traum jedes Wollschweines. Sofort nehmen die beiden ein ausgiebiges Schlammbad. Die Schafe sind entsetzt. Als Fussel dann auch noch das Oberschaf aus Versehen mit Schlamm bespritzt, sieht es richtig nach Ärger aus. Oje, ob unsere lieben Wollschweine wohl wieder heil aus dieser verzwickten Lage herauskommen werden?

Auch das zweite Abenteuer von Krümel und Fussel konnte mich hellauf begeistern! Die Geschichte ist herzallerliebst und die Illustrationen wieder traumhaft schön.

Krümel und Fussel muss man einfach gern haben. Nicht nur, dass diese putzigen Wollschweine super niedlich aussehen, auch ihre aufgeweckte und liebenswerte Art sorgt dafür, dass man die beiden wolligen, abenteuerlustigen Schweine sofort in sein Herz schließen muss.
Seit die beiden im ersten Band entdeckt haben, wie toll und aufregend es außerhalb ihres Schweinestalls ist, sind die beiden immerzu auf der Suche nach neuen Abenteuern.

Als sie sich nach einem Nickerchen inmitten flauschiger Schafe befinden, hat ihre Suche kurzzeitig ein Ende. Die vielen Schafe machen Krümel und Fussel Angst und da es ihnen nicht gelingt, sich zwischen den vielen Wollpopos hindurchzuzwängen, versuchen die beiden nicht aufzufallen und sich wie waschechte Schafe zu benehmen. Nur ist das Schafsleben ziemlich langweilig, gerade für unsere zwei Abenteuer-Schweine. Als Krümel dann eine Schlammsuhle entdeckt, kann das kleine Wollschwein nicht widerstehen und springt hinein. Damit ist die Tarnung der beiden aufgeflogen und die Schafe merken, dass diese seltsamen „Schafe“, die da die ganze Zeit unter ihnen waren, in Wahrheit Schweine sind! Krümel und Fussel rechnen nun mit jeder Menge Ärger und das dann auch erst recht, als das Oberschaf eine Ladung Matsch abbekommt. Dann aber zeigt sich, dass die Schafe sehr freundlich sind und auch offen für etwas Neues. Manchmal muss eben auch ein Schaf Schwein sein! So nimmt kurz darauf die gesamte Herde ein Schlammbad und hat jede Menge Spaß dabei.

Diese wunderschöne Bilderbuchgeschichte zeigt also nur zu deutlich, dass man nicht zu schnell über andere urteilen sollte und zudem bereit sein sollte, neue Dinge auszuprobieren. Krümel und Fussel halten die Schafe anfangs für etwas eingebildet und sehr langweilig. Die Schafe wiederum finden es super eklig, dass Krümel und Fussel im Matsch baden. Dann aber zeigt sich, dass Schafe gar keine so großen Langweiler sind und gerne auch mal etwas Neues ausprobieren. Zu ihrem Erstaunen stellen die Schafe dann fest, wie toll es ist, sich im Schlamm zu suhlen und sich wie ein richtiges Schwein zu benehmen.

Die Geschichte ist sehr herzerwärmend und wird ganz sicher Groß und Klein begeistern können. Mich zumindest hat sie das und ich kann auch dieses wunderbare Bilderbuch mit den zwei Wollschweinen wärmstens empfehlen. Vom Verlag wird das Buch ab 4 Jahren empfohlen und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Kinder in dem Alter werden der Handlung gut folgen und die Botschaft verstehen können. Die Textmenge ist auch angemessen und der Schreibstil leicht verständlich und durch die viele wörtliche Rede wird die Geschichte schön fröhlich und lebendig.

Was mir ja wieder sehr gut gefallen hat, sind die vielen witzigen Wortkreationen. Mit denen bekommt man es ja bereits im ersten Band zu tun und ich habe zu meiner Freude festgestellt, dass Krümel und Fussel auch hier wieder lauter ulkige Wörter sagen wie „wunderborstig“ oder „schlammastisch“. Da macht das Vorlesen richtig viel Spaß und ganz besonders Kinder werden von diesen lustigen Wörtern ganz begeistert sein.

Auch wie die Schafe sprechen, hat mir sehr gut gefallen. So machen diese natürlich ihr übliches „Määääh“, aber auch andere Wörter sprechen sie sehr schafsmäßig aus wie „schö-ö-ö-ön“ oder „drä-ä-ä-äckig“. Ich musste hier ja immer wieder sehr schmunzeln und war auf jeder neuen Seite immer schon ganz gespannt darauf zu erfahren, was für lustige Wortkreationen mir wohl noch so begegnen werden.

Was man dann ja auch noch unbedingt erwähnen muss, sind die großartigen Illustrationen von Joelle Tourlonias. Ich liebe ihre Zeichnungen ja sehr und besitze mittlerweile viele schöne Bücher, die von ihr illustriert worden sind. Auch in diesem Buch befinden sich wieder ganz zauberhafte und sehr liebevoll gezeichnete Bilder von ihr. Wie es Joelle Tourlonias‘ Stil ist, sind die Farben etwas dunkler und gedeckter. Als farbenfroh würde ich die Bilder nicht wirklich bezeichnen, dafür aber als super niedlich! Krümel, Fussel und die Schafe sehen richtig putzig aus und ihr süßes Aussehen wird Kinder bestimmt sofort ansprechen.
Das Buch bietet einen tollen Vorlesespaß für die ganze Familie! Die Geschichte ist total liebenswert und die Illustrationen laden zum Staunen und Bewundern ein. Man muss auch nicht den ersten Band kennen. Die Bücher sind in sich abgeschlossen und es werden in Band 2 keine Vorkenntnisse aus dem Teil davor verlangt.
Ich hoffe ja sehr, dass es noch weitere Bücher mit Krümel und Fussel geben wird. Die beiden haben mein Herz längst erobert und ich würde nur zu gerne noch ein paar weitere schöne Abenteuer mit den beiden Wollschweinen erleben!

Fazit: Super Vorlesespaß für die ganze Familie! Auch im zweiten Band von Krümel und Fussel dürfen wir mit den beiden Wollschweinen ein aufregendes und lustiges Abenteuer erleben. Hier ist das Vorlesen das reinste Vergnügen, da es viele witzige Wörter gibt, die man wunderbar betonen kann, sodass Kinder beim Zuhören jede Menge Spaß haben werden. Auch die Illustrationen sind wieder großartig und machen diese liebenswerte Bilderbuchgeschichte perfekt. Ich bin hellauf begeistert und gebe Krümel und Fussel volle 5 von 5 wolligen Sternen!